Tötungsdelikt an Nadine E. (36) in Ludwigsburg

Sie kam doch auch gerade aus dem Sportstudio. Wieso sollte sie noch mit den Einkäufen unterm Arm joggen?

Als berufstätige Mutter weiß ich, wie schnell das Einkaufen gehen muss, weil zu Hause ja auch noch jede Menge Arbeit wartet und man irgendwann auch mal schlafen muss.

@Karmäleon
@Ingrid1

Volle Zustimmung wenn das jemand seltsam und ungewöhnlich findet, das finde ich auch. Aber
1. ist z.B. eine Packung Vollkornbrot nichts "Untragbares"
2. sagt die Polizei selbst, dass der Fall ein Rätsel sei
und um es zu lösen, muss man die richtige Erklärung für den weiten Weg zwischen Parkort und Lidl finden.

Das im ersten Moment UNGEWÖHNLICHE, mit dem Brot einen einsamen Weg zu joggen, liegt eben doch noch klar im Bereich des MÖGLICHEN und bei einer Gesamtbetrachtung ist es für mich sogar das WAHRSCHEINLICHE, weil entsprechend der Angaben der Soko immer mehr sonst ausscheidet.

Wenn der Caddy kein Tatort ist, er abgestellt und nicht mehr bewegt wurde, schon gar nicht von jemand anderes, dann muss man diese bewußt gewählte Erschwernis durch die Distanz erklären, für mich lautet die Erklärung für diese freiwillig gewählte Erschwernis "Training".

In der Jogginrunde sehe ich auch überhaupt keinen Sinn. Wenn ich noch was einkaufen will, dann parke ich beim LIDL, kaufe ein, schmeiß den Kram ins Auto, lass das Auto beim LIDL stehen und jogge dann die Runde...

@Ingrid1

Ingrid1 schrieb:Sie kam doch auch gerade aus dem Sportstudio. Wieso sollte sie noch mit den Einkäufen unterm Arm joggen?

Volle Zustimmung!
Ich habe alle Meldungen bisher so verstanden: sie kam vom Sport nach Hause, hat festgestellt, es fehlt noch etwas zum Abendbrot oder auch für den nächsten Morgen, geht/fährt gleich nochmals los, um es schnell zu besorgen...
Ehrlich gesagt, das geht mir ca. 2x die Woche so...

@impulz

auch der Soko mitgeteilt, mit etwas Vorsprung und Details, die ich hier nicht schreibe....
... konkretisieren könnte, aber ich tue es nicht, weil da dann das Eine das andere gibt und der Thread bald darauf zu ist. Aber behaltet es bei Euren Überlegungen mal im Hinterkopf

das sind ja wieder mal so nebulöse Aussagen, mit denen ich nix anfangen kann, andere Thread-Teilnehmer vielleicht ja?

Und jetzt zitiere ich mich mal selbst:

zufälliges Zusammentreffen beim Lidl und die Bitte, "schnell einen Umweg zur S-Bahn zu fahren"

Ist das gar keine Denkmöglichkeit mehr?

@puntanorte

Im ersten Moment ist es eine Denkmöglichkeit, aber nicht wenn man versucht es konsequent zu Ende zu denken:

Du gehst davon aus, das Auto kam nach der Tat zum Parkort oder dass auf einem der Sitze zuletzt eine unbekannte Person saß.
Das wäre jedoch kriminaltechnisch nachweisbar und damit gäbe es einen Hauptverdächtigen, dessen DNA bekannt wäre.
Man kann sich heute in keinem Fahrzeug aufhalten, ohne z.B. über tausende mikroskopisch kleiner Hautschuppen nachweisbare Mikro-Spuren zu hinterlassen, deshalb ist diese Überlegung ausgeschlossen und deshalb taucht der Caddy auch bisher in keiner Polizeifahndung mehr auf.
Es sei denn es gibt Zeugenaussagen über eine Person in einem vollständig geschlossenen Taucheranzug ...

Guten Abend,

ich verfolge eure Ansichten nun schon seit Tagen,weil mich dieser Fall einfach nicht mehr zur Ruhe kommen lässt!Es ist einfach doch nochmal etwas anderes,wenn sowas im eigenen Umkreis stattfindet....

Mein Beileid der Familie und allen Angehörigen...

Mir drängt sich ja immer der Gedanke auf,dass sie sich ganz bewusst an der PH aufgehalten hat.
Nicht zwingend wegen der S-Bahn Station,sondern eventuell um dort jemanden von der Hochschule zu treffen?

@puntanorte

Ich kenne das auch sehr gut. Nach der Arbeit noch Ratzfatz durch den Supermarkt rennen und die Sachen einkaufen, die noch fehlen. Und dann nach Hause, den Kram im Kühlschrank verstauen, Hausaufgaben durchsehen, Wäsche machen, noch kurz durchsaugen, für den nächsten Tag vorkochen, die Post durchsehen, was eben so anfällt.

Bei Nadine sind die Hausaufgaben weggefallen, aber der Rest bleibt. Und dazu ein Mann, der Trennung und neuer Freund vielleicht gar nicht so lustig findet, und schon gar nicht, wenn Nadine diesen dann von zu Hause aus anrufen will.

Deswegen der Gedanke, dass sie von dem Parkplatz aus noch kurz ungestört telefonieren wollte. Die Wohnsituation mit einem Mann unter einem Dach, von dem man sich getrennt hat, ist vielleicht nicht für jeden erstrebenswert.

Das wäre jedoch kriminaltechnisch nachweisbar und damit gäbe es einen Hauptverdächtigen, dessen DNA bekannt wäre.
Man kann sich heute in keinem Fahrzeug aufhalten, ohne Mikro-Spuren zu hinterlassen, deshalb ist diese Überlegung ausgeschlossen und deshalb taucht der Caddy auch bisher in keiner Polizeifahndung mehr auf.

Auch wenn ich deine Überlegungen teile, dass NE möglicherweise ihr Auto selbst an dieser Stelle abgestellt hat - ohne dass der Täter an dem Abend mit dem Auto in Kontakt kam, muss ich hier was einwerfen.

Wenn der Täter in ihrem Auto saß, ist das nicht durch DNA-Spuren zu belegen, denn der Täter kann ja auch schon vorher öfter mit dem Auto mit gefahren sein, da er ein Freund/Bekannter ist.
Wenn NE oft Leute im Auto mitfahren ließ wird es schwierig.

@MarbachMinds
Das ist eine gefühlsmässige Annäherung, das ist OK und gehört auch zum Repertoire der Ermittler. Aber dann muss man auch schauen, was daraus rational folgt:
Dann muss sie mit dem Caddy zu Lidl gefahren sein, danach zurück zum Parkort und zwar beide Fahrten alleine und erst DANACH kann dann alles Mögliche an der PH passiert sein. So kann man denken, aber ab dem Moment wo sie dann nach dem Einkauf das Auto am Parkort abgestellt hätte, hätte sie sich MIT DEM EINKAUF zur PH aufmachen müssen.
Ist das wahrscheinlich?
Wie gesagt, man kann alles Mögliche annehmen, muss dann aber auch schauen, was das jeweils für die harten Fakten bedeutet, die bekannt sind und was dann insgesamt daraus folgt. Manchmal bleibt dann einfach nichts Plausibles mehr übrig, wenn man versucht eine völlig frei "erfühlte" Theorie anhand der Fakten und Logik zu überprüfen.

@woertermord
Das stimmt, der Täter hätte schon früher mitfahren können. Aber in einem gewissen Rahmen kann eben auch geprüft werden, wie alt die Spur ist.
Denk einfach an Microschuppen, die von Kopf, Haut, Kleidung zu tausenden herunterrieseln. Wird das dann bei der Spurensicherung zuerst durch Abkleben gesichert, ist bei neuen Spuren das Meiste oberflächlich während alte Spuren sich in den Stoff "einarbeiten", weil die Dinger mikroskopisch klein sind.
Nur bei Leuten die sehr oft mitfahren wird es schwierig, aber die kann die Polizei anderweitig über Alibi etc. prüfen.
Aber ansonsten kann durch die Differenzierung was oben liegt und was sich schon eingearbeitet hat ausreichend viel geschlussfolgert werden.

Ach, mich interessieren so Fälle einfach, ich könnte den ganzen Abend weiterschreiben, aber jetzt zwinge ich mich mal was anderes zu tun....

Das abgestellte Auto ist an der S-Bahn Haltestelle und ganz in der Nähe befindet sich das Studienwohnheim der Hochschule .
Sie könnte direkt nach dem Lidl zum Abstellort gefahren sein,um dort auf jemanden zu warten.
Da die PH Lehramts-,Bachelor- und Masterstudiengänge anbietet,werden dort auch "ältere" Studenten anzutreffen sein und somit würde ich persönlich diese Richtung nicht ganz ausschließen,was auch für den Ablageort der Leiche....Tage später...sprechen würde.

@all

Weiß denn zufällig jemand,weshalb noch einmal gezielt in dieser Gegend gesucht wurde,nachdem man dieses Gebiet bereits abgesucht hatte?
Gab es da Hinweise?
Mir erscheint es einfach sehr merkwürdig einen Bereich doppelt abzusuchen......

impulz schrieb:Du gehst davon aus, das Auto kam nach der Tat zum Parkort oder dass auf einem der Sitze zuletzt eine unbekannte Person saß.
Das wäre jedoch kriminaltechnisch nachweisbar und damit gäbe es einen Hauptverdächtigen, dessen DNA bekannt wäre.
Man kann sich heute in keinem Fahrzeug aufhalten, ohne z.B. über tausende mikroskopisch kleiner Hautschuppen nachweisbare Mikro-Spuren zu hinterlassen, deshalb ist diese Überlegung ausgeschlossen und deshalb taucht der Caddy auch bisher in keiner Polizeifahndung mehr auf.

Das Auto wurde am 13.10. gefunden, also vor 11 Tagen. Am 15.10. hieß es in einer Meldung: "Weder im noch am Fahrzeug fanden sich Spuren, die auf eine Gewalteinwirkung schließen lassen." Was immer das auch heißen mag.

Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass nach zwei Tagen schon sämtliche DNA, Faser etc. Spuren ausgewertet wurden und mit Menschen die sich nachweislich und erlaubterweise auch in diesem Auto aufgehalten haben, verglichen wurden. Als ob kriminaltechnische Labore nicht auch noch andere Fälle auf dem Tisch haben. Das mag im TV-Krimi schneller gehen, der dauert in der Regel ja auch nur 90 min., aber im RL geht das sicher alles nicht so schnell.

Ist es denn sicher, dass sie joggen gehen wollte? Ich meine, wenn man joggen will dann tut man das in der Nähe des Wohnorts und fährt nicht extra mit dem Auto irgendwohin.. also ich jedenfalls sehe das unlogisch.
Wäre doch möglich dass sie die Sportkleidung nur trug weil sie gemütlich ist. Mal eben einkaufen oder einen Freund besuchen kann ich auch in Sporthose ^^
da kann man ja schonmal ausschließen, dass sie groß ausgehen wollte.. wahrscheinlich dachte sie, sie würde schnell wieder zurück sein.
Ist ihr Handy auch nicht gefunden worden?

Meine These

Sie sagt aus ich gehe kurz Brot holen und fahrt zum Lidl einkaufen danach tifft Sie sich mit ihrer neuen Bekanntschaft aus dem Netz.
Oder klärendes Gespräch mit Ex oder Neuen Bekannten
Sie stellt ihr Fahrzeug am geplanten Platz ab. Schließt ihr Fahrzeug und läuft zum Fahrzeug des Täters.

Als Sie auf den Täter tifft droht er ihr steig ein ( Waffe? ).

Sie ist verängstlicht und steigt ein.
Sie fahren vom der Haltestelle weg.
( Das Gespräch im Fahrzeug eskaliert und Er oder Sie tötet(en) NE) Er tötet Sie zieht Sie aus und wäscht Sie um die Spuren zu verwischen.
Vielleicht ist alles pervers geplant.
Packt Sie in eine Tüte oder Stoff um Sie in seinem Fahrzeug zum Ablegeplatz zu fahren. Mittags vorm Ablegen schalten Sie das Handy an um eine neue Spur zu legen. Dann fahren Sie Abends hin und legen die NE ab.

Das ist meine Theorie von diesem Fall. Kann sein muss aber nicht so sein.
Auf jedenfall bin ich froh wenn der oder die Täter geschnappt werden.

@FerdinandOrsch

Das kann aber nicht sein, da die Polizei laut dem Zeitungsbericht keine Anzeichen einer Gewalteinwirkung in und am Auto gefunden hat.
Es kann aber sein, dass sie erst erstochen worden ist, nachdem sie und der Täter ausgestiegen ist (vorher hätte der Täter ihr befohlen, weit weg von hier zu fahren)

@FerdinandOrsch

Möglich und denkbar ist alles. Zu berücksichtigen dabei ist allerdings immer der Umstand, dass Nadine ziemlich durchtrainiert war. Handballspielerinnen haben üblicherweise viel Kraft. Und mit wem hätte sie sich treffen wollen/sollen, der dann plötzlich eine Waffe zieht? Nur ein Vollidiot würde sich mit jemanden, der stinksauer auf einen ist, auf einem einsamen Parkplatz treffen.

Ich kann mir auch gar nicht vorstellen, dass diese Straße abends so unbelebt ist. Sicherlich werden viele Berufstätige oder Studenten dort ihr Auto abstellen. Nachts ist das sicherlich was anderes, aber sicherlich gibt es auch wesentlich bessere Plätze, um eine Leiche abzulegen.

Mich lässt dieser individuelle Hintergrund der Tat nicht los.

Deshalb habe ich gegoogelt,allerdings nicht wirklich viel gefunden,außer einem Bericht eines Kriminalisten,indem einiges erklärt wird.
http://www.kriminalpolizei.de/ausgaben/2004/september/detailansicht-september/artikel/kriminologie-heute.html

In dem Bericht werden Individualtaten erklärt,Mord aus Eifersucht,Habgier,Rache,Langeweile,als Auftragstat,zur Machtausübung oder aus sex. Motivation heraus.

Auch die Art der Tötung und der Ablegeort sprechen Bände.

Möglich wird auch hier eins dieser Punkte "passen".

Da die Obduktion noch nicht ganz abgeschlossen ist oder evtl. auch Täterwissen zurückgehalten wird,könnte es auch einen sexuellen Hintergrund haben,vielleicht auch verbunden mit Eifersucht.

Was meint ihr dazu?

@all die geantwortet haben - lieben Dank für die Antwort.
Nein, ich gehe eben nicht von einer unbekannten Person aus (erst recht nicht im Taucheranzug ;-)), sondern nach wie vor von einer Beziehungstat. Wobei ich "Beziehungstat" genauso sehe wie ein User hier einige Seiten vorher - sinngemäß: "Beziehung kann auch der Bäcker bedeuten, bei welchem man 1x die Woche die Semmeln holt..." o.ä.
Ich zitiere mich ein weiteres Mal:

verschmähte Liebe - jemand hat sich, vielleicht erst recht aufgrund der Trennung - Herzenshoffnungen gemacht, sie hat dies nicht gewusst/erkannt oder ignoriert oder aktiv abgelehnt

Sie war ja laut sämtlichen Berichten im Ort gesellschaftlich sehr verhaftet, also dort lange lebend, im Ortsleben integriert, ja sogar aktiv. Es könnte also eine verschmähte Liebe sein, die sowieso öfter im Auto mitgefahren ist z.B.? Also sowieso enger Kontakt bestand, ohne dass das Opfer wusste oder ernst nahm, dass da "mehr dahinter ist"?