Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

anthe schrieb:Es gibt Konstellationen, wie z.B. Einzelkind, Eltern schon verstorben, wegen des Partners Jahre zuvor weit weg gezogen, zuletzt aus Krankheitsgründen sehr zurückgezogen gelebt, wo eben niemand nachfragt oder sucht.

Es gibt auch Menschen die sich bewusst dafür entscheiden zurück gezogen und alleine zu leben, oder eben in einem kleinen ausgewählten Umfeld. Selbst in einem solchen kann da immer noch eine gewisse Distanz gewahrt werden sodass einem plötzlichen Verschwinden nicht in dem Ausmaß nachgegangen wird, so dass die unbekannte Tote zugeordnet werden kann.

duval schrieb am 16.09.2025:@Charleene
Für mich sieht es eher so aus, als stamme die Tote nicht unbedingt aus Deutschland, sondern vielmehr aus dem Ausland.

Ich halte es eher für sehr wahrscheinlich, dass sie aus Hannover bzw. dem Raum Hannover stammt, siehe Fundort, Herkunft der Kleidung, Herkunft der Brille, Fahrkarte.

hpoirot schrieb:Ich halte es eher für sehr wahrscheinlich, dass sie aus Hannover bzw. dem Raum Hannover stammt, siehe Fundort, Herkunft der Kleidung, Herkunft der Brille, Fahrkarte.

Möglich allemal.
Aber es könnte doch auch sein, dass sie in einem anderen Land als vermisst gilt, seit Jahren/Jahrzehnten, und halt schon diese Zeit in Hannover gelebt hat.
Bspw. in den Niederlanden gibt es mindestens drei Abgängigkeitsanzeigen, die passen könnten.

hpoirot schrieb:Ich halte es eher für sehr wahrscheinlich, dass sie aus Hannover bzw. dem Raum Hannover stammt, siehe Fundort, Herkunft der Kleidung, Herkunft der Brille, Fahrkarte.

Sie könnte die Kleidung etc. auch nur dort gekauft haben.

Könnte schon sein, das stimmt. Aber wenn sie die Brille z.B. gerade erst kurz vorm Verschwinden gekauft hätte, hätte man sich doch bestimmt erinnert bzw. noch Unterlagen gehabt, oder?
Was mich allerdings auch total stutzig macht, ist, dass kein Zahnarzt der Umgebung ihre Zähne erkennt. Andererseits weiß man ja auch nicht, inwieweit sowas zu Zahnärzten überhaupt durchdringt.

CaiaLia schrieb:Aber es könnte doch auch sein, dass sie in einem anderen Land als vermisst gilt, seit Jahren/Jahrzehnten, und halt schon diese Zeit in Hannover gelebt hat.
Bspw. in den Niederlanden gibt es mindestens drei Abgängigkeitsanzeigen, die passen könnten.

Da kann man nur hoffen, dass sowohl die Vermissten als auch die Tote mit sämtlichen Daten und DNA in den internationalen Datenbanken aufgenommen sind und alles abgeglichen wurde.

Manchmal liegt es an Kleinigkeiten, dass es keine Identifikation gibt, siehe den Fall Eva Maria Pommer.

CaiaLia schrieb:Möglich allemal.
Aber es könnte doch auch sein, dass sie in einem anderen Land als vermisst gilt, seit Jahren/Jahrzehnten, und halt schon diese Zeit in Hannover gelebt hat.
Bspw. in den Niederlanden gibt es mindestens drei Abgängigkeitsanzeigen, die passen könnten.

An welche Abgängigkeitsanzeigen in den Niederlanden denkst Du denn da? Würde mich sehr interessieren. Ich habe jetzt auf die Schnelle nichts gefunden, was passen würde.

Dass sie sich die Kleider als "Gast" in Hannover gekauft hat, kann ich mir ja noch vorstellen, aber eine Brille? Lässt man die einfach bei einem Urlaub machen? Keine Ahnung, meine Mutter ist Brillenträgerin, sie geht seit Ewigkeiten zum gleichen Brillenladen. Andererseits, wenn sie da Stammkundin gewesen wäre, hätte man sie bestimmt erkannt?

sommerpaula schrieb:Der Fall müsste eigentlich mal zu XY

Das ist finde ich eine sehr gute Idee.

Bei dem Fall Pommer gab es ja durch die Schlüssel Hinweise :

Bei der Leiche war ein Schlüssel gefunden worden, dessen Spur nach Bottrop führte. Deshalb war auch hier gefahndet worden.

Quelle: https://www.radioemscherlippe.de/artikel/unbekannte-tote-als-bottroperin-identifiziert-2463314.html#:~:

Schlüssel

Die aufgefunden Schlüssel sind von Wilka und Winkhaus, beides deutsche Marken. Bei einem der Schlüssel steht fest, dass dieser an eine Verkaufsstelle in Bottrop ausgeliefert worden ist.

Quelle: https://www.bka.de/DE/IhreSicherheit/Fahndungen/Personen/UnbekannteTote/IM_2024/NL10/Sachverhalt.html?nn=26874#detailinformationen241296:~:

Es wäre ja möglich dass sich hier auch Hinweise durch die aufgefundenen Schlüssel ergeben.

jerry142 schrieb am 29.09.2014:Bei dem einen hatte ich zunächst den Eindruck eines nachgemachten Autoschlüssels, weil mir diese doppelbärtigen Schlüssel bislang nur bei Briefkästen, Geldkassetten oder halt Autos untergekommen sind.

Ich spekuliere mal wild drauf los und behaupte, dass diese Schlüssel nicht ihre eigenen waren. Vielleicht wohnte sie zur Untermiete oder bei Bekannten oder so. Oder Schlüssel von einer kurz zuvor aufgegebenen Wohnung, vielleicht gab es da noch etwas abzuholen oder zu regeln.

Begründung:
Kein Schlüsselanhänger, keine Kette, nur der Schlüsselring.
So habe ich Reserveschlüssel und die Schlüssel von Freunden am Haken, falls sie mal benötigt werden.

Vielleicht waren es Schlüssel von einem Hotelzimmer und darin befindlichen Schließfach/Safe. Früher gab es in den meisten Hotels noch normale Schlüssel und die waren meistens an sehr dicken, schweren Schlüsselanhängern. Ich hab selbst schon den Anhänger vom Hotel abgemacht und den/die Schlüssel am Ring gelassen und in einem Reißverschlussfach in meiner Handtasche verstaut, damit ich sie nicht verliere. Da es keine Tasche gab, was das vielleicht eine Alternative mit der Sicherheitsnadel und die Sicherheitsnadel war nicht nur für den Zweck da, sondern eigentlich an irgendwas anderem in dem Hotelzimmer oder ihrer Kleidung...es gibt auch manchmal kleine Nähsets in Hotels, da sind auch Sicherheitsnadeln drin und manche Menschen haben sowas immer im Gepäck.
Wenn ein Hotelzimmer schon gezahlt wurde, aber Gepäck zurückbleibt, wird noch unbedingt automatisch die Polizei verständigt und das Gepäck erstmal nur in den Keller o.ä. geräumt und dann eventuell vergessen.

RogeBla schrieb:Vielleicht waren es Schlüssel von einem Hotelzimmer und darin befindlichen Schließfach/Safe.

Wenn es einen Hinweis gegeben hätte, wären die Hotels überprüft worden.

RogeBla schrieb:aber Gepäck zurückbleibt, wird noch unbedingt automatisch die Polizei verständigt und das Gepäck erstmal nur in den Keller o.ä. geräumt und dann eventuell vergessen.

Wenn jemand sein Gepäck im Hotel vergessen hat, könnte man daraus Rückschlüsse auf die Buchung ziehen.

RogeBla schrieb:Wenn ein Hotelzimmer schon gezahlt wurde, aber Gepäck zurückbleibt, wird noch unbedingt automatisch die Polizei verständigt und das Gepäck erstmal nur in den Keller o.ä. geräumt und dann eventuell vergessen.

Wenn der Gast nicht aus checkt und das komplette Gepäck zurückbleibt, da läuten doch sämtliche Alarmglocken.

RogeBla schrieb:Früher gab es in den meisten Hotels noch normale Schlüssel und die waren meistens an sehr dicken, schweren Schlüsselanhängern.

Ja, gibt es heute noch, gut, 2006 ist ja noch nicht ewig her. So ähnlich wie an der Tankstelle, wo teils ein kompletter leerer 5 Liter Ölkanister am WC Schlüssel hängt, damit man den ja nicht versehentlich mitnimmt.

Meist ist im Hotel aber kein Safe Schlüssel dabei, zumindest hab ich das noch nicht gesehen, das ist meistens irgendwie anders geregelt (Zahlenschloss), wobei diese Zimmersafes aber meist ohnehin nicht besonders sicher sind.

sören42 schrieb:Wenn der Gast nicht aus checkt und das komplette Gepäck zurückbleibt, da läuten doch sämtliche Alarmglocken.

und es hätte Nachfragen gegeben. Man hätte zudem versucht, Kontakt mit der Person aufzunehmen.

sören42 schrieb:Wenn der Gast nicht aus checkt und das komplette Gepäck zurückbleibt, da läuten doch sämtliche Alarmglocken.

Und da der Gast dann nicht bezahlt hat, noch zusätzlich. Dann wird das Hotel ja schon von sich aus irgendwie versuchen, an de Person heranzukommen um das Geld einzufordern.

Und Anzeige erstatten, selbst wenn man nicht glaubt, dass dem Gast etwas passiert ist - dann eben wegen Zechprellerei (oder we auch immer das dann heißt....).

Hotels werden oft vorher gezahlt und ich hab Anfang der 2000er während meines Studiums in einem mittelklassigen Hotel in einer Großstadt in Bahnhofsnähe gearbeitet da kam es häufiger vor, dass Personen nicht ausgecheckt haben, die Schlüssel nicht abgegeben wurden und der ausgefüllte Bogen mit Personalien nicht gestimmt hat. Wenn irgendwas in den Zimmer geblieben ist, wurde es weggeschmissen oder in die Abstellkammer gestellt.

brigittsche schrieb:Und Anzeige erstatten, selbst wenn man nicht glaubt, dass dem Gast etwas passiert ist - dann eben wegen Zechprellerei (oder we auch immer das dann heißt....).

Das wäre ein klarer Fall von Vorsatz Einmietbetrug. In diesem Fall hätte die Polizei ermittelt.

RogeBla schrieb:Hotels werden oft vorher gezahlt und ich hab Anfang der 2000er während meines Studiums in einem mittelklassigen Hotel in einer Großstadt in Bahnhofsnähe gearbeitet

hängt das nicht vom jeweiligen Hotel, der Buchungsart und den Geschäftsbedingungen ab?

Ja, natürlich, aber damals hatten kleinere Hotels oft noch keine online Buchung und es wurde noch alles handschriftlich gemacht, da musste das Zimmer dann auch vorher gezahlt werden. Wir haben damals noch Buchungen von HRS per Fax bekommen und ich war von 2002-2007 dort, ich geh von aus, dass das zu der Zeit nicht ungewöhnlich war.

Die Idee mit dem Hotelschlüssel finde ich gar nicht schlecht. Kleineres Hotel, Schlüssel abgemacht von dem großen Dings. Das würde zumindest erklären, warum man die nicht hier vermisst.

iva schrieb:Die Idee mit dem Hotelschlüssel finde ich gar nicht schlecht. Kleineres Hotel, Schlüssel abgemacht von dem großen Dings. Das würde zumindest erklären, warum man die nicht hier vermisst.

Aber es sind zwei Schlüssel. Und der "Briefkasten Schlüssel" (von der Art) geht irgendwie nicht als Schlüssel für einen Zimmersafe durch. Ohnehin gibt es das eher selten, die Schließung von Zimmersafes ist meist mit Karte oder Zahlencode.

Vielleicht Ferienwohnung/Haus?

Aber bei beiden Varianten bleibt ja die Frage, wieso wurde ihr Verschwinden nicht bemerkt all die Jahre oder wenn doch bemerkt, war es irgendwie für die Personen erklärbar, dass sie eben womöglich "woanders" sein könnte, aber ein Tod eher nicht in Betracht gezogen wurde.

Das Interessante ist, dass diese Frau falls sie sich tatsächlich länger in Hannover aufgehalten hat von niemandem anhand des Phantombildes erkannt wurde. Außerdem hat sie offenbar niemand als vermisst gemeldet. Für mich deutet das darauf hin, dass Hannover für sie kein langfristiger Bezugspunkt war.

duval schrieb:Das Interessante ist, dass diese Frau falls sie sich tatsächlich länger in Hannover aufgehalten hat von niemandem anhand des Phantombildes erkannt wurde.

Gut, so Rekonstruktionen sind immer mit Vorsicht zu genießen. Vielleicht sah sie doch ganz anders aus.

Das Brillenetui von dem Optiker aus Hannover deutet für mich schon darauf hin, dass sie hier Bezüge haben könnte. Kann natürlich auch nur eine Ersatzbrille sein.