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Der Mensch Jens Söring

40.075 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Kino, Gefängnis ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Mensch Jens Söring

Der Mensch Jens Söring

14.06.2017 um 15:23
Zitat von Venice2009Venice2009 schrieb:@Flamingo85
wer sollte sie veröffentlichen? EH hat keine Unterstützer und die Zeitungen schreiben ungeprüft das was JS äußert bzw. seine Unterstützer.
meinst du das ernst? dieser prozeß war ein riesen spektakel. die kamera lief mit . das mediale interesse war gewaltig. und du meinst wirklich, man hätte nichts von einem so wichtigen brief mitbekommen?

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14.06.2017 um 15:25
@Flamingo85
er wurde doch in der Zeitung zitiert? Es waren die späten 80er, Anfang 90er, nein das glaube ich nicht! Das war nicht so wie heute, dass alles gleich online gestellt wurde!

"...Dear Officers Reid and Gardner,

. . . I assume that especially you, Mr. Gardner, will be very excited by now, which is why I hate to disappoint you (well, that’s not exactly true . . . ) . . . . I suggest that you continue your investigation as before; undoubtedly you will find whom you are looking for. As for me, I am afraid you must remain, as Officer Reid put it, only “99% sure” of my innocence. From what Liz has told me of what you discovered at Loose Chippings, I can only say that I am incapable of such a thing. I do not have many friends, but I think they will substantiate this—and my long-standing dissatisfaction with my life here."...

ziemlich überheblich, dafür dass er nur EH helfen wollte.


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14.06.2017 um 15:31
was bedeutet dieses´´ loose chippings´´?

klar, er war überheblich. deshalb war er ja auch recht unbeliebt.


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14.06.2017 um 15:32
@Flamingo85
das ist das Haus der Haysoms.


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14.06.2017 um 15:33
okay, danke. was meint er damit, habe ich mich immer gefragt.


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14.06.2017 um 15:39
@Flamingo85
wahrscheinlich geht es um die gefundenen Fingerabdrücke am Tatort, gehe ich mal von aus. Oben hatte ich bereits den Tagebucheintrag erwähnt.


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14.06.2017 um 16:22
Zitat von Flamingo85Flamingo85 schrieb:ich habe einen interessanten artikel gefunden,
Mindestens genau so interessant ist das hasserfüllte Antwortschreiben von JS an den Herausgeber des New Yorker (ist im Thread eingestellt). Er war es wohl nicht gewohnt, mit einer differenzierten Sichtweise konfrontiert zu werden.


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14.06.2017 um 21:25
Zitat von BluelleBluelle schrieb:Meistens wirkt so etwas auch unbewusst, von daher halte ich nicht viel vom System durch Geschworene ein Urteil zu bewirken.
Geschworene in den USA sind durchschnittliche Otto Normalbürger. Zur sogenannten "Jury Duty", also der Pflicht, als Geschworener bei einem Prozess zu dienen, kann es jeden erwischen, der als Wähler registriert ist. Ich hatte, als ich in den 90er Jahren in den USA lebte, auch mal so einen Wisch bekommen (wahrscheinlich hatten die meine Adresse von der Führerschein- und Kraftfahrzeugbehörde Department of Motor Vehicles). Ich schrieb dann zurück, dass ich kein US-Staatsbürger sei und hörte anschließend nie mehr etwas.

Aber worauf ich hinaus will: Manche, die eine Vorladung zur Jury Duty bekommen, sehen diese Verpflichtung als lästig. Sie absolvieren sie mehr oder weniger lustlos und sind froh, wenn sie wieder nach Hause können. Jetzt stellt euch mal vor, ihr seid ein konservativer Redneck aus dem ländlichen Süden, und plötzlich steht da im Gerichtssaal so ein intellektueller Schnösel mit Brille vor euch, der noch dazu Europäer ist und damals mit einem affektiert klingenden britischen Akzent sprach. Mir hat mal ein amerikanischer Freund, der selbst aus dem Süden stammt (Texas), erzählt, dass viele konservative Südstaatler keine Ausländer mögen. Und wenn dieser arrogante Europäer dann auch noch die ganze Zeit grinst, hat besagter Redneck - nennen wir ihn der Einfachheit halber Joe Hillbilly - schon mal eine voreingenommene Haltung.

Und wenn sich dann die Geschworenen zur Beratung zurückziehen, ist Joe Hillbilly mächtig aufgeladen, denn er will a) möglichst schnell nach Hause und b) diesem deutschen Schnösel eine Lektion erteilen. Wenn dann auch noch der Jury Foreman, also der Vorsitzende des Geschworenen-Gremiums, dominant auftritt und in die versammelte Runde verkündet, dass dieser Söring auf jeden Fall der Täter war - unterstützt von einem kräftigen "damn right he did it!" von unserem Freund Joe Hillbilly, werden selbst noch unentschiedene, aber ehe schwache und konfliktscheue Jury-Mitglieder ebenfalls für schuldig stimmen. Und sind froh, dass sie endlich nach Hause können.


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14.06.2017 um 21:50
@ElvisP
Ja, und er hat damit alle Leute bestätigt, die ihn im Englade-Buch als elenden Besserwisser bezeichneten, der seinen Mitmenschen mit seiner ewigen Diskutiererei den letzten Nerv raubte, wenn mal jemand nicht seiner Meinung war. Manchmal wäre Schweigen wirklich besser. 


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14.06.2017 um 22:10
@hopkirk

Manchmal lässt er die Maske des braven Ritters ohne Fehl und Tadel eben fallen. Der Heusegen Brief ging ja in die selbe Richtung.

@Tecolote

Jetzt sind schon die Südstaaten Rednecks (sic!) Schuld an der Verurteilung von Super- Jens? Du lässt auch kein Klischee aus, oder?


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Der Mensch Jens Söring

14.06.2017 um 22:46
Zitat von ElvisPElvisP schrieb:@Tecolote

Jetzt sind schon die Südstaaten Rednecks (sic!) Schuld an der Verurteilung von Super- Jens? Du lässt auch kein Klischee aus, oder?
das hat er doch gar nicht damit sagen wollen. es ging doch lediglich um die allgemeinen schwächen eines geschorenengerichts.


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15.06.2017 um 00:34
Womit wir wieder bei ALLE sind Schuld, Richter, Staatsanwalt, Geschworene, EH, Anwaelte, Politiker, die Haysoms selbst - da sie IHN nicht mochten-, Polizei usw.. Nur einer ist voellig unschuldig, und das ist natuerlich JS...der Held, der aus LIEBE alles tat...

Ich finde er sollte hier und da mal dankbar und demuetig sein, dafuer dass die boesen AMIS ihn nicht auf den elektrischen Stuhl geschickt haben. Im uebrigen bin ich der Meinung es geht ihm eh nur ums Geldsammeln, um sich den langen Aufenthalt im Gefaengnis so angenehm wie nur moeglich zu gestalten, vermutlich weiss er, dass er nicht freikommen wird. Er weiss einige Leute um sich zu scharren, die tatsaechlich Geld fuer IHN und seine Freiheit locker machen und natuerlich auch noch das ein oder andere Buch oder T-Shirt zu kaufen. Immerhin darf er sich so als "Prominenter" im Knast fuehlen und hat ausreichend damit zu tun und muss sich nicht mit seiner bestialischen Tat auseinander setzen. Wenn soviele Leute tatsaechliich an seine Unschuld glauben, dann kann es ja nur ein Fehler aller anderen gewesen sein, ihn lebenslang ins Gefraengnis zu schicken.

Egal wie man zu ihm steht, er macht "alles" Richtig, er verdient Geld, er hat viel Aufmerksamkeit, er hat Menschen um sich versammelt, die fuer seine Freiheit "kaempfen". Am Ende ist egal ob er schuldig oder nicht schuldig ist, er sitzt ja schon sooo lange..man sollte ihn schon aus der Sicht freilassen.

Ich sehe das natuerlich nicht so, die ermordeten Haysoms sind fuer immer tot, und in diesem speziellen Fall - kein Mord im Affekt-, sollte er auch fuer immer einsitzen. Es sei denn er wuerde tatsaechlich anfangen sich mit seiner TAT ernsthaft auseinander zu setzen. Nicht umsonst sagte seine eigene Grossmutter sinngemaess: "Waere er ein Gentleman wuerde sich selbst umbringen und sowas seiner Familie nicht antun".


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15.06.2017 um 06:56
Zitat von menevadomenevado schrieb: Nicht umsonst sagte seine eigene Grossmutter sinngemaess: "Waere er ein Gentleman wuerde sich selbst umbringen und sowas seiner Familie nicht antun".
Das findest du wohl auch noch richtig..?
fassungslos, wie man solch einen Satz einer Oma auch noch hier einstellt, mit dem Zusatz "nicht umsonst"...sagt....

Einen Menschen dazu aufzufordern sich umzubringen ist das allerletzte, das Wort Gentleman zeigt mir wessen Geistes Haltung jemand ist, der/die so etwas von sich gibt , egal ob schriftlich oder mündlich.


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15.06.2017 um 08:18
@Tecolote
Ergänzend zu deinen Ausführungen bezüglich der Jury möchte ich noch hinzufügen, dass sowohl die Anklage als auch die Verteidigung die Möglichkeit hat, Geschworene abzuwählen. Wenn jemand also bei der Befragung den Eindruck macht, dass er keine Lust hat und z.B. Farbigen gegenüber eine sonderbare Meinung vertritt, dann wählt man denjenigen ab und ein anderer Geschworener übernimmt. Es ist also nicht so, dass man irgendwelchen Geschworenen schutzlos ausgeliefert wird.
Es mag tatsächlich den ein oder anderen geben der keine Lust darauf hat, was man aber nicht auf alle Geschworenen beziehen sollte. Ich gehe davon aus, dass den meistens bewusst ist, dass sie nicht über Kleidungsstücke und dazu passende Farben entscheiden, sondern dass es um Menschenleben geht und u. U. sogar um das Ende eines Menschenlebens.

Bei JS war es sogar so gewesen, dass der Richter anordnete, dass die Geschworenen aus einem anderen Landkreis kommen. Das also auch noch zu der angeblichen Befangenheit des Richters, die immer wieder thematisiert wird.


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15.06.2017 um 08:31
Obwohl wir wohl jetzt etwas ins OT abgleiten hier mal ein Artikel:
Du scheinst Dich ja einwandfrei informiert zu  haben @Venice2009

https://www.welt.de/vermischtes/article138646976/Wie-sich-US-Stars-vor-der-jury-duty-druecken.html
Zwei Worte auf einem Briefumschlag sorgen bei vielen US-Amerikanern regelmäßig für schlechte Laune: „Jury summons“, die Vorladung zum Geschworenendienst. Das bedeutet: Mindestens ein Tag muss am Gericht verbracht werden, meistens eher zwei, und wer für eine Geschworenenjury ausgewählt wird, kann sich sogar auf Wochen und Monate einstellen. Das Ganze ist laut Gesetz für fast jeden US-Amerikaner ab 18 alle paar Jahre oberste Bürgerpflicht.

Verschieben lässt sich dieser Gerichtstermin nur mit einer ganz besonders guten Ausrede, absagen geht gar nicht – und sogar der Promi-Status hilft nicht gegen die unbeliebte „jury duty“ Der Ablauf ist für sie dann genau wie für alle anderen: An dem auf der Vorladung angegebenen Tag müssen sie im Gericht erscheinen und sich ausweisen. Danach heißt es meist erst mal warten. Wenn ein Prozess ansteht und eine Geschworenenjury benötigt wird, kommen die Wartenden nach dem Zufallsprinzip in die Auswahl.

Wenn nicht, heißt es acht Stunden lang, nur unterbrochen von einer kurzen Mittagspause, auf den meist unbequemen Stühlen der Gerichtswartesäle sitzen und warten, warten und noch mehr warten.

„Niemand mag die Geschworenenpflicht“, sagte die Anwältin Wendy Feldman jüngst dem TV-Sender Fox News.
Weiter:
Wer in einer Jury landet, muss dann einen Prozess genau beobachten und möglicherweise zum Beispiel über Schuld oder Unschuld eines Mordverdächtigen entscheiden. Oder darüber, ob ein Mann, der sich bei der Arbeit verletzt hat, Anspruch auf Schadenersatz hat und, wenn ja, wie hoch.

Die wenigsten Vorgeladenen landen am Ende aber auch wirklich in einer Jury. Das liegt einerseits daran, dass es viel mehr potenzielle Juroren gibt, als gebraucht werden, und andererseits an den vielen möglichen Befangenheiten. Oder auch an den ausgedachten Befangenheiten, denn in den USA gilt es als eine Art Volkssport, sich auf irgendeine Art und Weise aus der potenziell lange dauernden und langatmigen Geschworenenpflicht herauszumogeln. Von „Ich bin auf der Arbeit unabkömmlich“ über „Mir wird im Gerichtssaal immer schlecht“ zu

„Ich habe grundsätzlich ein Problem mit Anwälten und glaube nicht an unser Justizsystem“ habe er alles schon gehört, erzählt ein New Yorker Anwalt.



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15.06.2017 um 08:47
@Bluelle
ach ja, jetzt suchst du explizit nach etwas was das bestätigt, wirst fündig und jetzt heißt es natürlich dass es genau SO sein muss und genauso ist. Im Internet findest du viel Müll, außerdem hatte ich es nicht einmal bestritten dass es so sein kann. Vielleicht solltest du vernünftig lesen. und trotzdem glaube ich nicht, dass es ALLE so sehen! Trotz deines tollen Artikels...


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15.06.2017 um 08:49
Zitat von Venice2009Venice2009 schrieb:ach ja, jetzt suchst du explizit nach etwas was das bestätigt, wirst fündig und jetzt heißt es natürlich dass es genau SO sein muss und genauso ist. Im Internet findest du viel Müll, außerdem hatte ich es nicht einmal bestritten dass es so sein kann. Vielleicht solltest du vernünftig lesen. und trotzdem glaube ich nicht, dass es ALLE so sehen! Trotz deines tollen Artikels...
Deine Unterstellungen gehen mir langsam sonst wo hin.....ich habe zumindest einen Artikel eingestellt, eine Quelle, während Du nur irgendwelche unbegelegten Statements abgibts.


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Der Mensch Jens Söring

15.06.2017 um 08:52
@Bluelle
du bist doch diejenige die alles anzweifelt, selbst Zeitungsartikel :). Sehr witzig, dass ausgerechnet du jetzt mit irgendeinem schnell aus dem Internet gefunden ankommst und so tust als sei das so gegeben und alle die diesen Brief erhalten keine Lust haben. Kehre mal vor deiner eigenen Tür, bevor du immer auf andere zeigst.


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15.06.2017 um 09:58
Ich hatte in meinem Erstbeitrag zu den Schwächen des amerikanischen Jury-Systems kurz die Rolle des Jury-Vorsitzenden angeschnitten. Dessen Rolle in der Beeinflussung von noch unentschiedenen bzw. eher konfliktscheuen Jury-Teilnehmern sollte man nicht unterschätzen. Ich habe während meiner Jahre in den USA öfter mit Leuten gesprochen, die in ihrem Leben wiederholt zur "jury duty" einberufen wurden. Bei diesen Gesprächen hörte ich immer wieder, wie aggressiv und dominant manchmal so ein "jury foreman" Zweifel und Einwände platt walzen kann. Das ist natürlich nicht immer so, aber es kommt eben vor und kann die endgültige Entscheidung maßgeblich beeinflussen.

Historisch betrachtet war das Jury-System eine gut gemeinte Idee. Man wollte damit vor allem einfache Leute vor Verurteilung durch Angehörige der Oberschicht (z.B. Adlige) schützen. Deswegen verankerte man in der Verfassung das Recht jedes Bürgers, von einer "jury of one's peers" beurteilt zu werden, also einer Jury von gesellschaftlich Gleichgestellten, Leuten aus der Gesellschaftsschicht, der man selbst angehörte.

Der Artikel, den bluelle eingestellt hat, weist implizit auf ein weiteres Problem hin. Wenn Leute, die keinen Bock auf "jury duty" haben, einen Katalog von bewährten Ausflüchten und Freistellungsgründen bemühen, bedeutet das in der Praxis, dass die wirklich Cleveren und Raffinierten sich um diese Verpflichtung drücken können - so sie das wollen - und überwiegend diejenigen übrig bleiben, die geistig nicht ganz so beweglich sind. Ich erinnere mich diesbezüglich an eine Diskussion, die ich an meiner damaligen Uni mit ein paar Bekannten führte. Einer, der zufällig auf die "law school" ging, also ein Jurastudent, meinte lachend: "Scary if you think about what types of people are doing jury duty these days. I can just picture those folks ... they don't like the defendant for whatever reason, and then it's going to be, yeah, let's fry the bastard!"

Wie gesagt, es muss nicht zwangsläufig immer so ablaufen. Aber es ist eine der Gefahren des Jury-Systems.


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15.06.2017 um 10:15
@Tecolote
dort stand aber ebenso, dass es nicht so leicht möglich ist. Daher wissen wir nicht, ob es den "cleveren" tatächlich immer gelingt, sich davor zu drücken. Ich denke nicht, dass man einfach seinen Beruf o. ä. vorschieben kann. Vielleicht weiß da @Rick_Blaine etwas mehr? Auch zu dem Auswahlskriterium, ich gehe einmal davon aus, dass vorbestrafte Personen nicht in der Jury sitzen dürfen?
Ich denke nämlich nicht, dass die USA überwiegend von Unterbemittelten bevölkert ist. Sie mögen zwar in bestimmten Dingen anderer Auffassung sein, das hat aber nichts mit der verminderten Intelligenz zu tun. Das ist eher unser Ding, als Deutscher, allen anderen die anders denken zu unterstellen, sie seien dumm, oder nicht flexibel genug, intolerant, sehr festgefahren usw. Ich glaube, dass die Amis da wesentlich toleranter sind und nicht immer wieder auf andere zeigen, die alles falsch machen. Sie sind von ihrem System überzeugt, verurteilen aber nicht in dem Maße indem wir es tun, andere.

Ich wollte kurz noch auf unser Rechtssystem zu sprechen kommen. Hier urteilt z. B. bei Verhandlungen vor dem Amtsgericht lediglich ein Richter. Diese haben z. B. auch einen gewissen Ruf, z. B. eher lasch zu urteilen oder eher ein Hardliner zu sein. Auch ein Richter hat mal einen guten oder einen schlechten Tag... daher empfinde ich das Prinzip der Jury gar nicht als so verkehrt. Denn da urteilen 12 Menschen und jeder lässt seine Meinung einfließen. Das hat man bei uns so nicht. Da fällt nur eine Person das Urteil und sieht die Dinge vielleicht auch nicht immer ganz so objektiv, wie es 12 Personen tun. Wie du siehst, gibt es in jedem System Vor- und Nachteile. Daher würde ich selber nicht behaupten, dass unser System so toll ist. Auch hier gab es Fehlurteile. Lies dich mal in den Fall Andreas Darsow ein. Ein reiner Indizienprozess mit einer langen Haftstrafe. Die Indizien waren nicht einmal halb so klar wie in diesem Fall und es erfolgte kein Geständnis. Und das hier bei uns in Deutschland.


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