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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

548 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Berlin, DNA ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

19.10.2025 um 21:30
Hallo zusammen!

In diesem Thread geht es um einen sog. "Cold Case", also ein bis heute leider ungeklärtes Kapitalverbrechen.

Das Opfer ist der damals 12 Jahre alte Reiner Koch. Er lebt damals mit seinen Eltern und Geschwistern in einer Mietwohnung in der Altenbraker Straße 3 in Berlin-Neukölln. Der Tag der Tat verläuft zunächst ohne besondere Vorkommnisse. Nach dem Aufstehen und Frühstück geht er in die Schule, kehrt danach gegen 16:30 Uhr in die elterliche Wohnung zurück. Zu diesem Zeitpunkt ist er allein in der Wohnung. Kurz darauf begibt er sich auf den Weg zum Fußballtraining beim Verein Tasmania 1900. Sein Vater weilt zu dieser Zeit in einer Gastwirtschaft (Kneipe) namens "Thomas Eck" in der Nähe der Wohnung.

Reiner kommt kurz nach 16:30 Uhr auf dem Weg zum Training in eben jene Kneipe, um seinem Vater den Wohnungsschlüssel zu bringen. Das ist wohl nicht unüblich. Er bittet seinen Vater, ihm eine Tüte Kartoffelchips zu kaufen, die in jener Gastwirtschaft angeboten werden. Der Vater erklärt sich einverstanden, ein anderer -bis heute unbekannter- Gast namens "Gerhard", welcher sich mit dem Vater Reiners scheinbar unterhält, kauft ebenfalls eine Tüte dazu, so das der Junge nun zwei Tüten bekommt. Dieser steckt beide Tüten ein und begibt sich zum Training in die Turnhalle der Schule Mohrenstraße. Im Training gerät er mit zwei Jungen in einen kurzen Streit. Als sich die drei gegen 18 Uhr auf den Heimweg machen, trennt sich Reiner von den anderen Beiden, mutmaßlich um allein zu sein, was eine Folge des Streits sein könnte. Letztmalig wird er um 18:20 Uhr durch einen Zeugen gesehen. Er wählt einen unbeleuchteten Weg durch den Thomas Park. Die anderen Jungs gehen den etwas weiteren, dafür sichereren Weg. Reiner kommt nie zuhause an.

Zwei Tage später wird sein Leichnam unbekleidet am Straßenrand in der unmittelbaren Nähe des Olympiastadions an der Stadionallee gefunden. Er wurde erwürgt, sein Genital verstümmelt. Seine Kleidung wird in zwei auffälligen Plastiktüten verpackt an einem völlig anderen Ort in Berlin, an der Mohriner Allee entdeckt, nachdem ein Hinweis bei der Polizei eingegangen ist. Der Fundort der Leiche und Kleidung ist mutmaßlich nicht der Tatort.


Links zu diesem Fall, aus denen ich die Informationen in der Zusammenfassung (s.o.) entnommen habe:

XY-Update vom 15.10.2025:
https://www.zdfheute.de/panorama/kriminalitaet/aktenzeichen-xy-oktober-2025-neue-ergebnisse-zu-faellen-cold-case-betrug-mord-100.html

Die komplette Sendung von XY ungelöst vom 08.10.2025 mit besagtem Fall in Originallänge:
https://www.zdfheute.de/panorama/kriminalitaet/aktenzeichen-xy-oktober-2025-mord-reiner-koch-100.html

Aktuelle Sendung des RBB zu diesem Fall inklusive Fragen der Polizei:
https://www.rbb-online.de/taeteropferpolizei/archiv/20251019_1900/mordermittlung-in-berlin-reiner-koch.html

Die offizielle Pressemitteilung zum Fall der Polizei Berlin vom 06.10.2025:
https://www.berlin.de/polizei/polizeimeldungen/2025/pressemitteilung.1604066.php

Frei verfügbarer Artikel der "BZ" vom 06.10.2025 mit Fotos und einem ausgeschlossenem Tatverdächtigen
https://www.bz-berlin.de/polizei/cold-case-rainer-koch-ermittlungen


Bild des Opfers aus dem oben aufgeführten Link der "BZ":


Bild 2025-10-19 210850003Original anzeigen (0,8 MB)



Ich wünsche mir eine gute Diskussion und bitte euch darum, die Krimiregeln einzuhalten und respektvoll miteinander umzugehen!


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

19.10.2025 um 21:44
Vielen Dank an @Slaterator für die Erstellung des Threads über den Cold Case Fall, dem abscheulichen Mord an Reiner Koch.

Es wurden 2 Tüten gefunden, wer könnte in Besitz dieser Tüten mit Herkunft Österreich und Sylt gewesen sein?

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https://www.berlin.de/polizei/polizeimeldungen/2025/pressemitteilung.1604066.php


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

19.10.2025 um 23:14
Ich hatte dunkel in Erinnerung, dass die Plastiktüte der Boutique Susanne auf Sylt aus Berlin stammen könnte, da die Boutique auf Sylt schon 1970 schloss.

Hier habe ich etwas gefunden:
Die erste Plastiktüte hat den Aufdruck "Boutique Susanne" und "Westerland/Sylt, Kurzentrum". Diese Boutique existierte bis Oktober 1970. Etwa 500 dieser Plastiktüten gelangten später nach Berlin und wurden in einer Reinigung an Kunden ausgegeben.

Die zweite Plastiktüte hat den Aufdruck "überall beliebt – feh – Taschentücher, Toilettenpapier, Servietten" und auf der Rückseite ein Aufdruck der Firma UHU.
Diese Tasche wurde in einer Auflage von 100.000 Stück in Österreich verbreitet, nicht aber in Berlin.
Quelle: https://germanmissing.blogspot.com/2025/10/berlin-totungsdelikt-z-n-von-reiner.html


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

19.10.2025 um 23:43
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Hier habe ich etwas gefunden:
So wurde das auch bei Aktenzeichen XY gesagt - nun stellt sich die Frage: Ist es wahrscheinlicher, dass ein Berliner auf Sylt Urlaub gemacht und die Tasche von dort mitgebracht hat oder ist es wahrscheinlicher, dass er Kunde bei der Reinigung war und die Tüte dort bekommen hat. Ich würde mal vermuteten: Letzteres.

Aber wirklich komisch ist die Kombi mit einer Tüte aus Österreich - wobei die natürlich auch von einem Urlaub in den Bergen mitgebracht worden sein könnte.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

20.10.2025 um 00:53
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Ist es wahrscheinlicher, dass ein Berliner auf Sylt Urlaub gemacht und die Tasche von dort mitgebracht hat oder ist es wahrscheinlicher, dass er Kunde bei der Reinigung war und die Tüte dort bekommen hat. Ich würde mal vermuteten: Letzteres.
Das würde ich auch vermuten, zumal die Boutique 1970 geschlossen wurde, und Reiner im Januar 1973 ermordet wurde.

Erschwerend hinzu kommt, dass das Transitabkommen zwischen der BRD und der DDR erst Mitte 1972 in Kraft trat. Ein Durchreisen der DDR war vorher für Westberliner nur mit Sondergenehmigung der DDR möglich. Aus West Berlin kam man eigentlich nur mit dem Flugzeug. Ob Sylt damals von Westberlin überhaupt angeflogen werden konnte, entzieht sich meiner Kenntnis. Diese ganze Erschwernisse sind mir durch Erzählungen meiner Familie sehr bekannt.

Unter Reinigung verstehe ich eine chemische Reinigung. 500 Tüten sind viel, aber es müsste einigermaßen eingrenzbar sein, wann die Plastiktüten übernommen wurden, wie viele pro Monat ausgegeben wurden, und wann sie aufgebraucht waren. Regelmäßige chemische Reinigung ist ja eher etwas für Menschen mit gehobener Garderobe, oder 1 x m Jahr den Wintermantel hinbringen. Berlin ist groß. Es ist uns leider nicht bekannt, in welchen Bezirken die Plastiktüten "aufgebraucht" wurden.

Aber auch das lässt keine Rückschlüsse zu, denn die Plastiktüte hätte ja durch eine Person, die sie von der chemischen Reinigung hatte, an eine andere weitergegeben worden sein.

Die Kombi mit der nur in Österreich verwendeten Plastiktüte finde ich auch sehr merkwürdig. Und das auch wieder im Hinblick auf das Transitabkommen, welches nur ein halbes Jahr vor Reiners Ermordung in Kraft trat. Man muss sich das vorstellen: Man lebt seit 1961 abgeschottet auf einer Insel, die man nur mit dem Flugzeug verlassen kann. Wenn man Skilaufen oder Wandern mag, könnte man das auch kostengünstiger in Polen haben. Wie also kam die Tüte aus Österreich nach Westberlin?

Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch, dass es nicht sehr viele Touristen oder Durchreisende in Westberlin gegeben hat. Und die, die da waren, haben sich vermutlich nicht in Neukölln die Zeit vertrieben.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

20.10.2025 um 01:10
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Das würde ich auch vermuten, zumal die Boutique 1970 geschlossen wurde, und Reiner im Januar 1973 ermordet wurde.
Ich kann mich noch erinnern, dass gerade solche Tüten von etwas exklusiveren Geschäften gerade bei "Angebern" recht beliebt waren, weil es dann so aussah, als würde man in teuren Läden einkaufen - eine Plastiktüte von C&A war dagegen sehr uncool.
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Aber auch das lässt keine Rückschlüsse zu, denn die Plastiktüte hätte ja durch eine Person, die sie von der chemischen Reinigung hatte, an eine andere weitergegeben worden sein.
Ja, eben. Sowas kann im Alltag ganz harmlos und unbewusst passieren "Ja, klar, ich kann Dir mein Kochbuch gerne mal leihen, kannst Du ruhig mitnehmen - warte mal, ich gebe Dir noch eine Tüte, damit es nicht nass wird, es regnet ja immer noch..." Und schon hätte die Tüte den Besitzer gewechselt.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

20.10.2025 um 01:21
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Ich kann mich noch erinnern, dass gerade solche Tüten von etwas exklusiveren Geschäften gerade bei "Angebern" recht beliebt waren, weil es dann so aussah, als würde man in teuren Läden einkaufen - eine Plastiktüte von C&A war dagegen sehr uncool.
Genau, und solche Tüten gibt man dann vielleicht auch nicht so einfach weiter. Insbesondere wenn man in Berlin in dieser Zeit und in diesem Bezirk gelebt hat. Für das Ausleihen eines Kochbuchs, würde es auch eine C&A Tüte tun.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

20.10.2025 um 07:10
Eher war es doch so, dass diese Tüten mit der Plastikschließe zumindest im Westen gar nichts so Besonderes waren. Da gab es das Bewusstsein, dass sie unweltschädlich sind, auch noch nicht wirklich, im Gegenteil. Solche Tüten sind tatsächlich "gewandert".


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

20.10.2025 um 10:14
Täter - Opfer - Polizei vom 19.10.2025
Mordermittlung in Berlin

In der letzten Ausgabe im RBB bei Täter-Opfer-Polizei nochmals ein Bericht über den Cold Case Fall des 12-jährigen Reiner Koch. Bis heute wird der Täter gesucht. Die Staatsanwaltschaft bittet erneut um Hinweise.

📺
https://www.rbb-online.de/taeteropferpolizei/archiv/20251019_1900/mordermittlung-in-berlin-reiner-koch.html


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

20.10.2025 um 10:28
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Ich kann mich noch erinnern, dass gerade solche Tüten von etwas exklusiveren Geschäften gerade bei "Angebern" recht beliebt waren, weil es dann so aussah, als würde man in teuren Läden einkaufen - eine Plastiktüte von C&A war dagegen sehr uncool.
Was dafür spricht, dass der Täter nicht so gedacht hat weil sonst wäre es sehr ungeschickt gewesen eine „wertvolle“ und seltene Tüte zu verwenden. Er musste ja grundsätzlich einkalkulieren, dass ihm diese auffällige Tüte eher zugeordnet werden kann als irgendeine hunderttausendfach verbreitete C&A-Tüte.

Oder er hatte keine andere Tüte mehr zur Hand und „musste“ diese hier nutzen.

BTW, wenn ich mir vorstelle, welche Omas, Opas oder Tanten und Onkel damals lebten… unmöglich für mich, nachzuvollziehen, wann die damals wo in Urlaub waren etc. Insofern denke ich die Tüte hilft nur wenn da jemand bis heute bekannte Bezüge zu Berlin und Sylt hat(te).


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

20.10.2025 um 13:12
Zitat von VolvicVolvic schrieb:Insofern denke ich die Tüte hilft nur wenn da jemand bis heute bekannte Bezüge zu Berlin und Sylt hat(te).
Und Österreich, da die zweite Tüte ja von dort kam. Aber es stimmt natürlich: Wer kann heute noch wissen, dass Onkel Karl-Heinz und Tante Elfriede damals mal solche Tüten hatten?

Natürlich ist es nicht ausgeschlossen, dass sich jemand erinnert, aber auch nicht gerade sehr wahrscheinlich.

Ich denke mal eher, die Hoffnung geht dahin, dass jemand damals schon irgendwie einen Verdacht oder auch nur ein "komisches Gefühl" hatte und dass diese Tüten jetzt dazu führen, dass er/sie sich bestätigt sieht.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

20.10.2025 um 13:20
Zitat von HolzaugeSHKHolzaugeSHK schrieb:In der letzten Ausgabe im RBB bei Täter-Opfer-Polizei nochmals ein Bericht über den Cold Case Fall des 12-jährigen Reiner Koch. Bis heute wird der Täter gesucht. Die Staatsanwaltschaft bittet erneut um Hinweise.
Was mich gewundert hat in dem Beitrag ist, dass der Besuch vor dem Fußballtraining im Thomas-Eck gar nicht erwähnt wurde. Laut xy soll ihm dort ein Mann in Anwesenheit des Vaters eine Tüte Chips geschenkt haben.

Aber es wurde gesagt, dass die Boutique Brigitte Tüten der geschlossenen Boutique auf Sylt von einer Reinigung in der Kantstraße benutzt wurden.
Zitat von VolvicVolvic schrieb:BTW, wenn ich mir vorstelle, welche Omas, Opas oder Tanten und Onkel damals lebten… unmöglich für mich, nachzuvollziehen, wann die damals wo in Urlaub waren etc. Insofern denke ich die Tüte hilft nur wenn da jemand bis heute bekannte Bezüge zu Berlin und Sylt hat(te)
Ich habe deswegen das Transitabkommen angesprochen, das Mitte 1972 erst in Kraft trat. Vorher kam man nur sehr schwer aus Westberlin raus.

Die Ermittler gehen davon aus, dass der Täter aus dem Umfeld (aber nicht Familie) kommt.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

20.10.2025 um 13:58
Der Ort des Fußballtrainings und die Wohnung des Opfers sind ja fast nur durch den Park getrennt, in dem Reiner Koch vermutlich dem Täter begegnete.

Wer treibt sich dort im Januar herum? Ein lauer Sommerabend ist es offensichtlich nicht gewesen, die Annahme eines Anwohners daher relativ naheliegend.

Da diese Örtlichkeiten relativ weit weg sind vom Auffindeort der Leiche und dem Fundort der Tüten ist wahrscheinlich, dass der Täter Zugriff auf ein Auto hatte. Er müsste demnach 1973 mindestens 18 Jahre alt gewesen sein und wäre heute als absolute Untergrenze mindestens 71 Jahre alt.

Da Gewalt-/Sexualverbrecher oft Vorerfahrungen haben und sich im Laufe der Zeit entwickeln ist nicht auszuschließen, dass auch dieser Täter nicht erst 18 Jahre alt war, sondern womöglich etwas älter.

Auch Autos waren für junge Leute damals weniger leicht verfügbar als heute. Das spricht ebenfalls für jemanden, der schon etwas älter war, vielleicht so im Bereich 25-40 Jahre alt, so dass er vielleicht ein eigenes Auto besaß. Womöglich sogar noch älter.

Dann wäre der Täter heute aber im Bereich 78-93 Jahre alt. Falls er noch lebt.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

20.10.2025 um 14:48
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Aber wirklich komisch ist die Kombi mit einer Tüte aus Österreich - wobei die natürlich auch von einem Urlaub in den Bergen mitgebracht worden sein könnte.
Kann mir jemand von Euch sagen, ob der Tatort im damaligen Westen oder im damaligen Osten gelegen ist. Liege ich mit meiner West-Vermutung richtig?

Auch, dass die feh/UHU-Plastiktüte von einem Verwandten (oder Bekannten, Freund) aus Österreich stammt, die dieser bei einem Berlin-Besuch dagelassen hat, ist möglich, oder?


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

20.10.2025 um 15:25
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Kann mir jemand von Euch sagen, ob der Tatort im damaligen Westen oder im damaligen Osten gelegen ist. Liege ich mit meiner West-Vermutung richtig?
Neukölln lag in Westberlin, ebenso die Fundort von Leiche und Kleidung, und auch die Kantstraße.
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Auch, dass die feh/UHU-Plastiktüte von einem Verwandten (oder Bekannten, Freund) aus Österreich stammt, die dieser bei einem Berlin-Besuch dagelassen hat, ist möglich, oder?
Das ist alles möglich, nur war die Durchreise durch die DDR vor Mitte 1972 nur mit Genehmigung der DDR möglich (also ein gutes halbes Jahr vor Reiners Ermordung). Das war wirklich total kompliziert. Ich kenne es aus Erzählungen, dass meine Verwandten aus Westberlin in den Westen geflogen sind, weil alles andere zu schwierig war. Und umgekehrt natürlich auch.

Ab Mitte 1972 war es möglich, über die Transitstrecken nach Westberlin zu fahren. Das war aber verbunden mit endlosen Wartezeiten bei der Ein- und Ausreise und Kontrollen ohne Ende.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass jemand mit der Tüte einen Karton ausgeschlagen hat, in welchem Geschenke an die Verwandtschaft geschickt wurden. Aber ich schließe es natürlich auch nicht aus, dass jemand nach Wien geflogen ist, und die Tüte auf diesem Weg nach Westberlin kam.
Zitat von VolvicVolvic schrieb:Da diese Örtlichkeiten relativ weit weg sind vom Auffindeort der Leiche und dem Fundort der Tüten ist wahrscheinlich, dass der Täter Zugriff auf ein Auto hatte. Er müsste demnach 1973 mindestens 18 Jahre alt gewesen sein und wäre heute als absolute Untergrenze mindestens 71 Jahre alt.
Das ist auch meine Überlegung gewesen. 20 km legt man nicht mal so eben mit dem Leiterwagen zurück.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

20.10.2025 um 16:01
Eine Beobachtung aus dem XY FF: Es wurde so dargestellt m.E. als sei die Kneipe und ihre Besucher der Dreh-und Angelpunkt des Falles.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

20.10.2025 um 16:04
Zitat von AnMAAnMA schrieb:Eine Beobachtung aus dem XY FF: Es wurde so dargestellt m.E. als sei die Kneipe und ihre Besucher der Dreh-und Angelpunkt des Falles.
So habe ich das auch verstanden. Der Vater war in der Kneipe, die Mutter war auf der Arbeit, die Kinder alleine, Reiner ging in die Kneipe und bekam Chips auch von dem Mann, mit dem sich der Vater unterhielt.

Es kann doch nicht sein, dass das die redaktionelle Freiheit war.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

20.10.2025 um 16:07
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Ich könnte mir auch vorstellen, dass jemand mit der Tüte einen Karton ausgeschlagen hat, in welchem Geschenke an die Verwandtschaft geschickt wurden.
Schon möglich. Wobei das ja eher in einem "Westpaket" zu erwarten wäre, das in den Osten ging. Zumindest haben wir unseren Ost-Verwandten gerne mal Sachen in "schönes" Papier oder eben in Tüten angesagter Marken eigewickelt, weil die das dann gerne weiterverwenden wollten. Aber aus der BRD nach Westberlin?
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Es kann doch nicht sein, dass das die redaktionelle Freiheit war.
Zumal ja auch, zumindest nach meiner Erinnerung (kann jetzt gerade nicht nachschauen) mehrfach ausdrücklich erwähnt wurde, dass man diesen Mann nicht ausfindig machen konnte. Oder liege ich da falsch?


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

20.10.2025 um 16:13
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Es kann doch nicht sein, dass das die redaktionelle Freiheit war.
Das glaube ich auch nicht. Man wollte schon bewußt den Blick auf die Kneipe lenken.

So mein Eindruck. Auch wenn natürlich der Mörder nicht zwingend in diesem Umfeld zu suchen ist.

Außerdem vermittelte der FF einen guten Eindruck in ein typisches Arbeitermilieu aus dieser Zeit, wie es tausendfach auch im Ruhrgebiet zu finden war. Irgendwie eine ganz eigene Welt.

Das sich Kinder wie selbstverständlich dort aufhalten ist aus unserer heutigen Sicht eher fremd, war aber damals ganz normal.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

20.10.2025 um 16:16
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:So habe ich das auch verstanden. Der Vater war in der Kneipe, die Mutter war auf der Arbeit, die Kinder alleine, Reiner ging in die Kneipe und bekam Chips auch von dem Mann, mit dem sich der Vater unterhielt.

Es kann doch nicht sein, dass das die redaktionelle Freiheit war.
Vielleicht aber doch, man weiß es einfach nicht.

XY muss zwangsläufig jeden FF mit Dialogen füllen wenn sich Tatbeteiligte unterhalten haben und wenn da in der Realität über den behinderten Opa aus der Nachbarschaft gelästert wurde oder es ging um spezifische regionale Themen, die die Zuschauer nicht verstehen, dann ist das in diesem Rahmen nicht darstellbar und man muss irgendeine Blabla-Konversation erfinden, die oberflächlich ist. Es soll eben nur vermittelt werden, dass es einen Kontakt gab.

Wäre der Kneipenbesucher direkt hinter Reiner hergerannt und somit dringend tatverdächtig, hätte man ihn schon damals viel, viel konsequenter gesucht.

Ich glaube eher, man wollte Reiners Weg nachzeichnen und da er in der Kneipe war soll das halt erwähnt werden. Damit keine Infos fehlen, die eine Rolle spielen könnten.


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