Armani (8) 2014 bei Freiburg getötet aufgefunden

@seli
Das ist echt traurig, nichts neues - und das was man hört bzw. liest klingt nicht gerade hoffnungsvoll.

"...Die Soko ist kleiner geworden, auch weil Mitarbeiter nach Wochen voller Überstunden in den Urlaub gegangen sind."...

Verständlich...wahrscheinlich nimmt auch die Kriminalität in den Ferienwochen ab, weil dort auch die Verbrecher im Urlaub sind.
Und ganze fünf lange Wochen mit Überstunden arbeiten müssen...puh...

"...Zu wem auch immer die DNA gehört – derjenige ist demnach polizeilich nicht registriert. Möglich, dass das in Zusammenhang mit einer anderen Tat in den kommenden Wochen, Monaten oder Jahren passiert; und dann erst die Verbindung zum Fall Armani hergestellt werden kann....

Auch eine Möglichkeit der Ermittlungsarbeit...

Sorry für Zynismus. Der gilt aber in diesem Fall auch für die überaus informative Berichterstattung der Badischen Zeitung.

Mal ne Frage:
Sind an mir nicht automatisch DNA meines Mannes, meiner Kinder, meiner Schwiegermutter,
meiner Katze usw., sofern wir unter einem Dach wohnen und mit einander kontakten?

Wenn das so ist, müsste ja auch Armani von DNA seiner unmittelbaren Angehörigen
überhäuft gewesen sein. Oder sind jetzt die Familienangehörigen entlastet, deren DNA
sich nicht an der Leiche befand? Ich bin jetzt leicht verwirrt.

HerculePoirot schrieb am 21.08.2014:Wie in solchen Fällen üblich, haben die Kripo-Spezialisten auch Vergleichsproben in der Familie und im Umfeld des Jungen genommen. Damit werden einzelne Spuren schon einmal als nicht relevant für die Gewalttat ausgeschlossen. …
http://www.badische-zeitung.de/freiburg/fall-armani-polizei-untersucht-eine-vielzahl-von-dna-spuren--88434534.html

T68 schrieb am 21.08.2014:Falls es in den nächsten zwei Montaten keine neuen Erkenntnisse gibt,wird sich die Sonderkommission “Bach” so wie sie momentan ist aufgelöst. Dann wird sich nur noch ein Polizeibeamter mit dem Fall beschäftigen.

http://www.tv-suedbaden.de/freiburg-fall-armani-soko-bach-verkleinert-sich-bald-68051/#.U_3jYYIcStU

Nur EIN Beamter zur Bearbeitung eines Mordfalles eingesetzt? Armes Deutschland!
Fehlt nur noch "mobil auf'm Fahrrad und Aufzeichnungen mit Papier und Bleistift".
Na, dann sollte man sich mal schnell um neue Erkenntnisse bemühen, damit der
arme Kerl nicht so alleine ist.

Hatte ich das richtig verstanden: Armani wurde an seinem Geburtstag ermordet?
Wenn das so ist, haben die Ermittler sicherlich auch berücksichtigt, dass es häufig
gerade an solchen persönlichen Feiertagen zu Zwistigkeiten innerhalb der Familie
kommt und das aus den unterschiedlichsten Gründen, zumeist allerdings mehr oder
weniger den Jubilar betreffend.

ramisha schrieb:Hatte ich das richtig verstanden: Armani wurde an seinem Geburtstag ermordet?

Das höre ich jetzt zum ersten mal, von daher meine ich: nein.

ramisha schrieb:Nur EIN Beamter zur Bearbeitung eines Mordfalles eingesetzt? Armes Deutschland!
Fehlt nur noch "mobil auf'm Fahrrad und Aufzeichnungen mit Papier und Bleistift".

Wenn's nicht so traurig wäre, müsste ich jetzt lachen...

Zumindest gab es eine in der Presse kusierende Mitteilung der Polizei über die Reduzierung der SOKO in ca. 2 Monaten von ca. 50 (+/- Urlauber ^^) auf einen Mann, der sich dann darum weiter kümmern soll, sofern keine weiteren ergiebigen Hinweise eingehen.
Und da Freiburg ja eine grüne Fahrradstadt ist...

Überraschend war jedoch die frühe Bekanntgabe der evtl. SOKO-Auflösung. Normalerweise sagen sie nicht - salopp ausgedrückt: "Also wenn wir jetzt keine Hinweise mehr bekommen, dann lösen wir die SOKO in 2 Monaten auf!" - in einem so frühen Stadium (knapp 4 Wochen nach dem Mord) der Ermittlungsarbeit. Vielleicht wollten sie damit auch nur auf den Busch klopfen und evtl. Mitwisser in Gewissenskonflikt bringen, ich weiß es nicht, ich kann nur vermuten...

Bei DNA kenne ich mich nicht so genau aus, aber ja: an Dir kann man z.B. die DNA Deines Mannes, Deiner Kinder, Deiner Schwiegermutter, Deiner Katze usw. finden, sofern Ihr unter einem Dach wohnt und mit einander kontaktiert.
Bei Armani wurde aber offensichtlich weitere, unbekannte DNA gefunden. Wenn jetzt all die andere DNA der Familienmitglieder/Verwandten/Freunde mit denen er in Kontakt war zugeordnet werden kann und die betroffenen Personen ein hieb- und stichfestes, belegbares Alibi haben, dann bleibt ja nur eine logische Konsequenz: Die Fremd-DNA muss dem Täter gehören. Sie war an Armani und am Ablageort.

"...Die Polizei bestätigt, dass fremdes Genmaterial gefunden wurde – sowohl an der Leiche als auch am Fundort..."

http://www.badische-zeitung.de/freiburg/fall-armani-fremde-dna-sichergestellt-fuehrt-die-spur-zum-taeter--89192697.html

Die Polizei bestätigt, dass fremdes Genmaterial gefunden wurde – sowohl an der Leiche als auch am Fundort. Die Polizei hat das Genmaterial mit dem von Familienmitgliedern abgeglichen. Die fremde DNA konnte bislang niemandem zugeordnet werden.

http://www.badische-zeitung.de/freiburg/fall-armani-fremde-dna-sichergestellt-fuehrt-die-spur-zum-taeter--89192697.html
also zu Familienangehörigen gehört die DNA vom Fundort NICHT.

@T68
Nee, ich hatte einen Beitrag von @seli

seli schrieb am 21.08.2014:Warum wurde erst so spät ( noch dazu genau am Geburtstag des Kindes !) veröffentlicht, wie er zu Tode kam ? Dieses ganze Verhalten der Ermittler in diesem Fall ist mir schleierhaft ...

offenbar verkehrt verstanden.

@ramisha
Oh, auch das wusste ich nicht und habe es offensichtlich überlesen. Auch das ist neu für mich...

Mal abgesehen davon, dass meine anfängliche Sorge, die Aufklärung des Falles könne sich hinziehen, sich bestätigt, halte ich das polizeiliche Vorgehen nicht für so ungewöhnlich.

Wenn ich es richtig verstehe, haben sie Fremd-DNA gefunden, für die es in der Datenbank keine Entsprechung gibt. Diese DNA muss aber nicht zwangsweise vom Mörder stammen.
Außerdem gab es zweifelsohne DNA von Familienangehörigen an Armani, aber wohl nicht an Stellen, an denen man sie zwingend mit dem Mord in Verbindung bringen würde - vermute ich jetzt einfach mal.

Was die Reduzierung der Polizei-Kräfte betrifft, ist dies doch immer ähnlich: Erst werden einige Kräfte abgezogen, weil Spuren abgearbeitet worden sind, und am Schluss bleibt nur noch ein Hauptsachbearbeiter übrig - falls der Fall schlimmerweise bis dahin nicht geklärt ist.

Ich glaube auch nicht, dass die Freiburger Polizei verkündet hat, dass man jetzt bald auf nur einen Beamten reduzieren werde. Wahrscheinlich hatte der Journalist gefragt, wie denn das (allgemeine) Procedere sei, und das wurde ihm dann erklärt.
Die können es sich nicht leisten, halt Dienst nach Vorschrift zu machen und den Mord an einem Kind nicht mit vollem Einsatz anzugehen.

Wenn Massen-DNA-Test, müsste man eben wissen, welches Gebiet man eingrenzen sollte. Das Wohnviertel wäre z.B. eine Möglichkeit, denn in diesem ist er ja verschwunden.
Zuerst sollte man aber dabei wohl wissen, ob es sich bei der gefundenen DNA wirklich eindeutig um Täter-DNA handelt. Das scheint aber nicht sicher zu sein.

@T68
Du hast vor ein paar Tagen etwas erwähnt:

Die Gerüchteküche brodelt und man hört immer wieder etwas von "Fehde", "Vendetta" - Gerüchte, die es der Polizei bestimmt nicht leicht machen.

Auch, wenn die breite Masse nur vermutet und nicht weiß:

Eines steht fest: Diese Großfamilien von Sinti und Roma halten ansich zusammen und
einer steht für den anderen ein. Die machen auch Streitigkeiten unter sich aus und
gehen mit Eindringlingen in ihre Privatsphäre nicht gerade zimperlich um.

Einesteils ist ein solcher Zusammenhalt beneidenswert, andererseits kann ich mir
vorstellen, dass das die Ermittlungsarbeit nicht gerade erleichtert. Vielleicht wirft
die SoKo deshalb die Flinte in den Korn ;-). Wäre natürlich ein Armutszeugnis,
aber es wäre nicht das erste Mal, dass man vor Familienclans kapituliert.

Da hast Du vollkommen recht, @ramisha.
Da ich aber auf Gerüchte nichts gebe (auch wenn sie bekanntlich "der Wellenschlag unterdrückter Informationen" sind), wollte ich hier nichts davon schreiben, schließlich kann ich auch nichts belegen.
Und es gab/gibt wirklich verrückte Behauptungen. Vielleicht auch Schuldzuweisungen, unbelegte Verdächtigungen...das macht es den Ermittlern wahrlich nicht leicht.

@Haddock
Wir sind uns aber einig, dass gerade auch im Fall Armani die Hilfe und Unterstützung
der Ermittler durch die Großfamilie von äußerster Wichtigkeit ist. Ist die nicht gegeben
(oder nur widerwillig und unvollständig), hat die Ermittlungsarbeit nicht die Chancen
zum Erfolg, den sie haben könnte. Die Mentalität von Sinti und Roma ist bekannt,
wird in keiner Weise kritisiert, sondern zählt zu den Besonderheiten dieser Personengruppe
und nicht zu Unrecht ist man stolz auf verschiedene Eigenschaften, zu denen auch die
Ehre gehört.

@T68
Ich sehe, dass wir uns darüber einig sind, dass die Ermittler in dem Fall keinen
leichten Stand haben. Ich denke nur daran, wie schwer sich Bremen mit der
dort ansässigen Großfamilie tut und das seit Jahren. Ich hoffe für Freiburg,
dass der Vergleich hinkt.

@ramisha
Ja, aber leider zweifle ich langsam, es ist zu lange zu still...

die dna dürfte schon vom täter sein ,weil sie an der leiche und am fundort gefunden wurde.
aber warum haben die hunde keine spur gefunden ?
wenn er am spielplatz war ,müßte man dort doch wenigstens eine spur gefunden haben.

@ramisha
Darüber sind wir uns vollkommen einig. Ich bin auch überhaupt nicht dafür, aus political correctness Dinge zu verschweigen oder ungenau zu schildern.
Was ich - zugegebenermaßen aus zweiter Hand - mitbekomme, ist, dass diese Großfamilie auch fleißig nach dem Täter sucht. Und dass die Polizei hofft, dass sie diesen vor der Familie findet...
Auch das ist im übrigen eine polizeiliche Motivation, denn ein weiterer Fall von Selbstjustiz in der Region wäre fatal.

Zusammengefasst: Die Bereitschaft des Armani-Umfelds, den Täter zu finden, halte ich für groß.
Die Bereitschaft, mit der Polizei uneingeschränkt zu kooperieren, für eher gering...

Haddock schrieb:Zusammengefasst: Die Bereitschaft des Armani-Umfelds, den Täter zu finden, halte ich für groß.
Die Bereitschaft, mit der Polizei uneingeschränkt zu kooperieren, für eher gering...

Du bringst es auf den Punkt, Haddock.

@Haddock
Deine objektive Einschätzung findet offenbar Anklang, auch bei mir!

zweiter schrieb:aber warum haben die hunde keine spur gefunden ?
wenn er am spielplatz war ,müßte man dort doch wenigstens eine spur gefunden haben.

Das wundert mich eben auch...vielleicht war er gar nicht am Spielplatz?

Haddock schrieb:Zusammengefasst: Die Bereitschaft des Armani-Umfelds, den Täter zu finden, halte ich für groß.
Die Bereitschaft, mit der Polizei uneingeschränkt zu kooperieren, für eher gering...

Das ist auch meine Meinung...nachdem was auch ich gelesen habe, wäre es äusserst wichtig, dass die Polizei den Täter findet, bevor es andere tun...

@Ylenia

Ylenia schrieb:Das wundert mich eben auch...vielleicht war er gar nicht am Spielplatz?

wenn ich es richtig verstanden habe ,ist er mit mehreren personen zum spielplatz gegangen und war auch einige zeit dort.
dann müßten aber die hunde doch eine spur finden ,zumindest die spur die er zum spielplatz gegangen ist ,oder wurde er gefahren ?

zweiter schrieb:wenn ich es richtig verstanden habe ,ist er mit mehreren personen zum spielplatz gegangen und war auch einige zeit dort.

Daran zweifle ich eben....

Ich hatte verstanden, dass er zum Spielplatz ging u. dort mit Verwandten zusammen gewesen sein soll...angeblich sei er nicht mal 10 Minuten alleine gewesen...

zweiter schrieb:dann müßten aber die hunde doch eine spur finden

eben....

Es gab schon mal einen Fall, wo Zeugen ein Kind ganz sicher auf einem Spielplatz gesehen haben wollten, es stellte sich aber schlussendlich heraus, dass dieses Kind zu dem Zeitpunkt schon längst tot war..

@Ylenia

Ylenia schrieb:Ich hatte verstanden, dass er zum Spielplatz ging u. dort mit Verwandten zusammen gewesen sein soll...angeblich sei er nicht mal 10 Minuten alleine gewesen...

achso,die verwandten waren schon dort ?
und er ging alleine dort hin ?