Dirk Wölke - Mord am 1. Weihnachtstag

Ich persönlich bin noch nicht 100% überzeugt, dass es stimmt. Eben aus den Gründen, die @Speckbarbie grad schrieb.

Die Gerüchte waren von Anfang an da, das konnte man sehr gut auf FB nach lesen. Das heißt allerdings nicht, das es wahr ist. Der eine erwähnt, der andere zitierst und der nächste sieht es als Fakt.

salome26 schrieb:Er hat geschrieben, dass er in entsprechenden Kneipen war, nicht dass er schwul ist. Ich kenne durchaus Heterosexuelle, die regelmäßig "Schwulenkneipen" aufsuchen, war selbst auch schon mehrfach in entsprechenden Clubs feiern mit Freunden aus der "Szene".

Naja, das ist doch jetzt aber ein bisschen arg übervorsichtig - wenn ein Mann öfter in Schwulenkneipen unterwegs ist und dann auch noch einem Strichermord zum Opfer fällt, darf man ruhig davon ausgehen dass er schwul war.

@KonradTönz
Woher weißt du jetzt, dass es ein Strichermord war?!

Und nein, mir war das bis zu der Schlagzeile und den jetzt darauf folgenden Kommentaren nicht so klar, mehr sag ich doch gar nicht. Auch nicht jeder Mann, der mal am eigenen Ufer fischt ist "schwul", das ist ja schon 'ne sehr eindeutige Bezeichnung, die dem

er machte auf mich nie den Eindruck homosexuell zu sein, er baggerte zwar nicht jede x beliebige Frau an, aber er hat eher den Frauen hinterher geguckt als den Männern. Sollte er doch Schwul gewesen sein, dann hat er es gut vertuscht, aber wie gesagt ich kanns mir nicht vorstellen.

zum Beispiel ziemlich widerspricht.

salome26 schrieb:@KonradTönz
Woher weißt du jetzt, dass es ein Strichermord war?!

Auch da: Wenn was aussieht wie ein Strichermord , dann war es wahrscheinlich auch einer. Ich weiß nicht warum man sich hier immer darum herumlügen will.

Manchmal habe ich das Gefühl , einige wollen Dirk Wölke aus Pietätgründen nicht als schwul "abstempeln", weil sie selbst der Meinung sind, dass das etwas schlechtes, rufschädigendes sei.
Für mich ist es das jedenfalls nicht.

Klar, es gibt schönere Todesumstände als von einem jugendlichen (Fake-)Stricher ermordet zu werden. Aber das ist ja hier ein Kriminalitätsthread und kein Trauerseminar , wo es darum geht sich Ereignisse so hinzubiegen dass sie leichter erträglich sind.

Irgendwie ist es schon erstaunlich das man so über die sexuellen Präferenzen eines Mordopfers spekuliert.

Selten gibt es die Schlagzeile "Mord an einem heterosexuellen Mann". Homosexuell zu sein Bedarf wohl immer noch einer besonderen Erwähnung.

Dirk scheint, ohne ihn zu kennen ein liebenswerter Mensch gewesen zu sein. Leider vlt ein bisschen gutgläubig.

Darum sollte es bei der Beurteilung eines Menschen gehen, hat er ein Herz oder nicht.

In diesem speziellen Fall finde ich es allerdings auch wichtig und richtig das man auf diesen Umstand hinweist. Ich persönlich vermute auch das der Tatverdächtige sich in Dortmund für sexuelle Handlungen zum Gelderwerb aufhielt.

xyfan72 schrieb:In diesem speziellen Fall finde ich es allerdings auch wichtig und richtig das man auf diesen Umstand hinweist. Ich persönlich vermute auch das der Tatverdächtige sich in Dortmund für sexuelle Handlungen zum Gelderwerb aufhielt.

So sehe ich das auch: In dem Fall haben die sexuellen Präferenzen des Opfers, Täter und Opfer überhaupt erst zusammengeführt und spielen daher eine entscheidende Rolle für die Tat.

Ansonsten könnte ich mir vorstellen, dass der Täter überhaupt kein Stricher war, sondern nur auf leichte Beute aus war. Vielleicht ist er ja bereits durch Raub in ähnlichen Situationen aufgefallen - er hatte ja bereits eine Akte bei der Polizei.

@KonradTönz
Ich finde nichts, aber auch überhaupt nichts, an dem Stempel "schwul" irgendwie verwerflich, viel eher liegt es mir fern, jemanden als "Stricher" ja, abzustempeln und vor allem mir nur aufgrund der Sexualität auch die Umstände des gewaltsamen Tod eines Menschen zu konstruieren.

Ob es diese "Inszenierung" des "es sah so aus wie" tatsächlich gab, wer weiß, die Info kam schließlich aus der selben Richtung wie die Meinung, dass D.W. sicherlich nicht schwul wäre.


Den Beitrag "er ist schwul" hätte ich genauso geteilt und für wichtig gehalten, wie wenn man vorher über eventuelle Beziehungen spekuliert hätte und es hätte jetzt einen Artikel über seine Verlobte gegeben, ich hab da keine irgendwie gelagerten Befindlichkeiten was Homosexualität angeht.

@KonradTönz Genau das kann ich mir auch vorstellen. Die Polizei wird wohl versuchen heraus zu bekommen ob der TV schon öfters in der Dortmunder Stricherszene aufgefallen ist. Vlt hat er dort schon etwas länger sein Geld verdient. Irgendetwas hat die Tat dann gegen Dirk ausgelöst. Im Fall Moshammer war es ja leider genauso.

salome26 schrieb:Ob es diese "Inszenierung" des "es sah so aus wie" tatsächlich gab, wer weiß, die Info kam schließlich aus der selben Richtung wie die Meinung, dass D.W. sicherlich nicht schwul wäre

Das ist keine Info, sondern eine persönliche Einschätzung gewesen. Weiter nichts. Ein Bekannter hat hier geschrieben er könne sich nicht vorstellen dass das Opfer schwul gewesen sei und hat dann auch gleich noch behauptet, der Tatort sei inszeniert gewesen, ohne das irgendwie zu begründen, außer durch sein "Gefühl".

Wenn etwas so aussieht wie ein Strichermord, dann war es ziemlich sicher auch einer.

@KonradTönz
Na dann ist der Fall ja gelöst.

salome26 schrieb:@KonradTönz
Na dann ist der Fall ja gelöst.

Ist er ja auch.

Am Wochenende fand eine Gedenkverstanstaltung für Dirk statt:


http://www.ruhrnachrichten.de/staedte/dortmund/44263-H%F6rde~/U-Bahn-Haltestelle-Clarenberg-100-Menschen-gedenken-getoetetem-Dirk-Woelke;art2575,2604916

KonradTönz1 schrieb:Wenn etwas so aussieht wie ein Strichermord, dann war es ziemlich sicher auch einer.

KonradTönz1 schrieb:Ist er ja auch.

Nein der Fall ist noch nicht gelöst, wie kommst du darauf zu behaupten das der Fall gelöst ist?

Ich möchte, nachdem ich nun den ganzen Thread gelesen habe, kurz darauf eingehen, dass auf den ersten Seiten darüber diskutiert wurde, warum die Todesursache nicht vom Notarzt festgestellt werden konnte. Dies ist gängiges Vorgehen, ich zitiere (aus Faulheit) von Wikipedia: "Bei einem Sterbefall in der Wohnung muss unverzüglich ein Arzt gerufen werden, der bei sicheren Todeszeicheneinen Totenschein ausstellt. (Bei Tod in einem Krankenhaus, Altersheim oder Pflegeheim ruft dieses einen Arzt.) Ist ein Notarzt gerufen worden, so wird dieser aus Zeitgründen meist nur eine nicht-amtliche vorläufige Todesbescheinigung ausstellen, um entweder dem Hausarzt das Ausstellen des richtigen Totenscheins zu überlassen oder den Leichnam in ein rechtsmedizinisches Institut überführen zu lassen, wo dann nach äußerer Leichenschau der amtliche Totenschein ausgestellt wird." (Wikipedia-Artikel "Todesfall")

Zu der Frage, woher sich Täter und Opfer kannten: Ich bin hier der gleichen Meinung wie KonradTölz, bin generell aber immer erstaunt, warum in Zeiten von tinder bei sexuell motivierten Morden/Morden im Zusammenhang mit sexuellen Motiven immer noch die Frage aufkommt, wo der Berührungspunkt war. Ein Klick, drei Nachrichten. Mehr braucht es heutzutage nicht, man muss nicht mal das Haus verlassen, um einen potenziellen Sexualpartner zu finden.

Minderella schrieb:Zu der Frage, woher sich Täter und Opfer kannten: Ich bin hier der gleichen Meinung wie KonradTölz, bin generell aber immer erstaunt, warum in Zeiten von tinder bei sexuell motivierten Morden/Morden im Zusammenhang mit sexuellen Motiven immer noch die Frage aufkommt, wo der Berührungspunkt war. Ein Klick, drei Nachrichten. Mehr braucht es heutzutage nicht, man muss nicht mal das Haus verlassen, um einen potenziellen Sexualpartner zu finden.

Das würde funktionieren, wenn man so einen Abend plant, wenn man aber einen schönen Abend mit Freunden hat, vielleicht was trinkt und einem die Lust über kommt, wäre das vielleicht zu umständlich bzw. nichts für sowas kurzfristiges.

obskur schrieb:Das würde funktionieren, wenn man so einen Abend plant, wenn man aber einen schönen Abend mit Freunden hat, vielleicht was trinkt und einem die Lust über kommt, wäre das vielleicht zu umständlich bzw. nichts für sowas kurzfristiges.

Ich denke eher, @Minderella war der Meinung dass der Kontakt auf genau diese einfache Art und Weise zustandegekommen ist.

@KonradTönz
Oh dann habe ich es wohl falsch verstanden, sorry.

Sowohl als auch. Ich kenne einige - leichtsinnige Menschen - die auf ein "Bin gerade in deiner Stadt, treffen, jetzt?" direkt eingehen würden. Dabei kann, muss aber nicht, vorher schon ein Kontakt im Sinne von längerem Chatten stattgefunden haben. Tinder wird in erster Linie für sexuelle Kontakte genutzt, da braucht es nicht zwangsläufig ein längeres Vorgeplänkel - gibt wohl genug Menschen, die sich dann ein paar Fotos ansehen und sich auf ein Treffen einlassen, wobei meiner Erfahrung nach Männer hier sehr viel leichtsinniger sind als Frauen.

In jedem Falle ist es heutzutage eben so einfach, mit Menschen in Kontakt zu kommen, mit denen man sonst keinerlei private oder berufliche Berührungspunkte hatte, jedoch sollte dies von der Polizei sehr schnell nachvollzogen werden können, es sei denn, ein potenzieller TV hätte Zugang zum Handy seines Opfers, da weiß ich es ehrlich gesagt nicht.

Ja klar, der Kontakt zwischen Täter und Opfer ist hier sicher auf ziemlich einfache Weise zustandegekommen (vermutlich über Webkontakte, evtl. aber auch über einen Szenetreff) - wenn man einmal akzeptiert hat, dass das Opfer offensichtlich auf diese Art von Männern stand und dass der Täter das vermutlich schamlos ausgenutzt hat.