Der Mensch Jens Söring

JohnnyGWatson schrieb:Wie haben es ähnlich schwer. Beide haben gelogen!

Söring war 1986 ganz nah an der Wahrheit dran, seine Geschichte deckte sich fast perfekt mit den Fakten, während er heute pure Märchen erzählt, in der Hoffnung, doch noch irgendwie aus dem Knast zu kommen. Was ich aber überhaupt nicht verstehe: wie man einem Schwerverbrecher, der sich selbst der Lüge bezichtigt, bedingungslos jedes Wort glauben kann als ob es das Evangelium wäre. Schrillen da bei Dir nicht alle Alarmglocken?

Venice2009 schrieb:Du schreibst ellenlange Texte ohne jeglichen Zusammenhang.

Ich mache mir Gedanken , wie sich das ganze aufgebaut haben könnte und mehr auch nicht.

Venice2009 schrieb:Warum hat er gestanden und riskiert hingerichtet zu werden?hast du dich auch Mal mit den elementaren Fragen in dem Fall beschäftigt, oder ignorierst du diese lieber?

Er hat doch nur gestanden wegen seiner vermeintlichen Immunität und um nach D. überstellt zu werden. Er hat zu keiner Zeit riskiert, hingerichtet zu werden, wenn man es richtig sieht .

Venice2009 schrieb:Wie @Sector7 hier bereits schon schrieb. Das angebliche Alibi für die Eltern war unnötig. Denn Eh hat die Drogenkurierfahrt angetreten. JF drohte ihr doch nur es den Eltern zu sagen, wenn sie NICHT fährt.

Für EH waren es doch aber 2 Gefahren, genaugenommen 3 Gefahren, aufzufliegen bei den Eltern. 1. dass sie mit Söring noch zusammen ist, 2. dass sie weiterhin Drogen konsumierte und 3. dass sie diese Kurierfahrten machte. Natürlich behielte er Punkt 2 und 3 für sich, aber sie könnten doch irgendwann über Umwegen dort ankommen .

Venice2009 schrieb:Warum also setzt sich JS trotzdem brav ins Kino? War völlig unnötig. Ausser dieses Alibi war eben doch für etwas gut... die Morde.

......über die er nicht informiert war, nur über ihre Kurierfahrt. Wenn er schon EH zu diesem Dealer hin begleiten wollte aus Sorge, ihr könnte was passieren, dann hätte er sich auch garantiert nicht ins Kino gesetzt, wenn er geahnt hätte, was noch hinterher kommt, für was er das Alibi besorgt hat.

Mr.Stielz schrieb:wie man einem Schwerverbrecher, der sich selbst der Lüge bezichtigt, bedingungslos jedes Wort glauben kann als ob es das Evangelium wäre. Schrillen da bei Dir nicht alle Alarmglocken?

Naja. Wenn es den angeblichen Missbrauch von Haysom nicht gegeben hat, dann lügt sie 2016 immer noch, dass sich die Balken biegen. Und das in ihrer doch so "innigen Remorsephase". Das könnte als Vergehen gewertet worden sein?
Ich bin überzeugt davon, dass wenn Söring in der Tatnacht am Tatort war, seine Darstellungen wesentlich präziser gewesen wären und wenn Haysom eine aufrichtige klare Beziehungspartnerin gewesen wäre, er nicht mit einer solch dämlichen Geschichte von ihr zurückgeblieben wäre.

Das Problem in diesem Fall sehe ich in den Abhängigkeiten voneinander. Wie ne Kugel in Wasser und Öl. Wer trägt wen.

Sollte man also Sörings Abwesenheit vom Tatort abnehmen, muss man sich dann ernsthaft fragen, was er zusätzlich noch wissen könnte, was nicht in seinen Büchern oder Geständnissen steht.

JohnnyGWatson schrieb am 02.08.2019:- Mausefalle mit einem V drauf unter der Blut war (inszeniert)
- Tierhaare gefunden? (jetzt hörts aber auf)

@JohnnyGWatson
das Blut auf der Mäusefalle, war es Menschen- oder Tierblut? Falls es menschliches Blut war, ist hier die Blutgruppe bekannt?

Rosenmontag schrieb:das Blut auf der Mäusefalle, war es Menschen- oder Tierblut? Falls es menschliches Blut war, ist hier die Blutgruppe bekannt?

War es nicht einfach so dass Blut unter der Mausefalle war und sie somit tatortbezogen positioniert war, weil ein rotes V drauf war (Hersteller Victor)

Also eine "V" Inszenierung so wie auch in Haysoms Bild "still life" von ihr mit ihren Eltern.

@JohnnyGWatson
wäre die Blutgruppe bekannt gewesen, hätte es ja sein können dass Söring damit hätte beweisen können, dass noch mindestens eine andere Person am Tatortort gewesen seien könnte. Egal ob inszeniert oder echter Ritus.

JohnnyGWatson schrieb:War es nicht einfach so dass Blut unter der Mausefalle war und sie somit tatortbezogen positioniert war, weil ein rotes V drauf war (Hersteller Victor)

falls die Mausefalle positioniert wurde, hatte der (blutende) Täter die Mausefalle in Händen. Das Blut, egal ob oben oder unten an der Mausefalle, könnte doch auch vom Täter stammen.

Komisch, dass die "Free Söring Company" scheinbar keinen Wert darauf gelegt hat, dass das Blut an der Mausefalle untersucht wird, da sie doch angeblich so auffällig positioniert war.

@JohnnyGWatson
Ja wie du sagst, " beide gelogen " beide im Eimer ....das ist die eigentliche Tragödie .eigentlich sitzen beide ohne rückfahr Ticket fest.
und einer wird den anderen nicht mehr los. Für die nächsten hundert Jahre spuckt Google bei Erwähnung eines Namens , immer gleich beide aus . Wie eine Scheidung und der Partner rückt nicht außer Sichtweite.

EH sagte mal in einem Interview in etwa " eigentlich hatten wir real nur Ca eine Woche eine Beziehung " und " ich wünschte man würde ihn nach Deutschland überstellen , am besten schnell "



@Rosenmontag
Es gibt eine Doku , wo ein German Journalist in die aservatenkammer Einlass bekommt. Da wird eine Menge ( ich glaube Ca 400 aservate) eingelagert vom Tatort .

Vielleicht ist ja besagte mäusefalle darunter . Und mit heutigen Methoden ist doch sogar noch nach so langer Zeit DNS auch in winz Mengen noch nachweisbar und zuzuordnen. Das frage ich mich manchmal , bei so viel Kram , den die da horten zum Fall , da müsste sich doch noch was finden lassen , was man noch mal testen könnte.

calligraphie schrieb:Ich sehe eigentlich gar keine unterstützer Community für EH. Niemand steht mit wehenden Fahnen vor ihrer Haftanstalt und fordert ihre Freiheit.

calligraphie schrieb:Ich habe noch nirgends etwas finden können von einer speziellen : "Free Elizabeth Haysom" Initiative .

Doch, doch, EH hatte ja mal die "Jens-Community" hinter sich. :-)

10 Jahre nach Sörings Verurteilung und nachdem er alle Rechtsmittel ausgeschöpft hatte, wurde JS doch plötzlich gläubig. Damals schrieb er einen Brief an den Gouverneur von Virginia mit Begründungen und Bibelzitaten, damit dieser EH nach Kanada entlässt. Auch seine "Community" bat Söring zwecks Freilassung von "Schwester Elizabeth" ein paar Zeilen an den G. zu schreiben ... wenn ich mich richtig erinnere.

2008 hat JS seinen Glauben dann über Nacht genauso plötzlich wieder verloren, 1 Tag nach Ablehnung seiner eigenen Entlassung. Bestimmt hat er das alles ganz ehrlich und selbstlos für EH gemacht, wie schon bei der Flucht und den Geständnissen. :troll:

Diese "Religions-Nummer" zeigt für mich jedenfalls, dass einem Söring jedes Mittel recht ist, wenn es um den eigenen Vorteil geht ... wie schon am 30.03.85 in Loose Chippings!

@Rosenmontag
Schau dir die Laborberichte an und wer die Infos dazu geliefert hat. Eventuell Englade.
Da sie erfasst wurde ist was dran, dass sie tatortbezogen ist. Es gab kein Haar und keine Hautpartikel dran. Also auch kein Blut
Oder Fingerabdrücke.

Für den überforderten Neaton gabs diesbezüglich nix zu fordern.

@Sector7
Tatsächlich ? Da siehst du , was der glauben aus einem Menschen machen kann. sie wünscht ihm , dass er schnell nach Deutschland überstellt wird, er hat für sie dreI Ave Marias beten lassen mit Fürbitte beim pabst ...oh nein sorry Gouverneur . Dann sind ja beide quitt .

Du aber das mit dem Glauben und der Abtrünnigkeit ( habe ich in einem Interview gelesen) hat JS selbst mit dem Jahr 2001 / 2002 beziffert. Ich suche das nochmal raus.
Und das Ding mit der glaubenskarte machen fast alle Neuzugänge bei den lebenslänglichen . Siehe Chris Watts Case. Kaum im November 2018 wg 4 Fach mord verurteilt , schon tönt es aus der Zelle, habe zu Gott gefunden und er verzeiht mir schon jetzt. Vergebung ist alles usw.
Nicht umsonst gibt es die haft geistlichen und sogar vor den Zellen der Todeskandidaten die Bibel mehrsprachig auf d Tische neben kleenex Boxen.

Sector7 schrieb:Doch, doch, EH hatte ja mal die "Jens-Community" hinter sich. :-)

10 Jahre nach Sörings Verurteilung und nachdem er alle Rechtsmittel ausgeschöpft hatte, wurde JS doch plötzlich gläubig. Damals schrieb er einen Brief an den Gouverneur von Virginia mit Begründungen und Bibelzitaten, damit dieser EH nach Kanada entlässt. Auch seine "Community" bat Söring zwecks Freilassung von "Schwester Elizabeth" ein paar Zeilen an den G. zu schreiben ... wenn ich mich richtig erinnere.

2008 hat JS seinen Glauben dann über Nacht genauso plötzlich wieder verloren, 1 Tag nach Ablehnung seiner eigenen Entlassung. Bestimmt hat er das alles ganz ehrlich und selbstlos für EH gemacht, wie schon bei der Flucht und den Geständnissen. :troll:

Diese "Religions-Nummer" zeigt für mich jedenfalls, dass einem Söring jedes Mittel recht ist, wenn es um den eigenen Vorteil geht ... wie schon am 30.03.85 in Loose Chippings!

Also wenn Söring seinen Glaubensverlust nach einer Vielzahl von menschlichen und seelischen Enttäuschungen auf 2 Seiten begründet, ist das für mich nicht nur glaubhaft sondern nachvollziehbar.
Wenn du das mit 5 Sätzen dann aus deiner Erinnerung ins Aberwitzige ziehst, wobei du es mit einem anderen Kontext verbindest, wird es für mich zur abstrakten Anekdote. Aber vielleicht sind die erfahrenen Hater da empfänglicher.

Kannst du vielleicht trotzdem mal Quellen angeben damit man den Sachverhalt mal persönlich nachvollziehen bis überprüfen kann "JEDES MITTEL RECHT"

calligraphie schrieb:Ca eine Woche eine Beziehung

Die gute mit der Quälallüre macht es sich ja Expost immer ziemlich einfach.
War das in der KW vom 05.-08.06.86?

@Rosenmontag

Das wurde mal zum Thema Voodoo hier zusammengetragen:


"Der Fall Jens Söring
17.09.2017 um 20:35 Seite 491:Darauf aufbauen möchte ich auch was schreiben, weil ich es für interessant halte:

Also EH schrieb JS:

Waldeck schrieb:
Two days before Christmas in 1984, Elizabeth Haysom, a freshman honor student at the University of Virginia, wrote her boyfriend, Jens Soering, about her parents: "Would it be possible to hypnotize [them], do voodoo on them, will them to death?"

Gardner in England:

Gardner, Reid und die anderen Ermitller waren lange diesem Phantom des Satanismus hinterhergelaufen.

Englades Buch (S.264,Deutsche Print­aus­ga­be)

Er fragt deshalb EH in England, was sie mit Voodoo und Black Magic gemeint hat.
Sie sagte, das sie keine Ahnung von Okkultismus hat, auf Nachfrage von Gardner.

Und hier:

Reid thought that the woman was skittish, with a different-drummer kind of imagination, but not a killer. And she had told him an unsettling story. At one point, she said, Elizabeth Haysom had approached her. “I’m the devil,” Haysom had told her, according to Reid. “You’re the sacrificial lamb.” (Haysom denies this.)

http://www.newyorker.com/magazine/2015/11/09/blood-ties

The front page banner headline, which was about the Haysom case, read: ``Voodoo Killings--Two Quizzed.``
The article reported that someone had danced in the victims` blood, scrawled the numbers ``666,`` which some call the sign of the devil, on the floor, and turned furniture to face north.

http://articles.chicagotribune.com/1986-06-15/news/8602120653_1_friend-door-family-murder-trial (Archiv-Version vom 27.01.2017)

Auch die Engländer schreiben/sagen was darüber:

The facts of the murder are abundantly clear. Jens Soering is accused of slashing Derek Hayson, aged 72, and his wife, Nancy, in the throat in March 1985 and then of stabbing them repeatedly in their Virginia home in circumstances with black magic overtones. The walls of that elderly man's house were daubed with blood and the number 666, which is allegedly the sign of the devil, was gouged out of the floorboards. Bloody footprints suggested that the alleged killers danced in the couples' blood.

http://hansard.millbanksystems.com/commons/1989/jul/20/mr-jens-soering (Archiv-Version vom 28.09.2020)

The latter theory sprang from the V-shaped mark carved into Derek Haysom’s chin, the fact that the victims and dining chairs all faced north, and what looked like markings drawn in the swirling, mopped-up remains of blood.

https://www.washingtonpost.com/lifestyle/magazine/in-1985-a-gruesome-double-murder-rocked-virginia-was-the-wrong-man-con...

Hier noch etwas, was dafür spricht, aber nicht haargenau von mir abgeschrieben:
- Zentren okkultischer Aktivitäten sind Richmond und Charlottesville in V.
- Beide Leichen waren nach Norden gerichtet
Wo alles Mitleid endet von Ken Englade (S.47,Deutsche Printausgabe)
- Man konnte den Eindruck gewinnen, das die Umrisse der Leichen mit Blut aufgemalt worden.
- Mausefalle mit einem V-Zeichen auch nach Norden gerichtet, genauso wie das Besteck auf dem Eßtisch
- Eßzimmerstühle schienen in einem Halbkreis angeordnet zu sein
Wo alles Mitleid endet von Ken Englade (S.48,Deutsche Printausgabe)
- Eine Fotografie von einer Stelle an DH Leiche, die ein V-Zeichen zeigt.
- Eine Zeichnung wo das V-Zeichen zu finden war und wirkte auch an diesem Ort sehr auffällig.
Wo alles Mitleid endet von Ken Englade (S.291,Deutsche Printausgabe)

JohnnyGWatson schrieb:Also wenn Söring seinen Glaubensverlust nach einer Vielzahl von menschlichen und seelischen Enttäuschungen auf 2 Seiten begründet, ist das für mich nicht nur glaubhaft sondern nachvollziehbar.

Es haben ihn Menschen und Seelen enttäuscht?

Die Steigerung von "glaubhaft" ist "nachvollziehbar"?

War Glaube bei ihm also nicht nur Mittel zum Zweck, sondern wahre, tiefe innere Überzeugung und selbstlose Hingabe, die dann nach einer paar Enttäuschungen wieder storniert werden musste?

Man fragt sich doch zu Recht, welche Erwartungen er in den Glauben hatte. Vielleicht Ansprüche an Gott stellen zu können, in dem Sinne "Ich glaube an dich, dafür sorgst du dafür, dass ich nicht mehr enttäuscht werde?" Und Gott ist zuerst vertragsbrüchig geworden?

Eine ähnliche Liaison wie mit seiner ersten Freundin. "Ich morde für dich, dafür liebst du mich ewig."
So ganz uneigennützig sind sein Denken, Glauben und Handeln nicht, nehme ich an.

Seps13 schrieb:Man fragt sich doch zu Recht, welche Erwartungen er in den Glauben hatte. Vielleicht Ansprüche an Gott stellen zu können, in dem Sinne "Ich glaube an dich, dafür sorgst du dafür, dass ich nicht mehr enttäuscht werde?" Und Gott ist zuerst vertragsbrüchig geworden?

Glaubst Du ein lebenserfahrener Mensch wie Sheen würde mit ihm einen über 12j Kontakt pflegen, der seine Basis in der Auseinandersetzung über den katholischen Glauben fand, wenn Söring so ganz oberflächlich jedes Mittel recht sei. Vielleicht ist es eher so dass du/wir vielleicht bei dem Thema einfach nicht mitreden können.
Denk mal drüber nach.

JohnnyGWatson schrieb:Die Kinokarten sollten lt. Söring vor allem auch ein Alibi dafür sein damit Farmer sie nicht zu weiteren Kurierfahrten erpressen könne, was Söring wohl nicht toleriert hätte.

Also denkst du, es gab diese Fahrten wirklich?

Denkst du, EH und JS hatten die ernsthafte Befürchtung, dass JF plante, sie dauerhaft als Drogentaxi zu missbrauchen, wo sie sich jedesmal ein Auto hätte leihen müssen?
Die hatten große Angst vor JF und dem, was er tun könnte, richtig?

JohnnyGWatson schrieb:Mensch wie Sheen würde mit ihm einen über 12j Kontakt pflegen

Ein argumentum ad verecundiam ohne inhaltlichen Bezug entlarvt sich selbst. Denk mal drüber nach.

Seps13 schrieb:Ein argumentum ad verecundiam ohne inhaltlichen Bezug entlarvt sich selbst. Denk mal drüber nach.

Wenn ich lateinische Floskeln hier im Strang lese, muss ich immer an MS denken.😀

Die Fahrt von Haysom nach CV/LC gabs wirklich

JohnnyGWatson schrieb:Wenn ich lateinische Floskeln hier im Strang lese, muss ich immer an MS denken

Wenn ich Vermeidung und Ablenkung aus Beiträgen herauslese, muss ich immer an PTBS denken. Zum Glück ist beides nicht ansteckend.

JohnnyGWatson schrieb:Die Fahrt von Haysom nach CV/LC gabs wirklich

Mit Söring am Steuer.

Und inhaltlich?