Der Mensch Jens Söring

mr_majestic schrieb:Der Fall Jens Söring
heute um 09:11
Bevor ich an solche Erklärungsnöte glaube, fällt es mir wesentlich leichter an die Variante EH+X zu glauben.
Bei Kerner sagt er übrigens explizit die schrägen Typen die sie vorher mit nach Hause brachte.

und was besagt das denn? Dass schräge Typen eher morden als ein JS? Weil sie eben ihr Leben nicht so auf die Reihe bekommen? Machst du sowas tatsächlcih von solchen äußerlichen Einflüssen abhängig? Auch ein Urlaubsflirt schwingt nicht unverzüglich für EH das Messer!

Warum fuhr EH nach den Morden zu JS und blieb nicht bei ihren/m Komplitzen? Der hätte doch besorgt sein müssen, sie würde quatschen und alle verraten. Immerhin ist so ein Doppelmord eine Ausnahmesituation und da behält man sicherlich nicht die Nerven und fährt einfach mal den ganzen Weg wieder nach Washington zurück um die Sache jemandem zu beichten, den man ganze 3 Monate lang kennt und weiß, der hält schon zu mir, nur wenn ich es sage... Sorry, aber das ist schon mehr als an den Haaren herbeigezogen und unglaubwürdig.
Aber jemand, der zuvor mit ihr Briefe schrieb, Abdrücke verweigerte, mit ihr gemeinsam floh und gestand, da siehst du keinen Zusammenhang zu den Morden.

Venice2009 schrieb:da siehst du keinen Zusammenhang zu den Morden.

Doch sicher...."manipuliertes hingestelltes Bauernopfer", im Mitwissen oder gar Kooperation mit den Mittätern.

Die wollen sich ja schliesslich auch in Sicherheit wiegen.

@mr_majestic
Genau und auch diese wussten natürlich dass JS dichhält. Also alles ziemlich entspannt nach so einem blutigen Doppelmord.

Klar von dem Punkt aus lässt sich immer gut auf der Kreisbahn aufsetzen.
Entspannt war gewiss keiner. Sonst hätte der Tatort auch nicht so ausgesehen. Wenn es noch ne Wagenpanne a la Buchanan gab war es so richtig stressig. Aber EH hatte ihren Willen.

@mr_majestic
Ja, deshalb hat JS sich um alles gekümmert, die gefälschten Papiere und die Betrügereien. Weil Eh ja so planlos ähm ich meinte natürlich planvoll gewesen ist.
Und genauso waren auch die Mittäter. Die haben sich alle auf JS verlassen, auch wenn er sie scheinbar gar nicht kannte. Aber macht ja nichts.

Deiner Meinung nach hat EH JS doch tatsächlich geliebt. Und deshalb auch das Honeymoon WE geplant und gebucht und den Mietwagen arrangiert, richtig?

Weil konspiriert wurde doch erst Samstag Morgen...

Lieben und Bauernopfer manipulieren geht divergiert eigentlich schon im Ansatz. Fremdgehen aber auch.

@mr_majestic
nein, EH und JS haben geplant die Haysoms zu töten. Dafür das Wochenende in Washingtion was als Alibi dienen sollte. Deshalb auch die 2 Kinokarten pro Film.

EH + X erscheint mir abwegig. Dann müsste es ihr gelungen sein ein oder zwei weitere Personen in ihr Vorhaben zu involvierten (neben JS) ohne das diese in einem starken emotionalen Bezug zu ihr stehen, wie JS. Welches Motiv sollte X haben? Einen Doppelmord begeht man doch nicht aus Gefälligkeit. Es könnte höchstens sein das sie X oder X und Y für die Tat bezahlt hat, weiß aber nicht ob sie überhaupt die Mittel dazu hatte. Außerdem gäbe es dann neben JS noch einen weiteren Mitwisser, oder sogar zwei. Das Risiko das einer von ihnen mit der Tat nicht klar kommt und sich bei Freunden erleichtert ist meiner Meinung nach ziemlich hoch, es handelte sich nicht um Profi Killer. Ich könnte mir vorstellen das es EH geschafft hätte ein paar schräge Typen zu einem fingierten Einbruch bei ihr Zuhause zu motivieren, aber nicht zu einem Elternmord. JS passt besser in dieses Szenario. Die Briefe belegen das sich EH und JS gemeinsam in etwas hineingesteigert haben. Von Briefen in denen er versucht seine Freundin von ihrem Wunsch die Eltern zu töten wieder abzubringen habe ich nie etwas gehört. Aber genau das würden die meisten Menschen doch im Normalfall tun und die Gründe dafür sind vielfältig. Irgendwie ist es EH gelungen ihren Wunsch auch zu seinem zu machen. Das muss gar nicht unbedingt so ganz bewusst und geplant geschehen sein. Es gibt Verbindungen in denen sich Menschen gegenseitig nur im Negativen bestärken.

@Maja2

Dass Elizbeth Haysom ihre Eltern hasste, war unter ihren Freunden und Kommilitonen ebenfalls bekannt, sie haben das auch gegenüber Reid ausgesagt. Es ist also nicht so, dass ausschließlich Söring das bekannt war.

Zu deiner Aussage, es sei abwegig, dass Frau Haysom +X die Tat verübt hätte, habe ich vor einiger Zeit mal Folgendes geschrieben:

ligala schrieb am 28.05.2018:Ich will jetzt gar nicht mal die DNA, den Waschlappen oder Haysoms Fingerabdruck erwähnen!

Aber: Wer glaubt, Söring hätte die Tat allein verübt, sollte doch folgende "Kleinigkeiten" beantworten können:

1. Wem gehörte der Sportschuhabdruck, der zu klein für Jens Söring war?
2. Wem gehörte der unbekannte Finger-Abdruck auf dem Schnapsglas, das in der Nähe von Derek Haysom gefunden wurde? Sörings war es nicht. Haysoms auch nicht.
3. Wer hat sich in der Dusche das Blut abgewaschen, das durch Luminol sichtbar wurde? Söring selber war ja noch in Washington in ein blutbesudeltes Laken gehüllt, wie uns E. Haysom wissen ließ.
4. Wem gehörte das Haar, das im Waschbecken gefunden wurde? Söring jedenfalls nicht.

Und wenn jetzt kommt: Dann waren sie es eben zu zweit, Söring und Haysom, bliebe noch zu erklären:
Punkt 2 und Punkt 4
Das sind übrigens nicht nur meine Fragen, sondern Nathan Heller fragt sich das auch. Tja...

Im Übrigen: Ich halte das Szenario, das @Ventura69 hier auf Seite 818 und 819 entwickelt hat, für absolut plausibel und richtig!

@ligala
Kann schlampige Arbeit am Tatort 100%ig ausgeschlossen werden? Was ist wenn einer der am Tatort anwesenden Polizisten das Glas angefasst hat?
Das gilt auch für das Haar. Es KANN mit der Tat in Zusammenhang stehen muss es aber nicht.

Schlampige Arbeit der Ermittler führt dazu, dass die auf diese Weise gefundenen Beweismittel nicht gerichtsverwertbar sind. Sollte mich wundern, wenn das in den USA anders wäre.
Denn sonst könnte man sich ja alles an Beweismitteln heranziehen, oder?

@ligala
Naja es waren eben die 80er. Heutzutage würde man es sicherlich als schlampige Arbeit bezeichnen. Warum gibt es denn soviele Schuhabdrücke am Tatort? Scheint ja auch niemanden zu interessieren, da geht man von den Ermittlern aus und nicht von 20 weiteren Tätern.

Venice2009 schrieb:Naja es waren eben die 80er. Heutzutage würde man es sicherlich als schlampige Arbeit bezeichnen. Warum gibt es denn soviele Schuhabdrücke am Tatort? Scheint ja auch niemanden zu interessieren, da geht man von den Ermittlern aus und nicht von 20 weiteren Tätern.

Das kann aber nicht ganz dein Ernst sein?
Eine vernünftige Tatortsicherung war schon in den 20er Jahren zu Zeiten des legendären Gennat als Notwendigkeit erkannt und umgesetzt worden. Und die anderen Staaten ließen sich von Gennat beraten. Eine Pioniertat war auch die Entwicklung der Locard'schen Regel 1910.
Die 80er waren doch kein finsteres Mitttelalter mehr, man konnte sich unter Kontamination des Tatorts durchaus schon länger was vorstellen und das ermittlungstechnisch verhindern.

Es wurde ja sogar eine Getränkedose am Tatort gefunden, die dann einem der Polizisten zugeordnet werden konnte. Insofern habe ich meine Zweifel, ob das der einzige Fauxpas war.

@hopkirk
Echt? Woher hast du das?
Wenn das tatsächlich stimmt, wundert einen ja , dass überhaupt irgendwelche nennenswerten Spuren zugeordnet werden konnen...Da kann einem ja nur Angst und Bange werden, wenn US-Ermittler zu der Zeit noch so zu arbeiten gewohnt waren.
In Gennats Mordauto gehörten z.B. Handschuhe sebstverständlich bereits zur Standardausrüstung. Und selbstverständlich wurde an Tatorten auch nicht gegessen oder getrunken!

@ligala
Das stand mal auf einer Liste mit ungeklärten Gegenständen vom Tatort, als Getränkedose mit unbekannten Fingerabdrücken und dem Querverweis, dass diese dann im weiteren Verlauf einem der Polizisten zugeordnet werden konnte. Ich muss nachschauen, ob ich diese Liste nochmal finde. Englade erwähnt diese Dose auch.

Och, wenn du die Liste nochmal findest, fände ich das sehr interessant. Hast du zufällig noch im Kopf, ob es noch mehr solcher seltsamer Fundstücke gab?

@ligala
Ich hab mir nur diese Dose gemerkt, weil es mich an einen Fall hier bei mir in der Umgebung erinnert hat, wo der Täter in Socken im Mordhaus unterwegs war und die Polizisten den Tatort dahingehend verwüstet haben, weil auch sie in Socken durchs Haus sind. Draußen lag Schnee und sie haben, ordentlich wie sie waren, darum an der Tür die Schuhe ausgezogen...

http://j.b5z.net/i/u/2108258/f/New_Timeline/1985_Jun_7_Rick_Johnson_sneaker.pdf (Archiv-Version vom 26.11.2019) hier kann man ja nachlesen, wie viele Abdrücke am Tatort vorgefunden wurden. Alles von den Tätern? Wohl eher kaum.