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Bottrop: Apotheker-Skandal, mit gepanschten Krebsmitteln gehandelt

343 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Krebs, Ruhrgebiet, Apotheke ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Bottrop: Apotheker-Skandal, mit gepanschten Krebsmitteln gehandelt

18.11.2017 um 18:42
@frauZimt

das mit den Klacken, auch wenn die Ärztin okay war - zeigt ganz deutlich, dass es auch zwischen Ärzten und Kliniken Kungelei gibt (wie du auch richtig festgestellt hast).

Ich finde diesen Gedanken unerträglich - jeder hält anscheinend die Hand auf - und die Patienten müssen das alles ausbaden.

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Bottrop: Apotheker-Skandal, mit gepanschten Krebsmitteln gehandelt

18.11.2017 um 18:59
Zitat von OptimistOptimist schrieb:das mit den Klacken, auch wenn die Ärztin okay war - zeigt ganz deutlich, dass es auch zwischen Ärzten und Kliniken Kungelei gibt (wie du auch richtig festgestellt hast).
Ich finde diesen Gedanken unerträglich - jeder hält anscheinend die Hand auf - und die Patienten müssen das alles ausbaden.
Aber auch der eingespielte Weg zwischen Arzt und Onkologie hat f. den Patienten Vorteile.
Denke ich jedenfalls. Die Ärztin hatte bei Rückfragen immer gleich den Chefarzt an der Strippe.

Ich glaube, man muss jetzt einfach die Ermittlungen abwarten.
Und ich hoffe, dass im Rahmen dieses Falles auch viele andere Fragen diskutiert werden.

Die Menschen werden hier immer älter und gerade dieses Thema wird viele berühren, wenn nicht als direkt Betroffener, dann als Angehöriger.


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Bottrop: Apotheker-Skandal, mit gepanschten Krebsmitteln gehandelt

18.11.2017 um 19:03
Zitat von Gast12777Gast12777 schrieb am 15.11.2017:Die Apotheke ist weiterhin gut besucht, komme dort sehr oft vorbei und es ist immer sehr viel los, ich kann jetzt nicht sagen, ob es mehr oder weniger ist als vor der Aufdeckung.
Wenn die Mutter beweisen konnte , das sie nichts von dem Betrug des Sohnes mitbekommen hatte , wird sie diese/ihre Apotheke weiterführen dürfen.

Frage ist jetzt,wie steht sie zu ihrem Sohn nach all dem ?


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Bottrop: Apotheker-Skandal, mit gepanschten Krebsmitteln gehandelt

18.11.2017 um 19:37
Zitat von belladybellady schrieb:Frage ist jetzt,wie steht sie zu ihrem Sohn nach all dem ?
Warum?
Das ist doch ihre persönliche Sache.
Ich fänds o.k., wenn sie trotzdem zu ihm hält. Er ist ihr Sohn.
Da die Apotheke auf sie zurückübertragen wurde, werden die schon zusammen stehen.

Erstmal gilt die Unschuldsvermutung.
Wie auch in anderen Fällen, darf der Mann nicht vorverurteilt werden.

Und wenn alles so zutrifft, warum haben es ihm die Institutionen so leicht gemacht?


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Bottrop: Apotheker-Skandal, mit gepanschten Krebsmitteln gehandelt

21.11.2017 um 09:30
Für alle die mitdiskutieren:
Hier gibt es eine Übersicht, die wohl seinesgleichen sucht. Correctiv hat sich große Arbeit gemacht und tief recherchiert.
https://correctiv.org/recherchen/stories/2017/11/10/der-alte-apotheker/
Pflichtlektüre um am Ball zu bleiben ;-)
Außerdem gibt es auf der Seite immer wieder Updates zur Verhandlung


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Bottrop: Apotheker-Skandal, mit gepanschten Krebsmitteln gehandelt

21.11.2017 um 09:59
@Swagger

Viele Dank, für die Seite. (Ich lese mich ein)
Fastastisches Eingangsbild (oder wie man das nennt).
Das erinnert an mittelalterliche Zeiten, in denen die Menschen Pfuschern und Scharlatanen ausgesetzt waren.

In unserer Gegenwart, bei den medizinischen Möglichkeiten - und wirklich hohen Kosten, die für eine Medizin auf höchstem Standard gezahlt werden, bekommen die Kranken Kochsalz, Wasser - (und wohl auch in anderen Fällen abgelaufene Medikamente) angedreht?
Von Angehörigen eines Berufsstandes, der selbst gut an der Krankheit (und Prophylaxe)  mitverdient?
Unfassbar, wenn das alles während des Prozesses bestätigt wird.
Der Angeklagte schweigt.

Ich wünsche mir, dass Apotheker selber tätig werden, um das angeschlagene Vertrauen in ihre Zunft wieder herzustellen.


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Bottrop: Apotheker-Skandal, mit gepanschten Krebsmitteln gehandelt

21.11.2017 um 12:31
@frauZimt
@Swagger
wirklich ein ganz klasse Artikel.
»Ich glaube ich krieg da nur Wasser! Ich merke nichts, keine Nebenwirkungen, und das Blutbild ändert sich nicht.«
...

Ihre Ärztin startet noch einen letzten Versuch, eine Immuntherapie mit einem Antikörper, der für ihre Krebsart noch gar nicht zugelassen ist. Die Chancen bei solch einem sogenannten Off-Label-Use sind unbestimmt, aber die Kasse stimmt zu, und Stadtmanns Apotheke liefert die erste Infusion, im November 2016. Noch einmal schöpft Neitzel Hoffnung. Aber als nach drei Wochen die Blutwerte kommen, sind ihre Tumormarker noch einmal angestiegen, auf fast 12.000. „Ich habe meiner Familie gesagt: Das ist das letzte Weihnachtsfest, das ich erleben werde.“ Neitzel macht eine Bestattungsvorsorge. Sie will nicht, dass sich ihre Angehörigen darum kümmern müssen, wie und wo sie begraben wird.
...
Dann wird Peter Stadtmann festgenommen. Neitzel erinnert sich an den November-Tag 2016 wie andere an den 11. September 2001. Sie liest online von der Festnahme und den Vorwürfen gegen Stadtmann. Sie hat nicht den geringsten Zweifel: Der hat das mit mir gemacht. Vier Tage später kommt dieselbe Antikörpertherapie aus einer anderen Apotheke. Der Tumormarker fällt. Binnen weniger Tage. Von 12.000 auf 6000.

Neitzel hat mutmaßlich fast fünf Monate lang nur Kochsalzlösung bekommen. Ihre Tumormarker haben sich seither bei 6000 eingependelt, im Ultraschall sieht man: ihr Tumor verschwindet. Aber nun sind Lebermetastasen aufgetreten - und als Ärztin weiß sie, was das bedeutet:
Müsste das nicht schon ausreichen, um ihm Körperverletzung nachweisen zu können?


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Bottrop: Apotheker-Skandal, mit gepanschten Krebsmitteln gehandelt

21.11.2017 um 13:03
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Da die Apotheke auf sie zurückübertragen wurde, werden die schon zusammen stehen.
https://www.waz.de/staedte/bottrop/apotheker-skandal-familie-sicherte-sich-teil-des-vermoegens-id212217195.html

Der Zusammenhalt in der Familie ist nicht zu übersehen ...
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Und wenn alles so zutrifft, warum haben es ihm die Institutionen so leicht gemacht?
Ich denke , da er aus so einem Elternhaus aus dieser Sparte oder muss man schon sagen "Milieu" kam, hatte er schon enorme Vorkenntnisse über so manche Schwachstelle in diesem System ....

Erinnert mich auch irgendwie an diesen Skandal mit den Brustimplantaten....    


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21.11.2017 um 13:11
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Müsste das nicht schon ausreichen, um ihm Körperverletzung nachweisen zu können?
Nicht zwingend, aber eine Kausalität drängt sich auf. Der Tatrichter könnte sich diesbezüglich z.B. auf Erfahrungssätze berufen, denn, ich zitiere: "Auch Erfahrungssätze mit bloßen Wahrscheinlichkeitsaussagen sind bei der Urteilsbildung zu berücksichtigen (Fezer StV 1995, 95 (97); MüKoStPO/Miebach Rn. 29). Es gibt eine Vielzahl von Erfahrungsregeln, die mehr oder weniger hohe Wahrscheinlichkeiten ausdrücken und dadurch zwar keine zwingenden Schlussfolgerungen erlauben, wohl aber die konkrete Möglichkeit eines bestimmten Sachverhalts unterstreichen. Diese Wahrscheinlichkeitsaussagen können auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen, aber auch aus anderen Berufs- und Lebensbereichen herrühren und kriminalistische oder forensische Erfahrungsregeln enthalten ... " (BeckOK § 261 StPO Rn. 41). Das Ganze muss dann auch noch widerspruchsfrei und lückenlos sein und darf nicht gegen Denkgesetze verstoßen.


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Bottrop: Apotheker-Skandal, mit gepanschten Krebsmitteln gehandelt

21.11.2017 um 13:31
Zitat von DoctorWhoDoctorWho schrieb:Optimist schrieb:
Müsste das nicht schon ausreichen, um ihm Körperverletzung nachweisen zu können?
Nicht zwingend, aber eine Kausalität drängt sich auf.
Wir werden in diesem Prozess einige Perversitäten zu hören bekommen.
In der Markus Lanz Sendung fiel diese Formulierung:

Krebspatienten können nicht geheilt werden. Es geht lediglich um die Verlängerung der Lebenszeit.

In der Tat sind mir auch beide Sichtweisen begegnet, während ich meine an Krebs erkrankte Angehörige durch die Therapien begleitet habe.
Es gibt Ärzte, die sprechen von 5 Jahren, nach denen ein Patient als geheilt gilt (wenn keiner neuer Befund aufgetreten ist).

Und andere Ärzte sagen: Wer Krebs hatte, wird nicht mehr gesund. Er muss sein Leben lang regelmäßig zu den Kontrolluntersuchungen gehen.

Das ist die Haltung: Das Glas ist halb voll oder halb leer.

Meiner Angehörigen und Familie bedeutet es viel, dass sie seit 7 Jahren, glaube ich, ohne Befund ist.
Für sich und für uns ist sie gesund - (nimmt natürlich trotzdem die Kontrollen wahr).

Wenn sich dieser Herr nun darauf beruft, dass es fahrlässige Tötung oder Totschlag nicht sein könne, weil Krebspatienten ohnehin dem Tode geweiht sind, wird mir übel werden.

Jeder Säugling, der zur Welt kommt, ist dem Tod geweiht. Hat je ein Totschläger vor Gericht vorgebracht, "Der Mensch wäre ohnehin irgendwann gestorben?"

Ohne Hoffnung auf Heilung, kann die Medizin die teuren Therapien knicken.

Es gibt sicher Patienten, die auf ein oder zwei Jahre Verlängerung hoffen. Aber bei frühzeitiger Diagnose und anschlagender Behandlung, kann das Leben normal fortgesetzt werden.
Sie Silvie Meiss und viele Andere.

Aber ich greife vor. Ich fürchte nur, die Verteidigung läuft in eine bestimmte Richtung.


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Bottrop: Apotheker-Skandal, mit gepanschten Krebsmitteln gehandelt

21.11.2017 um 16:09
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Krebspatienten können nicht geheilt werden. Es geht lediglich um die Verlängerung der Lebenszeit.
Das wurde so nicht formuliert und es stimmt auch nicht.


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Bottrop: Apotheker-Skandal, mit gepanschten Krebsmitteln gehandelt

21.11.2017 um 16:55
FrauZimt schrieb:
Krebspatienten können nicht geheilt werden. Es geht lediglich um die Verlängerung der Lebenszeit.
Zitat von Cassandra71Cassandra71 schrieb:Das wurde so nicht formuliert und es stimmt auch nicht.
Leider doch.
Ich habe mir die Sendung gerade noch einmal angehört.
Der Satz, dass die Onkologen für die Lebensverlängerung ihrer Patienten arbeiten, fällt sogar 2x.
Der Politiker Palmer sagt: In den meisten Fällen geht es um die Lebensverlängerung der Patienten.
Einer der Gäste sagt das auch (ohne Einschränkung)


Uns sind Ärzte begegnet, die zu meiner Angehörige sagten: nach 5 Jahren (wenn sie beschwerdefrei bleiben), sind sie geheilt.
und  
Wenn Sie nach 5 Jahren befundfrei sind, sind Sie von Krebs geheilt, aber Sie werden nie wieder gesund sein.


Darum hoffe ich, dass die Verteidigung nicht darauf abheben wird.

Abwarten, was der Prozess ergibt.


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Bottrop: Apotheker-Skandal, mit gepanschten Krebsmitteln gehandelt

21.11.2017 um 18:19
Ja, er sagte: In den meisten Fällen. Und das bedeutet nicht, dass Krebspatienten nicht geheilt werden können und es in jedem Fall um Lebensverlängerung geht. Ich bezweifle sogar die Richtigkeit der Aussage "in den meisten Fällen"...es gibt heute bei zahlreichen Krebsarten gute Heilungschancen.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Wenn Sie nach 5 Jahren befundfrei sind, sind Sie von Krebs geheilt, aber Sie werden nie wieder gesund sein.
Seltsame Formulierung. Da müsste man jetzt wissen, was genau dieser Arzt damit gemeint hat.


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Bottrop: Apotheker-Skandal, mit gepanschten Krebsmitteln gehandelt

21.11.2017 um 19:33
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Wenn sich dieser Herr nun darauf beruft, dass es fahrlässige Tötung oder Totschlag nicht sein könne, weil Krebspatienten ohnehin dem Tode geweiht sind, wird mir übel werden.
Mir auch.
Selbst wenn nur noch 1 Jahr zu leben wäre, würde ich für unterlassene Hilfeleistung plädieren, wenn nur Kochsalzlösung im Beutel war (geht ja auch mit um die Lebensqualität bis zum bitteren Ende)

@DoctorWho
Danke für deine Erklärung.
Alles in allem leider schwer zu "fassen" dieser Verbrecher ... und das wusste der leider auch, deshalb konnte der sich das überhaupt leisten.

Der hat sich bestimmt gesagt:
- durch die Kontrollen (die nur Makulatur sind) kann erst mal schon gar nichts raus kommen (und so war es ja auch)
- wenn es doch durch Zufall raus kommt, dann hab ich einen guten Anwalt, der mich rausboxen kann
- außerdem hab ich genaug Leute mit Spenden und sonstwas geschmiert - die werden alle hinter mir stehen.

Ich befürchte, sein Konzept wird wohl leider aufgehen.


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Bottrop: Apotheker-Skandal, mit gepanschten Krebsmitteln gehandelt

21.11.2017 um 19:38
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Ich befürchte, sein Konzept wird wohl leider aufgehen.
Ich hoffe nicht.

Mir fehlen gerade die Worte. Ich hab mir ja den Lanz heute nochmal angehört...und beim 2. Mal Hören wird es eher noch schlimmer.


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Bottrop: Apotheker-Skandal, mit gepanschten Krebsmitteln gehandelt

21.11.2017 um 21:43
@Optimist
das ist imho irrelevant, wenn man mit einem anderen Szenario vergleicht.

Man kann beim zuwerfen eines Rettungsringes nicht 100% sicher sein daß jemand dadurch überlebt.

Fällt jemand der krebs im Endstadium hat auf einem Kreuzfahrtschiff von Bord.
Ist für den Captain des Schiffes der daneben steht und dafür bezahlt wird das bewusste nicht zuwerfen eines Rettungsringes oder der leeren Verpackung eines Rettungsringes (den man dennoch bei der Versicherung voll abrechnet) anders zu bewerten als bei einem ertrinkenden der keinen Krebs hat?


In dem guten Artikel wird eine sache erwähnt die sich scheinbar zwischenzeitlich geändert hat, auch wenn es den Kassen nicht schmeckt:
Und dann gibt es noch eine Besonderheit: Bei Krebsmedikamenten darf der Patient im Gegensatz zu anderen Rezepten nicht selbst aussuchen, in welche Apotheke er geht.
Scheinbar gibt es solche exklusiven Rahmenverträge nicht mehr seit neuestem weil wie ich das verstehe rechtlich nicht haltbar
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2016/10/07/mehr-geld-fuer-apotheker-aus-fuer-zyto-vertraege/chapter:2
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2017/10/06/zyto-apothekern-drohen-lagerwertverluste
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2017/03/09/bundestag-beschliesst-hoeheres-apothekenhonorar


Bei beschriebenen Vorgehensweisen wäre es imho ein Wunder wenn nur ein Apfel im Korb schimmelt...
Mit Rabattlisten bei Herstellern verlagert man einen großen Anreiz zum Wirkstoffhersteller, hoffentlich auch die Kontrolldichte.


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Bottrop: Apotheker-Skandal, mit gepanschten Krebsmitteln gehandelt

21.11.2017 um 21:56
@d.fense
Scheinbar gibt es solche exklusiven Rahmenverträge nicht mehr
sehr gut.
hoffentlich auch die Kontrolldichte.
was nützt eine höhere Kontrolldichte, wenn nicht das kontrolliert werden kann (angeblich nicht), worauf es ankommt?
Die Behörden bringen oder brachten doch die Ausrede, man könne die teuren Proben nicht öffnen.... (als ob sich das nicht in den Krankenhäusern kontrollieren ließe, bevor ein Patient so eine Infusion bekommt...)

Kontrolliert wurde mehr auf hygienische Mängel hin.
Fällt jemand der krebs im Endstadium hat auf einem Kreuzfahrtschiff von Bord.
... wird das bewusste nicht zuwerfen eines Rettungsringes oder der leeren Verpackung eines Rettungsringes ... anders zu bewerten als bei einem ertrinkenden der keinen Krebs hat?
Ich würde sagen, ist nicht anders zu bewerten oder wie siehst du das?

Es gibt - auch wenn es heißt Krebs im Endstadium - manchmal noch medizinische Wunder (Spontanheilungen usw.)
Und die vermuteten Fälle bei diesem Apotheker das war doch nicht immer Krebs im Endstadium oder?


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Bottrop: Apotheker-Skandal, mit gepanschten Krebsmitteln gehandelt

21.11.2017 um 22:46
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Fällt jemand der krebs im Endstadium hat auf einem Kreuzfahrtschiff von Bord.
... wird das bewusste nicht zuwerfen eines Rettungsringes oder der leeren Verpackung eines Rettungsringes ... anders zu bewerten als bei einem ertrinkenden der keinen Krebs hat?
Ich würde sagen, ist nicht anders zu bewerten oder wie siehst du das?
Natürlich nicht.

Wenn eine Mord verübt wird, macht es auch keinen Unterschied, ob das Opfer 40 war und kerngesund, - oder 99 und krank.

Unterschiede werden bei Großunfällen gemacht (z.B. Loveparade) , wenn Rettungsärzte nicht allen Opfern gleichzeitig helfen können.
Da werden die Verletzten nach Überlebenschancen markiert - und man hilft zunächst denen, die eine Chance auf Rettung haben.
Die mit den geringeren Aussichten bekommen die Hilfe nicht.


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Bottrop: Apotheker-Skandal, mit gepanschten Krebsmitteln gehandelt

22.11.2017 um 01:02
Klar, man verursacht durch bösartiges unterschlagen der Hilfe den Tod.
Und durch extra Therapien unvorstellbare mehrkosten.

Dazu kommen noch die unbekannte und vielleicht niemals belegbare Anzahl derer die mutmaßlich durch kontamination von unbekannten 2 und vierbeinigen Dreckschweinen im Reinraum dann eine Infektion bekamen und dadurch entweder starben, Therapieabbruch bekamen oder aussetzen mussten plus neuem Port.
Nebst teurer stationärer extrabehandlungen mit höchstdosierter Antibiotika teils auf isolierstation

Das lässt sich niemals auch nur annähernd abschätzen geschweige denn juristisch abbilden.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:@d.fense

   Scheinbar gibt es solche exklusiven Rahmenverträge nicht mehr

sehr gut.
Rate mal... es wurde irgendwo in den verlinkten Artikeln erwähnt daß durch die Neuregelung jemand Geld spart...
Zitat von OptimistOptimist schrieb:was nützt eine höhere Kontrolldichte, wenn nicht das kontrolliert werden kann (angeblich nicht), worauf es ankommt?
Das war sarkasmus, denn in dem guten Artikel oben wurde die Möglichkeit der Probenahme sowie Kontrolle der Mischprotokolle selbst durch Patienten erwähnt.

Analysen wurden als zu aufwändig oder zu teuer abgetan, aber daß man (außer Homöopathie) alles was man herstellen kann auch analysieren kann bedingt schon die Logik.

Je teurer und gefährlicher desto mehr muß gemessen/geprüft werden, auch das ist logisch und üblich.

Hier wird auf diesen Punkt eingegangen:
https://correctiv.org/blog/ruhr/artikel/2017/11/19/projekt-zytok/
hat das Landeszentrum für Gesundheit bereits 2012 eine landesweite Prüfung von Zytoapotheken in NRW veranlasst. Ziel: Die Konzentrationen von Krebsmittelzubereitungen sollte kontrolliert werden. Die Alte Apotheke aus Bottrop entging aber dieser Kontrolle.
-
Den Ergebnissen der Razzia, die die Beweise lieferten, dass der Bottroper Apotheker verdünnte Krebstherapien, teils sogar reine Kochsalzlösungen auslieferte, begegnen die Anwälte noch dreister: Es gebe überhaupt keine geeigneten Analysen für Krebstherapien, sogenannte Zytostatika, sagen sie. Unsere Recherchen belegen aber: Ihre Behauptung ist nicht haltbar.

Das Landeszentrum für Gesundheit in NRW (LZG) hat sehr wohl Erfahrung mit der Analyse von Zytostatika. 2012 untersuchten Wissenschaftler des LZG fast 200 Krebszubereitungen aus Zytoapotheken in NRW. Das Landeszentrum habe 2012 dafür bei knapp 100 Apotheken, „welche patientenindividuelle Zytostatikarezepturen in NRW herstellen“, Proben ziehen lassen, sagt ein Sprecher. Die Alte Apotheke war damals allerdings nicht dabei.
Der Rest liest sich sehr interessant...


https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/apothekenpraxis/zytostatika-probenentnahme-auf-kosten-der-apotheker-zyto-skandal-pfusch-apotheker/ (Archiv-Version vom 07.11.2017)
Kontrolliert werden sollen in den Monaten November und Dezember insgesamt fünf Apotheken in Essen, Mülheim und Oberhausen, die individuelle Chemotherapie für Patienten herstellen. Die kostspieligen Untersuchungen sollen zu Lasten der betroffenen Apotheker gehen. Die Ergebnisse der Test würden im Januar erwartet.

Bei unangemeldeten Inspektionen sollen nun insbesondere Personalkontrollen sowie die Herstellung von Parenteralia nach § 35 der Apothekenbetriebsordnung (ApBetrO) berücksichtigt werden. Das geht aus einem Erlass an die zuständigen Kreise und kreisfreien Städte hervor. Die Behörden sind weiterhin befugt, erforderlichenfalls Proben nach ihrer Auswahl zum Zwecke der Untersuchung zu entnehmen (§ 65 Abs. 1 Satz 1 AMG). Die nach Absprache mit der Arzneimitteluntersuchungsstelle entnommenen Proben sollen dem Landeszentrum Gesundheit (LZG) in Münster zur Untersuchung übersendet werden.
https://correctiv.org/blog/ruhr/artikel/2017/11/19/projekt-zytok/
Die Stadt Bottrop weigerte sich zusammen mit Gelsenkirchen und Recklinghausen an Zytok teilzunehmen. Darum wurden etwa 40 Zytoapotheken in NRW nicht kontrolliert, unter ihnen auch die Alte Apotheke. Scheinbar hatte man in Bottrop „datenschutzrechtliche Bedenken“. S. soll enge Beziehungen zur Stadtspitze gehabt haben. „Eine Beteiligung von Herrn Peter S. an der Entscheidungsfindung, ob an diesem Projekt teilgenommen werden soll oder nicht, ist nicht bekannt“, sagt ein Stadtsprecher gegenüber Correctiv. Definitiv ausschließen könne er es nicht. Die Anwälte von S. ließen die Frage unbeantwortet.



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Bottrop: Apotheker-Skandal, mit gepanschten Krebsmitteln gehandelt

22.11.2017 um 01:44
@d.fense

Hier ist einer der Knackpunkte:
Die Stadt Bottrop weigerte sich zusammen mit Gelsenkirchen und Recklinghausen an Zytok teilzunehmen. Darum wurden etwa 40 Zytoapotheken in NRW nicht kontrolliert, unter ihnen auch die Alte Apotheke.
...
S. soll enge Beziehungen zur Stadtspitze gehabt haben. „Eine Beteiligung von Herrn Peter S. an der Entscheidungsfindung, ob an diesem Projekt teilgenommen werden soll oder nicht, ist nicht bekannt“
Da wundert mich nun gar nichts mehr.
Scheinbar hatte man in Bottrop „datenschutzrechtliche Bedenken“.
Halte ich für eine ausgemachte Ausrede und der Verfasser offensichtlich auch.

Hinzu kommt:
weigerte sich zusammen mit Gelsenkirchen und Recklinghausen ... Darum wurden etwa 40 Zytoapotheken in NRW nicht kontrolliert
Da könnte man doch direkt auf die Idee kommen, dass die 40 Apotheken genauso schwarze Schafe sind.

Gibt's Informationen, ob diese nun auch mal in Augenschein genommen werden oder entgehen die mögöichen schwarzen Schafe  unter diesen 40 Apotheken  genauso der Entdeckung durch die Behörden und es muss auf den Zufall gewartet werden?


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