Bis heute verschollen - drei Kinder aus Pirmasens

Bundesferkel schrieb:Gibt es zu diesem Fall neue Erkenntnisse?

Mir sind keine bekannt. Dieser Fall genießt auch nicht mehr die Aufmerksamkeit wie manch andere, auch aktuellere.

Man muss wohl abwarten, dass etwas passiert. Aber was soll passieren? Dass die sterblichen Überreste eines oder aller Kinder zufällig auftauchen?

Ich finde den Fall schon deshalb ein wenig gruselig, weil hier nicht nur eine Person verschwunden ist, sondern mindestens drei.

Auch gibt es nach meinem Wissen nicht viele weitere Fälle, bei denen eine Mehrzahl von Opfern vermisst blieb. Mir fällt da auf die Schnelle nur Kroll ein: Zwei Morde werden ihm zugerechnet, bei denen die Kinder nicht gefunden wurden, Barbara Bruder 1962 und Karin Töpfer 1976.

Manchmal, wenn ich wieder über diesen Fall nachdenke, meine ich, es müsste nach dem üblichen Meinungen über Serientäter doch einen Grund haben, weshalb der Täter aufgehört hat. Wenn er denn aufgehört hat. Aber mir ist keine ähnliche Serie bekannt, auch nicht aus Frankeich oder Luxemburg. Und Werner Ferrari (geboren 1946) war wohl zu jung und zu weit weg.

@jerry142

Vielen Dank für die schnelle Rückmeldung.
Wurde dieser Fall je bei Aktenzeichen XY ungelöst behandelt?
Ich kann mich an einen Filmfall erinnern, wo am Stadtrand auf einem Feldweg
ein Mann in einem VW Käfer saß und ein kleines Mädchen vorbei lief.

Ich frage mich, ob der Verdächtige Karl Remp einen Bezug zum Messegelände in Primasens hatte.

Auf Google Maps liegt die Messe heute am Ortsrand, anschließend gibt es Wälder:

https://www.google.de/maps/dir/Messe+Pirmasens+GmbH,+Zeppelinstraße+11,+66953+Pirmasens,+Deutschland/Pirmasens,+Deutschland/@49.2052871,7.6125343,483m/data=!3m1!1e3!4m13!4m12!1m5!1m1!1s0x47967b8e03400001:0xd0ac5e2187a39015!2m2!1d7.6104851!2d49.2059549!1m5!1m1!1s0x47967b8b333f281d:0x874ac5e9b772e015!2m2!1d7.6002161!2d49.201555

War das schon immer so ?

Im Spiegel Artikel stand ja, dass Remp offenbar im Freien campierte. Seltsam, dass man an den Outdoor Schlafplätzen anscheinend keine Spuren der Kinder fand. Immerhin soll er alle drei gut gekannt haben und am Lagerfeuer Geschichten erzählt haben. OK, eine genetische Spurenuntersuchung gab es damals nicht. Gibt es denn vielleicht Asservate aus den damaligen Untersuchungen, die man heute genauer prüfen könnten ? Krass finde ich, dass er gesagt haben soll, er werde denjenigen finden, der "Walter" gefesselt hat.... bzw. beim zweiten Jungen geäußert hat, dass er auf "ihm gelegen sei".... Das sind schon recht starke Indizien.

Da die Kaufhalle in Pirmasens, an der man das Mädchen zuletzt gesehen haben möchte, abgerissen wird, ist die Spekulation im Gange, dass man in einer der Säulen, die zum Zeitpunkt des Verschwindens von Evelin ausgegossen wurden, ihre Leiche finden wird. Zudem hab ich gelesen, dass es damals zu jedem verschwinden eine Baustelle gab, bei Evelin war es die Kaufhalle, bei den Jungs der Messeplatz und das Finanzamt. Was wenn ein Bauarbeiter immer zugeschlagen hat, wenn er wusste das auf seiner Baustelle was betoniert wurde?! Traurige Geschichte, ich hoffe irgendwann finden die drei armen Seelen ihre Erlösung.

@Cece84
Es wäre zu wünschen, dass in diesen schrecklichen Fall endlich wieder Bewegung kommt

Cece84 schrieb:ich hoffe irgendwann finden die drei armen Seelen ihre Erlösung.

Verstehe ich nicht. Was genau verstehst du hier unter Erlösung und was verhindert dieses finden?

Der Glaube daran, dass eine Seele erst ihren Frieden findet, wenn sie ordentlich beerdigt ist und oder der Täter gefasst.

Vielleicht auch nur, dass ihre Familien sie beerdigen können.



Ist das überhaupt so relevant, was damit gemeint ist?

Welche konkreten Beweise oder Indizien gab es denn damals? Das liest sich so oberflächlich. "Es wurde nachgesagt" usw

Das passierte ja quasi bei mir vor der Haustür, wenn auch schon lange vor meiner Geburt.
Ich mag mir gar nicht ausdenken, wie das für die Angehörigen, und besonders für die Eltern, war/ist. Plötzlich verschwindet das eigene Kind und man erhält keine Gewissheit. Damals gab es ja weitaus weniger Möglichkeiten zur Auffindung wie heute.

Der Angeklagte schien sich ja sehr mit Kindern zu beschäftigen (heutzutage wohl eher undenkbar dass da ein erwachsener Mann einen solchen Kontakt zu Kindern pflegt aber das ist ein anderes Thema).

seneca22 schrieb am 04.09.2019:Krass finde ich, dass er gesagt haben soll, er werde denjenigen finden, der "Walter" gefesselt hat.... bzw. beim zweiten Jungen geäußert hat, dass er auf "ihm gelegen sei".... Das sind schon recht starke Indizien.

Gibt es dazu eine belegte Quelle? Auf meiner Suche bin ich auf ein anderes Forum gestoßen, in dem ähnliche Dinge genannt wurden, aber auch hier leider ohne Quellenangabe.

Daher stammt auch meine Information, dass der vermeintliche Täter den Kinder das Schwimmen beigebracht, ihnen bei den Hausaufgaben geholfen und sogar mit ihnen gecampt haben soll.

jerry142 schrieb am 04.09.2019:Manchmal, wenn ich wieder über diesen Fall nachdenke, meine ich, es müsste nach dem üblichen Meinungen über Serientäter doch einen Grund haben, weshalb der Täter aufgehört hat. Wenn er denn aufgehört hat.

Das denke ich auch, wieso hat er nach den dreien aufgehört?
Das naheliegendste ist sicherlich das Versterben des Täters, vielleicht gab es ihm aber nicht mehr den entsprechenden Kick?

Cece84 schrieb am 24.04.2020:Da die Kaufhalle in Pirmasens, an der man das Mädchen zuletzt gesehen haben möchte, abgerissen wird, ist die Spekulation im Gange, dass man in einer der Säulen, die zum Zeitpunkt des Verschwindens von Evelin ausgegossen wurden, ihre Leiche finden wird. Zudem hab ich gelesen, dass es damals zu jedem verschwinden eine Baustelle gab, bei Evelin war es die Kaufhalle, bei den Jungs der Messeplatz und das Finanzamt. Was wenn ein Bauarbeiter immer zugeschlagen hat, wenn er wusste das auf seiner Baustelle was betoniert wurde?! Traurige Geschichte, ich hoffe irgendwann finden die drei armen Seelen ihre Erlösung.

Interessanter Beitrag. Vielleicht etwas naiv gedacht aber wenn es sich so zugetragen haben sollte gab es vielleicht keinen entsprechenden Verbringungsort mehr für ihn? Wurden danach noch andere Gebäude gebaut, weißt Du das?
Zum anderen wäre es ja echt interessant zu erfahren, ob eines der Opfer wirklich gefunden wird beim Abriss der Kaufhalle. Es wäre zwar nur ein Strohhalm an dem man sich jetzt klammern könnte, aber immerhin. Ab Mitte Mai geht's ja los.

Die umfangreichen Arbeiten zum Abriss der großflächigen Gewerbe-Immobilie beginnen voraussichtlich Mitte Mai.

https://www.wochenblatt-reporter.de/pirmasens/c-lokales/perspektive-fuer-nachhaltige-stadtentwicklung_a191788

abberline schrieb:Welche konkreten Beweise oder Indizien gab es denn damals? Das liest sich so oberflächlich. "Es wurde nachgesagt" usw

Ich denke, da die damalige Informationstag nicht mit heute zu vergleichen ist, wurde da viel auf Hörensagen gesetzt. Aber ich würde mich auch über entsprechende Quellen freuen.

@Herbstkind
Würde eigentlich überhaupt auch in andere Richtungen ermittelt?
Lt. dem verlinkten Spiegel-Artikel war der damals Verdächtige ein Juwelierssohn, der nach abgebrochenem Philosophie- und Psychologiestudium als "einziger Hippie im Ort" im Wald lebte, Kindern bei den Schulaufgaben half, sich mit Nietzsche befasste, sich von Beeren und Co ernährte und von dessen "sexuellen Verfehlungen" später niemand mehr was gewusst habe. Ja was denn jetzt? War das der antiautoritäre Hippie-Student, der Kindern bei den Hausaufgaben half, oder der gefährliche und verrückte Wilde?
Ausserdem ging die Polizei davon aus, dass die Leichen zerstückelt wurden. Woher diese Annahme, wenn es weder Leichen noch Geständnis gibt?

@abberline

Folgender Ausschnitt aus einem Spiegel-Bericht lässt nicht darauf schließen:

Nach einem bei Geheimdiensten üblichen "Check-out-Verfahren", das Fischer auch bei der Aufklärung eines Doppelmordes in Mainz dienlich gewesen war, hatte der Kriminalist den möglichen Täterkreis so weit eingegrenzt, daß Justus der einzige war, der als Täter in Frage zu kommen schien.

Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich mir diesen Spiegel-Bericht jetzt erst durchgelesen habe.

Nebenbei: was da im Gerichtssaal abgegangen ist kann ich mir heute nur schwer vorstellen. Es wird einem Tatverdächtigen in Sachen Kindermord applaudiert weil er freigesprochen wird und ihn scheinbar die ganze Stadt für unschuldig hält.
Heutzutage sind scheinbar viele froh, überhaupt wen als TV präsentiert zu bekommen, auch wenn da doch viele Zweifel bestehen.

Und deshalb verstehe ich auch nicht, dass man nach dem Freispruch scheinbar nicht in Betracht zog, in andere Richtungen zu ermitteln (korrigiert mich wenn ich falsch liege, aber ich finde danach keine weiteren Informationen mehr im Internet).
Lag es daran, dass man dieses Verfahren als unfehlbar einschätzte? Es wurden hier ja mehrere potentielle Gruppen genannt, dem der Mörder angehören konnte (Pendler, Soldaten...).

@Herbstkind
Das fiel mir auch auf. Dieses ganze Konstrukt, er müsse es gewesen sein und unheimlicher Typ fiel ja schnell zusammen. Und ich frag mich, was von beiden denn jetzt stimmt?
Was war echt, was Gerücht? Und was geschah in Sachen Ermittlungen nach dem Freispruch? Es gibt nicht einmal Leichen? Woher will die Polizei wissen, dass die Kinder zerstückelt wurden?

@abberline
Ich finde das alles auch sehr widersprüchlich. Die Bewohner schildern ihn als vielleicht etwas merkwürdigen, dennoch netten Kinderfreund und die Polizei sah ihn als geistesgestörten Menschen.
Ich frage mich auch was da tatsächlich der Wahrheit entsprach.

Vielleicht war das mit der Theorie zur Zerstückelung ein Rückschluss auf seinen vermeintlichen geistigen Zustand?

@Herbstkind
Dazu kommt, dass intellektuelle und kauzige Hippie Studenten aus gutem Haus, mit abgebrochenem Philosophie und Psychologie (!) Studium, die bewusst rebellisch im Wald wohnen in den 60er Jahren in der Pfälzer Provinz schon Probleme gehabt haben dürften.
Man müsste halt genauer wissen, wie der denn jetzt wirklich drauf war

Was man zu Pirmasens noch sagen kann. Bis in die 70er Jahre war die Stadt eins der Zentren der westdeutschen Schuhindustrie, d. h. in Sachen Handelsvertreter war einiges los. 1970 arbeiteten dort 20.000 Menschen in der Schuhindustrie. Dazu kam eine US Militärbasis in Pirmasens. Generell war und ist das US Militär im Umkreis von einer Autostunde viel vertreten... Baumholder, Ramstein, Landstuhl...
Die Kinder verschwanden alle am einem Freitag.

Katinka1971 schrieb am 26.04.2020:Der Glaube daran, dass eine Seele erst ihren Frieden findet, wenn sie ordentlich beerdigt ist und oder der Täter gefasst.

Dh, die Seele eines Verstorbenen, der einfach so in den Bergen verunglückt ist und nie geborgen und beerdigt wird, findet nie Frieden?
Und die Seele eines per Körperverletzung mit Todesfolge getöteten erlangt wann seinen Frieden?
a) wenn der Täter gefasst und verurteilt und keine Revision oä mehr ansteht?
b) wenn die Verjährungsfrist abgelaufen ist?
c) der Täter schuldunfähig ist?
d) der Täter ein Kind ist, weil das Kind ist strafunmündig?

Was passiert mit den Seelen Verstorbener in Land A, wo die Tat eine Straftat wäre, aber in Land B es keine Straftat ist?
Gilt da irgendwie ein Tatort-Prinzip oder ein Herkunfts-Prinzip und welche Strafgesetz findet überhaupt Anwendung?
Das StGB, die Bibel oder der Koran um festzustellen, dass es überhaupt einen Täter gibt?

Schwierige Sachen, das mit dem Seelenfrieden Verstorbener.
Hängen die dann so in einer Art Vorhölle rum und zedern, "oh wann findet man endlich meinen Mörder?"? Und wenn der Mörder inzwischen verstorben ist, dann zedern die da für immer rum?
Unschuldige Kinder hadern dann wo aus, um auf die Bestrafung des Täters zu warten?

@Pfollvosten
Ich weiß nicht, was Du mit Deinem Beitrag sagen willst, aber dass auch für die Familien Seelenfrieden eintreten kann, wenn die Kinder endlich gefunden werden, ist verständlich. Alles andere ist Glaubenssache, wobei ich @Katinka1971 s Gedankengang schon irgendwo nachvollziehen kann.

Wurden eigentlich Handelsvertreter etc überprüft, die jahrelang Freitags in Pirmasens waren?

abberline schrieb:für die Familien Seelenfrieden

Darum geht es gar nicht, sondern um "ich hoffe irgendwann finden die drei armen Seelen ihre Erlösung." Da bin ich da von den drei Kindern ausgegangen und habe mich gefragt, um was für eine Art von Erlösung handelt es sich dabei und welche Hinderung im Weg steht.

@Pfollvosten
Da geht es ins philosophisch religiöse, kann ich nachvollziehen, aber konkret wäre dazu wuchtig, dass die drei erst einmal überhaupt gefunden werden.

Es gab ja angeblich noch einen vierten Jungen, der tot im Eisweiher gefunden wurde. Wurde dort mal gesucht? Und an welchem Wochentag war das?