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Tödlicher Angriff auf dem Königsplatz in Augsburg

1.353 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Weihnachtsmarkt, Augsburg, Feuerwehrmann ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Tödlicher Angriff auf dem Königsplatz in Augsburg

14.12.2019 um 22:39
@Hercule-Poirot

In etwa dahin hätte ich es auch verortet, aber was fehlt ist:

die McDonalds Beleuchtung am Eckhaus links, das goldene M müsste man doch erkennen
das Fußgängerzonen Straßenschild befindet sich weiter nördlich ist ein graues Ende der Fußgängerzone Schild

Hier noch ein Bild:
https://www.mapillary.com/app/?focus=photo&pKey=5psG4D0kHGLiR2wWbO4qog&lat=48.366265743081456&lng=10.894474591364084&z=17&x=0.7937546036453407&y=0.6311519118711951&zoom=1.255813953488372

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Tödlicher Angriff auf dem Königsplatz in Augsburg

14.12.2019 um 22:43
Das Eckhaus ist bei dieser Position nicht mehr auf dem Bild, ich habe hier mal die Dinge markiert die eindeutig zu erkennen sind.

f3d7d266bf43e1bc KoenigsplatzOriginal anzeigen (0,3 MB)


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Tödlicher Angriff auf dem Königsplatz in Augsburg

14.12.2019 um 22:55
Das müsste ungefähr der Blickwinkel der Kamera sein.

050ad45cf3303fd2 BlickwinkelOriginal anzeigen (0,5 MB)


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Tödlicher Angriff auf dem Königsplatz in Augsburg

14.12.2019 um 23:45
@Hercule-Poirot

Schau mal genau, der Bürgersteig und das Verkehrsschild sind in dem Video aus der DashCam zwar zu sehen, aber:

Der Bürgersteig mit der Ampel befindet sich im Video so ziemlich exakt auf Höhe des Tatorts also wo das Opfer attackiert wird, während er sich in Wirklichkeit mind. 50 Meter weiter nördlich von der Tatorthöhe befindet.

Das Verkehrsschild steht in Wirklichkeit nördlich von McDonalds, befindet sich aber in diesem Video in welchem das Eckhaus mit McD. gar nicht mehr drauf sein soll im Bild.
Manche DashCams haben GPS, einige wie diese russische auf der Wiki Seite auch einen sichtbaren Zeitstempel. Haben die „anderen“ für Forensiker digitale Spuren des Entstehungszeitpunktes?


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Tödlicher Angriff auf dem Königsplatz in Augsburg

15.12.2019 um 00:45
Zitat von margarethamargaretha schrieb:und was ist deren Arbeit wenn sie nicht in PKs sitzen?
Na, das Schreiben von Anklageschriften, die Beantragung von Haftbefehlen, auch Zeugenvernehmungen und dann natürlich die Teilnahme an Hauptverhandlungen als Vertreter der Anklage, das Fertigen von Berufungen und machmal auch Revisionen. Reihum geht auch der sog. Eildienst, wenn jemand festgenommen wurde und ganz schnell entschieden werden muss, ob Haftbefehl zu beantragen ist, da niemand hierzulande länger als bis 24 Uhr des folgenden Tages festgehalten werden darf. Die Polizei hat die Nummer des jeweils eildiensthabenden StA und ruft den dann an, damit er entscheidet, wie es weitergehen soll.
Zitat von BruderchorgeBruderchorge schrieb:Ein Staatsanwalt ist zwar Herr des Ermittlungsverfahren, aber er sichert keine Spuren und in der Regel durchsucht er auch keine Wohnungen oder nimmt jemanden fest, in größeren Verfahren trifft er Absprachen mit dem Ermittlungsleiter und gibt Vorgaben, welche Schritte wann wie erledigt werden sollen.
Auch das ist Aufgabe der StA. Der einzelne Staatsanwalt hat, von dieser Vorstellung muss man sich frei machen, keinesfalls immer nur einen Fall zu betreuen. Der muss parallel diverse Fälle bearbeiten, wie jeder Richter auch.


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Tödlicher Angriff auf dem Königsplatz in Augsburg

15.12.2019 um 02:12
Übrigens sitzen Staatsanwälte nicht deswegen in PKs rum, weil sie nichts Besseres zu tun hätten. Im Gegenteil: Wenn sich im Dienstzimmer die Aktenberge häufen, würden Staatsanwälte nichts lieber tun als sich an die Aktenberge zu machen anstatt zu irgendwelchen PKs zu gehen.

Wenn aber nun mal Medien einen Fall - aus welchen Gründen auch immer - hochschreiben und der Pressesprecher der StA mit Medienanfragen dazu überhäuft wird und zu nichts anderem mehr kommt, weil er vorher sich natürlich jedesmal von den für den Fall zuständigen Kollegen informieren lassen muss (hauptamtliche Pressesprecher gibt es bei der StA nicht, das macht ein ausgeguckter StA nebenbei), reift bei der StA irgendwann die Entscheidung, eine PK zu veranstalten, auf der dann alle Medienanfragen auf einmal beantwortet werden in der Hoffnung, dass danach für eine gewisse Zeit Ruhe im Karton ist und man mal, Pressesprecher wie sachbearbeitender StA des Falles, zur eigentlichen Arbeit zurückkehren kann.


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Tödlicher Angriff auf dem Königsplatz in Augsburg

15.12.2019 um 07:43
Ich dachte zuerst auch, dass das Gebäude aus der Sicht vom Kö-Park aus aufgenommen wurde. Aber vergleicht mal die Fensteranordnung aus dem Video mit dem Bild von Google Earth. Auf dem Video hat das Gebäude ein ganzes Stockwerk mehr und die Fenster sind einfach komplett anders angeordnet, oder irre ich mich da? Zudem fehlt, wie bereits schon erwähnt, die wirklich auffällige Weihnachtsbeleuchtung.


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Tödlicher Angriff auf dem Königsplatz in Augsburg

15.12.2019 um 08:33
Zitat von helwahelwa schrieb:Und wer hat in seiner Jugend keinen Mist gebaut?
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Selbst wenn die Meisten als Jugendliche mal Mist gebaut haben:

Mal eben auf dem Weihnachtsmarkt jemanden totschlagen ist doch nicht vergleichbar mit 'Rauchen auf der Schultoilette'.
Solche Relativierungen kann ich nicht nachvollziehen.

Jugendliche im Allgemeinen schlagen niemanden tot und schlagen auch als Gruppe nicht auf jemanden ein, der gerade erste Hilfe leistet. Das sind völlige Ausnahmen. Meine Kinder sind auch im Alter 'jugendlich' und zeigen keinerlei derartige Verhaltensweisen. Das gilt auch für alle anderen Jugendlichen, die ich kenne.
Also ich muss schrecklich langweilig gewesen sein, als Teenager. Keinen umgebracht, keinen zusammengeschlagen, nirgends eingebrochen, nichts geraucht, nix geklaut. Und doch irgendwie so gewesen wie alle anderen auch. Wenn man das hier so liest, gibt es das heute wohl nicht mehr. Aber man sollte sich nicht wundern, wenn wir Älteren das dennoch nicht als Entschuldigung gelten lassen.
Zitat von AndanteAndante schrieb:So wie die vergewaltigte Frau, die selber an dem Verbrechen schuld ist, weil sie einen zu kurzen Rock anhatte. Ich hoffe doch, dass die Diskussion nicht in diese Ecke abdriftet.
Ja, irgendwie erinnert mich die Diskussion schon manchmal an diese Zeiten.

Hier wurde ein Mensch brutal umgebracht. Da ist nix mit "er ist ja selber Schuld, hätte er mal keinen Stress gemacht..." Es mag durchaus sein, dass hier kein Totschlag, sondern eine KV mit Todesfolge vorliegt, aber die ist ja keineswegs weniger verabscheuungswürdig. Oder?


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Tödlicher Angriff auf dem Königsplatz in Augsburg

15.12.2019 um 08:46
@Basilica
@margaretha

Hier habe ich die Stellen markiert um eurem räumlichen Vorstellungsvermögen etwas auf die Sprünge zu helfen.


159d9bcb9d37961d BlickwinkelOriginal anzeigen (0,4 MB)


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Tödlicher Angriff auf dem Königsplatz in Augsburg

15.12.2019 um 08:51
@Hercule-Poirot
Uns ist glaube ich schon bewusst, aus welcher Perspektive das Video wenn dann aufgenommen wurde. Das ändert aber doch nichts dran, dass auf dem Video ein Stockwerk mehr zu sehen ist und die Weihnachtsbeleuchtung komplett fehlt?


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Tödlicher Angriff auf dem Königsplatz in Augsburg

15.12.2019 um 08:58
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Also ich muss schrecklich langweilig gewesen sein, als Teenager.
Und dennoch wurden zu Deiner Zeit die Teenager immer wieder mal als beständige Gefahr wahrgenommen. Sie hatten lange Haare, hörten laut schreckliche Stromgitarrenmusik, lungerten in verqualmten Diskos, an Bushaltestellen und Tankstellen herum, tranken Bier aus Flaschen, schwadronierten vom "Klassenkampf" und waren potentielle Steinewerfer und RAF-Sympathisanten... Ich konnte mich auf dem Land austoben, da bekamen die Erwachsenen gar nicht mit, was wir in Maisfeldern oder in leerstehenden Ställen so alles anstellten. Lauter Dinge, die in der Stadt nicht möglich waren oder sofort eine Hundertschaft der Polizei in Marsch gesetzt hätten.

Davon unbenommen gibt es bei nichtdeutschen und Jugendlichen mit Migrationshintergrund (darum geht es ja) eine deutlich höhere Gewaltbereitschaft. Die lässt sich auf Gewalterfahrungen in der Familie, schlechtere Bildung und sozial schwierigere Verhältnisse zurückführen.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Hier wurde ein Mensch brutal umgebracht. Da ist nix mit "er ist ja selber Schuld, hätte er mal keinen Stress gemacht..." Es mag durchaus sein, dass hier kein Totschlag, sondern eine KV mit Todesfolge vorliegt, aber die ist ja keineswegs weniger verabscheuungswürdig. Oder?
So habe ich die Diskussion hier nicht empfunden. Es ist ja erst mal legitim, danach zu fragen, wie es zu der Tat gekommen ist. Die bisher bekannten Tatsachen klären das nicht. Erst wenn damit eine Wertung verbunden und gar nach der Schuld gefragt wird, wird es gefährlich. Es bleibt auch die Frage, wie verhält man sich als Bürger/als Beamter (einen großen Unterschied macht das Meinung nach nicht) richtig, wenn eine Gruppe alkoholisierter Jugendlicher angetrunken grölend und pöbelnd durch die Straßen zieht? In Berlin wird das z.B. konsequent ignoriert, da gibt immer irgendwelche Bekloppten, die Krawall machen. Die Polizei würde das hier auch erst mal nicht interessieren...

"Verabscheuungswürdig" ist mir arg moralisch, jede Tötung, jeder tödliche Unfall ist ein schlimmes Ereignis. Aber der Unrechtsgehalt einer fahrlässigen Tötung ist erheblich geringer als der einer vorsätzlichen.


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Tödlicher Angriff auf dem Königsplatz in Augsburg

15.12.2019 um 09:06
@Basilica

Also ich sehe da EG und vier weitere Stockwerke, genau wie auf dem Video.
Gegen die hellen Lichter der Strassenlampen im Vordergrund kommt die relativ schwache Weihnachtsbeleuchtung im Hintergrund nicht an.

17d92f49d835564e Rossmann


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Tödlicher Angriff auf dem Königsplatz in Augsburg

15.12.2019 um 09:27
Zitat von monstramonstra schrieb:Und dennoch wurden zu Deiner Zeit die Teenager immer wieder mal als beständige Gefahr wahrgenommen. Sie hatten lange Haare, hörten laut schreckliche Stromgitarrenmusik, lungerten in verqualmten Diskos, an Bushaltestellen und Tankstellen herum, tranken Bier aus Flaschen, schwadronierten vom "Klassenkampf" und waren potentielle Steinewerfer und RAF-Sympathisanten... Ich konnte mich auf dem Land austoben, da bekamen die Erwachsenen gar nicht mit, was wir in Maisfeldern oder in leerstehenden Ställen so alles anstellten. Lauter Dinge, die in der Stadt nicht möglich waren oder sofort eine Hundertschaft der Polizei in Marsch gesetzt hätten.
Ach die... :) :) Die lebten in Berlin, nicht in unserem sauberen bayerischen Königreich, und die waren auch meistens keine Teenager sondern "Studenten!!" :troll: Ja, vor denen wurden wir immer gewarnt.
Zitat von monstramonstra schrieb:So habe ich die Diskussion hier nicht empfunden. Es ist ja erst mal legitim, danach zu fragen, wie es zu der Tat gekommen ist. Die bisher bekannten Tatsachen klären das nicht. Erst wenn damit eine Wertung verbunden und gar nach der Schuld gefragt wird, wird es gefährlich. Es bleibt auch die Frage, wie verhält man sich als Bürger/als Beamter (einen großen Unterschied macht das Meinung nach nicht) richtig, wenn eine Gruppe alkoholisierter Jugendlicher angetrunken grölend und pöbelnd durch die Straßen zieht? In Berlin wird das z.B. konsequent ignoriert, da gibt immer irgendwelche Bekloppten, die Krawall machen. Die Polizei würde das hier auch erst mal nicht interessieren...
Wieder Berlin... das ist eine andere Welt :) Aber das ist schon eine interessante Frage. In New York gab es mal eine Zeit, in welcher man auch das Gefühl hatte, dass ganze Stadtviertel marodierenden Jugendlichen überlassen wurden und der Staat aufgegeben hatte. Dann kam eine neue Politik, in der die Polizei massiv verstärkt wurde und angewiesen wurde, gerade diese kleinen "quality of life" Delikte zu ahnden. Und gleichzeitig wurde den Bürgern aber deutlich gemacht, dass sie der Polizei dabei helfen müssen. Der Slogan "Take back your street" wurde entwickelt, nehmt Euch Eure Strasse wieder zurück (von den Drogenhändlern usw.). Und es gelang. New York wurde eine der sichersten Städte der USA, innerhalb von nur wenigen Jahren. Staat und Bürger griffen wieder ein und liessen sich ihre Lebensqualität nicht mehr länger stehlen. Ich habe damals dort gelebt und das selber sehr aktiv erlebt und bin sehr beeindruckt.

Wenn man aber immer mehr dahin geht, dass die Bürger vor Angst ihre Lebensqualität aufgeben, nichts mehr sehen, hören und sagen, und "ihre Strassen" nicht mehr ihnen gehören, und der Staat dann auch noch mit einer nicht vorhandenen Polizeipräsenz glänzt, dann allerdings darf man sich nicht wundern.


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Tödlicher Angriff auf dem Königsplatz in Augsburg

15.12.2019 um 09:31
@Hercule-Poirot
Das ist aber nicht das Gebäude, in dem sich der Mc Donalds befindet. Der wäre auf deinem Bild viel weiter links. Ich bin bisher davon ausgegangen, dass das Ganze direkt auf dem Platz vor dem Mc Donalds stattfand, denn da stehen auch die Kerzen, Trauerkränze etc.
Aber du hast recht, das Gebäude in dem Video ist vermutlich das ehemalige K&L-Gebäude.


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Tödlicher Angriff auf dem Königsplatz in Augsburg

15.12.2019 um 09:48
Zitat von BasilicaBasilica schrieb:Aber du hast recht, das Gebäude in dem Video ist vermutlich das ehemalige K&L-Gebäude.
Ist es nicht eher das der Deutschen Bank? Also genau gegenüber vom Meck? So dass die Tat schon genau vor dem Meck passierte, aber aufgenommen aus genau gegenüberliegender Richtung, als bisher gedacht.


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Tödlicher Angriff auf dem Königsplatz in Augsburg

15.12.2019 um 09:54
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Ist es nicht eher das der Deutschen Bank? Also genau gegenüber vom Meck? So dass die Tat schon genau vor dem Meck passierte, aber aufgenommen aus genau gegenüberliegender Richtung, als bisher gedacht.
Nein, das glaube ich eher nicht. Vor dem Gebäude der Deutschen Bank stehen sehr viele Bäume, die auf dem Video aber nicht zu sehen sind. Außerdem fehlen die abgerundeten Fenster im 1. Stock, die Deutsche Bank hat ausschließlich rechteckige Fenster.


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Tödlicher Angriff auf dem Königsplatz in Augsburg

15.12.2019 um 10:22
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Wenn man aber immer mehr dahin geht, dass die Bürger vor Angst ihre Lebensqualität aufgeben, nichts mehr sehen, hören und sagen, und "ihre Strassen" nicht mehr ihnen gehören, und der Staat dann auch noch mit einer nicht vorhandenen Polizeipräsenz glänzt, dann allerdings darf man sich nicht wundern.
In NYC war das Rudy Giuliani, ja. Da hat er im Gegensatz zu jetzt einen guten Job gemacht. Falsch verstandene Liberalität - besser Desinteresse - führt natürlich bereits den zu entwurzelten und desintegrierten Jugendlichen, die Ärger machen. Wenn dann noch das Desinteresse des öffentlichen Raums dazu kommt, dann potenziert sich Problem nochmals.

In Berlin - das war ja das Stichwort - hat man zu lange weggesehen, einfach alles laufen lassen. Bis man begriffen hat, dass man mit dem Alexanderplatz, den Drogen, den Clans usw. ein Problem hat, hat es lange gedauert. Als Bürger stehe ich aber noch immer vor dem Dilemma, ob ich in der U-Bahn eine Gruppe von jungen Männern anspreche, von denen einer raucht. Ein Messer im Bauch wäre es nicht wert. Vernünftiger ist es vermutlich, die Polizei anzurufen.

Die wird sich aber angesichts chronischer Überlastung und -forderung bedanken. In Bayern mag das anders aussehen, aber das Grundproblem bleibt. Eine individualisierte und ökonomisierte Gesellschaft, in großstädtischer Anonymität, die mag das alles an vermeintliche Dienstleister wie die Polizei, Feuerwehr, Notärzte, Richter und Politiker delegieren. Und die Anspruchsmentalität ist entsprechend hoch. Kein Wunder, wenn man alles per Mausklick bestellen kann und sogar Hartz-IV-Empfänger und Ingewahrsamgenommene von der Obrigkeit als "Kunden" bezeichnet werden.

Ja, wir müssen als Bürger ein neues Verhältnis zum öffentlichen Raum, zur öffentlichen Ordnung und zum Staat bekommen, der wir alle sind.


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Tödlicher Angriff auf dem Königsplatz in Augsburg

15.12.2019 um 10:23
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Wenn man das hier so liest, gibt es das heute wohl nicht mehr. Aber man sollte sich nicht wundern, wenn wir Älteren das dennoch nicht als Entschuldigung gelten lassen.
Heutzutage ist wohl etwas anderes "jugendtypisch" als es das zu anderen Zeiten war. Aber eine Kapitulation von Bürgern und Polizei vor derartigen "jugendtypischen" Handlungen ist nicht die Lösung.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Wenn man aber immer mehr dahin geht, dass die Bürger vor Angst ihre Lebensqualität aufgeben, nichts mehr sehen, hören und sagen, und "ihre Strassen" nicht mehr ihnen gehören, und der Staat dann auch noch mit einer nicht vorhandenen Polizeipräsenz glänzt, dann allerdings darf man sich nicht wundern.
Eben, und man darf sich auch nicht wundern, wenn dann der Eindruck entsteht, der Rechtsstaat werde mit den Problemen nicht mehr fertig, sondern nur noch eine politische und gesellschaftliche Ordnung, die von Kräften errichtet wird, die die meisten von uns gar nicht wollen.


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Tödlicher Angriff auf dem Königsplatz in Augsburg

15.12.2019 um 10:48
Zitat von monstramonstra schrieb:Eine individualisierte und ökonomisierte Gesellschaft, in großstädtischer Anonymität, die mag das alles an vermeintliche Dienstleister wie die Polizei, Feuerwehr, Notärzte, Richter und Politiker delegieren. Und die Anspruchsmentalität ist entsprechend hoch.
Ja, das ist auch mein Eindruck. Dabei war das alles von der Politik gut gemeint und sollte die Lebensqualität der Bürger verbessern und was weiß ich noch alles. Stattdessen wurde ein Heer von Anspruchstellern mit geringer Frustrationstoleranz herangezüchtet. Wie sonst ist es zu erklären, dass in den Notaufnahmen zunehmend Übergriffe auf das Personal dort passieren, weil man nicht sofort drankommt? Wie sonst ist es erklärbar, dass Werbeslogans erfolgreich sind, die lauten "Du willst es, du kriegst es!"

Vielleicht entsteht so bei Kindern und Jugendlichen der Eindruck, dass man sich, wenn man irgendwie "gefrustet" ist oder sonst Bock darauf hat, nach Laune abreagieren, sprich auch mal zuschlagen kann. Und wenn dann weder durch das Elternhaus noch durch die weitere Umgebung ein Korrektiv da ist, muss man sich nicht wundern.

Der durchaus richtige Ansatz der Politik, gerade in der Jugendkriminalität schnell zu reagieren, dh das Verfahren zügig abzuwickeln, um den Delinquenten klarzumachen, dass auf ihre Aktionen postwendende Reaktionen der Gesellschaft erfolgen, bleibt im Ansatz stecken, wenn weder ausreichend Polizei- noch Justizpersonal vorhanden ist - und wenn die Gemeinschaft der Bürger die Akteure gewähren läßt.

Klar kann es risikoreich sein, als Unbeteiligter in der Straßenbahn oder auf dem Gehsteig einzugreifen, wenn jemand von mehreren Leuten angegriffen wird. Aber soll man gar nichts machen und so tun, als bekäme man nichts mit? Die Polizei empfiehlt in solchen Fällen, sich an andere umherstehende oder -sitzende Unbeteiligte zu wenden und diese zum Mitmachen aufzufordern, damit der Angriff abgewehrt werden kann, bis die herbeigerufene Polizei eintrifft.


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Tödlicher Angriff auf dem Königsplatz in Augsburg

15.12.2019 um 10:54
Zitat von AndanteAndante schrieb:Die Polizei empfiehlt in solchen Fällen, sich an andere umherstehende oder -sitzende Unbeteiligte zu wenden und diese zum Mitmachen aufzufordern, damit der Angriff abgewehrt werden kann, bis die herbeigerufene Polizei eintrifft.
Das würde ich, wenn jemand in der U-Bahn angegriffen oder misshandelt wird. Beim Rauchen dagegen?

Egal. Vermutlich ist "Solidarität" einer der Schlüsselbegriffe. Unsere Gesellschaft müsste wieder solidarischer werden. Vermutlich müssten wir auch wieder mehr im und als Kollektiv denken. Nicht so wie in der DDR, aber nach deren Untergang war alles verpönt, was irgendwie nach Gemeinschaft klang. Aber wir müssten uns wieder mehr als Staatsbürger begreifen, die völlig unabhängig von ihrem Beruf eine Aufgabe und eine Pflicht haben, der Gemeinschaft zu dienen.

Das tun natürlich nur die, die den Eindruck haben, sie bekommen von der Gemeinschaft auch Chancen, Freiraum, Schutz und Leistungen.


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