Kriminalfälle
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

"The children who went up in smoke" - Die Familie Sodder

281 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kinder, Verschwinden, Hausbrand ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

"The children who went up in smoke" - Die Familie Sodder

05.08.2016 um 10:34
Hallo allmystery!
Beim Lesen in einem anderen Kriminal-Forum habe ich den interessanten und rätselhaften Fall der verschwundenen Kinder der Familie S. aus Fayetteville/West Virgina (USA) gefunden und möchte ihn hier gerne zur Diskussion stellen.

five-sodder-children


Hier eine gekürzte Fassung des englischen Wikipedia-Artikels, gemischt mit Infos aus anderen Quellen:

Übersicht
Am Weihnachtsabend des Jahres 1945 verschwanden fünf der zehn Kinder der Familie Sodder aus deren Elternhaus, während ein Feuer darin wütete.
Das Haus von George Sr., seiner Frau Jennie und neun ihrer zehn Kinder brannte vollkommen nieder.
Vier dieser neun dort wohnhaften Kinder konnten sich selbst vor dem Feuer ins Freie retten: Sylvia (2), George Jr. (16), Marion (17) und John (23) - die anderen fünf verschwanden in dieser Nacht spurlos, ihre Leichen und Überreste wurden niemals gefunden.
Die übrige Familie glaubte den Rest ihres Lebens, dass die fünf Kinder überlebten, aber entführt wurden.

Die Familie Sodders hat das Haus nie wieder aufgebaut, anstattdessen wurde eine Art "Gedächtnisgarten" aus dem Grundstück.

In den 50er-Jahren stellten sie dann folgendes Plakat an der Route 16 auf:

tafel
(Das Foto ganz rechts ist ein Bild, das die Familie 1967 zugeschickt bekam, welches den neunjährigen Louis mit knapp 30 zeigen soll.)

Als Begründung für die Zweifel am Tod ihrer fünf vermissten Kinder führten die Sodders einige ungewöhnliche Begebenheiten und Umstände an. Vater George bestritt zeitlebens die Feststellung der Feuerwehr, wonach das Feuer aufgrund der mangelhaften Elektrik im Haus ausbrach, da er kurz davor die gesamte Verkabelung erneuert und kontrolliert hatte.
Die Eltern George und Jennie vermuteten Brandstiftung als Ursache. Dies brachte sie auch zu der These, dass die verschwundenen Kinder Betty (5), Jennie (8), Louis (9), Martha (12) und Maurice (14) von der sizilianischen Mafia entführt worden sein könnten.
Dies soll laut Familie aus Rache für George Sr.s offener Kritik an Benito Mussolini und dessen Politik in Sodders Heimatland Italien geschehen sein.

Bemühungen auf Landes- und Bundesebene in den 1950ern ergaben keine neuen Ansätze.
Die Familie erhielt später dieses Foto, welches den beim Verschwinden neunjährigen Louis im Erwachsenenalter zeigen soll.
oldlouis
Auf der Hinterseite war zu lesen:
Louis Sodder
I love brother Frankie
Ilil boys
A90132 or 35


Hintergrundinfos
George Sodder selbst wurde als Giorgio Soddu auf Sardinien/Italien geboren und wanderte mit dreizehn Jahren nach Amerika aus. Er redete nie viel darüber, warum er sein Heimatland verließ.
Einige Jahre später lernte er seine spätere Ehefrau Jennie Cipriani kennen und ließ sich mit ihr außerhalb von Fayetteville/WV in einem zweistöckigen Haus mit Holzrahmen nieder. 1923 bekamen sie das erste Kind, das Kohlegeschäft florierte "und die Familie avancierte zu einer der angesehensten der Gegend", so ein Einheimischer.
Allerdings war George Sodder ein Mann mit starken Überzeugungen, und er hatte keine Scheu, diesen offen kundzutun, auch wenn er anderen Menschen damit vor den Kopf stieß.
Vorallem seine ablehnende Haltung in Bezug auf Mussolini hatte zu vielen hietzigen Diskussionen mit anderen Mitgliedern der italienischen Community geführt.
Sylvia, das jüngste Kind der Familie, wurde 1943 geboren. Der älteste Sohn, Joe, war da bereits ausgezogen und der Army beigetreten, um im zweiten Weltkrieg zu kämpfen.
Im Folgejahr wurde Mussolini abgesetzt und exekutiert. Die Kritik Sodders an Mussolini war damit aber anscheinend nicht vergessen.

Im Oktober 1945 drohte ein Versicherungsvertreter, der an der Tür eine Lebensversicherung an die Sodders verkaufen wollte aber abgewiesen wurde, dass "das Sodder-Haus in Flammen aufgehen würde" und "die Kinder zerstört werden, und das alles aufgrund der dreckigen Bermerkungen auf Kosten Mussolinis."
Ein anderer Besucher des Hauses, angeblich auf der Suche nach Arbeit, machte seltsame Bemerkungen über die neuen Sicherunskästen, die Sodder kurz vorher installiert hatte, u.a. "diese Sicherungskästen werden eines Tages ein Feuer verursachen!"
Sodder war ob dieser Bemerkung sehr irritiert, da er kurz zuvor die Elektrik im Haus komplett erneuert hatte, da ein elektrischer Ofen eingebaut wurde. Das lokale Elektrizitätsunternehmen hatte die Installationen danach überprüft und als "sicher" deklariert.

In den Wochen vor Weihnachten fiel den ältesten, zuhause wohnenden, Söhnen auch ein fremdes Auto auf, das an der Hauptstraße geparkt war, und dessen Insassen die jüngeren Sodder-Kinder zu beobachten schienen, als diese von der Schule kamen.

Das Feuer an Heiligabend 1945
Am Weihnachtsabend 1945 feierten die Sodders. Marion, die älteste Tochter, hatte in einem Ramschladen in der Innenstadt von Fayetteville gearbeitet, und sie überraschte drei ihrer jüngeren Schwestern Martha (12), Jennie (8), und Betty (6) mit neuen Spielsachen, die sie für sie gekauft hatte.
Die jüngeren Geschwister waren alle so aufgeregt, dass sie ihre Mutter fragten, ob sie länger als normal aufbleiben dürften. Um zehn Uhr abends sagte Jennie ihnen, dass dies in Ordnung ginge, solange Maurice (14) und Louis (9) noch wach bleiben würden, und solange sie noch das Vieh und die Hühner füttern würden, bevor sie dann zu Bett gingen.
Ihr Ehemann und die zwei älteren Söhne John und George Jr. hatten den ganzen Tag gearbeitet und schliefen bereits. Nachdem Jennie die Kinder an ihre Aufgaben erinnerte nahm sie die zweijährige Sylvia und ging selbst zu Bett.
Um 00:30 Uhr läutete das Telefon, Jennie wurde wach, ging die Treppe hinunter zum Apparat und nahm ab. Am Telefon war eine Frau, deren Stimme Jennie nicht erkannte, und welche nach einem ihr unbekannten Namen fragte. Im Hintergrund waren klingende Gläser und Gelächter zu hören. Jennie sagte der Anruferin, dass sie sich verwählt haben muss, die fremde Frau „lachte seltsam“ und Jennie legte auf. Als sie zurück ins Bett gehen wollte fiel ihr auf, dass das Licht noch brannte und dass die Vorhänge nicht geschlossen waren, zwei Dinge, die die Kinder immer automatisch machten, wenn sie später als ihre Eltern ins Bett gingen.
Marion war auf der Couch im Wohnzimmer eingeschlafen, deswegen dachte Mutter Sodders, die anderen Kinder wären auch schon nach oben auf den Dachboden gegangen, wo sie ihr Schlafzimmer hatten. Jennie löschte selbst das Licht und schloss die Vorhänge bevor sie wieder schlafen ging.
Um 1:00 Uhr früh wurde Jennie erneut geweckt, diesmal von einem Geräusch von einem Objekt, welches das Dach des Hauses traf und dann davon herunterrollte. Nachdem sie nichts weiter hörte schlief sie wieder ein.
um 1:30 Uhr erwachte Jennie wieder, diesmal, weil sie Rauch roch. Sie entdeckte, dass das Zimmer, welches George als Arbeitszimmer benutzte, um das Telefonkabel und dem Sicherungskasten herum in Flammen stand. Sie weckte ihren Ehemann und er weckte wiederum die älteren Söhne.
Beide Elternteile und vier ihrer Kinder – Marion, Sylvia, George Jr. und John konnten sich retten. Verzweifelt riefen sie die im Haus vermuteten Kinder, bekamen aber keine Antwort. Sie selbst konnten nicht mehr zurück nach oben, da zu diesem Zeitpunkt bereits die Treppe in Flammen stand.
John Sodder sagte in seiner ersten Polizeivernehmung nach dem Feuer aus, dass er während des Feuers zum Dachboden hinaufstieg, um seine dort schlafenden Geschwister zu wecken. Später änderte er seine Aussage dahingehend, dass er nur nach oben gerufen, seine Geschwister selbst aber nicht gesehen habe.

Nach dem Feuer
George Sodder wurde angehalten, am völlig ausgebrannten und eingestürzten Haus nichts zu verändern, da es noch genauer untersucht werden sollte. Aber nach vier Tagen konnten die Eltern den Anblick nicht mehr ertragen, und Vater Sodder schüttete den Ort des Geschehens über 1,5 Meter mit Erde zu, mit der Intention einen Garten zum Gedenken an die fünf verlorenen Kinder zu errichten.
Der zuständige Coroner berief am nächsten Tag eine Untersuchung ein, die zum Schluß kam, dass das Feuer aufgrund falscher Verkabelung ausbrach.
An dieser Untersuchung war auch der Mann beteiligt, der Sodder im Vorfeld für die Mussolini-feindlichen Bemerkungen Sodders gedroht hatte.
Am 30. Dezember wurden für alle fünf verschwundenen Kinder Sterbeurkunden ausgestellt. Die lokale Zeitung widersprach sich selbst, indem sie schrieb, alle Körper der vermissten Kinder wären aufgefunden worden, und später im gleichen artikel, berichtete, dass lediglich ein Teil eines Körpers gefunden worden war.

Auffälligkeiten, von welchen die Familie berichtet(e)
- Während des Feuers versuchte George Sodder Sr. verzweifelt, seinen Kindern zur Hilfe zu eilen. Als er eine Leiter holen will, um damit in die oberen Stockwerke zu gelangen, ist diese nicht an ihrem gewohnten Platz. Die Leiter wurde später über 20 Meter entfernt aufgefunden.
- Als der Vater die Leiter nicht finden kann, will er mit einem der Trucks, die die Familie zum arbeiten benutzte an die Fenster ranfahren, um so nach oben zu klettern. Beide Trucks der Familie sprangen nicht an. George Sodders dachte, dass die Trucks manipuliert wurden.
- Die Weihnachtsbeleuchtung ging nicht gleich aus, während es brannte. Das ist laut Familie seltsam, wenn das Feuer durch die Elektrik ausgelöst wurde.
- Ein Techniker erzählte den Sodders dass die Telefonleitung des Hauses nicht durch ein Feuer zerstört wurde, sondern von jemanden durchgeschnitten wurde, der dafür über 4 Meter dafür klettern musste.
- Als das Feuer bereits loderte beobachteten Nachbarn einen Mann, der von Sodders Grundstück Teile eines Flaschenzuges stahl. Dieser Mann wurde identifiziert und er gestand den Diebstahl und zusätzlich in der Nacht des Feuers die Telefonleitung zerschnitten zu haben, in dem Glauben, es wäre die Stromleitung. Er bestritt aber jegliche Schuld an dem Feuer.
Jennie Sodders sagte 1968, dass es niemand aus dem brennenden Haus geschafft hätte, wenn der Dieb die Stromleitung erwischt hätte.
- Der Anruf der Frau, den Jennie in der Nacht noch entgegen genommen hatte ließ auch Fragen offen. Er wurde zurückverfolgt, die Frau gefunden. Die sagte jedoch aus, sich verwählt zu haben.
- Warum wurden nach dem Feuer keine Knochen(reste) oder Organe gefunden, wenngleich man Haushaltsgeräte und Teile des Blechdachs des Hauses in der Asche ausmachen konnte? Jennie Sodders startete Selbstversuche mit Tierknochen, die sie verbrannte, die aber nie zu Asche zerfielen. Ein Mirarbeiter eines örtlichen Krematoriums, welchen Jennie kontaktierte, sagte ihr, dass menschliche Knochen sogar nachdem sie zwei Stunden bei knapp 1100 Grad Feuer ausgesetzt sind, nicht vollständig verbrennen. So eine Hitze kann laut Familie gar nicht entwickelt worden sein.
- Ein Busfahrer, der um die Zeit in Fayetteville unterwegs war, als das Feuer ausbrach sagte aus, er habe gesehen, wie "balls of fire" auf das Haus der Sodders geworfen wurden. Die jüngste Tochter fand im Frühling 1946 etwas im ehemaligen Garten des Hauses, dass an die Plastikhülle eines Sprengsatzes erinnerte.

Offene Fagen/Diskussionsgrundlage
- Ist es möglich, dass die Leichen der Kinder komplett verbrannt sind, ohne, dass augenscheinlich Knochen oder Zähne übrig bleiben? - Denn angeblich konnte das Feuer die notwendige Hitze dafür nicht entwickeln.
- In englischen Kriminalforen gerät die Familie selbst oft in den Fokus. (Planieren des Hauses..) Welchen Grund hätten die Sodders, die Hälfte ihrer Kinder zu töten, die andere aber am Leben zu lassen?
- Hätte der Elektriker, der die neue Verkabelung abgenommen hat, etwaige Schwach- und Gefahrenquellen erkennen müssen?
- Welche Rolle spielten Vater Sodders politische Ansichten tatsächlich?
Und abschließend:
Ist ein Verbrechen wirklich wahrscheinlich?
Wurden die Überreste der Kids beim Lokalaugenschein vielleicht einfach übersehen?


Quellen
Wikipedia: Sodder children disappearance

https://www.reddit.com/r/UnresolvedMysteries/comments/2a06y9/the_missing_sodder_children/ (Archiv-Version vom 14.07.2014)

http://www.smithsonianmag.com/ist/?next=/history/the-children-who-went-up-in-smoke-172429802/ (Archiv-Version vom 20.07.2016)

Videos (auch wenn das viel Effekthascherei ist..)
Youtube: BrainScratch: The Sodder Children
BrainScratch: The Sodder Children
Externer Inhalt
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.


https://www.youtube.com/watch?v=1VCq4dLNNj8 (Video: The Sodder Children | DARK MATTERS #2)

Anzeige
7x zitiertmelden

"The children who went up in smoke" - Die Familie Sodder

05.08.2016 um 10:59
Die Mafia war ja selbst Gegner Mussolinis. Warum also sollte sie gegen einen Mussolini-Gegner vorgehen?
Und ob Mussolini nach dem Krieg in den USA noch so glühende Anhänger hatte, die sogar zu einem solchen Verbrechen bereit wären? Und anscheinend war Mr. Sodder ja kein Politiker, sondern hatte nur (wie so viele) eine politische Meinung, die er hin und wieder äußerte.

Deshalb halte ich ein politisches Motiv - nach dem bisherigen Kenntnisstand - für eher unwahrscheinlich.

Aber großes Lob für das vorbildlich erstellte EP und die Präsentation des interessanten Falls. :)


5x zitiertmelden

"The children who went up in smoke" - Die Familie Sodder

05.08.2016 um 11:06
@Theheist Nein, ich bin seit Tagen dabei mir das mühselig zu erarbeiten und zu übersetzen, jetzt kommst du. ;)

Ich finde das Ganze auch interessant, kann wenn du möchtest meinen bisher erarbeiteten Kram reinstellen, ist aber in etwa das Gleiche wie bei dir (ich nehme an du hast "unsolved mystery wiki genommen? Liest sich so danach).


5x zitiertmelden

"The children who went up in smoke" - Die Familie Sodder

05.08.2016 um 11:15
Die entscheidenste Frage ist sicherlich: wurden nach dem Brand keine menschlichen Überreste gefunden und wenn nicht, warum nicht?

Ich formuliere das so vorsichtig, da man 1945 im ländlichen Amerika nicht von einer so professionellen Brandortbegutachtung ausgehen sollte, wie es ein Fire Marshal heute in einer Stadt wie New York City tun würde. Dazwischen liegen Welten.

Aber ein paar Dinge geben Anlass zum Nachdenken: die damals sehr einfach konstruierten Holzbauten der USA brennen in der Regel mit einer Temperatur von um die 800-900 Grad Celsius. Nach Aussage eines Brandtechnikers konnte man damals mit dem Einsturz einer solchen Konstruktion bereits nach 20 Minuten bis spätestens 45 Minuten rechnen (Quelle siehe unten).

Das ist entscheidender Punkt: zwar sind 900 Grad Celsius eine Standardtemperatur zur Kremation, aber die dauert in der Regel etwa 90 Minuten. Ausserdem sind bei einer Kremation perfekte Bedingungen im Ofen. Dennoch wird zur "Veraschung" (das Wort gibt es wirklich) der Leiche am Ende der Kremation noch auf 1200 Grad erhöht um auch die Knochen zu verbrennen. Am Ende bleiben dann nur sehr harte mineralische Materialien zurück, wie z.B. Zähne. Siehe: Wikipedia: Feuerbestattung#Durchf.C3.BChrung und Technik


Und hier haben wir das Problem: Eine komplette Verbrennung der Leichen hätte also mindestens 900 Grad C Temperatur und eine Branddauer von ca 90 Minuten erfordert, aber eine spurlose Verbrennung sogar Temperaturen über 1000 Grad. Und selbst dann wären vermutlich Zähne übrig geblieben.

Und nicht nur das: Das sind alles Richtwerte, die von einer perfekten Situation im Krematorium ausgehen. In einem Hausbrand eines Holzhauses werden solche Temperaturen in der Regel gar nicht über einen solch langen Zeitraum aufrecht erhalten.

Die Leichen selbst hätten sich als brennbares Material erwiesen, dessen Verbrennung vermutlich sehr deutliche Spuren hinterlassen hätte, die einem halbwegs erfahrenen Feuerwehrmann, Fire Marshal oder Kriminalbeamten aufgefallen wären: z.B. Hitzespots

Also fasse ich zusammen:

-Es wäre ungewöhnlich, dass dieses einfache Haus genug Brandtemperatur entwickelte, um die Leichen vollständig und spurlos zu verbrennen

-Genauso würde ein typisches Haus gar nicht lang genug brennen um die Leichen spurlos zu verbrennen, es würde vorher einstürzen, was die Temperatur wieder reduzieren würde.

-Es wäre noch ungewöhnlicher, dass alle 5 Leichen spurlos verbrannt sein sollen. Da in dem Haus keine Idealbedingungen wie in einem Krematorium vorlagen, wäre es wahrscheinlicher, einige halbverbrannte Leichenteile etc. zu finden
-Selbst bei einer nahezu kompletten Verbrennung wie in einem Krematorium bleiben harte mineralische Materialien zurück, z.B. die Zähne: ein erfahrener Beamter hätte diese finden können. (Im Krematorium werden diese übrigens zermahlen)

Dementsprechend kann man nun zwei Schlüsse ziehen: Entweder: da sind keine Kinder verbrannt. Oder: die Brandortuntersuchung wurde sehr dilettantisch durchgeführt.

Zu diesem zweiten Schluss kommt dann das etwas merkwürdige Verhalten der Überlebenden, die relativ schnell den Brandort beseitigten. Daher wird man leider nicht mehr sagen können, ob nicht doch Leichenspuren zu finden gewesen wären.

Freilich müsste man auch noch die Frage klären, ob eigentlich ein elektrischer Defekt in der Lage gewesen wäre so schnell und so individuell wie hier das Feuer auszulösen usw. Fragen, die ebenfalls nur bei unverändertem Brandort zu klären wären.

Umgekehrt ist zu fragen, wie man sich vorstellen soll, dass im Chaos dieser Brandnacht 5 Kinder unbemerkt entführt werden können.

Quelle zu den feuertechnischen Dingen: http://www.fireengineering.com/articles/print/volume-166/issue-4/features/house-fires-new-threats-new-tactics.html (Archiv-Version vom 30.04.2017)

Besonders:
As reported in "Structural Collapse: The Hidden Dangers of Residential Fires" (Fire Engineering, October 2009), a live-burn study comparing structural integrity of legacy vs. wooden I-beam floor joists showed a legacy floor joist (2 × 10) had a collapse time of 18 minutes, 45 seconds when subjected to a laboratory-controlled fire load. The 12-inch wooden I-joist floor collapsed in 6 minutes, 3 seconds. Modern house fires perform differently under fire conditions. Our father's firefighting tactics, timelines ("you have 20 minutes before you worry about collapse"), and strategies may no longer apply. At a minimum, we should compare our strategies and tactics against modern research, fire behavior, and experience.

For example, young or inexperienced firefighters can become overconfident thinking their high-tech thermal imaging camera (TIC) will keep them safe. However, the same study showed that the wooden I-beam floor system that burned at temperatures of nearly 1,300°F showed only 85°F at the top surface of the carpet. This is far too low for the TIC to provide even a clue of the danger below. Interestingly, the legacy joist burned producing a maximum temperature of 850°F with a carpet surface temperature of 73°F.



2x zitiertmelden

"The children who went up in smoke" - Die Familie Sodder

05.08.2016 um 11:17
Zitat von TeegardenTeegarden schrieb:@Theheist Nein, ich bin seit Tagen dabei mir das mühselig zu erarbeiten und zu übersetzen, jetzt kommst du. ;)
na gö, das tut mir echt leid @Teegarden - ich hab den thread seit monaten in den entwürfen, war aber nie mit dem schriftbild zufrieden. :D
Zitat von TeegardenTeegarden schrieb:Ich finde das Ganze auch interessant, kann wenn du möchtest meinen bisher erarbeiteten Kram reinstellen, ist aber in etwa das Gleiche wie bei dir (ich nehme an du hast "unsolved mystery wiki genommen? Liest sich so danach).
ich glaube, ich habe fast ausschließlich das englische wiki beim übersetzen verwendet, lediglich ein wenig gekürzt.
bitte bitte bring' nur ein, was du bereits hast - ich mag deine recherchen und fände es toll, wenn du mitmachen magst.
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Die Mafia war ja selbst Gegner Mussolinis. Warum also sollte sie gegen einen Mussolini-Gegner vorgehen?
Und ob Mussolini nach dem Krieg in den USA noch so glühende Anhänger hatte, die sogar zu einem solchen Verbrechen bereit wären? Und anscheinend war Mr. Sodder ja kein Politiker, sondern hatte nur (wie so viele) eine politische Meinung, die er hin und wieder äußerte.
da bin ich eigentlich vollkommen bei dir.
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Aber großes Lob für das vorbildlich erstellte EP und die Präsentation des interessanten Falls. :)
das find' ich ein sehr nettes kompliment und da freu ich mich wirklich darüber! :)


melden

"The children who went up in smoke" - Die Familie Sodder

05.08.2016 um 11:26
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Umgekehrt ist zu fragen, wie man sich vorstellen soll, dass im Chaos dieser Brandnacht 5 Kinder unbemerkt entführt werden können.
Es wäre ja auch eine Möglichkeit, dass die Kinder entführt wurden und dann der Brand gelegt wurde. Aber generell gefragt: Wie überhaupt sollen 5 Kinder entführt werden? Es handelte sich dabei ja nicht um Säuglinge, bei denen man nicht mit Gegenwehr rechnen müsste, und daher hätte es schon eine große Gruppe Entführer gebraucht, um 5 Kinder unbemerkt aus einem Haus zu schaffen. Weiter: Die Mutter wäre von einem Gegenstand aufgewacht, der auf das Dach des Hauses fällt, aber nicht von einem vor-/davonfahrenden Auto und dem Lärm im Haus, den es verursacht hätte, die Kinder zu entführen? Eine Entführung während des Brandes kann ich mir noch weniger vorstellen.

Ich lese jetzt mal den original Wiki-Artikel in voller Länge.

Danke, @Theheist, interessantes Thema und super erstellte Diskussion. :)


melden

"The children who went up in smoke" - Die Familie Sodder

05.08.2016 um 11:29
Da @theist und ich wohl den gleichen Fall bearbeitet haben, stelle ich meine Bearbeitung nochmals rein, dieser ähnelt dem EP und wurde auch als EP geschrieben, muss also nicht extra nochmals gelesen werden. Da ich noch nicht ganz mit der Bearbeitung durch war, endet er plötzlich. Also, dort sind hier und da eventuell eine paar Kleinigkeiten mit drin, da mir viele solcher Dinge komisch erschienen, die ich erwähnenswert fand.
BITTE NICHT LESEN WENN MAN DEN EP ALS AUSREICHEND EMPFINDET, VIELES WIEDERHOLT SICH.


1895 wurde George Sodder, damals als Giorgio Soddu, in Italien (Tula, Sardinien) geboren. 13 Jahre später wanderte er mit einem älteren Bruder in die USA aus. Allerdings ging sein Bruder wieder zurück nachdem sie in Ellis Island durch den Zoll gingen.
George Sodder erzählte nie viel warum er Italien verlassen hat.

Sodder arbeitete sich nun nach oben. Ein paar Jahre bei der Eisenbahnen in Pennsylvania, einige Zeit als Fahrer in Smithers West Virginia. 
Nach einigen Jahren konnte sich George Sodder als Spedition selbstständig machen. 
Er heiratete Jennie Cipriani, ebenfalls eine Italienerin die in ihrer Kindheit in die USA auswanderte.

Die beiden zogen in ein Fachwerkhaus, etwas ausserhalb von Fayetteville. In der Gegend gab es viele italienische Immigranten. 
Georges Spedition lief gut und wuchs. Die Sodders wurden zu einer sehr respektierten mittelklasse Familie in der Gegend.
Seine eigene Meinungen, unter anderem politischer Natur, vertrat George immer sehr stark. Dadurch kam es teilweise zu entfremdungen innerhalb der Gemeinschaft.
Insbesonders seine Meinung zu Mussolini, dem italienischen Diktator, ergaben einige heftige Diskussionen mit anderen Immigranten.

1923 wurde das erste der insgesamt 10 Kinder geboren. Das letzte Kind, Sylvia wurde 1943 geboren.
Im Oktober 1945 warnte ein Versicherungsverkäufer George, dass sein Haus in Rauch aufgehen würde... und seine Kinder zerstört (original destroyed) werden. Dies wären die Folgen da George zu früheren Zeiten viele schmutzige Bemerkungen über Mussolini gemacht hatte.
Ein anderer Gast der angeblich Arbeit bei den Sodders suchte, warnte George davor, dass eines Tages ein paar Sicherungen durchbrennen würden und ein Feuer ausbrechen somit ausbrechen würde. George verwirrte diese Aussage, denn er hatte erst kürzlich einen elektrischen Ofen installiert und das Haus verkabelt, ein örtliches Unternehmen versicherte, dass es nun sicher sei.
Ebenfalls bemerkten seine älteren Söhne vor den Wochen des Brandes, wie ein fremdes Auto an der Hauptstraßen parkte. Die Insassen beobachteten die jüngeren Sodder Kinder auf dem Schulweg nach hause..

An Heiligabend feierten die Sodders ganz normal Weihnachten. Marion die älteste Tochter, überraschte ihre 3 jüngeren Geschwister Martha, Betty und Jennie mit Spielsachen als Geschenke. Die jüngeren Kinder waren so begeistert von den Spielsachen und fragten ihre Mutter ob sie länger als normal aufbleiben dürften um mit den Spielsachen zu spielen.

Um 22 Uhr erlaubte Jennie (hier ist die Mutter gemeint), den jüngeren noch so lange wach zu bleiben, bis der 14 jährige Maurice und der 10 jährige Louis ins Bett gehen würden. Sie erinnerte die beiden Jungs noch daran, die Kühe in den Stall zu bringen, sowie die Hühner zu füttern. Danach brachte sie Sylvia (2 Jahre) ins Bett und legte sich schlafen.

George Sodder, sowie die zwei ältesten Söhne John (23 Jahre) und George junior (16 Jahre) schliefen zu diesem Zeitpunkt schon, da sie den Tag über arbeiten waren.

Um ca 0:30 Uhr klingelte das Telefon. Jennie Sodder erwachte davon und ging nach unten um das Telefonat entgegen zu nehmen. Am Telefon war eine Frau, deren Stimme sie nicht kannte. Die fremde Frau fragte nach einer unbekannten Person. Jennie Sodder erklärte daraufin, die Frau hätte wohl die falsche Nummer gewählt. Im Hintergrund konnte sie Gelächter und Glässerklirren vernehmen. Sie dachte es handelte sich um einen Scherzanruf.
Später erinnerte sie sich, dass die Frau seltsam lachte.
Nach dem Telefonat ging Jennie zurück ins Bett. Auf dem Weg dorthin bemerkte sie, dass die Vorhänge noch offen waren und das Licht brannte. Dies erledigten normalerweise die Kinder wenn sie länger als die Eltern aufblieben. 
Im Wohnzimmer fand sie Marion schlafend auf der Couch. Sie nahm an, die anderen Kinder wären schon nach oben auf den Dachboden gegangen um zu schlafen. Sie schloss die Vorhänge, machte das Licht aus und legte sich ebenfalls wieder schlafen.

Um 1:00 Uhr wurde sie von einem lauten Geräusch geweckt, ein Gegenstand schlug mit einem lauten Knall auf das Dach, danach hörte sie ein rollendes Geräusch. Nachdem nichts weiter passierte schlief sie wieder ein. Eine halbe Stunde später erwachte sie erneut und roch Rauch. Sie entdeckte ein Feuer in Georges Arbeitszimmer, welches sich sich von der Telefonleitung und den Sicherungskasten ausbreitete. Sie weckte George, dieser weckte wiederrum seine älteren Söhne.

Beide Eltern sowie Marion, Sylvia und die beiden älteren Söhne konnten aus dem Haus flüchten. Sie riefen verzweifelt nach den anderen Kindern auf dem Dachboden, bekamen aber keine Antwort. Hinauf konnten sie nicht mehr, da die Treppe schon in Flammen stand.

George Sodder versuchte die Kinder auf dem Dachboden zu retten. 
Zuerst kletterte er barfuss die Wand hinauf und zerbrach das Dachbodenfenster, dabei verletzte er sich am Arm.
Er wollte eine Leiter holen, die in der Nähe des Hauses stand um von aussen auf den Dachboden zu gelangen wo die anderen Kinder schliefen. Doch die Leiter war unauffindbar. Später wurde die Leiter in einer Böschung etwas weiter vom Haus entfernt aufgefunden.
Ein Wasserfass welches den Brand hätte löschen oder eindämmen können war festgefroren und somit nicht einsetzbar.
Zuletzt versuchte George Sodder seine beiden Lastwagen unter das Fenster zu ziehen um von dort aus in das Dachbodenfenster zu gelangen, doch die Lastwagen sprangen nicht an, obwohl sie am Vortag noch völlig normal und ohne Probleme genutzt wurden.
Ebenfalls war es sehr schwierig die Feuerwehr zu rufen. Da das Telefon der Sodders nicht funktionierte rannte Marion zu einem Nachbarn um diese zu verständigen. Relativ zeitgleich entdeckte ein Autofahrer den Brand. Aus einer nahegelegenen Kneipe wollte er die Feuerwehr verständigen. Beide Anrufe blieben erfolglos, da entweder der Operator nicht erreicht wurde oder keine Leitung zustande kam. 
Zu diesem Zeitpunkt gingen die verbliebenen Sodders davon aus, dass ihre 5 Kinder auf dem Dachboden verbrannten.
Die Feuerwehr konnte einige Zeit später durch den Nachbar oder den Autofahrer alarmiert werden. Ein Telefon mitten in der Stadt funktionierte dann.
Die Feuerwehr war durch den Krieg stark unterbesetzt und reagierte deshalb erst am nächsten Morgen.
Chief J.S Morris sagte am nächsten Tag aus, es hätte so lange gedauert, da keiner da war der fähig war die Löschfahrzeuge zu fahren und zu bedienen, so musste er warten bis jemand verfügbar war.
Das Haus brannte innerhalb von 45 Minuten nieder.

Die Feuerwehr, ein Feuerwehrmann war Jennie Sodders Bruder, konnte nicht mehr viel machen. Sie durchsuchten aber die Asche. Um 10:00 Uhr erzählte Chief Morris den Sodders, dass er keinerlei Knochen gefunden hätte, wie man hätte erwarten können. In anderen aberichten heißt es, sie hätten ein paar Knochenfragmente sowie innere Organe gefunden, dies jedoch nicht den Sodders mitgeteilt.
Von modernen Feuerwehrleuten wurde festgestellt, dass die Suche nach den Überresten bestenfalls flüchtig war.
Morris glaubte an das versterben der Kinder durch den Brand. Dies bedeutet, dass das Feuer heiß genug war um die Körper vollständig zu verbrennen.

Die örtlichen Leichenbeschauer, die am Tag nach dem Brand gerichtlich einberufen wurden, gaben an, dass das Feuer durch eine fehlerhafte Verdrahtung verursacht wurde. Einer der Juroren war der Mann der George Sodder drohte sein Haus würde abbrennen und seine Kinder würden zerstört, als Vergeltung für seine Anti- Mussolini Einstellung.

Der Chief erklärte den Sodders, nichts an den Ruinen zu verändern, damit eine gründlichere Untersuchung des Arbeitszimmers durchgeführt werden kann. Doch nach 4 Tagen hielten die sodders es nicht mehr aus und räumte mit einem Bulldozer auf um einen Erinnerungsgarten für seine Kinder zu schaffen.

Während seiner ersten Vernehmung gab John Sodder an auf dem Dachboden gewesen zu sein um seine Geschwister aufmerksam zu machen. Später revidierte er dies und gab an lediglich nach oben gerufen zu haben und somit seine Geschwister nicht gesehen hat.

Am 30 Dezember wurden die Totenscheine für die 5 Kinder ausgestellt. Die lokale Zeitung widersprach sich selbst in ihren Berichten. Erst schrieb sie, alle Leichen wurden gefunden, später im selben Artikel hieß es es wäre nur ein Teil eines Körpers gefunden. Die Letern waren in zu tiefer Trauer um der Beerdigung am 2 Januar beizuwohnen. Die anderen Kinder waren auf der Beerdigung.

Schon kurze Zeit später begannen die Sodders den offiziellen Ablauf anzuzweifeln. Sie fragten sich warum es durch ein elektrisches Problem zu dem afeuer kam, denn die Weihnachtsbeleuchtung lief auch noch als es schon brannte.
Dann fanden sie die Leiter 23 Meter vom Haus enfernt in einer Böschung, obwohl diese sonst immer am Haus angelehnt war.

Ein Telefonreparateur, sagte den Sodders, dass die Telefonleitung nicht durch den Brand kaputt ging, sondern diese zerschnitten wurde, wenn den jemand in der Lage die 14 Meter hoch zu klettern um diese zu erreichen.
Ein Nachbar sah einen Mann zu dem ungefähren Zeitpunkt des Brandes wie er eine (Art) Seilwinde stehlen. Dieser konnte identifiziert und verhaftet werden, er behauptete derjenige gewesen zu sein, der die Seilwinde stahl und auch die Telefonleitung durschnitten zu haben, in dem Glauben er hätte die Stromleitung durchschnitten. Sinn und Zweck dieser Tat konnten nicht aufgeklärt werden. Jedoch bestritt der Mann mit dem Feuer was zu tun zu haben. Schriftliche Auszeichnungen über ihn existieren nicht.
1968 gab Jennie Sodder an, wenn der Mann die Stromleitung und nicht die Telefonleitung durchtrennt hätte, hätten sie ihr Mann und die verbliebenen Kinder es nicht lebend aus dem Haus geschafft.

Ebenso hatte Jennie Sodder Probleme zu akzeptieren, dass keinerlei Überreste von den Kindern gefunden wurde.
Viele Haushaltsgeräte und Teile des Blechdaches wurden wurden in der Asche gefunden und waren sogar noch zu erkennen.
Daraufhin verglich sie ihr Feuer mit einem Brand zur etwa gleichen Zeit an einem ähnlichem Haus. Bei diesem Brand wurden von allen 7 Opfern Skelettreste gefunden.
Als Test verbrannte sie kleine Haufen von Tierknochen um zu sehen wann nichts mehr übrig bleiben würde. Doch dies geschah nie, es blieb immer ein Rest Knochen vorhanden.
George Sodder glaubte, dass die Lastwagen manipuliert wurden und deshalb nicht angesprungen sind. Er dachte, derselbe Mann der auch die Telefonleitung kappte könnte damit etwas zu tun haben. 
Einer seiner Schwiehersöhne jedoch sagte 2013 in einer Zeitung, er glaube das George Sodder einfach die Lastwagen abgewürgt hatte, bedingt durch die Panik.

Lange Zeit dachte man die nächtliche Anruferin könnte etwas mit der Sache zu tun haben. Ermittlungen brachten allerdings zutage, dass die Frau sich wirklich nur verwählt hatte.

Dann gab es weitere Hinweise auf ein absichtlich gelegtes Feuer. Ein Busfahrer gab an, am späten Heiligabend mehrere Personen gesehen zu haben die "Feuerbälle" auf das Sodder Haus warfen. 
Im Frühjahr nachdem der Schnee wag war fand Jennie Sodder einen kleinen, runden,dunkelbrünen, harten Gummiball ähnlichen Gegenstand. George Sodder erinnerte sich, dass seine Frau einen lauten Schlag in der Nacht hörte und meinte es könne sich bei dem Gegenstand um eine Handgranate, "Ananas Bombe" oder ein ähnliches Hilfsmittel zur Brandbeschleunigung handeln. Die Sodder Familie gab auch an, der Brand hätte im Dachgeschoss begonnen, konnten dies aber nicht nachweisen. Die Feuerwehr ging nicht davon aus.

Andere Zeugen gaben an die Kinder gesehen zu haben. Eine Frau die von der Straße aus den Brand beobachtete, sagte sie hätte die Kinder aus einem vorbeifahrenden Auto herauspähen sehen. Eine weitere Dame behauptete den Kindern am nächsten Morgen an einer Raststätte bedient zu haben (Frühstück). Und bemerkte zeitgleich ein Auto mit Florida Nummernschild.


Die verschwundenen Kinder:

- Maurice, geboren am 8 Juli 1931
- Martha, geboren am 22 Januar 1933
- Lois, geboren am 25 Dezember 1935
- Jennie, geboren am 19 September 1937
- Betty, geboren am 4 März 1940.



http://charleyproject.org/cases/s/sodder_louis.html (Archiv-Version vom 29.07.2016)

Wikipedia: Sodder children disappearance


2x zitiertmelden

"The children who went up in smoke" - Die Familie Sodder

05.08.2016 um 11:39
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb: entscheidenste Frage ist sicherlich: wurden nach dem Brand keine menschlichen Überreste gefunden und wenn nicht, warum nicht
Direkt nach dem Brand bekamen die Sodders gesagt es wäre nichts gefunden worden. Einige Monate später, nachdem die Sodders schon Probleme mit der Glaubhaftigkeit hatten engagierten sie einen Privatdetektiv. Der fand heraus, dass Chief Morris rumerzählte es wären Überreste gefunden worden, er hätze diese begraben er wollte dies nur den Sodders nicht mitteilen.
Die Sodders verlangten daraufhin das Grab zu sehen. Es wurde gegraben und tatsächlich etwa gefunden. Leider war dies nichts menschliches, sondern eine Leber von einer Kuh, dazu noch frisch und nicht verbrannt. Chief Morris Aussage dazu war, er erhoffe sicj, dass die Sodders nun Ruhe geben würden.

Etwas konnten die Sodders erwirken, dass nochmals in den Brandresten gesucht wurde, da wurden dann tatsächlich Knochenfragmente gefunden. Diese waren menschlich und wurden untersucht. Die Knochenfragmente stammten (ich glaube von der Wirbelsäule), jedenfalls ergab die Untersuchung das alle Fragmente von derselben Person stammten und die Person bei Todeszeitpunkt 16 oder 17 Jahre alt war. Dies kann man wohl an erkennen (etwas war noch nicht verwachsen, wenn ich es richtig verstanden habe). Höchstens wäre die vertorbene Person 22 Jahre alt gewesen.
Problem hierbei das älteste verschwundene/ verbrannte Kind der Sodders war bei dem Brand Maurice (14 Jahre).


melden

"The children who went up in smoke" - Die Familie Sodder

05.08.2016 um 11:44
Dieses zugesandte Foto und vor allem der Text drunter sind ja auch mal rätselhaft. Brother Frankie und die ilil boys. O.o Und dass der Detektiv verschwand.


melden

"The children who went up in smoke" - Die Familie Sodder

05.08.2016 um 11:45
@Teegarden
Das wird ja immer besser. Innere Organe wie Leber etc. würden so einen Brand nicht überstehen, die verbrennen. Wenn der Rest des Körpers verbrannt sein soll, dann wären es auch die Organe. Komische Ideen, die jener "chief" dort gehabt haben soll.

Knochen wären bei einem solchen Brand zu erwarten gewesen. Aber auch hier muss man vorsichtig sein: selbst heute irren sich Gerichtsmediziner immer wieder gewaltig in der Einschätzung des Alters des Opfers. Und wir reden von 1946. Daher denke ich, wenn das alles so stimmt, könnten die Knochen vermutlich auch die eines 14-jährigen sein.


1x zitiertmelden

"The children who went up in smoke" - Die Familie Sodder

05.08.2016 um 11:51
Das wird ja immer besser. Innere Organe wie Leber etc. würden so einen Brand nicht überstehen, die verbrennen schnell und ganz. 
Die Leber war auch nur ein Trick des örtlichen Chiefs, das ganze hat wohl ziemliche Wellen geschlagen und er wollte ruhe haben und hat die "Leberaktion" lediglich inszeniert. Diese konnte ja aufgeklärt werden.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Knochen wären bei einem solchen Brand zu erwarten gewesen. Aber auch hier muss man vorsichtig sein: selbst heute irren sich Gerichtsmediziner immer wieder gewaltig in der Einschätzung des Alters des Opfers. Und wir reden von 1946. Daher denke ich, wenn das alles so stimmt, könnten die Knochen vermutlich auch die eines 14-jährigen sein.
Ja, die Knochenfragmente könnten auch von einem 14 jährigen stammen, es gibt wohl vereinzelt Fälle wo dieses verwachsen auch schon in einem früheren Alter möglich ist. Auszuschliessen ist es jedenfalls nicht.
Ist halt nur etwas merkwürdig, dass nur noch von einer Person was gefunden wurde, kann allerdings auch natürlich daran liegen, dass die Sodders ja schon ziemlich viel am Unglücksort verändert und bepflanzt haben. Dann lässt sich, gerade mit den damaligen Mitteln, noch weniger auffinden.


melden

"The children who went up in smoke" - Die Familie Sodder

05.08.2016 um 12:51
Zitat von TheheistTheheist schrieb:I love brother Frankie
Kann sich jemand darauf einen Reim machen?


1x zitiertmelden

"The children who went up in smoke" - Die Familie Sodder

05.08.2016 um 13:42
Zitat von MinderellaMinderella schrieb:Kann sich jemand darauf einen Reim machen?

Louis Sodder
I Love brother Frankie
lili Boys
A90132 or 35


auf websleuths und reddit gab es natürlich die wildesten spekulationen darüber. ich möchte über deren gehalt jetzt nicht wertendes sagen, weil ich auch keine vernünftige erklärung für diesen kryptischen text habe und er extrem dazu verleitet, hinein zu interpretieren.
was mir erinnerlich ist:
einerseits soll 90132 die ehemalige postleitzahl von palermo/sizilien gewesen sein, andererseits könnte i love brother frankie mit frank sinatra zusammenhängen, dem ja auch kontakte ins mafiöse millieu nachgesagt wurden - wie einige user meinten. :D
ilil boys erinnerte die user dieser foren an Lil' Italy (Little Italy) ...

ich muss nochmal nachsehen, irgendein user hat diesen text in einem anderen forum genauer zerpflückt und meinte, statt den zahlen buchstaben zu erkennen. komme nur leider gerade nicht darauf, welches wort er genau erkannt haben will. ich liefere das nach, wenn es mir wieder unterkommt.


melden

"The children who went up in smoke" - Die Familie Sodder

05.08.2016 um 13:45
Danke, @Theheist - puh, ich weiß ja nicht. :D

Warum sollte überhaupt jemand ein Foto schicken und dann ein Rätsel auf die Rückseite schreiben?


4x zitiertmelden

"The children who went up in smoke" - Die Familie Sodder

05.08.2016 um 13:59
@Minderella
kreativ sind sie! :D
Zitat von MinderellaMinderella schrieb:Warum sollte überhaupt jemand ein Foto schicken und dann ein Rätsel auf die Rückseite schreiben?
vielleicht war es für den, der die karte gesandt hat, kein rätsel, sondern eine klare ansage. die eben leider nur für den verfasser wirklich sinn ergibt. ^^ gibt ja immer wieder arme irre, die sich am leid von opfer und/oder hinterbliebenen ergötzen und bei schlimmen kriminalfällen aus ihren löchern gekrochen kommen.

leider habe ich kein gescanntes oder abfotografiertes original gesehen, deswegen kann ich auch nicht sagen, ob wirklich das darauf stand, was als inhalt im netz kursiert.

auf jeden fall trug die karte mit dem foto einen poststempel von central city/kentucky.


melden

"The children who went up in smoke" - Die Familie Sodder

05.08.2016 um 14:01
Es gibt in der Schilderung des Falles die eine oder andere Ungereimtheit, die ich nicht einzuordnen vermag:
Zitat von TeegardenTeegarden schrieb:Im Oktober 1945 warnte ein Versicherungsverkäufer George, dass sein Haus in Rauch aufgehen würde...
Das ist anscheinend erstmal nur eine Behauptung des G.S., Beweise dafür werden erstaunlicherweise aber nicht genannt (z.B. Zeugen). Die normale Reaktion aber wäre doch gewesen, diesen Versicherungsvertreter zu fragen, wie er zu dieser merkwürdigen Aussage käme; zumal er ja offensichtlich aus der eigenen Gemeinde kam und den Sodders bekannt gewesen sein muss. Darüber wird erstaunlicherweise aber nichts berichtet.
Zitat von TeegardenTeegarden schrieb:Der Chief erklärte den Sodders, nichts an den Ruinen zu verändern, damit eine gründlichere Untersuchung des Arbeitszimmers durchgeführt werden kann. Doch nach 4 Tagen hielten die sodders es nicht mehr aus und räumte mit einem Bulldozer auf um einen Erinnerungsgarten für seine Kinder zu schaffen.
Das ist für mich ein ganz unglaublicher Vorgang: nur vier Tage nach dem Brand verhindern die Sodders eine angekündigte (und anscheinend von ihnen selbst geforderte) gründlichere Nachuntersuchung trotz eines offiziellen Verbots durch den Einsatz eines Bulldozers.
Auch der Bau eines Erinnerungsgartens ist aus meiner Sicht dafür kein Argument.
Zitat von TeegardenTeegarden schrieb:George Sodder glaubte, dass die Lastwagen manipuliert wurden und deshalb nicht angesprungen sind.
G.S. glaubte (!) an eine Manipulation, aber er hat das nicht zeitnah überprüft bzw. dem Sheriff gemeldet und überprüfen lassen! Finde ich schon sehr merkwürdig und ist für mich nicht nachvollziehbar. Eine Überprüfung hätte zweifelsfrei den Verdacht einer Manipulation bestätigen bzw. beseitigen können.


1x zitiertmelden

"The children who went up in smoke" - Die Familie Sodder

05.08.2016 um 14:32
Noch eine Ergänzung:
Ich hatte im Wiki-Artikel den folgenden Satz betr. Nichtanspringen der Lkw bisher überlesen:
However, one of his sons-in-law told the Charleston Gazette-Mail in 2013 that he had come to believe that Sodder and his sons might have, in their haste to start the trucks, flooded the engines.[
Das scheint mir eine durchaus plausible Erklärung zu sein; aber genau das hätte man am nächsten Morgen überprüfen können und müssen.


melden

"The children who went up in smoke" - Die Familie Sodder

05.08.2016 um 15:38
Zitat von SeefahrerSeefahrer schrieb:Das ist anscheinend erstmal nur eine Behauptung des G.S., Beweise dafür werden erstaunlicherweise aber nicht genannt (z.B. Zeugen). Die normale Reaktion aber wäre doch gewesen, diesen Versicherungsvertreter zu fragen, wie er zu dieser merkwürdigen Aussage käme; zumal er ja offensichtlich aus der eigenen Gemeinde kam und den Sodders bekannt gewesen sein muss. Darüber wird erstaunlicherweise aber nichts berichte
Da diesee Versicherungsvertreter bei den Sodders zu hause war gibt es dementsprechend keine weiteren Zeugen ausser der Sodders. Ob und wie George darauf reagiert hat ist mir zumindest leider nicht bekannt.
G.S. glaubte (!) an eine Manipulation, aber er hat das nicht zeitnah überprüft bzw. dem Sheriff gemeldet und überprüfen lassen! Finde ich schon sehr merkwürdig und ist für mich nicht nachvollziehbar. Eine Überprüfung hätte zweifelsfrei den Verdacht einer Manipulation bestätigen bzw. beseitigen können.
Ähm, soweit ich verstanden habe bekamen die Sodders erst nach und nach Zweifel an der offiziellen Version. Erst nachdem ihnen verschiedene Dinge aufgefallen waren hinterfragten sie vieles. Deshalb finde ich es nicht merkwürdig, dass sie es nicht sofort überprüft haben. Warum denn auch es hieß Kinder durch Unfall verbrannt.


1x zitiertmelden

"The children who went up in smoke" - Die Familie Sodder

05.08.2016 um 16:07
@Teegarden
Zitat von TeegardenTeegarden schrieb:Da diesee Versicherungsvertreter bei den Sodders zu hause war gibt es dementsprechend keine weiteren Zeugen ausser der Sodders. Ob und wie George darauf reagiert hat ist mir zumindest leider nicht bekannt.
Die Aussage betr. der Bemerkung des Versicherungsvertreters kann ja nur von den Sodders selber kommen. Aber es irritiert mich, dass anscheinend von den Sodders nichts weiter über diese doch sehr bedrohende Aussage kommuniziert worden ist.
Anscheinend hat es auch keine Beanstandungen durch die Sodders gegeben, dass eben genau dieser Versicherungsvertreter in der Jury des Coroners zur Untersuchung des Brandes war.
Kann es sein, dass die Bemerkung des Versicherungsvertreters nicht als Bedrohung zu verstehen war, sondern als Warnung aufgrund des Zustandes des Hauses.
Zitat von TeegardenTeegarden schrieb:verschiedene Dinge aufgefallen waren hinterfragten sie vieles. Deshalb finde ich es nicht merkwürdig, dass sie es nicht sofort überprüft haben. Warum denn auch es hieß Kinder durch Unfall verbrannt.
Ich hatte es so verstanden, dass G.S. schon in der Brandnacht den Verdacht hatte (nachdem auch die Leiter nicht am üblichen Platz war).
Aber unabhängig davon sind die Lkw am nächsten Tag entweder angesprungen, dann wäre der Verdacht unbegründet gewesen; oder sie wären wieder nicht angesprungen, dann hätte man doch zwangsläufig nach der Ursache gesucht.

Mich stört, dass man einfach einen Verdacht äußerte und es anscheinend dabei bewenden ließ und nichts tat, um ihn zu verifizieren oder falsifizieren.
Der Nachweis einer Manipulation hätte doch ein ganz anderes Licht auf den Fall geworfen.


2x zitiertmelden

"The children who went up in smoke" - Die Familie Sodder

05.08.2016 um 16:25
Irgendwie sind die Mutmaßungen der Sodders ja in sich unlogisch:

1. Einerseits behaupten sie, die Kinder seien entführt worden, da keine Leichenteile gefunden wurden.

2. Andererseits unterstellen sie, dass jemand die Leiter versteckt und die Lastwagen manipuliert hat, damit man die Kindgens nicht vom Dachboden retten konnte.

Beides passt überhaupt nicht zusammen. Wurden die Kinder entführt, braucht man keine Lastwagen zu manipulieren und keine Leiter zu verstecken. Nur in der "Logik" von VTlern mag die Gleichung "mysteriös x mysteriös = Wahrheit" aufgehen.

Wie @Rick_Blaine schon geschrieben hat, stelle ich es mir unmöglich vor, fünf Kinder zu entführen bei dem offensichtlich leichten Schlaf der Mutter - und dann noch dazu Leitern verstecken, Haus in Brand setzen, Lastwagen sabottieren, Telefonkabel in 14 Metern Höhe durchtrennen etcetera etceterorum...
Zitat von SeefahrerSeefahrer schrieb:Kann es sein, dass die Bemerkung des Versicherungsvertreters nicht als Bedrohung zu verstehen war, sondern als Warnung aufgrund des Zustandes des Hauses.
Das ist eine sehr nachvollziehbare Erklärung!


Anzeige

melden