Tötungsdelikt: Frauenleiche in Adlershof

http://www.focus.de/regional/berlin/urteil-in-berlin-feuer-mord-an-hochschwangerer-frau-taeter-zu-zweimal-14-jahren-haft-verurteilt_id_5298535.html



Das Berliner Landgericht hat zwei Männer wegen Mordes einer Schwangeren zu langen Haftstrafen verurteilt. Das Gericht sieht es als erwiesen an, dass die beiden Männer die 19-Jährige gezielt in ein Waldstück gelockt und getötet hatten. Die Frau und ihr ungeborenes Kind wurden bei lebendigem Leib verbrannt.

Rund ein Jahr nach dem grausamen Feuertod einer hochschwangeren 19-Jährigen in Berlin hat das Landgericht am Freitag das Urteil verkündet. Die beiden Täter wurden zu zweimal 14 Jahren Haft ohne Bewährung verurteilt. Eren T., einer der Mörder war der Vater des ungeborenen Kindes. Das Gericht stellte die besondere Schwere der Schuld fest.

Die Angeklagten sollen die junge Frau im Januar 2015 in ein einsames Waldstück im Stadtteil Adlershof gelockt, sie geschlagen, durch Messerstiche verletzt, schließlich mit Benzin übergossen und mit einem Feuerzeug angezündet haben. Das Kind sei qualvoll im Bauch der Mutter erstickt. Die Tat aus niederen Beweggründen sei grausam und heimtückisch gewesen, hieß es im Plädoyer der Staatsanwaltschaft.
Zweiter Angeklagter bereits vorbestraft

Staatsanwalt Martin Glage war überzeugt, dass es Eren T. darum ging, die Geburt seines Kindes unter allen Umständen zu verhindern. Er soll auch der Initiator und Kopf der Tat gewesen sein. Er habe sich einen früheren Mitschüler, mit dem er nicht enger befreundet war, als "Mitvollstrecker" ausgesucht. Im Plädoyer des Staatsanwalts hieß es weiter, der mutmaßliche Drahtzieher sei bei der Tag "perfide und eiskalt" vorgegangen.

Der zweite Angeklagte Daniel M. war im Gegensatz zum Vater des Kindes vorbestraft. Er sei zudem bekannt dafür gewesen, keine Skrupel bei Gewaltanwendung zu haben, hieß so der Staatsanwalt. Im Freundeskreis habe der Angeklagte geäußert, er wolle "mal einen Menschen sterben sehen". Vor Gericht schwiegen beide Angeklagten.

Ich bin froh über dieses Urteil, nur leider war mit Jugendstrafe nicht mehr drin, sodass diese beiden Individuen mit Anfang 30 wieder freie Männer sein werden.

Bei besonderer Schwere der Schuld müssen sie doch die 14 Jahre absitzen, oder nicht?

Gemeinschaftlicher Mord und Schwangerschaftabbruch... Das Kind war doch schon lebensfähig, für mich ein Doppelmord. Naja, zumindest die besondere schwere der Schuld. Damit werden sie ja zumindest nicht so einfach wieder auf freien Fuß kommen. Und ich hoffe, dass sie nie wieder Nachwuchs zeugen. Eigentlich hätten sie gleich zwangsk.......t werden sollen. Extrem selten, dass ich mich zu so einer Äußerung hinreißen lasse, aber in diesem Fall für mich absolut eine Option.

Ich bin auch erleichtert, vor allem, als ich die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld über den Ticker habe laufen sehen.
Zuerst war ich etwas erschrocken, daß doch "nur" 14 Jahre herausgekommen sind, aber dann lief der Ticker zum Glück weiter und die besondere Schwere der Schuld kam noch nachgerückt...

Ich hatte vor Jahre mal eine Diskussion mit einem amerikanische Freund, der in den USA Attorney at Law ist, aber in Deutschland lebt. Er sagte mir, dass der 'Mengenrabatt', den es in Deutschland für Mord gibt, für ihn eine Verhöhnung der Opfer sei.

Dieser Fall von Maria macht micht sprachlos. Die Sprache hat Grenzen. Zwei Männer locken eine hochschwangere Frau unter einem Vorwand in ein Auto, fahren mit ihr in den Wald, verprügeln sie, stechen auf sie ein, übergießen sie mit Benzin und zünden sie an.

In der Welt, in der sie leben, ist es ja scheinbar normal, dass Minderjährige schwanger sind. Über das Frauenbild, welches diese Männer haben, will ich gar nicht nachdenken. Aber Eren will die große Karriere machen. Als was denn eigentlich bei solchen Schulnoten.

...

Die beiden Männer dürfen wählen, sie dürfen Auto fahren, sie könnten sich ein Haus kaufen, so sie denn das Geld dafür hätten, werden aber wegen fehlender Reife als Jugendliche vor dem Gesetz eingestuft. Das ist für mich ein Widerspruch.

Maria hätte gut daran getan, wenn sie ihr Kind ohne den Erzeuger großgezogen hätte. Das hätte sie bestimmt prima gekonnt. Ihre Familie hätte ihr geholfen.

Auf Männer wie Eren oder Daniel kann man gerne verzichten. Ebenso auf Cindy S., der der Beginn einer Lehre so viel Mühe bereitete, dass sie Mordplanungen, die ihr zu Ohr gekommen sind, 'ehrlich gesagt nicht so interessiert haben'.

@Ingrid1
Deine Worte hätte ich nicht besser finden können und ich denke, so leid mir dies auch tut, wäre es der Mord an Maria nicht gewesen, wäre über kurz oder lang etwas anderes passiert und wahrscheinlich immer so weiter gegangen.
Steinigt mich nicht für dieses Vorurteil, ich mag sowas auch nicht, aber eben dieses Bild hat sich mir im Laufe des Prozesses gezeichnet und ich finde es ein erschreckendes Bild einer Gesellschaft, die mich absolut befremdet.
Klar werden diese Menschen auch "nur" in ein Umfeld hereingeboren, aber mich erschreckt diese Abgestumpftheit in diesem jungen Alter immer wieder und es macht mich unendlich traurig, daß Maria in ein solches Umfeld geraten ist, weil sie sich in einen der nun Verurteilten verliebt hat - in einem Alter, in dem es ganz normal ist, Erfahrungen zu machen.
Sie hat heute keine Chance mehr, sich weiterzuentwickeln; leider. Ich hätte es ihr gegönnt, denn ich glaube, sie wäre eine zwar junge, aber gute Mutter gewesen, die auch auf ihre Familie hätte zählen können und sicher irgendwann den Absprung von solchen Menschen, wie den jetzt Verurteilten, geschafft hätte.

Es ist gut, daß es jetzt ein Ende gefunden hat, der Prozeß seinen Ausgang hatte und ihre Familie versuchen kann, mit diesem Verlust zu leben und ein Stück weit abzuschließen. Ich hoffe, es gelingt ihnen und ich wünsche ihnen dafür alles erdenklich Gute.

Ein Artikel von der Welt : http://www.welt.de/vermischtes/article152439835/Die-furchtbaren-Details-ueber-den-Tod-der-schwangeren-Maria-P.html
mir ist es beim lesen wirklich kalt den Rücken runter gelaufen. Mich macht diese brutale Tat immer noch sprach und fassungslos, so dass ich heute noch nicht die richtigen Worte dafür finden kann.. Und es wohl auch nie werde!!

Das Urteil ist gefallen - 14 Jahre mit besonderer schwere der Schuld! Damit muss man wohl "zufrieden" sein. Nach Jugendstrafrecht ist das ja ein hartes Urteil. Aber für mich gibt es eh keine gerechte Strafe für ein Menschenleben.

Ich wünsche Maria's Familie alles erdenklich Gute und ganz besonders viel Kraft!

@Arwen1976
@Ingrid1
@Mama0915

In solchen Fällen würde ich mir auch Urteile wie in den USA wünschen. Dort würde man nach so einer Tat auf jeden Fall lebenslänglich bekommen, auch wenn man noch jugendlich ist, die Jugend würde einen da höchstens vor der Todesstrafe bewahren. Ich finde den Gedanken jedenfalls unerträglich, dass die Beiden mit Anfang-Mitte 30 wieder frei sind, dann sind wie immer noch jung genug, ein neues Leben anzufangen, Familien zu gründen etc., während Maria und das Baby nie eine Chance hatten und haben werden, noch mal von vorn anzufangen.

Oh man die Strafe ist viel zu mild... jugendliche die einfach mal zustechen und anzünden, eine junge Frau und ihr ungeborenes Kind auf dem Gewissen haben.. ich wohne nicht unweit von da wo es geschen ist, mich macht das unendlich tarurig, der Vater des Kindes kommt aus Neukölln, ich hab da auch gewohnt und bin kein unmesch.. aber dieser kleine ........ keine Worte.. Wie @Comtesse schon schrieb, in diesem "Fall" Urteile wie in den USA.... So traurig das ganze!

Man findet nicht mal Worte was man der Familie sagen könnten... so schrecklich :(

@Arwen1976
@Ingrid1
@Mama0915
@Comtesse

Ich kann mir kaum vorstellen, wie es gelingen soll, solche Menschen zu sozialisieren. Mit 30 kommen sie frei. Die 20 Jahre, die sie in Freiheit gelebt haben, haben sie nicht dazu genutzt, ihr Leben zu gestalten. Ein vollkommen abgestumpftes, reizarmes und verrohtes Milieu. Die Chancen, die dieser Staat bietet, haben sie leider nicht genutzt. Dieser Staat bietet jede Menge Hilfe für junge Eltern. Auch Schulabbrecher haben alle Möglichkeiten, einen Schulabschluss nachzuholen. Aber Daniel möchte gerne mal einen Menschen sterben sehen. Und Eren möchte kein Kind.

Die beiden haben keinerlei Reue gezeigt. Haben sich gegenseitig die Schuld in die Schuhe geschoben.

Lebenslänglich, so wie es in unserem Grundgesetz steht, ist lebenslänglich. In diesem Fall kommen die beiden aus dem Knast, wenn sie Anfang 30 sind.

Solchen Menschen möchte ich niemals begegnen.

14 Jahre sind für einen Doppelmord (und das ist es für mich, auch wenn es juristisch so nicht behandelt werden kann) wenig. Da das Jugendstrafrecht aber nur max. 15 Jahre her gibt, ist es ein hartes Urteil, was mMn auch zu recht gefällt wurde. Daß die Verteidigung in Revision gehen will, war auch zu erwarten. Ich bin gespannt, ob es dann bei dem Urteil bleibt.

Für deutsche Verhältnisse ein relativ hohes Urteil, dennoch fragt man sich, was an der Tat eigentlich rechtfertigt, nicht die Höchststrafe (15 Jahre) zu geben? Den Unmut über dieses Strafmass kann ich gut nachvollziehen.

Ich habe gerade die Erklärung gesehen, die der Verteidiger dort gegeben hat.
Wenn ich schon so einen Menschen verteidige, von dem ich genau weis das der eigentlich ein assozialer Gewalttäter ist,dann ist es zwar sein gutes Recht alle juristischen Mittel auszuschöpfen die sich ergeben, man muß sich aber nicht so arrogant in einem Interview produzieren.
Da gehört sich es m.E. für einen seriösen Anwalt sich dazu gar nicht gegenüber der Presse zu äußern.
(auf der Seite der B.Z. einzusehen das iInterview.

In Berlin ist die Stimmung unter der Bevölkerung so, das die meisten die Strafe zu gering für das Vergehen halten und diese Typen wenigstens noch Sicherungsverwahrung bekommen
Wenn diese Menschen in den Bildberichten nicht annonymisiert würden, könnten die sich auch in 15 Jahren in dieser Stadt wohl kaum noch blicken lassen.

Rick_Blaine schrieb:Für deutsche Verhältnisse ein relativ hohes Urteil, dennoch fragt man sich, was an der Tat eigentlich rechtfertigt, nicht die Höchststrafe (15 Jahre) zu geben?

@Rick_Blaine

Das hab ich mich auch gefragt, zumal die Staatsanwaltschaft für beide 15 Jahre gefordert hatte. Die Richterin blieb drunter, obwohl sie selbst nochmals betonte, daß der Mord heimtückisch und grausam gewesen sei und aus niedrigen Beweggründen geschah. Ich sehe da eigentlich keinen Minderungsgrund. Deshalb würde mich auch die Urteilsbegründung interessieren, die aber wohl nicht einsehbar sein wird.

@Photographer73
Vielleicht hat man ihnen ja leicht strafmildernd angerechnet, dass sie sich direkt nach der Tat selbst gegenseitig angezeigt haben und so selbst zur Aufklärung beigetragen haben (auch wenn sie sich da gegenseitig der Tat bezichtigt haben, aber zumindest zu 50% hatte damit ja jeder von Ihnen auch Recht)?!

@Comtesse

Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, auch wenn beide sich so blöd angestellt haben, daß gleich klar war, daß beide irgendwie drinhängen müssen, auf Grund von Täterwissen. Aber das war ja kein freiwilliger Versuch, etwas zur Klärung beizutragen, um der Klärung willens, sondern nur der Versuch, sich selbst "reinzuwaschen" oder von sich abzulenken. Eigentlich würde ich sowas sogar noch strafverschärfend ansehen, wegen versuchter Vertuschung.. ?

Vielleicht sickert noch weiteres aus der Begründung durch, vielleicht auch bei einer evt. Revision, ansonsten werden wir wohl nicht erfahren, was sich die Richterin genau gedacht hat. Hauptsache, die beiden gehen für lange Zeit in den Knast.

Ich gehe aus der Ferne davon aus, dass es taktisch bedingt war. Wenn man unter der Höchststrafe bleibt, vermindert man die Gefahr einer Aufhebung des Urteils durch den BGH enorm.

Oh ja, meine Frage war eher rhetorisch gemeint. Es ist bei deutschen Richtern durchaus üblich, die Höchstgrenze zu vermeiden, aber warum eigentlich?

In Wirklichkeit gibt es keinen guten Grund, das ist wie in der Schule, wo einmal einer meiner Lehrer meinte: "1 gibt es nicht. 1 wäre perfekt, aber kein Schüler ist perfekt." Dieser Lehrer gab höchstens eine 1-.

Das ist Unsinn, wenn es eine Höchstgrenze gibt, dann sollte man sie auch ausnutzen.
Diese beiden hätten die Höchststrafe verdient.

Nightrider64 schrieb:In Berlin ist die Stimmung unter der Bevölkerung so,

Ich bin Berlinerin. Berlin ist groß. Niemand kann hier eine einheitliche Stimmung festmachen, weil es sie gar nicht gibt.

Ich wohne Luftlinie 6 Kilometer vom Tatort entfernt und kenne den Fall trotzdem nur, weil ich ab und an hier reinschaue.

Das Jugendstrafrecht ist fast vollständig ausgereizt worden, das ist für mich akzeptabel. Und ja, ich finde den Mord auch grauenvoll. Aber das Recht in Einzelfällen auszuhebeln, fände ich bedenklicher.

Und wenn sie mit Dreißig rauskommen, fallen sie nicht automatisch ins Schlafaffenland. Sie bleiben verurteilte Mörder. Und sie bleiben soziale Versager.

Rick_Blaine schrieb:Diese beiden hätten die Höchststrafe verdient.

Die Höchsstrafe kann man aber nicht erhöhen im Fall einer Revision. Ich glaube, dass das eine Jahr mehr als Abschreckung für Revisionswillige und als Verhandlungsfreiraum nach oben dient.