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Der Mensch Jens Söring

40.070 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Kino, Gefängnis ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Mensch Jens Söring

Der Mensch Jens Söring

05.07.2018 um 15:48
Zitat von Seps13Seps13 schrieb:Ich kann deine Kritikpunkte durchaus nachvollziehen, du hast sie gut erklärt, aber wenn man wie ich von Sörings Schuld aufgrund diverser anderer Indizien und des Gesamtbildes ausgeht, findet man das Vorgehen der Ermittler und Anklage, das teilweise schon ein wenig einem beiderseitigen Pokerspiel gleichkommt, nunmal nicht verwerflich.
Da es für die anderen Indizien neben der fehlerhaften Geständnisse Sörings allerdings genauso 2 Seiten gibt, kann man hier gut und gerne endlos darüber diskutieren, wie die Verteilung im Gesamtbild in Richtung Schuld oder Unschuld an JS Urteil kippt.

Für mich überwiegt da einfach die Masse an Zweifel, die mMn. für den Impakt zu einem resonable doubt sorgt.

Beispielsweise

- die Fehler in Sörings Geständnissen waren nicht 2 oder 3, sondern xy
- die Lügen in EHs Aussage, die Söring belasten waren nicht 2 oder 3, sondern xy
- die Lügen in EHs Aussage, um sich selbst zu entlasten waren nicht 2 oder 3, sondern xy
- die Indizien, die für eine EH am Tatort sprechen sind nicht 2 oder 3, sondern xy
- die Fehler die die Ermittler gemacht haben von Anfang bis Ende sind nicht 2 oder 3, sondern xy
- die Gründe, die gegen einen Söring am Tatort sprechen sind nicht 2 oder 3, sondern xy


XY ist dabei häufig durch eine zweistellige Anzahl zu ersetzen.

Hier wurden sicherlich alle Punkte genannt, aber es ist wie bei den Ermittlern.
Beever nennt Söring in der Befragung mit EH einen Iditoten ("fool") und deshalb zählt auch oft so etwas wie der "erste Eindruck"
Zitat von Sector7Sector7 schrieb:Söring gibt doch selbst zu, dass seine mehrstündigen Geständnisse in hohem Maße mit der Tat übereinstimmen, sinngem.:

Meine Geständnisse waren ausführlich und viele Details waren zutreffend. Einige Dinge könnten sogar durch wissenschaftliche Beweise gestützt werden. Auch habe ich den Ermittlern Narben an meiner Hand gezeigt, die vom Kampf am Tatort stammen. Ein Zeuge hat die verbundene Hand 1-2 Wochen nach der Tat beobachtet und das vor Gericht bestätigt.
„Tatsächlich legte ich ja zwei »Geständnisse« ab, eines vor dem Ermittler Ricky Gardner und später noch einmal vor allen drei Ermittlern. Beim zweiten Erzählen der Geschichte fügte ich das Detail von der angeblichen Narbe an meinem Finger hinzu und sprach über die Lage von Derek Haysoms Leiche. Das Ziel bestand darin, mit diesen Details meiner Aussage mehr Glaubwürdigkeit zu verleihen, aber dabei beging ich zwei Fehler: Zum einen zeigten die DNA-Tests, die fünfundzwanzig Jahre später durchgeführt wurden, dass das Blut am Tatort mit meiner DNA nicht übereinstimmte, und zum Zweiten lag Mr. Haysoms Leiche tatsächlich im Wohnzimmer und nicht im Esszimmer.
In den verbleibenden Monaten des Jahres 1986 musste ich mein »Geständnis« noch dreimal wiederholen, und jedes Mal veränderte sich die Geschichte wieder. Zunächst wollte ich die beiden Psychiater davon überzeugen, dass ich verrückt war, und fügte Details hinzu, die ich in den beiden »Geständnissen« am 8. Juni und in der dritten Version überhaupt nicht erwähnt hatte. Außerdem erzählte ich den beiden verschiedene Geschichten, um möglichst verrückt zu klingen, freilich ohne dem jeweils anderen davon zu berichten.
„Dann legte ich mein »Geständnis« sogar noch ein weiteres Mal ab, diesmal vor einem deutschen Staatsanwalt, als Teil des Versuchs, meine Auslieferung nach Deutschland zu bewirken. Auch bei dieser Gelegenheit erzählte ich eine vollkommen neue Fassung.
Was mich betraf, war die ganze Geschichte ohnehin eine Lüge, weil ich ja in Washington, D. C., gewesen war, als Elizabeth ihre Eltern umgebracht hatte. Was machte es also schon, wenn ich an der Lüge herumbastelte, Details hinzufügte oder wegließ, solange ich sie immer wieder erzählte? Die wirklich große Lüge bestand ja in meiner Behauptung, ich hätte die Morde begangen.“

Auszug aus: Jens Söring. „
Zweimal lebenslänglich / Wie ich seit drei Jahrzehnten für meine Freiheit kämpfe
.“ iBooks.

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Der Mensch Jens Söring

05.07.2018 um 15:50
@asadeh
Warum hätten sie denn deiner Meinung nach sein Geständnis hinterfragen sollten,? Welche Punkte sprechen denn dafür, dass es jemand anderer gewesen sein könnte?
Ich meine was verlangt man denn von den Ermittlern? Dass sie jedem Hirngespinst hinterherlaufen und der Tatverdächtige sich darüber ins Fäustchen lacht, die Ermittler mit irgend einem Unfug zu beschäftigen?
Hier gibt es doch eine ganz klare Sachlage, selbst heutige Ermittler würden es mMn nicht anders sehen.


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Der Mensch Jens Söring

05.07.2018 um 15:50
Zitat von mr_majesticmr_majestic schrieb:Auszug aus: Jens Söring. „
Zweimal lebenslänglich / Wie ich seit drei Jahrzehnten für meine Freiheit kämpfe
.“ iBooks.
Danke dir, so hört sich das ja schon ganz anders an, deshalb meine Bitte der Quelle.


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Der Mensch Jens Söring

05.07.2018 um 16:02
was ich etwas verwundert feststelle ist, dass die Lügen von JS scheinbar weniger ins Gewicht fallen sollen, als EH´s Lügen.
Seine Lügen sollen ja scheinbar glaubwürdiger sein, zumindest für einige.

Wenn nun aber beide am Tatort gewesen sind, dann haben beide gelogen und müssen ihre Geschichte dahingehend anpassen. Es gibt daher kein, er oder sie lügt glaubwürdiger, sondern einfach nur ein, beide lügen, weil der Ablauf eben ein ganz anderer gewesen ist. Zugeben werden es beide nicht.


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Der Mensch Jens Söring

05.07.2018 um 16:18
Der Zweck der Lügen ist ja auch eher schon ein etwas anderer. Und vor allem was ist von Söring gelogen...


EH log ja nachweislich bei den Ermittlungen, vor Gericht, sie belog Söring vor der Tat, sie belog Söring nach der Tat, Sie belog ihre Familie. Sie bekommt pathologisches Lügen attestiert. MMn. lügt sie sich aber in ein Schuldbekenntnis hinein und niemand (ausser Söring) hatte ein Interesse daran zu wackeln. 90 Jahre klang ja auch für jeden angemessen genug.
Es scheint aber immer ein Lügen zum Selbstzweck zu sein.

Bei Söring ist das etwas diffiziler. Schreibt er 1985 den Ermittlern und seinen Eltern die Wahrheit? Log er 1986 ff. jetzt um EH zu retten so wie er vorgibt, also "moralisch begründet". Log er ab ´87 um nach Deutschland/USA ohne Todesstrafe ausgeliefert zu werden? Log er in seinem Prozess um seinen Arsch zu retten?


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Der Mensch Jens Söring

05.07.2018 um 16:21
Zitat von BluelleBluelle schrieb:Danke dir, so hört sich das ja schon ganz anders an, deshalb meine Bitte der Quelle.
Ja, das stimmt, je neuer die Versionen von Söring, je anders :-)
Zitat von mr_majesticmr_majestic schrieb:„Tatsächlich legte ich ja zwei »Geständnisse« ab, eines vor dem Ermittler Ricky Gardner und später noch einmal vor allen drei Ermittlern. Beim zweiten Erzählen der Geschichte fügte ich das Detail von der angeblichen Narbe an meinem Finger hinzu und sprach über die Lage von Derek Haysoms Leiche. Das Ziel bestand darin, mit diesen Details meiner Aussage mehr Glaubwürdigkeit zu verleihen, aber dabei beging ich zwei Fehler: Zum einen zeigten die DNA-Tests, die fünfundzwanzig Jahre später durchgeführt wurden, dass das Blut am Tatort mit meiner DNA nicht übereinstimmte, und zum Zweiten lag Mr. Haysoms Leiche tatsächlich im Wohnzimmer und nicht im Esszimmer. ...
Nehm ich :-) und:

The "confession" was lengthy, and many details were accurate. Also, my story seemed to be corroborated, however weakly, by scientific evidence: in 1986 I claimed I had been cut during the fight and showed investigators two tiny scars on the fingers of my left hand.

Mortal Thougths, Kapitel 10 oder 11
Zitat von mr_majesticmr_majestic schrieb:XY ist dabei häufig durch eine zweistellige Anzahl zu ersetzen.
Irgendwo - ich meine auf der Söring-HP - steht eine einstellige Anzahl, 7 oder so.


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Der Mensch Jens Söring

05.07.2018 um 16:29
Zitat von mr_majesticmr_majestic schrieb:Schreibt er 1985 den Ermittlern und seinen Eltern die Wahrheit?
Nein, 1985 schnulzt er nur rum und erzählt genau gar nix von "Das Versprechen". 1986 schreibt er seinen Eltern sogar lt. MT, dass sie ihn in Ruhe lassen sollen.
Zitat von mr_majesticmr_majestic schrieb:Log er 1986 ff. jetzt um EH zu retten so wie er vorgibt, also "moralisch begründet".
Nein, allenfalls von Juni 1986 bis Oktober 1986, danach war Essig mit EH.
Zitat von mr_majesticmr_majestic schrieb:Log er ab ´87 um nach Deutschland/USA ohne Todesstrafe ausgeliefert zu werden?
Nein, nur vor Gericht. Alles andere war seine persönliche Entscheidung bzw. vermutl. der noch nicht existierenden Unschuld-Story geschuldet, Eltern und Anwälte hätte er nicht anzulügen brauchen.
Zitat von mr_majesticmr_majestic schrieb: Log er in seinem Prozess um seinen Arsch zu retten?
Definitiv und das sowas von schlecht. Seine 2 Jahre ausgearbeitete Unschuld-Story war zwar für sein Alter einigermaßen schlau, aber mMn. lebensfremd und unglaubwürdig, ebenfalls dem Alter, dem Unvermögen und der Unerfahrenheit geschuldet. Er dachte, er kann es den "Yokels" in Virginia zeigen und versagte auf ganzer Linie.
Zitat von mr_majesticmr_majestic schrieb:Es scheint aber immer ein Lügen zum Selbstzweck zu sein.
War bei Madsen und anderen Mördern nicht anders, ein typisches Zeichen sind viele Versionen und Updates der Lügenstorys.


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Der Mensch Jens Söring

05.07.2018 um 16:34
Zitat von Sector7Sector7 schrieb:Ja, das stimmt, je neuer die Versionen von Söring, je anders :-)
ich würde es eher an der Intention des Verfassers festmachen was dieser dem Leser sagen will. In deinem Satz versucht Söring wohl eher zu verargumentieren, warum seine Geständnisse vor den Ermittlern trotz der Fehler überhaupt glaubhaft waren.
Zitat von Sector7Sector7 schrieb:mr_majestic schrieb:
XY ist dabei häufig durch eine zweistellige Anzahl zu ersetzen.
Irgendwo - ich meine auf der Söring-HP - steht eine einstellige Anzahl, 7 oder so.
?

Wenn Du "häufig zweistellig" auf die Fehler in den Geständnissen beziehst dann ist Söring recht understatement .Ich hätte noch mehr. Vielleicht lässt er die "kleinen" einfach weg....;)

„Doch diese »Geständnisse« sind sehr problematisch, vor allem, weil sie mindestens sieben große Irrtümer enthalten, die der wahre Mörder nicht begangen hätte. “

Auszug aus: Jens Söring. „
Zweimal lebenslänglich / Wie ich seit drei Jahrzehnten für meine Freiheit kämpfe
.“ iBooks.


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Der Mensch Jens Söring

05.07.2018 um 16:40
Zitat von mr_majesticmr_majestic schrieb:Wenn Du "häufig zweistellig" auf die Fehler in den Geständnissen beziehst dann ist Söring recht understatement .Ich hätte noch mehr. Vielleicht lässt er die "kleinen" einfach weg....;)

„Doch diese »Geständnisse« sind sehr problematisch, vor allem, weil sie mindestens sieben große Irrtümer enthalten, die der wahre Mörder nicht begangen hätte. “
Ja sorry, das meinte ich. Nur sind das natürlich alles Aussagen eines Mörders und insofern nicht ernst zu nehmen, was seiner Meinung nach der wahre Mörder über 1 Jahr nach der Tat alles hätte richtiger machen müssen.


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Der Mensch Jens Söring

05.07.2018 um 16:51
Zitat von Sector7Sector7 schrieb:mr_majestic schrieb:
Schreibt er 1985 den Ermittlern und seinen Eltern die Wahrheit?
Nein, 1985 schnulzt er nur rum und erzählt genau gar nix von "Das Versprechen". 1986 schreibt er seinen Eltern sogar lt. MT, dass sie ihn in Ruhe lassen sollen.
mr_majestic schrieb:
Log er 1986 ff. jetzt um EH zu retten so wie er vorgibt, also "moralisch begründet".
Nein, allenfalls von Juni 1986 bis Oktober 1986, danach war Essig mit EH.
mr_majestic schrieb:
Log er ab ´87 um nach Deutschland/USA ohne Todesstrafe ausgeliefert zu werden?
Nein, nur vor Gericht. Alles andere war seine persönliche Entscheidung bzw. vermutl. der noch nicht existierenden Unschuld-Story geschuldet, Eltern und Anwälte hätte er nicht anzulügen brauchen.
mr_majestic schrieb:
Log er in seinem Prozess um seinen Arsch zu retten?
Definitiv und das sowas von schlecht. Seine 2 Jahre ausgearbeitete Unschuld-Story war zwar für sein Alter einigermaßen schlau, aber mMn. lebensfremd und unglaubwürdig, ebenfalls dem Alter, dem Unvermögen und der Unerfahrenheit geschuldet. Er dachte, er kann es den "Yokels" in Virginia zeigen und versagte auf ganzer Linie.
mr_majestic schrieb:
zu 85:
ich glaube seinen Eltern hat er nichts versprochen, sondern eher garantiert nichts mit den Morden zutun zu haben. Ebenfalls Reid und Gardner.

zu 86: genau von Juni 86 bis Oktober 86 für EH....genauso sehe ich das auch...und das sind die maßgeblichen Geständnisse in seinem Prozess! Ich würde es noch etwas nach hinten verlegen, da ihr Prozess 87 war. Seine krankhafte Restliebe war ja erst gebrochen, als er mitbekam was sie ´87 aussagte (vor allem über ihn)

zu 87/88/89:

Im Anschluss an Ablehnung des Antrags auf Auslieferung nach Deutschland:

„Zögernd fragte ich meine Anwälte, wie meine rechtliche Stellung aussehen würde, wenn ich nicht schuldig wäre.
Sie rissen entsetzt die Augen auf. Um Gottes willen, nur das nicht! Nicht die Möglichkeit, dass ich unschuldig sein könnte! Wenn wir überhaupt einen Funken Hoffnung auf die bindende Zusicherung bewahren wollten, dass die Todesstrafe nicht verhängt würde, dann war es von entscheidender Bedeutung, dass ich während des gesamten Auslieferungsverfahrens nicht von meinem Geständnis abrückte. Wenn wir zugaben, dass ich auch nur die geringste Verteidigungsmöglichkeit gegen den Mordvorwurf hätte, dann würden die Berufungsrichter sofort davon ausgehen, dass ich die bindende Zusage gar nicht benötigte. Denn ein Unschuldiger würde ja weder verurteilt noch hingerichtet. Juristisch gesehen, gehe es um die »Notwendigkeit, ein ernsthaftes Risiko für eine Hinrichtung nachzuweisen«, erklärten mir die Anwälte.“

Auszug aus: Jens Söring. „
Zweimal lebenslänglich / Wie ich seit drei Jahrzehnten für meine Freiheit kämpfe
.“ iBooks.

Zeitliche Grundlage:
http://www.eugrz.info/PDF/EGMR4/EGMR04-27.pdf

zu 89/90: Vorbereitung des Prozesses mit Neaton


Zu mindest gab es für den ein oder anderen einen glaubhaften Grund für seine "Lügen"...;)


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Der Mensch Jens Söring

05.07.2018 um 16:57
Zitat von mr_majesticmr_majestic schrieb:zu 87/88/89:

Im Anschluss an Ablehnung des Antrags auf Auslieferung nach Deutschland:

„Zögernd fragte ich meine Anwälte, wie meine rechtliche Stellung aussehen würde, wenn ich nicht schuldig wäre.
Sie rissen entsetzt die Augen auf. Um Gottes willen, nur das nicht! Nicht die Möglichkeit, dass ich unschuldig sein könnte! Wenn wir überhaupt einen Funken Hoffnung auf die bindende Zusicherung bewahren wollten, dass die Todesstrafe nicht verhängt würde, dann war es von entscheidender Bedeutung, dass ich während des gesamten Auslieferungsverfahrens nicht von meinem Geständnis abrückte. Wenn wir zugaben, dass ich auch nur die geringste Verteidigungsmöglichkeit gegen den Mordvorwurf hätte, dann würden die Berufungsrichter sofort davon ausgehen, dass ich die bindende Zusage gar nicht benötigte. Denn ein Unschuldiger würde ja weder verurteilt noch hingerichtet. Juristisch gesehen, gehe es um die »Notwendigkeit, ein ernsthaftes Risiko für eine Hinrichtung nachzuweisen«, erklärten mir die Anwälte.“
Klingt gut.

* thematisch direkt nach deinem Text *

I could not tell my family or my lawyers the truth, since the visiting rooms of English Category A-inmates like myself were widely known to be bugged.

MT, K10

Klingt katastrophal :-)


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Der Mensch Jens Söring

05.07.2018 um 17:15
Zitat von Sector7Sector7 schrieb:I could not tell my family or my lawyers the truth, since the visiting rooms of English Category A-inmates like myself were widely known to be bugged.

MT, K10

Klingt katastrophal :-)
Im Gegensatz zu dem Blog sehe ich mehr als einen zusammenhang-armen Einzeiler Die Anwälte, die ihn damals beraten haben arbeiten heute immer noch für ihn und sagen in die Kamera heute von seiner Unschuld überzeugt zu sein.

Wenn er also per Buchverbreitung gelogen hätte, würde man so einen Mandanten nicht fallen lassen. Zu mal pro bono.


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Der Mensch Jens Söring

05.07.2018 um 17:20
@mr_majestic

Wie hat er es denn in Zweimal lebenslänglich begründet, seine Familie und Anwälte 4 Jahre lang zu belügen? Auch mit durch ihn selbst vermuteten Abhörwanzen, aus dem man ihm bei vertraulichen Gesprächen erwiesenermaßen (wo ist der Beweis von Scotland Yard?) einen Strick gedreht hätte?

Oder hat er das etwa geschlabbert im Laufe der Jahre?


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Der Mensch Jens Söring

05.07.2018 um 17:49
Zitat von Sector7Sector7 schrieb:seine Familie und Anwälte 4 Jahre lang zu belügen
Das Problem ist mMn. bereits deine falsche Ansichtssache. Das hatten wir doch schon alles.
Ich hatte doch extra die Jahre aufgedroeselt. Du darfst nicht nur den Blog lesen in Bezug auf MT.

Sonst kommst du auf der Zeitachse etwas ins schleudern...:)


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Der Mensch Jens Söring

05.07.2018 um 18:00
@mr_majestic

Zu deiner Info, auf dem Blog lese ich gar nix. Aber ok, keine Antwort ist auch ne Antwort. :)


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Der Mensch Jens Söring

05.07.2018 um 18:17
Zitat von Sector7Sector7 schrieb:Zu deiner Info, auf dem Blog lese ich gar nix
Aber ok, keine Antwort ist auch ne Antwort. :)
Hust...:)...

Nein sie steht explizit da oben, und wer trotzdem denkt er hätte 4 Jahre lang seine Eltern/Anwälte belogen,
der will und soll es ja auch weiterhin glauben


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Der Mensch Jens Söring

05.07.2018 um 18:20
Zitat von mr_majesticmr_majestic schrieb:Wenn Du "häufig zweistellig" auf die Fehler in den Geständnissen beziehst dann ist Söring recht understatement .Ich hätte noch mehr. Vielleicht lässt er die "kleinen" einfach weg....;)
Das finde ich interessant. Welche nennt er, welche lässt er weg?


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Der Mensch Jens Söring

05.07.2018 um 18:22
Bergblick trotz zugezogener Vorhänge gehört z. B. in die Liste der unterschlagenen Fehler?


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Der Mensch Jens Söring

05.07.2018 um 18:29
Zitat von mr_majesticmr_majestic schrieb:Hust...:)...

Nein sie steht explizit da oben, und wer trotzdem denkt er hätte 4 Jahre lang seine Eltern/Anwälte belogen,
der will und soll es ja auch weiterhin glauben
Ok, lass es 4,5 Jahre gewesen sein :-)

Es geht doch nicht um "glauben", sondern darum was Söring selbst schreibt und was du ignorierst:

I could not tell my family or my lawyers the truth, since the visiting rooms of English Category A-inmates like myself were widely known to be bugged. I could not write a letter, because all Category A correspondence had to be turned in unsealed so the prison administration could photocopy the letters before posting. I could not even smuggle out a note during a visit: if the screws intercepted that one crucial letter during a search, I was dead - - literally! Safety lay only in complete, total, and absolute silence. There was no one, no one at all to whom I could unburden myself.

The truth came gushing out of me at the earliest moment that it was safe: a few days after the final extradition hearing before the European Court of Human Rights, but several weeks before the judgement was even announced.

...

However, the need for secrecy about the true identity of the Haysons' killer was actually the lesser of my two main worries between 1987 and 1990.

MT, K10


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Der Mensch Jens Söring

05.07.2018 um 18:42
@Sector7

Der Blogschreiber klammert sich auch oft an das "geschriebene"....Dann reisst er es aus dem Zusammenhang
und kommt halt zu seinen Ableitungen....genauso wie mit den Briefen

Es gibt oft 2 Interpretationsmöglichkeiten.....Deshalb hilft der Kontext.....angewendet kommst du allerdings auf eben genau meine zeitliche Aufdröselung.


Analog dazu:

„So saß ich also in dieser engen, schäbigen Besucherkabine und versuchte mit aller Kraft, meine wachsende Panik und Wut im Griff zu behalten. Das gehörte nicht zu unserer Abmachung! Ich hatte Elizabeth nicht versprochen, ihr das Leben zu retten, indem ich selbst auf den elektrischen Stuhl ging. Fünf Jahre in einer deutschen Jugendstrafanstalt, das war der Umfang meines »Opfers« gewesen, wie sie es einmal in einem Brief bezeichnet hatte. Irgendjemand da draußen arbeitete mit seltsamen Tricks, aber jetzt musste ich vorsichtig sein, damit ich mich mit meinem losen Mundwerk nicht in noch mehr Schwierigkeiten brachte. Zögernd fragte ich meine Anwälte, wie meine rechtliche Stellung aussehen würde, wenn ich nicht schuldig wäre.“

Auszug aus: Jens Söring. „
Zweimal lebenslänglich / Wie ich seit drei Jahrzehnten für meine Freiheit kämpfe
.“ iBooks.


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