Bis heute verschollen - drei Kinder aus Pirmasens

Pestilenz_61 schrieb:Was auch immer damals passiert ist, es wird wohl niemals aufgeklärt werden, falls dieser Günter J. überhaupt noch lebt

Ja man kann sich auch nicht wirklich darauf verlassen, was Armeen über ihre Soldaten bekannt geben und überhaupt wissen.
Da ist ja allenfalls wirklich sicher hilfreich, wer wann Ausgang hatte und zumindest die theoretische Möglichkeit.

Hallo,
ich hätte auch gerne das ganze Kapitel abgetippt, inkl. Ermittlungsmethoden, Aussagen von J. usw. Hatte auch schon angefangen, was aber wieder gelöscht wurde. Das Problem ist wohl, dass es aus einem Buch ist und es auch keinen Link gibt. Das Buch ist leider nicht online, ist von 1978, daher konnte ich nur das Buch als Quellenangabe angeben.
Sorry, dass sich jemand mit löschen befassen musste, hätte das mit den Zitaten vorher lesen sollen ;-)
LG an euch alle,
freue mich auch über Kontaktaufnahmen zum Fall per Nachricht

Wieder so ein Fall,ohne wirkliche Indizien, Leichname ect... für die Hinterbliebenen grausam und schrecklich :/

Ich komme aus Pirmasens.
Als Kind ist mein Papa oft mit mir in den Wald gegangen. Dort sind wir J. einige Male begegnet. Er sah natürlich sehr verwahrlost aus. Aber mein Papa sagte immer, dass er harmlos ist und man vor ihm keine Angst haben muss. Er hat nie geglaubt, dass er den Kindern etwas angetan hat.

Ich frage mich ernsthaft, auf welche Beweislage sich die Bewohner stützen. Wie kann man sich so nonchalant sicher sein, dass der Justus es nicht war? Klingt wie "von dem netten Nachbarn hätten wir nie gedacht dass er sowas macht." Ein an Schizophrenie erkrankter Sonderling umgibt sich ausschließlich mit Kindern, treibt sich verwahrlost am Messegelände um, von welchem dann 3 Kinder auch prompt verschwinden. Nur weil sie nie gefunden worden sind, konnte man ihm nichts nachweisen. Das heisst doch aber nicht, dass er unschuldig ist. Wie kann man seinem Kind ggüber sagen der sei harmlos und womöglich noch zu ihm in den Wald schicken? Offenbar wurde er ja wenigstens kurzzeitig in Behandlung geschickt und medikamentös eingestellt. Fragt sich was aus dem geworden ist.

LOleander schrieb:Ich frage mich ernsthaft, auf welche Beweislage sich die Bewohner stützen. Wie kann man sich so nonchalant sicher sein, dass der Justus es nicht war? Klingt wie "von dem netten Nachbarn hätten wir nie gedacht dass er sowas macht." Ein an Schizophrenie erkrankter Sonderling umgibt sich ausschließlich mit Kindern, treibt sich verwahrlost am Messegelände um, von welchem dann 3 Kinder auch prompt verschwinden. Nur weil sie nie gefunden worden sind, konnte man ihm nichts nachweisen. Das heisst doch aber nicht, dass er unschuldig ist. Wie kann man seinem Kind ggüber sagen der sei harmlos und womöglich noch zu ihm in den Wald schicken? Offenbar wurde er ja wenigstens kurzzeitig in Behandlung geschickt und medikamentös eingestellt. Fragt sich was aus dem geworden ist.

Ich würde ja zu gerne die Ermittlungsarbeiten und einige Aussagen von Justus hier einstellen. Das Problem ist, dass es aus einem Buch stammt, was man nicht verlinken kann. Aus urheberrechtlichen Gründen, darf ich auch hier unter Quellenangabe nichts abtippen. Wenn jemand eine Idee hat, wie ein Einstellen trotzdem möglich ist, immer her damit.

@hpoirot

hpoirot schrieb:dass es aus einem Buch stammt, was man nicht verlinken kann.

Könntest Du vielleicht Titel und Verfasser nennen. Vielleich kann man das Buch ja in einer Bibliothek ausleihen.

Seefahrer schrieb:Könntest Du vielleicht Titel und Verfasser nennen. Vielleich kann man das Buch ja in einer Bibliothek ausleihen.

Klar, gerne:
Taschenbuch für Kriminalisten, Band 28, Verlagsanstalt Deutsche Polizei GmbH/Hilden, 1978

Darin gibt es ein Kapitel "Vermißte Kinder in Pirmasens" von Ernst Fischer, Bodenheim. Er war der zuständige Ermittler. Der Fall hat Eingang in das Buch gefunden, da hier der Beginn der Rasterfahndungen liegt.

Und warum soll er es gewesen sein? Nur weil er nicht der Norm entsprach?
Vielleicht hat er sich in der Gesellschaft von Kindern wohl gefühlt. Weil die ihn so genommen haben wie er war. Weil die nichts von ihm erwartet haben und unter Druck gesetzt haben.

besutyxs schrieb:Und warum soll er es gewesen sein? Nur weil er nicht der Norm entsprach?
Vielleicht hat er sich in der Gesellschaft von Kindern wohl gefühlt. Weil die ihn so genommen haben wie er war. Weil die nichts von ihm erwartet haben und unter Druck gesetzt haben.

Nein, weil er zu allen Kindern Kontakt hatte und einer der letzten war, der die Jungs gesehen hat. Auch seine Aussagen sind krass. Nur darf ich die hier nicht posten, da die Quelle nicht online ist. Wenn du mir eine PN schickst kann ich dir gerne eine Aussage zu E. Lübbert mailen. Mal schauen, ob du dann immer noch denkst, er war es nicht ;-)

@hpoirot
Ich kenn nur die Geschichte mit dem, nach Verwesung stinkenden, Sack, den er zu entsorgen versuchte und in dem lt seiner Aussage ein toter Hund sei

abberline schrieb:Ich kenn nur die Geschichte mit dem, nach Verwesung stinkenden, Sack, den er zu entsorgen versuchte und in dem lt seiner Aussage ein toter Hund sei

Ja, das steht da auch drin und die Geschichte mit dem toten Jungen im Eisweiher und mit dem Jungen, den er in eine Höhle locken wollte uvm.

@hpoirot
Man darf nicht vergessen, dass er Psychologie und Philosophie studiert hat. Der wusste, was er sagt. So bekifft kann der nicht immer gewesen sein

Stimmt es, daß er jetzt in einem Altersheim lebt?

Sonoma schrieb:Stimmt es, daß er jetzt in einem Altersheim lebt?

Wenn er noch lebt, ja. Er lebte in einer Art "betreuten Wohnen" mit einem anderen Herrn. Nachdem es da irgendwie gebrannt hatte, kam er in ein Seniorenheim.

Er ging ja von sich aus im Fall Eveline zur Polizei, weil er angeblich kein Alibi hatte, gibt es bei Schizophrenie Teilerinnerungslücken? Seine Aussagen klingen ja teilweise so, als wüsste er selbst nicht so genau, wo er zu den Tatzeiten war

abberline schrieb am 12.03.2021:r ging ja von sich aus im Fall Eveline zur Polizei, weil er angeblich kein Alibi hatte, gibt es bei Schizophrenie Teilerinnerungslücken? Seine Aussagen klingen ja teilweise so, als wüsste er selbst nicht so genau, wo er zu den Tatzeiten war

Er sprach von "Aussagebehinderungen". Gültig für den Vermisstenfall Lübbert: blasse Vorstellung oder blasse Erinnerung, aber starker Widerwille beim Versuch, darüber nachzudenken (Abscheu, Ekel, Angst oder ähnliche Gefühle, körperliche Übelkeit), laut dem Buch.

Interessante Fälle, dass drei Kinder immer jeweils mit drei Jahren Zeitabstand spurlos aus der gleichen (Klein-)Stadt verschwinden, ist schon auffällig, da fällt es m E schwer, an einen Zufall zu glauben.

Befürchte allerdings auch wie einige der anderen User*innen hier, dass man diesen Fall nicht mehr lösen können wird, selbst wenn man noch Knochen von Eveline finden würde, würde wohl auch mit moderner DNA-Analysetechnik keine Täterschaft mehr nachgewiesen werden können.
Selbst wenn der damalige TV noch leben sollte.

Hat man beim Abriss des Kaufhauses denn etwas gefunden?
Ich habe dazu spontan nichts im Internet gefunden.

Beim Abriss der Kaufhalle wurde nichts gefunden.

abberline schrieb am 12.03.2021:Er ging ja von sich aus im Fall Eveline zur Polizei, weil er angeblich kein Alibi hatte, gibt es bei Schizophrenie Teilerinnerungslücken

Es gibt bei Schizophrenie keine klassischen Erinnerungslücken. Wenn jemand einen schweren psychotischen Schub hat, leidet seine komplette Wahrnehmung darunter. Dementsprechend kann er sich auch nicht "richtig" an objektiv tatsächlich stattgefunde Ereignisse erinnern.

Was man nicht außer Acht lassen sollte: Psychologie und auch Psychiatrie waren in den 60ern und 70ern noch nicht so trennungsscharf wie heute. Interessant wäre demnach, auf welchen Symptomen die Diagnose "Schizophrenie" gründete, und ob man das heute ggbfs. differenzierter betrachten würde.

Aus den bisherigen Artikeln kann ich keine Merkmale ableiten, die diese Diagnose begründen. Hat jemand vielleicht hierzu noch mehr Hinweise? @hpoirot wird das im Buch näher thematisiert? Dann würde ich es mir auch organisieren.

Interessant finde ich den Punkt, das über ihn gesagt wurde, dass er Tötungsphantasien äußerte. Leider habe ich auch hierzu keine weiterführenden Infos gefunden. (z.B. wem gegenüber? In welcher Situation? Eher auto- oder fremdaggresiv?). Hat jemand vielleicht noch eine Quelle dazu?

Sollte er tatsächlich an einer ganz klassischen Schizophrenie gelitten haben, erachte ich es eher als ungewöhnlich, dass er - wenn er es denn gewesen sein sollte - sein Leben lang bestritten hat, die Taten begangen zu haben. Das würde meiner Ansicht nach eher für seine Unschuld sprechen.

Btw: bei einem 600(!!)- stündigen Verhör würden sich wohl die meisten Menschen widersprechen. Diese extrem lange Dauer zielt meiner Meinung nach darauf ab, so lange an dem Verdächtigen zu arbeiten, bis das gewünschte Ergebnis erzielt wird.