Lars Wunder aus Jemgum seit dem 5.12.2015 vermisst

Suche nach Lars Wunder aus Jemgum – nichts bleibt unversucht

Jemgum. Feuerwehrmann Detlef Korporal sitzt in seiner Einsatzkleidung im Haus der Freiwilligen Feuerwehr Critzum in der Straße „Unner´d Wierd“ auf einer Holzbank. Auf dem Tisch vor ihm hat er eine große Landkarte ausgebreitet. Sie zeigt das Gebiet, in dem die Polizei und die Feuerwehr seit nunmehr drei Tagen auf der Suche nach dem 31 Jahre alten Lars Wunder aus Jemgum sind.

Detlef Korporal hält sich an dem Ort auf, an dem der Vermisste aus Jemgum zum letzten Mal auf einem Feuerwehrfest in der Nacht von Samstag auf Sonntag um 1 Uhr gesehen worden ist. Es ist ein kleines Feuerwehrhaus. Ein langer Tisch, an dem zwei Bänke stehen, füllt den Raum, in dem sonst ein Feuerwehrauto Platz findet. An den Seiten hängt die Kleidung der Feuerwehrmänner, die nicht im Einsatz sind.

Handy klingelt fast minütlich

Vor der auf dem Tisch liegenden Landkarte befinden sich drei Mobiltelefone. Fast minütlich klingelt eines der drei Handys. „Wir gehen jedem Hinweis akribisch nach“, sagt Detlef Korporal am Dienstagmittag. Er selbst ist ein Arbeitskollege des Vermissten. „Wir haben aber noch keine wesentlichen Erfolge. Wir haben im Bereich von Nendorp bis Jemgum alles abgesucht.“ Zudem sei im Randgebiet der Stadt Leer gesucht worden. „Wir wollen den kompletten Bereich absuchen, um sicherzustellen, dass wir nichts übersehen“, will der Feuerwehrmann nichts unversucht lassen.

Suche läuft seit Sonntag

Seit Sonntag suchen die Polizei sowie die Feuerwehren aus Critzum, Hatzum und Jemgum nach dem jungen Mann. Die Ehefrau hatte ihn am Sonntagnachmittag bei der Polizei als vermisst gemeldet, nachdem er von dem Fest am Samstagabend in Critzum nicht nach Hause gekommen war. Ab etwa 1 Uhr in der Nacht verliert sich die Spur von Lars Wunder. (Weiterlesen: Vermisster bei Leer: Polizei schließt Unglück nicht aus)

100 Meter bis Kreuzungsbereich

Die Entfernung von dem Feuerwehrhaus bis zur nächsten Vorfahrtstraße, die Critzumer Straße, beträgt etwa 100 Meter. Rechts ab geht es in Richtung Nendorp und Pogum, links ab in Richtung Midlum, Jemgum und Leer. In dem Kreuzungsbereich der Critzumer Straße wurde das Handy von Lars Wunder am Sonntag gefunden . Allerdings erbrachte dies keine Hinweise auf den Verbleib des vermissten Mannes.

Bei einer erneuten Suchaktion am Montag hatte ein Spürhund der Polizei die Spur des 31-Jährigen aufgenommen und diese bis Midlum verfolgen können. Zwischen Midlum und Jemgum verlor sich jedoch seine Spur.

Suche in Gräben fortgesetzt

Von dem Feuerwehraus in Critzum bis zum Ortseingang Jemgum sind es etwas mehr als 2,5 Kilometer. Auf einer kurvenreichen Strecke befinden sich hinter dem Ortsausgang Critzum sowohl auf der linken und rechten Seite Wiesen. Zudem führen kleine Gräben an der Straße in Richtung Jemgum entlang. Am frühen Dienstagmorgen wurde die Suche auf den Straßen, in den Gärten und auch Gräben fortgesetzt. Ein erneut eingesetzter Personensuchhund konnte eine Spur aufnehmen, womöglich die des Vermissten. Diese verlor sich aber im Bereich Eppingawehr.

Polizeihubschrauber eingesetzt

Am Dienstag wurde noch einmal ein Polizeihubschrauber zur großflächigen Suche nach dem 31-jährigen Mann eingesetzt. Wie die Polizeiinspektion Leer/Emden auf Anfrage unserer Redaktion am Dienstag mitteilte, habe der Hubschrauber von Hatzum bis zum südlichen Gebiet von Jemgum alles abgesucht – ohne Erfolg. „Es hat sich nichts geändert, es gibt keine neuen Erkenntnisse“, sagte eine Polizeisprecherin. Sofern es Hinweise gebe, werde diesen umgehend nachgegangen. Weiter teilte die Sprecherin mit, dass ein Unglück nicht ausgeschlossen werden könne.

Vermisstenmeldung geteilt

Die Ehefrau sowie die Feuerwehr Critzum haben die Vermisstenmeldung auch in dem sozialen Netzwerk Facebook veröffentlicht und rufen die Benutzer zur Hilfe auf. Mittlerweile wurde der Beitrag der Frau knapp 20.000 Mal geteilt. Lars Wunder soll schlank sein, etwa 183 Zentimeter groß, dunkle Haare und einen Dreitagebart haben. Er trug eine schwarze Lederjacke, einen grauen Schal, dunkelblaue Jeans und graue Schuhe. Hinweise nimmt die Polizei in Leer unter der Telefonnummer 0491/976900 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.

In dem Feuerwehrhaus in Critzum ist an einer Wand ein großer Schriftzug zu erkennen. „Spes“ ist darauf zu lesen. Der Schriftzug hängt schon seit längerer Zeit dort, ist aber aktueller denn je. Denn das Wort kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „Hoffnung“ – die will in Jemgum niemand aufgeben.