Kinderschänder in Paderborn kommt frei!!! Personalmangel!!!

Comtesse schrieb:Das sehe ich deutlich anders. Ich glaube, viele Opfer von Kindesmissbrauch würden sofort eins ihrer Beine opfern, wenn sie dafür den Missbrauch ungeschehen machen könnten.

Halt ich ehrlich gesagt für Unfug, damit wird das verlorene Bein begatellisiert. Überlege doch mal was das verlorene Bein bedeutet:

- Schwierigkeit bei der Jobsuche
- Schwierigkeit bei der Partnersuche (manchmal vllt sogar fast Unmöglichkeit)
- Permanentes Gefühl von Angst und Hilflosigkeit, Verletzbarkeit

Beim Kindesmissbrauch hast Du nur den letzten Punkt.

@fortylicks

fortylicks schrieb:Ich bin angewidert
und werde deshalb nichts mehr posten.

Nichts mehr? Hattest doch noch gar nichts gepostet ;)

HerkulesPorrez schrieb: Schwierigkeit bei der Jobsuche
- Schwierigkeit bei der Partnersuche (manchmal vllt sogar fast Unmöglichkeit)
- Permanentes Gefühl von Angst und Hilflosigkeit, Verletzbarkeit

Wofür gibt es wohl Prothesen?

Und was ist mit einer Frau, der jemand Säure ins Gesicht geschüttet hat?

Also ehrlich gesagt finde ich eure Diskussion gerade wenig zielführend.
Lauter komische Vergleiche. Welches Verbrechen wiegt schwerer und wieviel? Ist dies oder jenes 10 oder 20% schlimmer als was anderes?

Das führt doch zu nichts..

Eins ist nunmal ziemlich schwer rückgängig zu machen. Die europäische Rechtssprechung hat der Sicherheitsverwahrung sehr enge Grenzen gesetzt im Hinblick auf menschrechtliche Aspekte.
Eine Rückkehr zum Wegsperren auf Verdacht wird es zukünftig immer seltener geben. Damit kann man sich entweder abfinden oder aus der EU aussteigen. Das werden wohl die wenigsten hier wollen..

In diesem Kontext heisst lösungsorientiert zu denken eben nicht dem vergangenen hinterher trauern, sondern das Neue gestalten.
Für mich hieße das in erster Linie: mehr Therapieangebote und ein echtes sozialpädagogisches System der Wiedereingliederung für schwere Straftäter einrichten.
Ich denke jeder kann sich vorstellen, wie schnell sich die heutige Gesellschaft innerhalb von 15 Jahren verändert. Häftlinge sind in der Freiheit nicht nur überfordert durch diesen Wandel (den sie ja nicht miterlebt haben), ferner haben sie auch kaum noch soziale Kontakte und schlechte Chance eine Arbeit zu finden. Eine wirkliche zweite Chance sein Leben positiv zu gestalten sieht anders aus. Ein Straftäter, der keine positive Zukunft für sich in der Freiheit sieht, wird eher Gefahr laufen rückfällig zu werden, als einer der wirklich das Gefühl hat er könne sein Leben nochmal ändern.

Setzt euch lokal bei euren Abgeordneten für mehr Therapiemöglichkeiten und Wiedereingliederungsprogramme in Form von betreuten Wohngruppen und speziellen Arbeitsmöglichkeiten ein. Ich denke das ist der Weg in die Zukunft..

Jaschek schrieb:Ich denke das ist der Weg in die Zukunft..

Die sieht mE eher nach Gefaengnisbezirken aus. Wer einmal reinkommt, der schaffts wohl nicht mehr raus...

http://www.radiohochstift.de/nachrichten/paderborn-hoexter/detail-ansicht/article/kinderschaender-freigelassen.html

am Mittwoch, 01.10.2014
Kinderschänder freigelassen

Das Landgericht Paderborn hat die Entlassung eines Kinderschänders aus der Sicherungsverwahrung angeordnet. Der Herforder hatte vier Jungen sexuell missbraucht, heute ist er in der forensischen Klinik in Eikelborn untergebracht. Gutachter halten den 55-Jährigen immer noch für gefährlich - allerdings stehen ihm nach fast 20 Jahren Lockerungen zu. Zum Beispiel, dass er in ein Wohnheim verlegt wird. Doch es gibt keins, das ihn aufnehmen will. Die Bielefelder Staatsanwalt legte Beschwerde gegen die Freilassung ein.

Da sollten wir vielleicht erst mal abwarten, was bei der Beschwerde rauskommt.

@diegraefin

Comtesse schrieb:Weil du das Urteil so skandalös lasch findest? Oder weil du auch denkst, dann kann das mit dem Missbrauch ja nicht so schlimm gewesen sein wie die BILD es darstellt?

EIN Missbrauch ist immer schlimm - ich finde gar keine Worte um das Urteil zu beschreiben. In diesem Fall geht es ja um mehr als 30 Fälle! Das Wort "skandalös" gibt es nur teilweise wieder was ich empfinde.

Es ist ein Akt der Verachtung gegenüber den Opfern. Deren Leben sind zerstört.

Es gibt zahlreiche Fälle in denen Missbrauchsopfer, Jahre nach der Tat, mit den Umständen nicht mehr leben wollen/können und sich das Leben nehmen.

Unsere Herren Politiker wollen ständig neue Reformen und können nicht genug über "Neuerungen" diskutieren.
Es ist höchste Zeit um das Strafgesetzbuch zu reformieren und die Folgen für Sexualstraftäter neu zu definieren.
Jetzt wird wieder irgendjemand behaupten, dass längere Straftaten nichts bringen.
DOCH, ganz klar: Der Täter ist länger eingesperrt und die Bevölkerung, also wir, länger vor ihm geschützt.
Ob es Täter grundsätzlich abschreckt ist eine andere Geschichte. Sexualstraftäter, die sich an Kindern vergehen, sind meistens krankhaft (!) triebgesteuert. Sie haben meistens andere Motivationen bzw Beweggründe als "normale" Täter die sich an Erwachsenen vergehen.
Die Straflänge würde sie (die Pädophilen) wahrscheinlich in der Tat nicht interessieren, aber hier sollte wie gesagt an die Bevolkerung gedacht werden.

Ich frage mich, ob der Mann überhaupt auch raus WILL? Wenn ihn nicht mal ein eigens für solche Fälle vorhandenes Wohnheim aufnehmen will, muss er sich doch selbst fragen, ob das Leben "draußen" für ihn überhaupt erstrebenswert ist - eine Welt, in der er nicht gerade mit offenen Armen aufgenommen wird, sondern wie ein Aussätziger behandelt wird. WILL er das überhaupt eintauschen gegen das behütete Leben, das er zur Zeit führt? Zumal in den letzten 20 Jahren ja die Erde auch nicht stehen geblieben ist. Sowas macht doch bestimmt auch Angst. Nicht dass hier am Ende jemand noch zum Wiederholungstäter wird, damit er wieder zurück kann.

@OfficerB
Du sprichst mir aus der Seele.

@diegraefin
Ob er freigelassen werden will oder nicht, wen interessiert das?

emz schrieb:@diegraefin
Ob er freigelassen werden will oder nicht, wen interessiert das?

@diegraefin interessiert es! Sie scheint eine Art Mitgefühl zu entwickeln :)

Comtesse schrieb:Wofür gibt es wohl Prothesen?

Die Probleme bleiben doch auch mit Prothesen trotzdem bestehen, wenn man nicht gerade Oscar Pistorius ist. Und jeden Tag darfst Du das Dinge dann neu anziehen und wirst wieder daran erinnert, das ist die absolute Hölle.

Und selbst bei dem dürfte zumindest noch dieser Punkt

HerkulesPorrez schrieb:Permanentes Gefühl von Angst und Hilflosigkeit, Verletzbarkeit

vorhanden gewesen sein. Anders lässt sich seine Persönlichkeitsstruktur doch gar nicht erklären.

Und jeden Tag darfst Du das Dinge dann neu anziehen und wirst wieder daran erinnert, das ist die absolute Hölle.

@diegraefin

Comtesse schrieb:Nicht dass hier am Ende jemand noch zum Wiederholungstäter wird, damit er wieder zurück kann.

Eben, deshalb muss ein System der soziapädagogischen und therapeutischen Nachbetreuung geschaffen werden. Das Wohnheim wird ihn wahrscheinlich ablehnen, weil sie keine Kompetenz für sexuelle Straftäter haben. Fragt sich also, wo ist das betreute Wohnen für sexuelle Straftäter?

Jaschek schrieb:Fragt sich also, wo ist das betreute Wohnen für sexuelle Straftäter?

Und wo soll das bitte gebaut werden? Da kommt doch gleich der Pöbel mit Fackeln und Mistgabeln und die Boulevard-Presse wird ja auch jeden, der da wohnt, an den Pranger stellen.

@HerkulesPorrez

Man kann das ja tarnen, als Seniorenheim oder so.

emz schrieb:Ob er freigelassen werden will oder nicht, wen interessiert das?

Na, es wäre schon irgendwie eine Ironie, wenn da um das Recht auf Freilassung eines Mannes gekämpft würde, der das vielleicht selbst gar nicht WILL, oder? Und im Hinblick auf die Wiederholungsgefahr, UM wieder in Haft/Klinik zu kommen, ist dieser Aspekt schon interessant.

@Jaschek
Und Du denkst, das kommt nicht raus? Die Presse wartet doch nur auf soetwas. Bei manchen Blättern hat man doch das Gefühl, die haben einige Reporter nur für solche Fälle angestellt.

@HerkulesPorrez

Ja, denn das könnte der Staat schon geheim halten, wenn er wollte. Die Presse weiss schließlich auch nicht, wo die Straftäter im Zeugenschutzprogramm leben usw.

Comtesse schrieb:Ich frage mich, ob der Mann überhaupt auch raus WILL?

Bestimmt, sonst hätte er keinen Anwalt beauftragt. Man wird nicht gezwungen solche Anträge zu stellen.

JosefK1914 schrieb:Bestimmt, sonst hätte er keinen Anwalt beauftragt. Man wird nicht gezwungen solche Anträge zu stellen.

Ja, schon klar, aber vielleicht wollte er nur mehr Freigang, aber nicht gleich ganz raus.