Darmstadt: 19-jährige tot bei Parkplatz aufgefunden

@Mao1974
Ich seh in Kopftüchern beispielsweise kein Problem; viele Muslima tragen die freiwillig und mit Stolz. Das ist nicht zwangsläufig ein Zeichen von Unterdrückung.
Die entscheidende Frage ist aber doch: Worüber reden wir hier eigentlich? Darüber, inwieweit wir uns in fremde Kulturen einmischen sollten um die Situation für deren Mitglieder zu verbessern?
Oder darüber, dass sie das doch bitte nicht vor unserer Haustür ausleben sollen, weil es bei einigen irrationale Ängste verursacht?


@Bekka
Über die genauen Zahlen kann man natürlich nur spekulieren, trotzdem gibt es hier definitiv viele Muslima, die ein selbstbestimmtes Leben führen. Die fallen einem allerdings wahrscheinlich oft gar nicht auf.
Und nein, du kannst das trotzdem nicht so einfach übertragen. Die Kultur von Türken in Deutschland unterscheidet sich in vielen Bereichen beispielsweise erheblich von der in der Türkei.


@KonradTönz

KonradTönz1 schrieb:In der Tat setzen manche Zuwanderer westliche Werte in ihrem Nahumfeld außer Kraft. Wie ich am Beispiel des Pakistanischen Kulturvereins gezeigt hat. Es gibt noch mehr von diesen Beispielen.
Ich würde mich nicht bedroht fühlen, wenn die Zahl der Zuwanderer die sich so verhält abnehmen würde. Den Eindruck habe ich allerdings nicht.

Also fürchtest du dich tatsächlich vor "Überfremdung"?

@T68

Ich würde den Beiden ehrlich gesagt raten, ihre Liebe nicht aufzugeben.
Für das Mädchen wird das ein schwieriger Weg, wahrscheinlich zunächst mit dem Abbruch des Kontaktes zur Familie, aber man kann ja nicht seine Liebe den familiären Vorstellungen opfern.

Offen darüber reden, den Freundeskreis sensibilisieren und direkt gegen etwaige Drohungen vorgehen, Zusammenziehen, vielleicht aber mit deutlichem räumlichen Abstand zur Familie. Bei Frauenbeauftragten usw um Hilfe ersuchen, mehr fällt mir nicht ein.

raitoningu schrieb:Also fürchtest du dich tatsächlich vor "Überfremdung"?

Wenn du mich für so dumm hältst und erwartest dass ich mir von dir derartig aufgeladene Worte in den Mund legen lasse, bist du Opfer deiner eigenen ideologischen Vorurteile.

@KonradTönz
Mir ist völlig egal, wie du das nennen möchtest; mit Ideologie hat das nichts zu tun. Aber darauf läuft es doch hinaus? Was genau befürchtest du denn?

raitoningu schrieb:Und nein, du kannst das trotzdem nicht so einfach übertragen. Die Kultur von Türken in Deutschland unterscheidet sich in vielen Bereichen beispielsweise erheblich von der in der Türkei.

Was die in der Türkei machen ist mir egal, da ich hier lebe und nicht in der Türkei. Es geht doch darum was hier geschieht, nicht wahr ? Und hier fällt ein Großteil einfach durch eine frauenfeindliche Kultur auf, so ist das einfach und das ist nicht abzustreiten. Zurück zum Thema: ehrenmorde gibt es einfach nur in diesem Kulturkreis und schlimm dass es dort auch noch Zuspruch gibt, das passt einfach nicht in eine moderne Welt

@Bekka

Bekka schrieb:Was die in der Türkei machen ist mir egal, da ich hier lebe und nicht in der Türkei. Es geht doch darum was hier geschieht, nicht wahr ?

Ich hatte geschrieben, dass man von Migranten in Deutschland nicht automatisch auf die Kultur im Heimatland schließen kann. Das hattest du verneint und darauf habe ich geantwortet, oder? ;)

Bekka schrieb:Zurück zum Thema: ehrenmorde gibt es einfach nur in diesem Kulturkreis und schlimm dass es dort auch noch Zuspruch gibt, das passt einfach nicht in eine moderne Welt

Letzteres wird hier sicher niemand bestreiten. Aber wie genau definierst du "diesen Kulturkreis"? Es gibt durchaus unterschiedliche Kulturen, wo ähnliches leider heute noch praktiziert wird.

raitoningu schrieb:@KonradTönz
Mir ist völlig egal, wie du das nennen möchtest; mit Ideologie hat das nichts zu tun. Aber darauf läuft es doch hinaus? Was genau befürchtest du denn?

Dass die Zahl solcher Fälle wie der hier (und da schließe ich auch die große Zahl ähnlicher Fälle ein die nicht so tragisch enden) weiter zunimmt, weil das Millieu in dem solche Fälle "gedeihen" weiter wächst, und weil die Entwicklung in der islamischen Welt aktuell zu immer mehr Frömmigkeit und konservativ-islamischen Moralvorstellungen tendiert. Die Türkei ist dafür ein gutes Beispiel: Der westlich orientierte Kemalismus wurde faktisch abgeschafft.

@raitoningu

Das muslimische Kopftuch IST prinzipiell erstmal ein Zeichen der Unterdrückung, ob es nun freiwillig getragen wird oder nicht.
An Schulen, Unis usw hat es meines Erachtens nichts verloren, weil es den dort gelehrten Werten widerspricht. Hier müsste man ansetzen, um diesen Mädchen zur Seite zu stehen. Sie wenigstens in diesem Bereich, der dem Staat obliegt, zu schützen, ihr Selbstvertrauen zu stärken und sie fit zu machen für ein selbstbestimmtes Leben.

Stattdessen dulden wir bereits die optische Abgrenzung kleiner Mädchen, reihenweise Abmeldungen vom Schwimmunterricht oder muslimische Anstandswauwaus auf Klassenfahrten. Und genau solche Dinge gehen nach hinten los!

@Mao1974

Mao1974 schrieb:Das muslimische Kopftuch IST prinzipiell erstmal ein Zeichen der Unterdrückung, ob es nun freiwillig getragen wird oder nicht.

Das ist so pauschal erstmal unsere Interpretation davon.
Warum sollte ich jemanden von etwas abbringen wollen, der es nicht als Unterdrückung empfindet?

Mao1974 schrieb:An Schulen, Unis usw hat es meines Erachtens nichts verloren, weil es den dort gelehrten Werten widerspricht. Hier müsste man ansetzen, um diesen Mädchen zur Seite zu stehen. Sie wenigstens in diesem Bereich, der dem Staat obliegt, zu schützen, ihr Selbstvertrauen zu stärken und sie fit zu machen für ein selbstbestimmtes Leben.

Welche Werte sind das aus deiner Sicht? Toleranz gehört dann wohl nicht unbedingt dazu. Du bist - soweit ich mich erinnere - auch Pädagogin?
Denkst du wirklich, man könnte das Selbstvertrauen stärken, indem man jemandem in seiner Kultur übliche Kleidungsstücke verbietet? Obwohl die Person es freiwillig tragen möchte? Das finde ich etwas absurd.


@KonradTönz

KonradTönz1 schrieb:Dass die Zahl solcher Fälle wie der hier (und da schließe ich auch die große Zahl ähnlicher Fälle ein die nicht so tragisch enden) weiter zunimmt, weil das Millieu in dem solche Fälle "gedeihen" weiter wächst.

Du weichst immer noch aus. Inwiefern bedroht das dich persönlich, wenn es hier in Deutschland stattfindet? Die Opfer sind die betroffenen Frauen, nicht wir.

Was genau ist nun eigentlich das Thema dieses Threads?

Es geht um den Mord an einer jungen Frau pakistanischer Nationalität. Vermutlich wurde sie von ihrer eigenen Familie umgebracht.

Und ich frage mich, warum jetzt hier über die Türkei, über Menschen muslimischen Glaubens und über das Tragen von Kopftüchern diskutiert wird.

Und ich mache mir Gedanken darüber, was denn passieren könnte in einem Thread, wo über ein Verbrechen diskutiert wird, das beispielsweise ein Schweizer christlichen Glaubens in Deutschland verübt hat.
Müssten dann sämliche Schweizer die in Deutschland wohnen und christlichen Glaubens sind, ihren Kopf dafür hinhalten, sich mitschuldig fühlen an diesem Verbrechen?....Und letztendlich gar sämtliche Christen dieser Welt?

Gottfriedstutz und Stärnefüfi nonemol!!

Du weichst immer noch aus. Inwiefern bedroht das dich persönlich, wenn es hier in Deutschland stattfindet? Die Opfer sind die betroffenen Frauen, nicht wir.

Stimmt - hast recht. Dann können wir uns ja beruhigt zurücklehnen, wenn wir persönlich nicht von Ehrenmorden bedroht sind. Dann kannst du aber übrigens auch gleich dein Engagement in Bangladesh einstellen, denn von Kinderarbeit bist du persönlich ja noch weniger bedroht, als von Ehrenmorden.

@raitoningu

Nein, das ist nicht UNSERE Interpretation, die Verhüllung der Weiblichkeit dient ursprünglich nur dem Zweck, daß ein Mann seine Frau "sichert". Darum geht es. Das hat zutiefst patriarchalische und frauenfeindliche Wurzeln.

Wir reden hier bez. der Schulen hauptsächlich über minderjährige Mädchen. Ein Kind, das schon mit zB zehn Jahren zum Kopftuch gebracht wird und dem auf diese Art auch Abgrenzung zum anderen Geschlecht beigebracht wird, wird es später unglaublich schwer haben, diese Rolle zu verlassen.

Zumal ein solches Kind nichtmals den Rückhalt der Gesellschaft spürt, denn was die Eltern tun oder denken wird ja nicht hinterfragt oder kritisiert.

Im Gegenzug müsste man es auch toll finden, wenn zB evangelikale Christen ihre Kinder vom Biounterricht abmelden. Ich bin für weniger Religion im öffentl. Leben, nicht für mehr!

@Bekka

Na dann nehm dir halt den Link , wenn dir der erste nicht gefällt oder grad für dich nicht in deine Ansichten passt...

Du verstehst offensichtlich nicht. Du hast da eben üble Nazischeiße gepostet; das hat nichts mit meinen persönlichen Ansichten zu tun.
Viel seriöser wirkt der zweite allerdings auch nicht.
Lässt sich dazu nichts Offizielles finden? Seltsam...


@KonradTönz

KonradTönz1 schrieb:Stimmt - hast recht. Dann können wir uns ja beruhigt zurücklehnen, wenn wir persönlich nicht von Ehrenmorden bedroht sind. Dann kannst du aber übrigens auch gleich dein Engagement in Bangladesh einstellen, denn von Kinderarbeit bist du persönlich ja noch weniger bedroht, als von Ehrenmorden.

Also hast du keine Antwort und kommst mir jetzt wieder mit der gleichen Polemik. Dass die Schicksale der betroffenen Frauen dich nicht wirklich interessieren, hast du bereits eingeräumt. Also sag einfach, wovor du Angst hast und hör auf, sie dauernd als Vorwand zu benutzen.

@KonradTönz

KonradTönz1 schrieb:Dass die Zahl solcher Fälle wie der hier (und da schließe ich auch die große Zahl ähnlicher Fälle ein die nicht so tragisch enden) weiter zunimmt, weil das Millieu in dem solche Fälle "gedeihen" weiter wächst.

Die Radikalisierung einiger muslimischer Menschen wird insbesondere dann vonstatten gehen, wenn weiterhin eine so große Anzahl deutscher Menschen Ängste schüren (darunter verstehe ich die Angst vor dem "Gedeihen" eines "solchen Milieus". Als stünde hier die Islamisierung des Abendlandes bevor, was einfach nur irrational ist).

Genau diese Haltung und die implizierten Feindbilder führen doch zu einem Generalverdacht, dem sich jeder Moslem hier inzwischen gegenüber sieht. Dieser Generalverdacht führt zu tagtäglichen subtilen und weniger subtilen Diskriminierungen im Alltag. Erst neulich habe ich gelesen, dass Jugendliche mit ausländischen, insbesondere türkischen Wurzeln eine viel geringere Chance auf einen Ausbildungsplatz haben. Frauen mit Kopftuch können, selbst wenn sie akademisch und hervorragend ausgebildet sind, kaum hoffen, eine Anstellung zu finden. Selbst wenn sie emanzipierter ist als die deutsche Konkurrentin. Und so weiter. Und nicht zuletzt diese vorwegnehmende feindliche, ausgrenzende Haltung lässt so manchen orientierungslosen Jugendlichen auf der Suche nach Identität und Anerkennung einen radikalen Islam plötzlich sehr attraktiv erscheinen.

Hier macht auch @raitoningu Gedanke Sinn, sich zu fragen, inwiefern Migranten in ihrem Herkunftsland anders leben. Das ist nämlich viel mehr als eine akademische Frage. Die Frage impliziert nämlich die Frage, was das Leben in Deutschland mit den Migranten macht. Wenn es sich nämlich herausstellen sollte, dass Migranten in Deutschland eher an Traditionen festhalten als die Menschen in ihrem Heimatland, dann läuft hier etwas schief.