Herforder Politiker und sein Neffe seit Wochen vermisst

Der westfälische Anzeiger hat einen Artikel vom 10.08.
Darin heißt es die Polizei gehe nicht davon aus, dass die beiden sich in Kanada aufhalten.
Allerdings scheint es auch keine anderen Ermittlungsansätze zu geben, wo man die beiden finden könnte.

Aber das Auto scheint auch niemand gesehen zu haben. Komisch.

Ich gehe aber irgendwie davon aus, dass wirklich beide zusammen untergetaucht sind und nichts "schlimmeres" passiert ist.
Ist einfach so ein Gefühl...

Allerdings habe ich über den Fall auch hier und heute erst erfahren obwohl der Junge nur ein Städtchen weiter wohnt(e).
Es ist also nicht soo sehr in den Medien, oder täusche ich mich?
Dann kann natürlich auch niemand wissen, wenn das Auto irgendwo gesehen wird, dass es gesucht wird.

Hier noch der Link zum Artikel: https://www.wa.de/hamm/millionenpublikum-sieht-suche-nach-vermissten-joern-6650722.html

Yoda92 schrieb:Ich gehe aber irgendwie davon aus, dass wirklich beide zusammen untergetaucht sind und nichts "schlimmeres" passiert ist.

Ich denk schon auch, dass die beiden zusammen abgetaucht sind. Nur bin ich mir nicht so sicher ob die beiden die gleichen Motive hatten. Bei dem Jungen kann ich das irgendwo nachvollziehen: das "zufällige" Finden der Emails und die Hausdurchsuchung könnte er als Vertrauensbruch wahrgenommen haben.

Ob aber ein 43-Jähriger für einen 15-Jährigen alles stehen und liegen lässt?

Wenn es stimmt, dass beide ihre Handys nicht mitgenommen haben, dann klingt es aber schon eher nach einer etwas durchdachteren, vielleicht auch geplanten Aktion. Zumindest bei einem Smartphone würde ich mir das genau überlegen, ob ich es liegen lassen würde, denn da sind ja auch Fotos, Chats drauf - jede Menge Erinnerungen.

@yasumi
Für mich sieht es so aus, dass Daniel B. ohnehin plante, ein neues Leben zu beginnen. Es scheint, als sei seine Ehe gescheitert. Seine Frau postet seit Anfang Juli durchgängig fröhliche Fotos und Einträge in den sozialen Medien. Kein Wort der Sorge um ihren Mann, nur Heiterkeit und Lebensfreude pur. Möglicherweise hat Daniel B. in seinem Neffen jemanden gefunden, den ebenfalls das Fernweh packte und der einfach mitgezogen ist.

Siegessicher schrieb:was hast du in Mathe? Wenn er unter 15 ist, ist er???

du kannst wohl weder lesen noch rechnen?!
rechtlich gesehen ist es egal ob er 14 oder 15 ist, das entscheidende ist dass er bei sexuellen handlungen nicht 13 war!

Yoda92 schrieb:Allerdings konnte anhand der Daten auf den PC´s und Handy´s keine Hinweise finden, dass dies auch schon der Fall war, als Jörn noch 14 war. Damit reicht es für einen Haftbefehl nicht aus, um nach dem Onkel suchen zu können.

und weils so schön ist: es ist rechtlich unbedenklich (im vergleich zu einem 15 jährigen) wenn er damals erst 14 war, wichtig ist, dass der junge beim beginn nicht 13 oder jünger war!

@osttimor
Du hast vollkommen recht. Es ging darum, dass es keinen sexuellen Kontakt gab, bevor der Junge seinen 14. Geburtstag hatte.
Also als er noch 13 Jahre alt war.
Ich lasse mich gerne korrigieren, wenn etwas falsch ist aber das geht auch in einem etwas freundlicherem Ton :-)

Aber wollen wir uns daran nicht hochziehen, halten wir fest... Der Junge darf nicht 13 Jahre oder jünger gewesen sein, als es den ersten sexuellen Kontakt gab ;-)

@Yoda92

falls du dich vom text an siegessicher angesprochen gefühlt hast, tut es mir leid, damit warst aber auch nicht du gemeint. deswegen habe ich dich ja extra unterhalb zitiert, weil ich eben auch dich darauf aufmerksam machen wollte, da sich dieses an und für sich einfache thema sich leider schon seiten lang zieht, was denn nun legal ist und was nicht!
;)

@osttimor
Okay, alles gut :)

Dann wissen nun, hoffentlich, alle Bescheid ;-)

Hallo,

der Fall spielt bei uns in der Stadt.
Deutlich wird in diesem Bericht, wie die Beziehung zwischen B und seinem Neffen war.

http://www.7tv.de/fahndung-deutschland/163-top-thema-mit-dem-tod-bedroht-ganze-folge

Er nannte seinen Neffen Böckchen und es war eindeutig sexuell.

@kimsarah87

was soll man in deinem link sehen? das video? das ist nicht mehr verfügbar!

Ein interessantes Detail ist hier offenbar noch nicht gewürdigt worden.

Möglicherweise fuhren sie dann im blauen Mercedes-Kombi des Onkels nach Ahaus und schlüpften im Haus der seinerzeit verreisten Mutter des 43-Jährigen unter. Am Dienstag, 14. Juni, wurden sie im Zuge der polizeilichen Fahndung dort möglicherweise gesehen, konnten aber nicht gestellt werden.

Quelle: http://www.noz.de/deutschland-welt/nordrhein-westfalen/artikel/756727/herforder-ratsherr-mit-neffe-verschwunden-eltern-bitten-um-hilfe

Am 10. Juni erfolgten die Hausdurchsuchungen. Das muss sehr früh am Morgen geschehen sein, denn Jörn S. telefonierte "in einem unbemerkten Moment" noch schnell mit Daniel B. und fuhr gegen 7.35 Uhr mit seinem Rad fort, vorgeblich zur Schule. Nach übereinstimmenden Medienberichten verschwanden Jörg S. und Daniel B. am gleichen Tag und die Vermisstensuche begann.

Vier Tage später waren sie aber weder über alle Berge noch im Ausland, sondern mit respektvoller Wahrscheinlichkeit noch unbehelligt im Haus der Mutter von B. in Ahaus. Wenn sie dort von der Polizei zwar "möglicherweise gesehen", aber "nicht gestellt werden" konnten, dann heisst das für mich: sie sind getürmt. Sicher nicht zu Fuß. Wenn sie sich der Fahndung durch Flucht im blauen Mercedes von Daniel B. im letzten Moment entzogen haben, dann verstehe ich nicht, dass der Wagen bis heute nicht aufgetaucht ist und das danach nicht intensiv, mit Nennung des kompletten Kennzeichens (nicht nur "AH-Kennzeichen"), öffentlich gesucht wird. Gegen Daniel B. liegt zwar kein Haftbefehl vor, jedoch ist er offensichtlich der Begleiter von Jörg S., der zum Zwecke der Gefahrenabwehr international gesucht wird. Somit führt die Spur des Mercedes höchstwahrscheinlich auch zum Gesuchten.

Hammurapi schrieb:Wenn sie dort von der Polizei zwar "möglicherweise gesehen", aber "nicht gestellt werden" konnten, dann heisst das für mich: sie sind getürmt.

Ich lese das anders: Sie wurden nicht von der Polizei gesehen, sondern sie wurden dort "im Zuge der polizeilichen Fahndung" gesehen, vermutlich von irgendwem, nachdem am selben Tag die Öffentlichkeit informiert wurde. Hier die Fahndungs-Pressemitteilung vom 14.6.: http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/65844/3352906 (Archiv-Version vom 19.08.2016)

Ich versteh das so: Nach der Veröffentlichung der Fahndung gab es einen Hinweis, aber als die Polizei dort auftauchte, waren sie nicht mehr da. Unklar, ob sie dort überhaupt waren.

Wie ist das eigentlich, wenn die sich jetzt melden würden, wär das Thema dann für die Polizei durch?

Ich versteh immer noch nicht so ganz, warum nach dem Jugendlichen gesucht wird, und nicht nach dem Onkel. Offensichtlich macht der sich nicht strafbar, solange der 15-Jährige freiwillig bei ihm ist. Aber der Jugendliche darf nicht freiwillig bei dem Onkel sein und wird deshalb gesucht? Versteh ich nicht so ganz.

Ist ja schön dass es für Öffentlichkeitsfahndungen hohe Hürden gibt (weswegen der Onkel sich erst strafbar machen müsste für eine solche Fahndung), aber müssten die dann für Jugendliche, Minderjährige nicht noch höher sein? Ist ja auch nicht schön, sein Gesicht in den Medien zu sehen.

Aber vielleicht wird auch nach dem Onkel gefahndet, nur eben nicht öffentlich. So lesen sich zumindest einige Berichte. Aber dann würde ich auch nicht öffentlich nach dem Jugendlichen suchen.

So richtig Sinn macht die Sache für mich noch nicht.

yasumi schrieb:Ich versteh immer noch nicht so ganz, warum nach dem Jugendlichen gesucht wird, und nicht nach dem Onkel. Offensichtlich macht der sich nicht strafbar, solange der 15-Jährige freiwillig bei ihm ist. Aber der Jugendliche darf nicht freiwillig bei dem Onkel sein und wird deshalb gesucht? Versteh ich nicht so ganz.

nach den jugendlichen wird deswegen gesucht, weil er unter 18 ist und deshalb seinen aufenthaltsort grundsätzlich nicht selbst wählen darf. nach dem onkel wird nicht gesucht, weil er seine zelte offenbar abgebrochen hat und es besteht weder verdacht auf ein verbrechen bei dem der onkel opfer sein könnte (mord, entführung etc.), noch wird er irgendeiner straftat beschuldigt, die eine fahndung nötig machen würde!

osttimor schrieb:nach den jugendlichen wird deswegen gesucht, weil er unter 18 ist und deshalb seinen aufenthaltsort grundsätzlich nicht selbst wählen darf.

Oh. Und einem Jugendlichen Unterschlupf gewähren ist dann nicht strafbar? Und wenn die ELtern von dem Jugendlichen sagen würden, ok, der kann schon bei dem Onkel wohnen, dann würde man nicht mehr nach ihm suchen?

Geht es jetzt hauptsächlich darum, dass die Eltern nicht wollen, dass er bei dem Onkel ist?

@yasumi

naja, wie schon häufig angemerkt hinkt die berichterstattung augenscheinlich den wahren tatsachen hinterher. was genau wirklich los ist, ist fraglich.
genau, eigentlich müsste man bei der wissenslage die wir haben davon ausgehen, dass die beiden zusammen sind. ob das dann mal grundsätzlich als entführung gilt, weiß ich nicht. nachdem die eltern die obhut über ihn haben (normalfall), können sie bestimmen wo er sich aufzuhalten hat. wenn ihnen das rein theoretisch passt, dass er beim onkel ist, gibt es mal grundsätzlich kein problem.
da ich mir als österreicher etwas schwer tue gewisse dinge ins "deutsche" umzuwandeln, möchte ich noch ein weiteres thema einwerfen. wie sieht es mit seiner schulpflicht aus? herford liegt in nrw, dort sind 10 jahre schulpflicht, als 15 jähriger hat er doch maximal 9?

@osttimor
Danke für die Ausführungen, wieder was gelernt.

An die Schulpflicht hatte ich auch schon gedacht. Und die Sommerferien sind in NRW seit einer Woche vorbei: http://www.schulferien.org/NRW/nrw.html
Vielleicht ergibt sich daraus eine neue Situation. Aber auch da kenn ich mich leider so gar nicht aus.

yasumi schrieb:Danke für die Ausführungen, wieder was gelernt.

naja gelernt, ich spekulier nur :D
meine spekulation ist aber an sich gesehen auch widersprüchlich, denn wenn es als entführung gelten würde, würde man den onkel doch auch suchen...

der fall ist mal wieder eine waschechte allmy-kopfnuss! :troll:

Auf jeden Fall ungewöhnlich, dass die anscheinend so gar keine Spur von den beiden haben. Aber bei der Technikfixierung heutzutage reicht es vielleicht schon, wenn man beim Abtauchen einfach das Handy zu Hause lässt. ;-)

Ich frag mich schon, was einen Erwachsenen dazu veranlasst, alle Zelte abzubrechen und abzutauchen. Das Leben ist doch dann wahnsinnig kompliziert : man darf nicht erkranken, nur anonym unterwegs usw. Wie kommt man Bargeld? EC geht ja nicht mehr. Warum ist dieser Schritt attraktiver als die Klärung eines möglichen Konfliktes vor Ort?
Das lässt mich ratlos zurück.

Jonami schrieb:Ich frag mich schon, was einen Erwachsenen dazu veranlasst, alle Zelte abzubrechen und abzutauchen. Das Leben ist doch dann wahnsinnig kompliziert : man darf nicht erkranken, nur anonym unterwegs usw.

abtauchen klingt eben sehr nach zwang, also er darf nicht gefunden werden! er kann auch ohne zwang alles aufgeben und möchte halt nicht gefunden werden. nachdem er anscheinend nicht polizeilich gesucht wird, will er vl nicht von seiner ehefrau gefunden werden etc.

andere haben schon indirekt ihren tod inszeniert bzw ihr verschwinden so dargestellt dass es sehr wahrscheinlich war dass sie opfer eines verbrechens wurden. bei diesen fällen ist mir auch kein zwang in erinnerung, sondern einfach das wollen - für ein neues leben!