Heike Lehmann seit 1982 verschwunden - Schuhe u. Handtasche gefunden

Hmm, bei diesem Absatz, kommt man schon ein wenig ins Grübeln, 4:45 Uhr will der Freund die Verschwundene vor ihrer Haustür abgesetzt haben, und anstatt auszuschlafen, beginnt er dann 3 Stunden später ein Fundament zu gießen? Was für ein seltsamer Zufall, Schlaf schien der Freund ja wenig bis gar nicht zu brauchen?

"Drei Stunden nachdem er Heike abgeliefert haben will, goss er auf dem elterlichen Hof das Fundament für einen Kuhstall. Liegt Heike dort unter Beton? Experten untersuchten es mit einem Bodenradar, aufgestemmt wurde es jedoch nie."

Quelle: https://www.shz.de/regionales/schleswig-holstein/wer-ermordete-heike-lehmann-id13219956.html

ja, dieser fall hat wirklich viele Gemeinsamkeiten mit dem fall Lolita Brieger.

erstaunlich was auf dem Dorf passiert und was in den köpfen der Bauern so vorgeht...

Weshalb wurde der Beton nicht aufgestemmt?

Weil die Untersuchung mit dem Bodenradar keine Hinweise ergeben haben, die dies gerechtfertigt hätten?

Womöglich liegt sie tatsächlich dort drunter. :(

Wenn bei der Suche in dem Teich nichts übersehen wurde, war da wohl tatsächlich nur BH, Schuhe und Tasche. Ich habe überlegt, wieso diese Sachen wohl getrennt von der Leiche entsorgt wurden. Meine Theorie ist, dass die beiden ein wenig "die Zweisamkeit genossen haben", vielleicht sogar direkt im Auto. Diese Gelegenheit hat ihr Freund genutzt, sie zu töten (ich nehme an, ich darf diese Vermutung schreiben, da im letzten geposteten Artikel auch direkt vom Verdacht gegen den Freund geschrieben wird.) Dann hat er die Leiche verschwinden lassen. Dabei wurden auch ihre Kleider mitentsorgt, vielleicht hatte sie sie ja an. Jedenfalls sind BH, Handtasche und Schuhe "übrig geblieben" und sind deshalb getrennt entsorgt geworden. Gibt ja alles Sinn...

Anscheinend hat der Radar des Kuhstalls nichts ergeben. Natürlich wäre es sicherer, wenn man ihn trotzdem aufstemmen würde. Vielleicht findet man dort tatsächlich die sterblichen Überreste, vielleicht aber auch nicht. Vielleicht ist er nach nur 3 Stunden wieder aufgestanden und hat gearbeitet, um einen möglichst "normalen" Eindruck zu machen...

Der Fall hat tatsächlich ziemliche Ähnlichkeit mit Lolita Brieger, es wäre toll wenn er sich restlos aufklären ließe...

Gibt es Neuigkeiten in diesem Fall bzw. wurden inzwischen die sterblichen Überreste von Heike Lehmann aufgefunden?

Eine Google-Suche meinerseits ergab keine neueren Treffer.

Zitat von RorschachRorschach schrieb:
Experten untersuchten es mit einem Bodenradar, aufgestemmt wurde es jedoch nie."

Sehr schade, denn alles in.allem klingt dieser Fall doch wirklich sehr nach einem Fall wie der von Lolita Brieger , die Parallelen sind durchaus sehr auffällig.
Könnte mir auch in Heikes Fall sehr gut vorstellen, dass es Mitwisser gegeben haben könnte.
Bleibt die Hoffnung, dass diese sich vll doch noch irgendwann "offenbaren", immerhin ändern sich zwischenmenschliche Beziehungen ja häufig im Laufe der Jahre und Jahrzehnte.

Im Visier: Der damalige Freund von Heike Lehmann
Im Visier der Ermittler stand nach dem spurlosen Verschwinden der damalige Lebensgefährte von Heike Lehmann. Er wurde mehrfach verhört und in den 1990er Jahren vorübergehend festgenommen. Der Tatverdächtige stritt die Tat ab - und blieb bei seiner Aussage.

Laut einer Zeugenaussage soll er sie nach einem Ball zu ihrer Wohnung gefahren haben. Danach verlor sich ihre Spur.

Quelle: https://www.kn-online.de/lokales/segeberg/polizei-sucht-ueberreste-von-heike-lehmann-PCL2H6FD2BZWKL7CQLLU5WBMQE.html

Gleichzeitig hieß es, dass das Bett von Heike Lehmann unbenutzt blieb.
Was sollte der Frau denn zwischen dem angeblichen Absetzen in den frühen Morgenstunden vor ihrer Wohnungstür und dem unmittelbar darauf zu erwartenden Gang ins Bett noch passiert sein? Das stinkt doch zum Himmel.

Wirklich ärgerlich, dass das von dem damaligen Lebensgefährten und letzten Begleiter drei Stunden später gegossene Fundament nicht aufgestemnt oder wenigstens der Boden darunter durch Bohrungen genauer untersucht wurde und man sich allein auf die Ergebnisse eines Bodenradars verließ.

Kielius schrieb:Wirklich ärgerlich, dass das von dem damaligen Lebensgefährten und letzten Begleiter drei Stunden später gegossene Fundament nicht aufgestemnt oder wenigstens der Boden darunter durch Bohrungen genauer untersucht wurde und man sich allein auf die Ergebnisse eines Bodenradars verließ.

Das ist wirklich unglaublich. Anderweitige bäuerliche Verpflichtungen in den frühen Morgenstunden, wie das Versorgen von Tieren mit Futter etc. wären ja noch erklärlich gewesen, aber der Guss eines Fundaments für einen Kuhstall? Das entspricht nicht der allgemeinen Lebenserfahrung, dies drei Stunden nach der Rückkehr von einer nächtlichen Tanzveranstaltung zu tun. Zumindest wären weitere Abklärungen notwendig.

Kielius schrieb:Gleichzeitig hieß es, dass das Bett von Heike Lehmann unbenutzt blieb.
Was sollte der Frau denn zwischen dem angeblichen Absetzen in den frühen Morgenstunden vor ihrer Wohnungstür und dem unmittelbar darauf zu erwartenden Gang ins Bett noch passiert sein?

Diese Frage muss man sich stellen, und allzu viel fällt mir da nicht ein.

War der Kuhstall denn schön länger geplant, beantragt, genehmigt, usw? Sollte das Fundament zu dieser Uhrzeit an diesem Tag gegossen werden und sollte er ohne Baufirma gebaut werden? Welche Ausmaße und Funktion sollte er haben? Als Unterstand (weshalb dann Fundament) oder als Unterkunft?

Wo sind wohl die anderen Gegenstände von Heike geblieben?

Zumindest wird so ein Fundament nicht von einer Person allein gegossen. Das sind aufgrund der schwere der Arbeit ( Zementsäcke) und auch der zeitlichen Abfolg (Einer gießt das Fundament, einer glättet, einer rührt neues Material an) mindestens zwei bis drei Leute schwer beschäftigt. So kenne ich das bei uns, wer hatten bis vor wenigen Jahren auch Vollerwerbslandwirtschaft

Diese Story mit dem gießen des Fundaments in den frühen Morgenstunden erscheint mir ebenfalls äußerst suspekt, nach so einer Veranstaltung, wie sie Heike und ihr damaliger Freund besucht haben, ist es m E eher ungewöhnlich, nach nur drei Stunden Schlaf dann als erstes (alleine?) ein Fundament zu gießen.
Um welchen Wochentag handelte es sich eigentlich, werde ich gleich mal versuchen, herauszufinden.

darkstar69 schrieb:War der Kuhstall denn schön länger geplant, beantragt, genehmigt, usw? Sollte das Fundament zu dieser Uhrzeit an diesem Tag gegossen werden und sollte er ohne Baufirma gebaut werden? Welche Ausmaße und Funktion sollte er haben? Als Unterstand (weshalb dann Fundament) oder als Unterkunft?

M E sehr gute und berechtigte Fragestellungen.
Sollte dieses Fundament nicht bereits länger geplant und genehmigt gewesen sein, hätte dies wohl mindestens zu Nachfragen der anderen Hofbewohner - soweit ich es verstanden habe, lebte der damalige Freund von Heike zum Zeitpunkt ihres Verschwindens ja nicht allein auf dem Hof - geführt, wenn nicht gar zu einer Rückbauverfügung, sofern es ohne Genehmigung gegossen worden wäre.
(Gut, damals wurde soetwas noch nicht so streng kontrolliert wie heutzutage und vll auch eher mal "ein Auge zugedrückt", aber dennoch...)

Der Zement für das Fundament muss ja auch irgendwo hergekommen sein, normalerweise hat man in einem landwirtschaftlichen Betrieb nicht unbedingt säckeweise Zement herumstehen, wenn es dafür keinen Anlass / konkret geplanten Verwendungszweck gibt.
Gehe eher nicht davon aus, dass Heikes damaliger Freund die Zementsäcke spontan frühmorgens in einem Baumarkt besorgt hat - zudem die Baumärkte wohl auch noch geschlossen gehabt haben dürften zu dieser frühen Morgenstunde...

ThoFra schrieb:Gehe eher nicht davon aus, dass Heikes damaliger Freund die Zementsäcke spontan frühmorgens in einem Baumarkt besorgt hat - zudem die Baumärkte wohl auch noch geschlossen gehabt haben dürften zu dieser frühen Morgenstunde...

Baumärkte? 1982 auf dem Land? Da ging man zu Raiffeisen Zentralgenossenschaft. Da hast du vom Besen bis zu Düngemittel und auch Baumaterialien alles bekommen. Die war zwei Tage in der Woche von 9-12 geöffnet. Oder du hast den Verantwortlichen privat angerufen.
Ich kann unsere ZG noch riechen.

Sollte er wirklich an dem Morgen ein größeres Fundament gegossen haben war das geplant und die Matetialien waren vor Ort. Nur ist die Frage ob das so hopp la hopp und im Alleingang geplant war.

So mal kurzer Exkurs Ende der 70er Jahre gab ges ca 60 Bauhaus Filialen in ganz Deutschland, Obi wurde 1970 erst gegründet. Es gab 1982 für ganz Deutschland keine 100 Baumärkte und schon gar nicht im ländlichen Bereich. Wie man damals an Baumaterialien kam funktionierte ganz anders als heute

@mimimia

Raiffeisen kenne ich gut, unseren Raiffeisenmarkt, drei Ortschaften weiter, suche ich meist 1-2x wöchentlich auf ;).
Aber ich weiß, worauf Du hinaus möchtest, wollte mit dem Absatz bzgl des Baumarkts auch nur aufzeigen, dass es wohl kaum möglich gewesen sein dürfte, dass Heikes damaliger Freund die Baumaterialien "spontan" besorgt hat.

mimimia schrieb:Nur ist die Frage ob das so hopp la hopp und im Alleingang geplant war.

Davon gehe ich nicht aus.
Und das hätte für Verwunderung / zu Nachfragen bei den anderen Hofbewohnern führen müssen.
Auch dürfte den anderen Bewohnern zu Ohren gekommen sein, dass Heike seit der Tanzveranstaltung, an der sie mit dem damaligen Freund teilgenommen hatte, nicht mehr gesehen wurde und spurlos verschwunden war.
Da wäre ich als Angehöriger schon in's Grübeln gekommen und hätte meinen Sohn/Bruder/Schwager... darauf angesprochen, von daher gehe ich stark davon aus, dass es Mitwisser geben / gegeben haben dürfte, falls Heikes sterbliche Überreste tatsächlich dort einbetoniert worden sein sollten.

Das mit der Einbetononierung ist mir auch zu auffällig. Ich glaube eher dass er sollter er der Täter gewesen sein, Normalität und Geschäftigkeit vorspielen wollte. Zudem wird er bestimmt nervös gewesen sein. Er konnte nach der Tat vielleicht auch nicht schlafen und musste sich ablenken. Auf so einem Hof kann man Problemlos ne Leiche einige Tage problemlos zwischenlagern.

ThoFra schrieb:Um welchen Wochentag handelte es sich eigentlich, werde ich gleich mal versuchen, herauszufinden.

Sie verschwand in der Nacht von Samstag auf Sonntag. Der fleissige Jungbauer hat also das Fundament am frühen Sonntagmorgen gegossen...

hopkirk schrieb:Sie verschwand in der Nacht von Samstag auf Sonntag. Der fleissige Jungbauer hat also das Fundament am frühen Sonntagmorgen gegossen.

Auch nicht ungewöhnlich. Mitte September, die Ernte war Fertig und das Zeitfenster bis der Herbst und damit der Matsch kommt nur noch kurz um zu betonieren. Auf den Bauernhöfen wurde gerade von April bis Oktober gerne man 7 Tage die Woche 12-14 Stunden gearbeitet

mimimia schrieb:Ich glaube eher dass er sollter er der Täter gewesen sein, Normalität und Geschäftigkeit vorspielen wollte

Aber gerade nachdem er in der vorangegangenen Nacht auf einer Tanzveranstaltung gewesen ist, wirkt es doch ganz im Gegenteil eher sehr unnormal, wenn er ausgerechnet dann am nächsten Morgen - alleine (?) - das Fundament gießt...

Und wo sollte er dann schlussendlich die sterblichen Überreste von Heike gelassen haben, selbst wenn es ihm gelungen sein sollte, diese für ein paar Tage auf dem Hof "zwischenzulagern" ohne dass dies jmd. aufgefallen wäre?

@mimimia
Unsere Nachbarn waren auch Vollerwerbs-Landwirte, aber außer das Vieh zu versorgen und zu melken wurde sonntags nichts getan. Es sei denn, es galt, Ernte einzubringen. Ein Kuhstall-Fundament hätte bei uns im Ort keiner der Landwirte jemals an einem Sonntagmorgen gegossen. Never ever.

ThoFra schrieb:Und wo sollte er dann schlussendlich die sterblichen Überreste von Heike gelassen haben, selbst wenn es ihm gelungen sein sollte, diese für ein paar Tage auf dem Hof "zwischenzulagern" ohne dass dies jmd. aufgefallen wäre?

Da kommt von der Jauchegrube bis hin zum verbuddeln irgendwo auf einem seiner Äcker alles in Betracht. Wenn die Familie Hausschlachtungen durchgeführt hat werden die Möglichkeiten noch größer. Wir dürfen auch Robert Pickton nicht vergessen der seine Opfer den Schweinen gegeben hat.

ThoFra schrieb:Aber gerade nachdem er in der vorangegangenen Nacht auf einer Tanzveranstaltung gewesen ist, wirkt es doch ganz im Gegenteil eher sehr unnormal, wenn er ausgerechnet dann am nächsten Morgen - alleine (?) - das Fundament gießt...

Man weiß ja nicht, was als nächstes passieren sollte. Möglicherweise war für den Montag ja der nächste Arbeitsschritt fest geplant bzw. es waren Helfer, Material usw. dafür organisiert. Und es kommt nicht gut, wenn sich z. B. jemand extra freigenommen hat um zu helfen und dann feststellen muss, dass man die Arbeit doch nicht machen kann, weil der vorherige Schritt noch nicht erledigt wurde.

Und letztlich müsste er doch schön blöd sein, wenn er die Leiche in sein Fundament einbetoniert- das ist doch das Erste, was auffällt wenn die Polizei vorbeischaut.

Also es ist sicher ungewöhnlich, aber ich halte es jetzt auch nicht für ausgeschlossen, dass es dafür eine plausible und harmlose Erklärung gibt.