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Österreich: Karfreitagmord von Wien 1980 weiterhin ungeklärt

256 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Österreich, Wien ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Österreich: Karfreitagmord von Wien 1980 weiterhin ungeklärt

04.06.2025 um 21:41
@all

9. Die Einvernahmen von Hausbewohnern, den Arbeitern, den Männern von der Müllabfuhr usw konnten wegen der Osterferien erst am Dienstag nach Ostern beginnen. Die Arbeiter konnten allesamt bestätigen, dass keiner von ihnen die Glühbirnen rausgeschraubt hat.

10. Der junge Mann, dessen Autokennzeichennummer auf einem Zettel an Schöllerls Arbeitsplatz gefunden wurde, konnte eruiert und befragt werden. Er konnte ein einwandfreies Alibi vorweisen und kannte Schöllerl auch nicht persönlich. Angeblich handelte es sich auf dem Zettel nicht um Schöllerls Schrift, sodass nicht geklärt werden konnte, was es mit dem Zettel auf sich hatte.

11. Schlussendlich tat sich noch eine Spur auf: Ein Lehrmädchen, das in einem Schuhgeschäft in einem Kaufhaus in der Mariahilfer Straße gearbeitet hatte, gab an, dass sie kurz vor Weihnachten 1979 von einem unbekannten Mann in der Angestelltengarderobe belästigt und bedrängt wurde. Der Mann konnte festgehalten und der Polizei übergeben werden. Weil die Uhrzeit (07:45 Uhr), die Personenbeschreibung und die Vorgehensweise gut auf den Fall von Schöllerl passten, dachte die Polizei bereits an den finalen Erfolg, aber Fehlanzeige, auch dieser Mann hatte ein wasserdichtes Alibi.

Dann wünsche ich Euch mal viel Durchhaltevermögen beim Lesen.


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Österreich: Karfreitagmord von Wien 1980 weiterhin ungeklärt

gestern um 07:50
@kf1801
Danke für deine ausfühlichen Berichte. Da steckt viel Arbeit dahinter.

Punkt 3 und 15 sind mir sofort aufgefallen. Falls die Hose dem Täter gehört hatte, wäre er sicher an diesem kalten Morgen ohne Hose aufgefallen. Da ist die Flucht durch den Keller naheliegend. Allerdings hätte er dort vorher eine Ersatzhose aufbewahren müssen, falls der Keller nicht zu seinem Wohnhaus geführt hat.
Das würde auch gegen eine Zufallstat sprechen.

Interessant wäre auch wie wasserdicht die Alibis heute noch wären.


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gestern um 11:58
@FerdinandKarl
Der Kurier vermutete, dass der Täter als "Arbeiter angezogen" war, als er den Mord beging. Wäre ja wegen der Sanierungsarbeiten in und ums Haus überhaupt nicht aufgefallen. Danach hat er die blutigen Klamotten wohl entsorgt und war somit gut getarnt und konnte unerkannt untertauchen.

Wenn der Täter durch die unterirdischen Gänge geflüchtet ist, muss der sich aber schon sehr gut ausgekannt haben. Man stelle sich vor, der verirrt sich und steht mit blutigen Klamotten in der Eingangshalle vom Sacher oder mitten in der Staatsoper. So gesehen, erscheint mir die Flucht durch die Seitengassen logischer.


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gestern um 16:17
@kf1801
Es gibt ja viele Möglichkeiten wie der Täter entkommen konnte, aber bis zur Goethegasse kommt man nicht durch Seitengassen. Aber in der Früh, wenn das Wetter schlecht ist, schaut sich ohnehin niemand andere Leute an.
Ich habe nicht gewußt, dass man so viel gefunden hat, darum wundert es mich, dass der Fall nicht mehr aufgerollt wurde.


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gestern um 16:31
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Der Kurier vermutete, dass der Täter als "Arbeiter angezogen" war, als er den Mord beging. Wäre ja wegen der Sanierungsarbeiten in und ums Haus überhaupt nicht aufgefallen.
Als Verkleidung? Oder glaubte der Kurier, daß tatsächlich einer der Arbeiter verwickelt gewesen sein könnte? Haben die denn am Karfreitag überhaupt gearbeitet?
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Angeblich hat Schöllerl einer Arbeitskollegin vor ihrem Tod erzählt, dass sie von einem Elektriker im Haus belästigt worden ist. Die Arbeiten wurden von insgesamt fünf verschiedenen Baufirmen durchgeführt.
Nur mal angenommen, daß sie wirklich zufällig die Aufmerksamkeit eines der Arbeiter....
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:“ „Sie war so attraktiv“, „Sie sah zwar aus wie eine Frau, war aber noch so kindlich“)
....auf sich gezogen hat, der keine guten Absichten hatte:

irgendwie fehlt mir noch immer das Mordmotiv!

Man(n) plant ja nicht direkt, jemanden abzustechen, der einem gefällt!

So was fängt doch eigentlich eher mit einer blöden Anmache an, steigert sich dann vielleicht bis hin zu Entführung und sexueller Nötigung ?

Warum gleich der Mord?

Solche Wut und Mordgedanken entstehen mMn eher nach einer persönlichen Kränkung oder Demütigung, vielleicht noch vor anderen Leuten.

Wenn ihm die Frau z.B. nach einer dummen Anmache vor den Arbeitskollegen einen Spruch drückt wie: " Glaubst du wirklich, daß ich mit so einer hässlichen Rübennase wir dir ausgehen würde?" oder sowas in der Art.

Einerseits schien laut Beschreibungen Schöllerl a) nicht der Typ für solches Selbstbewußtsein gegenüber Männern gewesen sein und b) könnte ich mir vorstellen, daß einer der anwesenden Arbeitskollegen solch ein Ereignis der Polizei gegenüber erwähnt hätte.


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gestern um 17:33
@JestersTear
Das habe ich mir auch gedacht, dass sie bei einer blöden Anrede einfach weggegangen wäre, wie eigentlich 80% der Frauen, damit man nicht noch mehr Aufmerksamkeit erregt.

Ist erstechen nicht genauso intim wie erwürgen? Ich meine, dass da schon mehr dahinter steckt in einen Menschen einzustechen. Ich denke, das geht nicht si mir nix dir nix und im Rücken ist schon alleie wegen der Rippen genug Widerstand. Deshalb glaube ich nicht an eine zufällige Tat. Und wenn ein Arbeiter von dem Haus ignoriert wurde, warum sollte er eine solche Wut entwickeln?
Es gibt hier schon viel mehr Fragen, wobei ich noch immer denke, dass Christine nicht alles zu Hause erzählt hat. Dabei denke ich an eine Begegnung in der Berufsschule o.ä.

Es wurde schon viel darüber geschrieben, dass es eben Karfreitag war, da hatten viele Urlaub und die Evangelischen frei und wenn es stimmt, hätte sie - wenn nicht Ferien gewesen wären - Schule gehabt.

Die Frage ist wirklich, war sie zum falschen Zeitpunkt dort (fällt mir schwer zu glauben) oder war sie ein ausgesuchtes Ziel. Solange da nicht etwas ausgeschlossen werden kann, bringt das nix.
Wie schon geschrieben, es wären die wasserdichten Alibis nicht uninteressant.

Die Therie vom Lustmörder ist ja auch nicht von der Hand zu weisen, denn die Vorbereitungen und die Vorstellung die der Täter dabei hat, bringt ihn ja zu der Tat, der Vollendung seiner Phantasie. Und dann ist all der Reiz weg, was dann? Ja, es hat noch den Überfall an der Ordinationshilfe ( den Namen weiß ich jetzt nicht) gegeben, war dann noch etwas? Wenn nicht, ist er für eine andere Tat ins Gefängnis gekommen oder versorben? Geheilt sicherlich nicht.
@kf1801
Mit 15 Jahren haben mich Gewaltverbrechen noch nicht interessier, den Mord habe ich mitbekommen damals im Urlaub, nur meine Eltern hatten nur den Kurier. Darum bin ich dir für die vielen Informationen dankbar.


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gestern um 18:01
Ich versuche es noch einmal, da mein Beitrag damals gelöscht wurde. Auf kripo.at gibt es einen Beitrag auf pdf, das der Fall Christine Schöllerl wie einige andere wahrscheinlich nicht mehr aufgerollt wird. Das verstehe ich nach der Sammlung von@kf1801 zwar nicht, aber es ist wohl so. Ich hoffe, dass der Beitrag jetzt nicht wieder gelöscht wird.


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um 09:07
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Als Verkleidung? Oder glaubte der Kurier, daß tatsächlich einer der Arbeiter verwickelt gewesen sein könnte? Haben die denn am Karfreitag überhaupt gearbeitet?
Wenn man es so sagen will, dann als "Verkleidung". Die Arbeiten im Haus waren über die Osterfeiertage eingestellt. Deswegen konnten die Ermittler die Arbeiter auch erst ab Dienstag nach Ostern (ohne Ergebnis) befragen. Dass ein Arbeiter der Täter gewesen sein könnte, wurde niemals in Erwägung gezogen.
Zitat von FerdinandKarlFerdinandKarl schrieb:Es gibt ja viele Möglichkeiten wie der Täter entkommen konnte, aber bis zur Goethegasse kommt man nicht durch Seitengassen. Aber in der Früh, wenn das Wetter schlecht ist, schaut sich ohnehin niemand andere Leute an.
Ich habe nicht gewußt, dass man so viel gefunden hat, darum wundert es mich, dass der Fall nicht mehr aufgerollt wurde.
Zu Fuß ist man von der Maysedergasse in fünf Minuten in der Goethegasse. Ein junger, fitter, mit Adrenalin vollgepumpter Mann schafft das wahrscheinlich in noch viel kürzerer Zeit. Man braucht nur hinten über die Albertinagasse laufen und schon ist man in der Goethegasse. Die Goethegasse ist eine ruhige Seitengasse, da ist ein Wachzimmer, wo mein Vater als ganz junger Polizist angefangen hat. Ich habe ihn dort oft besucht. Auch heute ist dort nie etwas los.
Wie Du richtig schreibst, am Karfreitag bei schlechtem Wetter und um diese frühe Zeit werden sehr wenige Passanten unterwegs gewesen sein.


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um 10:17
@FerdinandKarl

Einen Fall wieder aufrollen kostet Personal und Zeit und Geld. Das macht man auch nur, wenn sich "neue Ansätze ergeben (ein Zeuge meldet sich, neue Spuren). Das ist hier nicht der Fall.

Die "Sammlung", wie Du meine Zusammenfassung der damaligen Zeitungsberichte nennst, ist doch nichts Wert. Es ist wie gesagt, eine Zusammenfassung dessen, was Journalisten aufgrund dem, was ihnen Ermittler und (leider auch) Angehörige und Kollegen, Passanten udgl erzählt haben, geschrieben und das daraufhin in deren Zeitungen abgedruckt wurde. Da wird einiges daran der Wahrheit entsprechen, aber das allermeiste ist tiefster Boulevard. Die Berichte sollen auf die Tränendrüsen der Leserschaft drücken und va Mitleid mit dem Opfer und Hass auf den Täter wecken. Schon allein die Sprache "Wenn ich das Schwein erwische, der das getan hat, den stech' ich ab!" (so wurde zB Schöllerls Mutter in der Zeitung zitiert), sagt ja schon einiges aus - der Täter sollte buchstäblich öffentlich "gelyncht" werden, quasi "Packt ihn und knüpft ihn auf dem nächsten Laternenmast auf."

Die Alibis wurden garantiert peinlichst genau überprüft. Ich habe das hier nicht geschrieben, aber die Polizei hat zB einen, der eine blöde Ansage in die Richtung "I hob die Schöllerl gmocht!" an Ort und Stelle in einen Streifenwagen verfrachtet und umgehend in das nächstliegende Polizeiwachzimmer gebracht, wo er überprüft und verhört worden ist, bis seine Aussage als reines Hirngespinst verifiziert und er wieder laufen gelassen wurde.

So spät die Polizei mit ihren Ermittlungen begonnen hat, so gründlich war deren Arbeit dann aber auch.

Nur zum Vergleich: Als 1963 nach dem Mord in der Wr. Staatsoper nach Monaten der mutmaßliche Mörder JW gefasst und verhört wurde, behauptete der, er wäre am Tag des Mordes mit dem Zug nach Salzburg gefahren (Subtext: Er könne also nicht der Täter sein, weil ja nicht in Wien). Die Ermittler haben daraufhin auch nicht sofort gesagt: "Ach ja dann, hoffentlich hast einen schönen Aufenthalt in Salzburg gehabt. Entschuldige, dass wir Deine Zeit in Anspruch genommen haben. Pfiati, hoffentlich nicht bis bald." und haben ihn laufen lassen. Nein, sie haben nachgefragt, um welche Zeit er losgefahren ist. Daraufhin machte der den entscheidenden Fehler und erzählte, dass er in Salzburg keinen Grenzübertrittschein nach Deutschland mehr bekommen habe, weil es schon nach Mitternacht war, als der Zug dort angekommen ist. Somit hatten sie ihn, weil er zur Tatzeit noch in Wien gewesen und den Mord begangen haben könnte. Er hat daraufhin den Mord gestanden.

So wird es auch im Fall Schöllerl gewesen sein. Einer hat ja als Alibi einen Schiurlaub in Salzburg angegeben und ich bin mir absolut sicher, dass die Polizei das penibelst nachgeprüft hat. Die sind ja nicht blöd.


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um 10:26
@JestersTear
Ob Zufalls- oder geplante Tat (es kommen mMn beide Varianten infrage), handelt es sich wahrscheinlich entweder um den von der Zeitung und auch von den Behörden favorisierten "irren Lustmörder" oder um eine Beziehungstat.

Der "irre Lustmörder", der aus purem Frauenhass herumschleicht und ein passendes Opfer sucht, war damals gar nicht so selten unterwegs. Der hatte irgendwann einmal ein frustrierendes Erlebnis mit einer Frau (seiner Mutter, einer Lehrerin, einer Mitschülerin, udgl), was sich in ihm als schmerzhafte Erinnerung so sehr in seine Seele eingebrannt hat, dass sich das mehr und mehr zu bösartigen Mordfantasien entwickelt hat. Er hätte eben eine entsprechende psychologische Behandlung gebraucht, aber wer kümmerte sich damals schon groß darum?

Der "Beziehungstäter", der eine für ihn schmerzliche Trennung nicht verkraftet und nach dem Motto "Wenn ich sie nicht bekommen habe, dann soll sie auch kein anderer kriegen", einen sogenannten "Femizid" begeht, wäre auch noch eine Option. Aber wenn Schöllerl keinen Freund hatte, dann zieht diese wohl nicht. Auch die Verwechslungsvariante sehe ich nicht, weil wenn der Täter im Vorfeld der Tat schon Glühbirnen aus der Fassung schraubt, um sein Opfer im Dunklen zu überfallen, der weiß dann auch, auf wen er wartet.


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um 13:21
@kf1801
Auf keinen Fall möchte ich der Polizei Schlamperei unterstellen, mein Onkel war zu dieser Zeit bei der Kriminalpolizei.

Das Schwierige waren damals sicherlich die Feiertage, da sich ja auch einiges vermischt und ehrlich gesagt, wir sind ja auch nicht anders, weil unser Hirn filtert was wichtig ist. Und wenn man an einem Karfreitag in der Früh zur Arbeit geht uns sich schon überlegt was zu erledigen ist, dann achtet man nicht mehr auf seine Umgebung.
Und ja, der Boulevard ist sicherlich auch nicht hilfreich.

Die Lustmörder-Theorie finde ich etwas abwegig, der Täter muss ja schon einige Zeit im Haus gewesen sein, da haben sich die Augen schon an die Dunkelheit gewöhnt und konnte die Person erkennen, die das Haus betritt.

Und wieviel können Eltern wirklich beitragen zum Leben einer Jugendlichen?

Sicher muss man auch den Kostenfaktor bei einer Wiederaufnahme berücksichtigen, aber mit den heutigen Methoden könnte man die Bekleidung von Christine untersuchen und wenn da nichts zu finden ist, wäre es ein für immer ungelöster Mordfall.


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Österreich: Karfreitagmord von Wien 1980 weiterhin ungeklärt

um 13:56
Und dann ist noch die Frage, wieso hat der Täter aufgehört, falls es nichts persönliches war? Abgesehen von Margit Hartl, Maria Schwaiger und die Ordinationhilfe bei dem Internist (mir ist der Name jetzt entfallen) erinnere ich mich an keine solche Tat.


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um 14:19
@FerdinandKarl
Zunächst: Der Mord an Reingard Frühwirth (Ordinationsgehilfin) ist geklärt. Der Täter konnte nie verhaftet werden, weil er sich nach dem Mord in seine Heimat abgesetzt hat und mit der hat Österreich kein Auslieferungsabkommen abgeschlossen.

Margit Hartl könnte eventuell ein weiteres Opfer von dem Typen gewesen sein, sie war allerdings sechs Jahre älter als Schöllerl. Aber der modus moderandi ist schon sehr ähnlich, zugegeben. Maria Schwaiger schließe ich definitiv aus.
Es werden bestimmt auch nach 1980 noch Frauenmorde ungeklärt sein, aber mir fällt momentan keiner ein, der ein ähnliches Muster aufweist bzw wo das Opfer in einem ähnlichen Alter gewesen wäre. Mir fallen nur der Mord an einer Geschäftsfrau 1990 im 3. Bezirk, die mit einem Plastiksack erstickt wurde, sowie der Mord an einer Verkäuferin 1994 im 10. Bezirk, die in einem Geschäft erstochen wurde (da vermutet man aber, dass ein Junkie als Täter in Frage kommt), ein.
Zitat von FerdinandKarlFerdinandKarl schrieb:Die Lustmörder-Theorie finde ich etwas abwegig, der Täter muss ja schon einige Zeit im Haus gewesen sein, da haben sich die Augen schon an die Dunkelheit gewöhnt und konnte die Person erkennen, die das Haus betritt.
Ja eben, wenn er Schöllerl bereits Tage oder Wochen vor der Tat ausspioniert hat, dann war es ja seine Zielperson und er hat sofort zugeschlagen. Wie gesagt, falls er sich bewusst den Karfreitag ausgesucht hat, wusste er auch, dass Schöllerl an diesem Tag nicht in die Berufsschule, sondern in die Werkstatt ging. Das könnte auf einen planenden und mitdenkenden Täter hinweisen.

Ich wollte noch wegen des Phantombildes etwas schreiben: Die angebliche Zeugin hatte ihren Angaben nach einen ihr unbekannten Mann von ca 25 Jahren, mit kurzgeschnittenen dunklen Haaren und einen hellen Trench gesehen, der vom oberen Stockwerk des Hauses an ihr vorbeiging. Nun, just als die Medien das Phantombild in ihren Blättern veröffentlicht hatten, kamen auf einmal von überall her Zeugen, die einen Mann mit einem Trench vor, während und nach der Tat, in unmittelbarer Nähe, weit weg, direkt unter den Schaulustigen und sogar in den Bundesländern gesehen haben wollen.

Auch hier darf ich mit einem prominenten Beispiel entgegnen: 1952 wurde in der Alser Straße der sogenannte "Cadbury-König" ermordet. Seine Mörderin hatte ihn zuerst mit einem Fleischwolf erschlagen und ihm dann die Kehle durchgeschnitten. Sie konnte recht rasch festgenommen werden. Bei einer ihrer zahlreichen Aussagen vor der Polizei erwähnte sie einen Mittäter, der angeblich einen Dufflecoat getragen hat. Man glaube nicht, wie viele Leute nach der Veröffentlichung der Personenbeschreibung in den Zeitungen Männer mit einem Dufflecoat gesehen haben wollen.

Es ist eben so, dass viele wen sehen wollen, weil sie den sehen wollen. Und 1952 waren Dufflecoats modern und 1980 Trenchcoats.

Kommenden Mittwoch gehe ich wieder in die ÖNB und schaue die SN und die Presse nach den Berichten zum Mord durch. Auch die Kurier- und SN-Ausgaben zum Fall Margit Hartl habe ich mir bestellt. Dann mache ich hierzu einen eigenen Thread auf.


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Österreich: Karfreitagmord von Wien 1980 weiterhin ungeklärt

um 14:45
Sofort nach deinem ersten Satz habe ich an den Mord an Johann Arthold gedacht, da waren die Leute komplett verückt.

Aber wenn der Täter wirklich einen Trenchcoat anhatte, dann müssten ja darauf Blutflecke gewesen sein und da passt ja das mit der blutbefleckten Hose nicht gut dazu.
Weiß man, ob diese Hose asserviert wurde?
So weit ich mich erinnere, war ein Burberry sehr in Mode, es war ja die Zeit wo man zeigen wollte was man hat.

Das mit der Goethegasse wäre ja möglich, aber sehr dreist, wenn dort ein Wachzimmer war.

Den Mord an Margit Hartl ist mir mehr in Erinnerung, obwohl ich da erst 13 Jahre alt war habe ich das mehr mitbekommen. Vermutlich bei meiner Oma, die hatte die Krone.

Meinst du den Mord in der Fußgängerzone zu Weihnachten im Schirmgeschäft. Den Vornamen weiß ich nicht mehr, aber Wessely hat sie geheißen. Soviel ich weiß ist der Fall geklärt.


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Österreich: Karfreitagmord von Wien 1980 weiterhin ungeklärt

um 15:06
Es gibt übrigens im Kurier vom 22.10.2017 einen Artikel über Cold Cases, leider können nicht alle in Haft genommen werden, weil sie in den Heimatländern sind.
Da wird auch der Fall Annemarie Wessely kurz beschrieben.

Allerdings hat der mit der Christine Schöllerl sicher nichts zu tun, da dort 15.000,- (damals noch Schilling) gestohlen wurden. Wobei ich persönlich mir eine solche Tageslosung in einem Schirmgeschäft nicht vorstellen kann.


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um 17:32
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Ich wollte noch wegen des Phantombildes etwas schreiben: Die angebliche Zeugin hatte ihren Angaben nach einen ihr unbekannten Mann von ca 25 Jahren, mit kurzgeschnittenen dunklen Haaren und einen hellen Trench gesehen, der vom oberen Stockwerk des Hauses an ihr vorbeiging. Nun, just als die Medien das Phantombild in ihren Blättern veröffentlicht hatten, kamen auf einmal von überall her Zeugen, die einen Mann mit einem Trench vor, während und nach der Tat, in unmittelbarer Nähe, weit weg, direkt unter den Schaulustigen und sogar in den Bundesländern gesehen haben wollen.
Ich habe ihn auch gesehen, nämlich im Fernsehen: ich fand, der Typ auf dem Phantombild sah 1:1 aus wie Alain Delon. Vielleicht hätte man die Zeugin mal fragen sollen , ob sie nicht am Abend zuvor TV geschaut hat.
Aber im Ernst: dieses Phantombild lud ja förmlich zu den wildesten Assoziationen ein.
Zitat von FerdinandKarlFerdinandKarl schrieb:Den Mord an Margit Hartl ist mir mehr in Erinnerung, obwohl ich da erst 13 Jahre alt war habe ich das mehr mitbekommen. Vermutlich bei meiner Oma, die hatte die Krone.
@kf1801 wollte dazu seinerzeit einen eigenen Thread eröffnet haben. Schade, daß es nicht geklappt hat, weil dieser Fall sowohl hier wie auch bei Maria Schwaiger immer mal wieder aufgetaucht ist.
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Auch die Verwechslungsvariante sehe ich nicht, weil wenn der Täter im Vorfeld der Tat schon Glühbirnen aus der Fassung schraubt, um sein Opfer im Dunklen zu überfallen, der weiß dann auch, auf wen er wartet.
Das eine schließt das andere nicht unbedingt aus: der kann schon gewußt haben, auf wenn er wartet und trotzdem im Dunklen die Falsche erwischt haben, wenn die Frau den Schirm noch auf und deswegen das Gesicht verdeckt hatte. Wenn man im Umfeld von C.S. nicht ansatzweise ein Motiv gefunden hat, bleibt eigentlich nur noch ....
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Der "irre Lustmörder", der aus purem Frauenhass herumschleicht und ein passendes Opfer sucht, war damals gar nicht so selten unterwegs.
...der "irre Lustmörder", aber zumindest mMn gibt es davon weniger als vielleicht angenommen.
In der Regel sind das eher Serientäter, aber schlichen davon in den 70ern oder 80ern wirklich so viele durch Wien?
Hinter den meisten der von dir angesprochenen Femizide steckt m.E. ein Motiv, zumindest aus der (kranken) Sicht des Täters. Eifersucht, eine Verdeckungstat nach vorab erfolgtem sexuellen Übergriff oder meinetwegen eine empfundene Demütigung durch das spätere Opfer oder von Frauen im Allgemeinen.

Bitte nicht falsch verstehen, das ist natürlich keine Rechtfertigung solcher Taten. Ich glaube nur nicht an den Typus Täter, der einmalig und grundlos einen Messermord begeht.
Hier würde mir spontan nur ein einziger Fall in den Sinn kommen, der "Mord im Spandauer Forst" an Kirsten S.
Meine persönliche Theorie zu diesem Fall ist, daß sich der wahrscheinlich noch minderjährige Täter am Vorabend einen Splatter-Film reingezogen hatte und nun mal ausprobieren wollte, wie es sich anfühlt, einen Menschen zu töten.

Aber selbst das bleibt Theorie und dieser Typus Täter hat sich halt das erstbeste Zufallsopfer gegriffen, das ihm über den Weg lief. Ganz im Gegensatz zum Schöllerl-Mörder, der ja offensichtlich planvoll vorgegangen ist.
Meine Alternativ-Theorie im Spandauer Mordfall ist übrigens, daß sich der zufällig vorbeikommende und psychisch schwer kranke Täter durch die Qui-Gong - Übungen der Frau S. provoziert gefühlt haben könnte und darin einen Angriff von Außerirdischen o.ä. vermutete. Aber auch so jemand wäre mMn nicht in der Lage, so planend wie im Fall Christine Schöllerl vorzugehen.
Zitat von FerdinandKarlFerdinandKarl schrieb:Die Lustmörder-Theorie finde ich etwas abwegig
Von daher bin ich in diesem Fall auch kein Freund der Lustmörder-Theorie, es sei denn, es handelt sich um einen bisher unerkannten Serientäter, dessen Verbrechen man nie in einen Zusammenhang gebracht hat.


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