Soeben habe ich auch einen Bericht zum Prozeßauftakt in der Bild entdeckt:
http://www.bild.de/regional/ruhrgebiet/apotheker/prozess-gegen-panschapotheker-53833148.bild.htmlEs werden noch einmal die wesentlichen Punkte der Anklage zusammengefasst, daß es z.B. mutmaßlich mindestens 1.000 geschädigte Krebspatienten betroffen sind, Ausschnitte:
(...) ist eine von mutmaßlich mindestens 1000 geschädigten Krebspatienten.
(...)
Laut Anklage soll allein den gesetzlichen Krankenkassen ein Schaden von 56 Millionen Euro entstanden sein. Ob der Angeklagte im Laufe des Prozesses sein Schweigen bricht und sich erstmals zu den Vorwürfen äußert, blieb zunächst unklar.
(...)
Zwischen 2012 und 2016 soll der Apotheker fast 62 000 Mal Krebsmedikamente mit zu wenig Wirkstoff versehen haben. Es sei ihm darum gegangen, „sich eine erhebliche Einnahmequelle zu verschaffen”, argumentiert die Staatsanwaltschaft. In der Anklageschrift sind 35 Wirkstoffe aufgeführt, von denen der Apotheker höchstens 70 Prozent der eigentlich benötigten Menge eingekauft haben soll.
Ich kann mich noch erinnern, als wir mal vor ca. 10 Jahren eine Reklamation wegen Microlöchern (kommt bei einer von 1 Mio. Ampullen vor. Microlöcher entstehen durch kleinste Unebenheiten im/am Material und sind durch das bloße Auge oder Prüfmaschine nicht erkennbar) in einer NaCl-Infusionsflasche hatten, die auch als Basislösung für eine Krebsinfusion gedient hat.
Schaden: über 5.000 Euro.
Wenn man ungefähr weiß, wieviel Euro eine 500ml- oder 1000ml-Flasche Kochsalz in der Herstellung kostet und wieviel allein eine Ampulle mit Wirkstoff zur Chemotherapie, kann man sich in etwa ausmalen, wie diese Summen zustande kommen, die hier im Raum stehen. Und das ist nur der materielle Schaden.
Den Schaden am Patienten, wieviel Zeit oder Chance auf Heilung durch diese Aktionen verloren gegangen ist, kann man nicht ermessen oder greifen, konnte aber - wie ich finde- in der Doku vom NDR, näher gebracht werden, in der die eine Patientin darüber berichtete, wie sie sich während der Zeit der Chemo aus der Apotheke des Angeklagten und später dann, gefühlt hat.
Ich darf darüber eigentlich gar nicht zu viel nachdenken.
frauZimt schrieb am 12.10.2017:Es ist schon eine Weile her-aber ich meine gelesen zu haben, dass diese Apotheke keine Medikamente für Chemotherapien herstellen darf.
....Oder irre ich mich?
Nein, Du irrst Dich nicht. Ich habe es auch so gelesen, daß der Reinraum für Zytostatikaherstellung (höchste Reinraumklasse) dicht ist und bleibt.