Mysteriöser Fund einer weiblichen Leiche in Kompostieranlage

Wenn das tox Gutachten ergibt dass sie irgendwelche anti-depressiva oder neuroleptika oder Schlafmittel in hoher Dosis im Blut hatte, wüsste man doch aber immer noch nicht, ob sie die selbst nahm oder ob sie ihr verabreicht wurden. Oder übersehe ich da was?

richtig, abgesehen davon kann es auch vorkommen dass psychisch kranke menschen umgebracht werden

@SnowCrash
Wir wissen natürlich nicht, ob sie nicht schon häufiger vermisst gemeldet wurde, dann aber wieder aufgetaucht ist. Wenn so etwas häufig passiert ist, wird die Vermisstenangelegenheit eher mal auf den Stapel gelegt, auf dem die nicht so dringlichen Fälle liegen.

@z3001x
letztlich kann auch durch ein Tox-Gutachten nicht genau herausgefunden werden, was passiert ist. Aber wenn zum Beispiel nichts gefunden wird, sie also ihre Medikamente nicht genommen hat, rückt doch die Wahrscheinlichkeit in den Vordergrund, dass ihre Krankheit schlimmer geworden ist, den Tod (durch Selbstmord oder Verwirrung) verursacht hat.

Jetzt weiß die Kripo ja erst einmal wer die Tote ist. Nun wird man ihre Wohnung aufsuchen und sich da mal umschauen. Ist diese verwüstet und fehlt weiterhin Ausweis, Geldbeutel, andere persönliche Dinge oder ist die Wohnung in normalen Zustand und es liegt gar ein Abschiedsbrief vor.

Ich denke da kann man schon einiges feststellen und evtl. erfahren wir auch etwas.

Man wird ja wissen welche Medikamente sie verschrieben bekam. Ob es eine überhöhte Dosis war oder gar noch andere Stoffe oder ob sie die Tabletten vergessen hatte zu nehmen und sich deswegen evtl umbrachte.
Ob sie dann alles freiwillig nahm, um sich umzubringen oder aufgrund dessen starb ist natürlich weiterhin fraglich. Finden sich nun aber k.o.-Tropfen war es vllt doch kein harmloser Unfall. Also ein bisschen was kann das schon noch bringen das Gutachten finde ich.

@Jolande

Da stimme ich dir durchaus zu, aber wir reden hier von 6 Wochen, in denen nichts weiter von Seiten der Polizei passiert ist. Wenn das Verschwinden aber schon öfter der Fall war, auch über so einen langen Zeitraum, warum wurden dann nicht zumindest früher schon DNA und Zahnstatus eingestellt? Außerdem wurde schon geschrieben, dass sie möglicherweise auf Medis angewiesen war - hätte es dann nicht eine Prio haben müssen?

@Jolande
mit der Einschätzung der Psychose und ihrer Ausprägung wäre ich vorsichtig. Da gibt es alle Variationen von Verlauf und Schweregrad. Und auch genügend solcher Patienten, die auch ohne Medikamente sich nicht gleich in einer akuten Psychose befinden. Bei einigen tritt da nur alle 2-3 Jahre was auf, sonst sind sie normal.

@z3001x
Mag sein, ich kenne mich da nicht aus.

@SnowCrash
Wohl wahr. Selbst wenn sie häufiger abgängig war, hätte man die Sache ernst nehmen müssen. Die Ergebnisse der DNA-Auswertung und des Zahnstatus lagen ja vor, waren wohl nur nicht eingestellt, sonst hätte man ihn jetzt nicht so schnell abgleichen können. Vorweihnachtliche Schlamperei?

@Jolande
Das hat mich auch gewundert. Die technischen Möglichkeiten haben sich zwar inzwischen verbessert, aber wenn man nicht schon Vergleichsproben gehabt hätte, wäre der schnelle Abgleich wohl nicht möglich gewesen. Schlamperei hin oder her - mir tut es einfach nur für die betagte Mutter leid, die ein Weihnachtsfest voller Zweifel verbracht haben muss. Ich bin gespannt, was die Überprüfung der Wohnung ergibt.

Also, wenn das ein Suizid war, ist das der seltsamste Selbstmord, von dem ich je gehört habe ! Wer geht schon freiwillig in solch eine Grube ?!

Hat sie einen Abschiedsbrief hinterlassen oder warum geht die Polizei nun von Suizid aus ?

Nur, weil jemand schizophren ist, heisst das nicht, dass man automatisch selbstmordgefährdet ist. Das sind eher die depressiven Leute...

Elsii schrieb:Also, wenn das ein Suizid war, ist das der seltsamste Selbstmord, von dem ich je gehört habe ! Wer geht schon freiwillig in solch eine Grube ?!

Finde ich auch.

Das einzige was ich mir vorstellen kann. Wenn sie gerade in einer schlimmen Phase ihrer Schizophrenie war - vllt ihre Tabletten nicht genommen hatte oder zusätzlich getrunken hatte - dass sie in der Grube vielleicht etwas "sah". Aber wir kennen ihre Diagnose nicht wirklich, deswegen nur eine Idee.

Elsii schrieb:Also, wenn das ein Suizid war, ist das der seltsamste Selbstmord, von dem ich je gehört habe ! Wer geht schon freiwillig in solch eine Grube ?!

Hat sie einen Abschiedsbrief hinterlassen oder warum geht die Polizei nun von Suizid aus ?

Nur, weil jemand schizophren ist, heisst das nicht, dass man automatisch selbstmordgefährdet ist. Das sind eher die depressiven Leute...

da kann ich dir nur bedingt zustimmen. psychisch kranke befinden sich bei akuten schüben in ausnahmesituationen, ich kenne schizophrene persönlich und ja sie sind meistens für lange zeit völlig unauffällig wenn sie ihre medis ordentlich nehmen bzw. gerade beschwerdefrei sind. aber bei einem akuten zustand, in dem vielleicht "befehlende stimmen" sagen eine person soll aus dem haus gehen bzw. diese halluzinationen den betroffenen so quälen, könnte ich mir auch vorstellen das jemand in eine kompostieranlage springt.

muß natürlich nicht so sein und ja, ich gebe dir recht natürlich ist nicht jeder psychisch kranke mensch suizidgefärdet und man sollte die tote aufgrund dessen nicht gleich stigmatisieren und den fall sofort als suizid abschreiben. psychisch kranke sind normale menschen die eben bestimmte probleme haben oder hatten.

allerdings wissen wir auch nichts über Komorbidität also ob sie noch unter depressionen etc. gelitten hat. also ich schließe einen suizid nicht aus aber mal abwarten.

MissMietzie schrieb:Das einzige was ich mir vorstellen kann. Wenn sie gerade in einer schlimmen Phase ihrer Schizophrenie war - vllt ihre Tabletten nicht genommen hatte oder zusätzlich getrunken hatte - dass sie in der Grube vielleicht etwas "sah". Aber wir kennen ihre Diagnose nicht wirklich, deswegen nur eine Idee.

Das ist ein interessanter Gedanke ! Würde dann für ein Unfallgeschehen sprechen ?!

cocoon schrieb:allerdings wissen wir auch nichts über Komorbidität also ob sie noch unter depressionen etc. gelitten hat. also ich schließe einen suizid nicht aus aber mal abwarten.

Ja, da ist was dran und wir wissen es (noch) nicht. Ich hatte beruflich mit schizophrenen Menschen zu tun und Selbstmordabsichten hatten die wenigsten. Aber die Idee einer Co-Erkrankung 'Depression' ist tatsächlich denkbar. Warten wirs ab.

Elsii schrieb:Das ist ein interessanter Gedanke ! Würde dann für ein Unfallgeschehen sprechen ?!

Gute Frage. Aber ja das wäre eher ein Unfall. Vielleicht das Haus verlassen in einer "Phase", die sie dorthin führte wo sie tragisch verunglückte.

Ich fände es wichtig, zu wissen wie die Information zustande kommt. Soweit ich weiß werden Psychiatrieaufenthalte bei der Polizei vermerkt. Man weiß daher gar nicht, wie aktuell und treffend diese Diagnose ist. Außerdem sind psychiatrische Diagnosen ein Fall für sich. Trotz Normierung in icd-10 erkennt jeder Arzt etwas anderes.
Immerhin war die Frau sehr gepflegt und Schizophrene neigen oft zur Verwahrlosung.
Dass man nach einer vermissten Frau mit angeblich starken psychischen Problemen nicht intensiv gesucht hat, ist skandalös. Die anzunehmende "hilflose Situation" müsste eigentlich alle Hebel in Bewegung setzen.

z3001x schrieb:Soweit ich weiß werden Psychiatrieaufenthalte bei der Polizei vermerkt.

Das wäre mir neu. Kannst Du das konkretisieren ?

Zum Rest : Einverstanden.

Ich meine das gehört zu haben im Zusammenhang mit Psychosen, bei denen Gewalttätigkeiten nicht auszuschließen sind, v.a. paranoide Schizophrenie. Dass die Polizei das wissen will, um bei Gefährdungen besser reagieren zu können.
Ich weiss, dass diese Daten eigentlich nicht gespeichert werden dürfen, bzw. nicht einmal der Polizei zur Kenntnis gebracht werden dürfen. Aber angeblich sieht die Praxis anders aus, wie auch in anderen Bereichen des Persönlichkeitsschutz.
Kann auch ein Gerücht sein.

@z3001x
ich glaube eher, es ist vom Hergang andersrum. MMn darf sich die Polizei bei auffallenden Personen sehr wohl einen Vermerk machen, zB eben den Hinweis auf schwere psychische störung mit Gefährdungspotential. Dass man dazu uU. einen Arzt um Rat bittet, finde ich verständlich.

@Jolande

Das ist nun mal leider so. Manche vermisste Erwachsene sucht man wie verrückt, es steht in jeder Zeitung was drüber, Gewässer werden abgesucht, Hundertschaften laufen durch alle Wälder etc. und manche werden im Prinzip gar nicht gesucht. So wie ein Bekannter von mir, leider... es gibt hier auch einen Thread darüber.