Leiche in einer Metallkiste gefunden

Und hier noch einmal für alle User außerhalb des MDR-Sendegebietes die heutige Ausstrahlung des Falles bei "Kripo live".


https://www.ardmediathek.de/video/kripo-live/raetselhafter-leichenfund-in-dessau-rosslau/mdr-fernsehen/Y3JpZDovL21kci5kZS9iZWl0cmFnL2Ntcy8xMjU2NGY5My0wYjQ3LTQxYjYtODExYi1iNjAxZWMxNWEyYzY

Die Dame von Rechtsmedizinischen Institut München sagte noch einmal, dass der Tote erst seit ca. 10 Jahren in Deutschland lebte, vermutlich kommt er vom Balkan - Rumänien oder Jugoslawien! (Das war aber schon einmal Thema hier!)

sallomaeander schrieb:Für mich sieht das eher so aus, als hätten es Kriminelle vielleicht auf die Ladung eines Lastwagens abgesehen gehabt, und der Fahrer weigerte sich, sie herauszurücken. Etwas in der Art.

Aber dann müsste ja der LKW irgendwo stehen geblieben sein, wenn man den Fahrer umgebracht hat um an die Ladung zu kommen - und der Fahrer wäre dann ja auch vermisst gemeldet. Oder der LKW wäre mitsamt der Ladung verschwunden - und der Fahrer auch.

Aber egal wie: In diesem Szenario müsste der Fall (und der verschwundene Fahrer) irgendwie zu Kenntnis der Polizei gekommen sein.

brigittsche schrieb:Aber dann müsste ja der LKW irgendwo stehen geblieben sein

Es gibt ja immer auch mal total kuriose Unfälle, wo der LKW noch da ist und der Fahrer fehlt. Mal als Beispiel...

https://www.radioerzgebirge.de/beitrag/verlassener-lkw-liegt-umgekippt-in-baumarkteinfahrt-121010/

https://www.bayreuther-tagblatt.de/nachrichten-meldungen-news/polizeibericht/oberfranken-bamberg-lkw-fahrer-ladung-verschwunden-polizei/


Vielleicht war der Fahrer bei einer Spedition "schwarz" beschäftigt, welcher Arbeitgeber gibt dann freiwillig bei der Polizei eine Vermisstenanzeige auf?

Ich stelle mir die jetzige Überprüfung der Speditionen auch etwas kompliziert vor. Es gibt nicht nur ehrliche Firmenchefs.

Derzeit sind Ermittler in dem Bereich schon bei Speditionen und Fuhrunternehmen unterwegs, um Personalakten abzugleichen.

Quelle: https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/dessau/toter-kiste-ermittlungen-hinweis-104.html

HolzaugeSHK schrieb:Es gibt ja immer auch mal total kuriose Unfälle, wo der LKW noch da ist und der Fahrer fehlt. Mal als Beispiel...

Ja, das mag ja alles sein - aber es führt eben, und das war es doch was ich meinte, dazu, dass der Fall zur Kenntnis der Polizei gelangt.

Als ob die einfach sagt: "Ach ja, gut, hier haben Sie ihren LKW zurück, uns interessiert natürlich überhaupt nicht weiter, was mit dem Fahrer passiert ist und warum der den LKW einfach so auf der Straße stehen lässt, nee, die Personalien nehmen wir nicht auf, schönen Abend noch...."

HolzaugeSHK schrieb:Ich stelle mir die jetzige Überprüfung der Speditionen auch etwas kompliziert vor. Es gibt nicht nur ehrliche Firmenchefs.

Ja, und? Sobald irgendwas mit einem geklauten oder verunfallten LKW passiert ist die Polizei im Spiel. Da kann sich dann keiner rausreden mit "Ja, nee, also, wir wissen nicht, wer da gefahren ist, keine Ahnung...." und wenn der Fahrer hundertmal schwarz gearbeitet hat.

Das ist natürlich etwas anderes, wenn dem Fahrer sozusagen "privat" etwas passiert und er einfach nicht mehr erscheint. Dann wird die Spedition natürlich den Teufel tun und die Polizei rufen wenn er "schwarz" beschäftigt war.

Aber darum ging es ja in dem Szenario über das wir hier jetzt gerade diskutieren ja nicht, sondern darum, dass der LKW irgendwie involviert war.

Vielleicht mache ich ja einen Denkfehler, aber gehen wir mal beispielsweise von einem mit Zigaretten beladenen Lkw aus - der Wert der Fracht beträgt leicht mehrere hunderttausend Euro.

Wenn nun ein solcher Lkw ausgeraubt und vom Fahrer verlassen aufgefunden wird, geht man möglicherweise davon aus, dass der Fahrer mit den Räubern unter einer Decke steckt, und mit diesen zusammen getürmt ist. Man schreibt den Fahrer zur Fahndung aus und versucht, der Beute auf die Spur zu kommen.

Ist der Fahrer Bürger eines osteuropäischen Landes, gestaltet sich die Zusammenarbeit mit den Behörden des Herkunftslandes bei der Fahndung eventuell schwierig.

brigittsche schrieb:Ja, und? Sobald irgendwas mit einem geklauten oder verunfallten LKW passiert ist die Polizei im Spiel. Da kann sich dann keiner rausreden mit "Ja, nee, also, wir wissen nicht, wer da gefahren ist, keine Ahnung...." und wenn der Fahrer hundertmal schwarz gearbeitet hat.

Der Zeugenhinweis auf einen Brummifahrer ist ja noch relativ neu. Wahrscheinlich wird man erst jetzt überhaupt mit abgängigen Kraftfahrern abgleichen.

Bisher hatte man ja gar keinen Hinweis darauf, welchen Beruf der Unbekannte ausgeübt hat.

Man hat auch jetzt noch keinen Hinweis darauf, welchen Beruf der unbekannte Tote ausgeübt hatte. Das wird klar, wenn man sich die betreffende Stelle im Kripo live-Beitrag (Zeitstempel 04 Minuten 40 Sekunden) anschaut.

https://www.ardmediathek.de/video/kripo-live/raetselhafter-leichenfund-in-dessau-rosslau/mdr-fernsehen/Y3JpZDovL21kci5kZS9iZWl0cmFnL2Ntcy8xMjU2NGY5My0wYjQ3LTQxYjYtODExYi1iNjAxZWMxNWEyYzY

Der Moderator berichtet, dass sich ein Zeuge bei der Polizei gemeldet habe, der glaubt (!) einen LKW-Fahrer mit der markanten Tätowierung gesehen zu haben. Sprich: die Ermittler gehen aktuell einer neuen Spur nach; ob diese Spur zur Lösung des Falls führt, weiß aktuell aber niemand.

Und was passiert hier in der Diskussion? Es wird zu einem Fakt, dass der Tote ein LKW-Fahrer war und es wird munter spekuliert, warum ein LKW-Fahrer ermordet werden könnte (von Streitigkeiten unter LKW-Fahrern bis zu Kriminellen, die es auf die transportierte Fracht abgesehen hatten, war ja schon wieder alles dabei).

Selbst wenn der Zeuge die Ermittler auf die richtige Spur gebracht haben sollte und der Tote tatsächlich LKW-Fahrer war -was überhaupt noch nicht gesichert ist-, heißt es doch noch lange nicht, dass die Tat einen beruflichen Hintergrund hatte.

Es ist wieder einmal völlig absurd, was hier vor sich geht.

sallomaeander schrieb:Wenn nun ein solcher Lkw ausgeraubt und vom Fahrer verlassen aufgefunden wird, geht man möglicherweise davon aus, dass der Fahrer mit den Räubern unter einer Decke steckt, und mit diesen zusammen getürmt ist. Man schreibt den Fahrer zur Fahndung aus und versucht, der Beute auf die Spur zu kommen.

Ja, und das bedeutet dann aber doch: Der Mann (=der verschwundene Fahrer) ist in der polizeilichen Datenbank mit seiner Beschreibung vertreten.

Und wenn nun irgendwo eine Leiche gefunden wird, dann wird die Polizei ja mal überlegen, wo überall man nachschauen könnte, wer das wohl ist. Als erstes natürlich die Vermisstenfälle ("Mein Mann ist nicht nach Hause gekommen!") und dort wird sie in unserem Fall niemanden finden.

Also wird man überlegen: "Ja, was haben wir denn noch? Vielleicht hat jemand, auf den diese Beschreibung passt, ja mal was angestellt und wenn wir also in der Datenbank der wegen Verbrechen gesuchten Personen nachschauen....."

Und dann käme: "Aha, schau mal hier, da gibt es einen Mann, auf den die Beschreibung unseres unbekannten Toten passt, der hat anscheinend einen LKW mit dem er unterwegs war ausgeräumt und die Firma hat den Diebstahl von XYtausend Zigaretten gemeldet."

LackyLuke77 schrieb:Selbst wenn der Zeuge die Ermittler auf die richtige Spur gebracht haben sollte und der Tote tatsächlich LKW-Fahrer war -was überhaupt noch nicht gesichert ist-, heißt es doch noch lange nicht, dass die Tat einen beruflichen Hintergrund hatte.

Naja, wenn die Polizei der Öffentlichkeit von einem solchen Hinweis überhaupt berichtet, scheint sie ihm ja schon ein gewisses Gewicht zuzumessen.

Sicher gab es eine Reihe weiterer Hinweise, von denen wir jedenfalls keine Details erfahren haben. Die sonstigen Umstände der Tat, insbesondere die Art der Ablage, lassen mich schon auch in Richtung echter Krimineller denken, denn dazu gehört mMn eine gewisse Abgestumpftheit, um so vorzugehen.

Und bei einem Lkw-Fahrer, wenn der unbekannte Tote denn überhaupt einer war, ist die Ladung, die er befördert, nun einmal das Interessanteste für Verbrecher.

LackyLuke77 schrieb:Selbst wenn der Zeuge die Ermittler auf die richtige Spur gebracht haben sollte und der Tote tatsächlich LKW-Fahrer war -was überhaupt noch nicht gesichert ist-, heißt es doch noch lange nicht, dass die Tat einen beruflichen Hintergrund hatte.

Es ist wieder einmal völlig absurd, was hier vor sich geht.

Ich finde es überhaupt nicht für absurd. Offensichtlich glaubt die Polizei ja dem Hinweisgeber, sonst könnte sie sich ja die personalaufwändige Suche sparen ...

Anfang Juli ein Zeuge gemeldet und diesen Tipp gegeben. Derzeit sind Ermittler in dem Bereich schon bei Speditionen und Fuhrunternehmen unterwegs, um Personalakten abzugleichen.

Quelle:
https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/dessau/toter-kiste-ermittlungen-hinweis-104.html


Wo ist der Zeuge dem Toten begegnet? Vielleicht auf einem Autobahnrastplatz/Truckstop/Baustelle...

Ein LKW-Fahrer oder Kraftfahrer allgemein könnte auch noch in anderen Bereichen arbeiten. Ich denke da an Kurierfahrer (Amazon), Busfahrer (Flixbus länderübergreifend) oder auch als Baumaschinenführer (Autobahnbau oder Tagebau). Ich tendiere sogar in Richtung Baumaschinenführer, irgendwie muss es ja ein Zusammenhang mit dieser Metallkiste geben.


Und wenn die Tat keinen beruflichen Hintergrund hat, dann vielleicht ein Streit um Michaela?

sallomaeander schrieb:Und bei einem Lkw-Fahrer, wenn der unbekannte Tote denn überhaupt einer war, ist die Ladung, die er befördert, nun einmal das Interessanteste für Verbrecher.

Ja, das stimmt, aber wie gesagt: Ein solches Verbrechen wäre zur Kenntnis der Polizei gelangt. Und das wiederum hätte dazu geführt, dass man sehr wahrscheinlich eben auch die Beschreibung des Fahrer vorliegen gehabt hätte. Sei es nun, weil er (vermeintlich) mit der geklauten Ladung abgehauen ist oder weil er nachdem die Ladung geklaut wurde, auch verschwunden war und man vermuten musste, dass ihm ebenfalls etwas passiert ist.

Natürlich kann man da jetzt irgendwelche exotischen Szenarien entwickeln um blos darum herum zu kommen ("Vielleicht ist die Tat ja im Ausland verübt worden und die deutsche Polizei wusste nichts davon..." - Ja klar, und dann bringt man das Mordopfer aus Rumänien oder woher auch immer nach Deutschland....) aber besonders wahrscheinlich ist das nicht.

Heute ist die zweite Folge zum Fall beim Podcast Licht ins Dunkel erschienen:

https://podcastebcd98.podigee.io/75-new-episode

Es werden verschiedene Spuren und Hinweise angesprochen, z.B. zum Hinweis "LKW-Fahrer".
Ebenso werden verschiedene denkbare Szenarien dargestellt.

Bezüglich der Kiste bin ich auf diesen Lehrschacht gestoßen
https://www.frisch-glueck.de/
Es ist Schacht 1
Und er heißt Lehr- & Schaubergwerk Frisch Glück "Glöckl"

Aber wird wohl eher Zufall sein das von allem etwas drin auftaucht (bis auf Albert)

Ist ja vermutlich auch eh schon überprüft worden da ja recht offensichtlich

Bundesferkel schrieb am 06.07.2024:Die Kiste halte ich für ein Fundstück aus einem ehemaligen Betrieb und den grob aufgemalten Namen für authentisch.

Ich auch - hatte schon ein altes Firmengelände im Sinn, ein altes Gebäude zum verstecken und ggf. Wohnen.
Zb. Bei obdachlosen Menschen beliebt, vielleicht auch genau aus dem „Gangster Milieu“.

Flashster schrieb:Bezüglich der Kiste bin ich auf diesen Lehrschacht gestoßen
https://www.frisch-glueck.de/
Es ist Schacht 1
Und er heißt Lehr- & Schaubergwerk Frisch Glück "Glöckl"

Glöckl hatte ich schon ausgeschlossen, weil es den Namen nicht gibt. Aus der Frisch Glück Website:

Zur Kontrolle der Pumpenfunktion im Schacht wurde ein Gestänge bis in die Kaue geführt und damit der Bergmann im Glockenturm bewegt. Bei jeder Umdrehung der Kunsträder schlug dieser eine Signalglocke an (ca. 7 min-1 ), was den einwandfreien Pumpenbetrieb im Schacht anzeigte. Dieses Signal gab der Grube den Namen "Glöckl" im Volksmund.

Quelle: https://www.frisch-glueck.de/index.php/geschichte

Es könnte vielleicht dem Albert seine Kiste aus dem Schacht Glöckl sein.

Im Juni 2024 wurde berichtet, dass DNA-Proben an zwei Ahnungsforschungslabore in die USA geschickt wurden. Gibt es denn neue Erkenntnisse zur Identität des Toten in der Metallkiste?

Anja Flagmansky leitet das Fachkommissariat 2 für Gewaltdelikte. Sie versichert, dass die Kollegen in Dessau gründlich und gut gearbeitet haben. Zuletzt hatten sie DNA-Spuren des Toten an zwei Labors für Ahnenforschung in den USA geschickt, in der Hoffnung, dass Rückschlüsse auf Verwandte des Toten gewonnen werden können. Das Ergebnis steht noch aus.

Quelle:
https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/dessau/anhalt/cold-case-toter-kiste-polizei-neue-ermittlungen-102.html



Und was ist aus dem Abgleich der Personalakten geworden? Ergebnis?

Derzeit sind Ermittler in dem Bereich schon bei Speditionen und Fuhrunternehmen unterwegs, um Personalakten abzugleichen.

Quelle:
https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/dessau/toter-kiste-ermittlungen-hinweis-104.html


Irgendwie erinnert mich der Fall ein wenig an den Unbekannten Toten aus dem Sauerland.

Unbekannter Mann im Sauerland von Brücke geworfen (Beitrag von Seperate)

Beide Leichen wurden von einer Brücke geworfen.