Bremerin Sybille Lars wird seit 2004 vermisst
08.04.2025 um 19:24Na und das ist ja eben der Klassiker. Es geht um Macht, Besitz und Kontrolle. Droht eine Trennung oder wurde diese vollzogen, fühlt sich der Täter gekränkt und machtlos. Über 90 % der Opfer sind dabei weiblich. Und noch heute hat der Täter die Macht und Kontrolle über Sybille und den Rest der Familie. Nur er weiss, was passiert ist. Nur er weiss wann und wie sie zu Tode kam und wo sie sich bis heute befindet.darkstar69 schrieb:Ich vermute, der Täter wollte in der Situation die Kontrolle behalten, Sybille nicht gewähren lassen, seine Macht und Dominanz nicht verlieren. Er hat dabei vermutlich soviel Frustration und Aggression aufgebaut, dass sie sich in Gewalt gegenüber Sybille entluden. Im Grunde steckte da aber nur die Angst vor Verlust der Kontrolle über Sybille dahinter.
Das ist eine sehr gute Frage, ich kann nur spekulieren. Angst könnte ein Grund sein. Das Wissen darüber, zu was er fähig ist und ggf. die Hoffnungslosigkeit darüber, dass man ihn überhaupt bestrafen könnte. Der Sohn könnte aber auch einfach eine andere emotionale Intelligenz besitzen als der Rest der Familie oder ein innigeres Verhältnis zu seiner Mutter gehabt haben. Wobei man ja schon sagen muss, ob nun Mutter, Tochter, Schwester, Cousine oder Freundin- eigentlich sollten alle Personen die Sybille nahestanden dasselbe Interesse an der Aufklärung des Falls haben! Das irritiert mich ebenfalls.darkstar69 schrieb:Ja, das frage ich mich auch. Wie kommt das? Welche Beweggründe könnten dahinter stecken, dass die Geschwister so unterschiedliche Interessen und Wege haben, ihre Mutter wieder zu finden?
Gerade wenn ich mich in die Lage von Sybilles Tochter versetze, die zum damaligen Zeitpunkt ihr 1. Kind erwartete, empfinde ich große Frustration. Sybille hätte sich scheinbar sehr auf ihr erstes Enkelkind gefreut. Sie wäre wahrscheinlich eine großartige Oma geworden und eine tolle Unterstützung für ihre Tochter in einer doch sehr anstrengenden Lebensphase. Die leuchtenden Augen der stolzen Oma, wenn sie das allererste Mal ihr Enkelkind hält, die Hilfe und Unterstützung, gemeinsame Spaziergänge mit Kinderwagen und Kindergeburtstage zusammen feiern- das alles blieb der Tochter verwehrt. Das wurde ihr und ihrem Kind genommen, als der Täter sich aus völlig egoistischen Gründen dafür entschied Sybilles Leben zu beenden. Wie schlimm, wie unfair und wie niederschmetternd muss das für sie gewesen sein?
Wenn ich dann noch die Vermutung hätte, der Täter findet sich innerhalb der Familie, wenn ich die Indizien bewerten würde, so wie sie sich präsentieren, ich würde ALLES daran setzen, meiner Mutter ein Stück Gerechtigkeit zu geben und sie würdevoll bestatten zu können. Ich verstehe den Sohn da absolut.
Sybilles Todestag jährt sich zum 21. Mal. Sybille bekommt aber keine Blumen an ihr Grab weil der Täter den Ort geheim hält und diese Macht noch über den Tod hinaus, die darf man ihm nicht gönnen.