Wer hat Karin Knappe ermordet?

Basti91 schrieb:Was meinst du sind das für Typen die käuflichen Sex mit so einer Bahnhofshuren haben?? Selber Drogensüchtige? Ich meine da ist doch das Risiko sehr hoch sich HIV oder so zu holen?

Also ich wohne selber hier in Frankfurt am Main und habe einige befreundete Sozialarbeiter (Drogenhilfe + Obdachlosenhilfe).
Die Menschen, die dort "stranden", weil sie nun einmal selber drogenabhängig sind, geben das bisschen Geld was sie zur Verfügung haben eher selten dafür aus um Sex zu kaufen. Viel eher für ihren Konsum.

Wenn man mal dort im Bahnhofsviertel ist, kann man jedenfalls sehr gut beobachten, dass dort Menschen aus allen Schichten verkehren / sich aufhalten. Viele "Anzugträger", die vom Hauptbahnhof kommen bzw. dort hin wollen, also Berufspendler mit Aktentaschen etc. oder diese, die sich in den div. Cafes aufhalten.
Dann die, die ganz normale Touristen oder Anwohner sind, die auf ihren Wegen dort umher wandeln, bummeln oder shoppen.
Und dann natürlich auch die Menschen, die man als "abgewrackt" bezeichnen würde.

Wenn man da so sitzt und beobachtet, wer da so aus den Räumlichkeiten, in denen man für Sex bezahlt, rein geht und raus kommt, sind das überwiegend die Menschen (Männer), die man sich auch als 0-8-15 Arbeitskollege oder Nachbar vorstellen würde.
Auch wenn man den "Billigstrich" oder "die schnelle Nummer" beobachtet.

So saß ich doch neulich erst dort, wartend in meinem Fahrzeug und erblickte einen stink normalen Postboten, vor dem eine derartige Dame kniete und ihre Arbeit verrichtete. Am hellichten Tag, etwas abgelegen, mitten auf dem Bordstein...


Hier in Frankfurt haben die Menschen ja den "Luxus", dass wir hier sog. Druckräume haben.
Dort kann man nicht nur saubere Spritzen bekommen und in Ruhe konsumieren, sondern bekommt man dort auch Kondome.
Bei besagtem Mitbegründer dieser Einrichtungen hier in Frankfurt - dem Suchtexperten Prof. Dr. Heino Stöver - habe ich damals im Studium Vorlesungen zum Thema besucht.

Was aber die Drogenszene angeht, geht es insbesondere in der sog. Nidderstraße, Kaiserstraße, Ecke Moselstraße schon echt hart her.
Da wird in den Eingängen von Privatwohnungen konsumiert und rumgelegen.... mit allem was dazu gehört.

Basti91 schrieb:Bahnhofshuren

Ich möchte dich bitten, doch Prostituierte zu sagen. Hure ist sehr abwertend. Und egal, wo sie arbeitet, sie hat doch Respekt verdient.

Btw...es gibt Männer, die auch genau das anzieht. Günstiger Sex, aber genauso das Risiko. Das sind ganz normale Männer, Familienväter, Manager, der nette Nachbar von nebenan.

Wenn man bspw. an Sonja Mand denkt, diese wurde kurz vor ihrem Tod (Tuberkulose) anscheinend von einem Mann aufgenommen, bei dem sie dann auch starb. Es gibt hier nicht wenige, die dieses Machtgefühl über einen kranken Menschen benötigen, die sich an der Hilfsbedürftigkeit förmlich aufgeilen.
Was mir Bekannte aus der Rotlichtszene hier schon erzählt haben, da kann man nur den Kopf schütteln und hofft, dass sie jedes Mal unbeschadet von einem Freier zurückkommt.

Ich konnte mich an den Fall von Karen Knappe noch erinnern, die Folge von "Ungeklärte Morde" wird mir wohl immer im Gedächtnis bleiben. Dass ein Polizist dann erneut den Müllsack entdeckt, in dem Frau Knappe entsorgt wurde und diese Fotos von ihr, die sich wirklich eingebrannt haben.

Was mir auffällt: Frau Knappe wurde am 03.01. zuletzt gesehen, danach verliert sich ihre Spur, laut Bericht hier

https://germanmissing.blogspot.com/2019/10/frankfurtmain-totungsdelikt-z-n-von_16.html

heißt es, dass sie einige Tage nach ihrem Verschwinden erwürgt wurde.
Das spricht ja dafür, dass sie in der Zeit irgendwo untergekommen ist, ob freiwillig oder nicht...jedenfalls hat sie in diesen Tagen dann auch niemand mehr gesehen. Wenn es da keine Hinweise gibt, wird sich das wohl nie wirklich klären lassen...sehr traurig.

@CaiaLia
Sorry hast du Recht Hure ist abwertend werde ich nicht mehr schreiben. Sie ist genau so ein Mensch gewesen und ich bin der letzte der schlecht über diese Frauen denkt. Sie hat ja auch einiges morgens und so einen Tot hat niemand verdient.

Habe kürzlich telefonisch Rücksprache mit einem befreundeten Sozialarbeiter aus der dort ansässigen Drogenhilfe gehalten.
Der Name hat ihm erstmal nichts gesagt aber er wolle sich umhören und mich dann wieder anrufen.

Interessant finde ich aber, dass er sagte, dass derartige "Samarita" - die, die versuchen die Mädchen "von der Straße zu holen" - gar nicht mal so selten in der Szene im Bahnhofsviertel sind.
Das gibt es öfter als man denkt, sagte er.
Die Gründe hierfür gehen sehr weit auseinander und reichen von Mitleid, über die "große Liebe" bis hin zu dem Plan, diese Mädchen wo anders hinzubringen...

@SunnyBeatz
Da musst du Mal den YouTube Kanal Straßenleben gucken da hat der Alex heißt er glaube ich ein Mädchen (Jaqueline heißt sie) von der eher immer sehr viele Videos online stellt, sie lässt sich aber leider überhaupt nicht helfen.

@Basti91

Danke für den Hinweis.
Ich werde es mur mal ansehen.

SunnyBeatz schrieb am 29.11.2020:Leider habe ich mich zu wenig mit Herrn Seel beschäftigt um eine mögliche Verbindung herzustellen.
Das frankfurter Bahnhofsviertel war ja voll sein Ding...

Werde mal meine Bekannten aus der Uni fragen, die arbeiten teilweise schon Jahrzehnte in den frankfurter Druckräumen & Anlaufstellen. Vielleicht kannte einer davon Karin ja....

Seel kam mir auch in den Sinn im Zusammenhang mit dem Fall Karen Knappe.
Allerdings hat er seine Opfer bzw deren sterbliche Überreste ja über deren Tod hinaus 'in seiner Gewalt behalten' (Leichenteile in den Fässern).
M E passt es daher nicht so wirklich zu seinem Modus operandi, die Leiche eines seiner Opfer im Rhein zu 'entsorgen', wo er keinerlei Kontrolle mehr darüber hätte, was mit dem Leichnam passiert.

Solche "Samariter", die eine Frau aus der Drogenscene / Prostitution 'herausholen'/'freikaufen' wollen, gibt es tatsächlich häufiger - allerdings ist mir persönlich keine derartige Geschichte bekannt, die eine (längerfristige) Erfolgsgeschichte gewesen wäre.
Solange die betroffene Person/Frau nicht selbst die Motivation hat, etwas an ihrer (aktuellen) Situation verändern zu wollen, haben "Hilfsangebote von außen" nur sehr geringe Erfolgsaussichten - traurig, aber leider wahr.

Dieser Mann, den Karen kurz vor ihrem Tod kennen gelernt hatte und der ihr die 500€ gab, der müsste den EB doch eigentlich bekannt sein?
Könnte mir vorstellen, dass er sich etwas anderes versprochen hatte und enttäuscht war, als er feststellen musste, dass Karen von seinem Geld Drogen gekauft hat und dennoch weiterhin anschaffen ging - aus dieser Ausgangslage heraus könnte ich mir sehr gut einen Konflikt vorstellen, infolge dessen der Mann Karen (evtl mehr oder weniger "im Affekt") getötet haben könnte, dies realisierte er dann und wollte ihren Leichnam so schnell wie möglich 'loswerden' -> Ablage im Rhein.

SunnyBeatz schrieb am 30.11.2020:Wenn man da so sitzt und beobachtet, wer da so aus den Räumlichkeiten, in denen man für Sex bezahlt, rein geht und raus kommt, sind das überwiegend die Menschen (Männer), die man sich auch als 0-8-15 Arbeitskollege oder Nachbar vorstellen würde.

Besonders beliebt sind bei mir die Familienväter mit Kindersitz auf der Rückbank. In der Mittagspause.

Und ich glaube kaum, dass sich nur ein Mädel da seinen Job freiwillig auf der Straße gesucht hat, alles voll Leid und Elend.

SunnyBeatz schrieb am 29.11.2020:. 500 Mark kostete ihre tägliche Drogenration aus Heroin, Cannabis

500 DM , das ist schon oberer Anschlag , wenn das damals ihre tägliche Ration war.Dieser „ Freund „ hat ihr also genau diese Summe gezahlt , weil er nicht wollte , dass sie die , wie immer für ihre täglichen Drogen anschafft . Das war dann nur für einen Tag . Und dann?
Wie sollte das weitergehen ?

Laut der Kennzeichnung des Spiegels stammt das Foto von der Polizei, ist schon von 97, ich finde ja, dass man ihr da die Sucht bereits deutlich ansieht.
Wie zerstört sie wohl 4 Jahre später aussah? Würde man sie bei diesem Konsum noch zweifelsfrei erkennen?

https://www.spiegel.de/panorama/der-raetselhafte-tod-der-karen-knappe-a-107dcefc-4e30-42a2-96f7-0c43215dfbe6

500DM, das ist ne Menge Geld, weiß einer wie damals die Marktpreise waren?

Im Januar wurde dazu das letzte geschrieben und ich bin nun erst durch Zufall über diese Diskussion hier gestolpert, sehr schade.

Meines Wissens nach wurde der "Samariter" von der Liste der Verdächtigen gestrichen. Ich denke, die 500,00 DM waren zum Zeitpunkt ihres Todes bereits ausgegeben, warum sonst sollte sie in dieser Nacht anschaffen gehen müssen?

Dass Seel für die Tat in Frage kommt, glaube ich ebenfalls nicht. Er hatte seine Opfer wirklich grauenhaft ermordet und hier passt Karen nicht rein.

Kabri schrieb am 25.03.2021:Meines Wissens nach wurde der "Samariter" von der Liste der Verdächtigen gestrichen

Hast Du dazu evtl eine Quelle, man hört / liest von diesem Fall nichts mehr bzw habe ich spontan dazu nichts finden können, warum dieser Mann als Verdächtiger ausgeschlossen werden konnte / von den EB als nicht (mehr) tatverdächtig eingestuft wird?

Kabri schrieb am 25.03.2021:Ich denke, die 500,00 DM waren zum Zeitpunkt ihres Todes bereits ausgegeben, warum sonst sollte sie in dieser Nacht anschaffen gehen müssen?

Würde auch annehmen, dass KK die 500 DM bereits ausgegeben hatte.

https://www.dailymotion.com/video/x154956

Also hier nochmal der Link von der Ungeklärte Morde Folge wo der Fall behandelt wurde ( Karin Knappes Fall kommt zum Schluss). In dem Ausschnitt wurde gesagt sie wurde am 12.02.01 gefunden und trieb ungefähr 2 Wochen im Rhein, allerdings ist sie ja schon am 04.01.01 verschwunden, da sind also noch fast 4 Wochen Zeit zwischen Leichenentsorgung und verschwinden. Ob die Leiche erst woanders zwischen gelagert war? Oder hat sie eine Zeit noch beim Täter gewohnt oder wurde festgehalten? Man sieht auch die Leiche einmal kurz am Rheinufer liegen, sieht wirklich schlimm aus. :/

@Basti91

Danke für das verlinken der Folge "Ungeklärte Morde", so hat man nochmals ein bisschen mehr über den Hintergrund von Karen Knappe erfahren.

Die 500 DM, die Karen Knappe kurz vor ihrem Tod von dem Mann bekommen haben soll, der ihr angeboten haben soll, mit (ihm?) nach Berlin zu kommen und dort clean zu werden, finden allerdings keine Erwähnung im Beitrag, lediglich ein Bekannter der Prostituierten wird erwähnt, der aber am fraglichen Abend des 04.Januar 2001 nicht mit Karen Knappe bzw überhaupt nicht auf dem Frankfurter Straßenstrich gesehen wurde - damit wird dann wahrscheinlich dieser besagte "Samariter" gemeint gewesen sein?!

Basti91 schrieb am 29.11.2020:Silvester feierte Karin noch mit ihrer Freundin und einen neuen Freund zusammen, der ihr 500 DM gab und ihr anbot mit ihm nach Berlin zu kommen um Clean zu werden. Karin nahm das Angebot nicht an und gab sein Geld für Drogen aus.

Hervorhebung von mir eingefügt.

Ich meine mich zu erinnern, dass aufgrund der Müllsäcke aus dem Taunus eine mögliche Verbindung zu Manfred Seel vermutet wurde. Tatsächlich hab ich aber auch nichts mehr über die Prüfung von zwölf Fällen aus dem Frankfurter BHV zu ihm gehört. Das Schweigen im Walde nach der ersten Presseflut nach seinem Ableben.

Es gibt ganz schreckliche Internetforen wo Freier beschreiben, wie sie betroffene Frauen auf Turkey vor den Druckstuben einsammeln, sie für ein paar Euro benutzen und dann einfach wegwerfen. Auch spezifisch zu Frankfurt. Abgründe...

Es ist so furchtbar was da so abgeht. Die ganzen gescheiterten Existenzen, diese völlig zerstörten Seelen.
Und ihr Leid wird völlig ausgenutzt.

M.S. stand da auch im Verdacht, sein Beuteschema wars allemal

Basti91 schrieb am 30.11.2020:Das ist mir schon klar das Drogensüchtige nur das im Kopf haben. Ich meinte eher die Freier ich meine es gäbe ja weniger riskante Alternativen der käuflichen Liebe als eine Drogensüchtige vom Bahnhof. Ich vermute Mal das sich unter diesen Junkies die HIV Rate im zweistelligen Prozentbereich bewegt.

Wer das Geld hat geht woanders hin, aber 0815 Familienväter können sich nur diese Frauen leisten. Keine Prostituierte ohne Geldnot aufgrund von Sucht würde für einen Preis arbeiten den ein Familienvater mit 2 und mehr Kindern bezahlen kann. Die HIV Rate ist nicht umsonst bei Männern des Mittelstands auch am höchsten. Wer kein Geld hat hat auch gar keine Möglichkeit. Und wer mehr Geld hat ist bei Edeldamen die einen ausgesuchten Kundenstamm haben oder leistet sich eine Geliebte. Die Frauen würden sich auf einen 0815 auch nicht einlassen und haben auch keine zuhälter da sonst die guten Kunden gar nicht da wären die mit gesocks nix zu tun haben wollen. Deshalb sind diese möchtegerns auch mehr Schein als sein, für sie arbeitet ja auch nur wer allein nicht mehr klar kommt. Der mit den 500 war vielleicht so einer der mit den letzten 500 und schönen Worten sie mitnehmen wollte um sich selbst zu retten. Als das pferdchen aber sich nicht kaufen lies sondern das Geld verbraten hat und verschwand war er vielleicht bitterböse…

AFG97 schrieb:Der mit den 500 war vielleicht so einer der mit den letzten 500 und schönen Worten sie mitnehmen wollte um sich selbst zu retten. Als das pferdchen aber sich nicht kaufen lies sondern das Geld verbraten hat und verschwand war er vielleicht bitterböse…

Hatte in einem meiner vorherigen Postings ja auch bereits vermutet, dass dieser Mann, der Karen die 500 DM gab, etwas mit ihrem Tod zu tun gehabt haben könnte.
Aber so ganz passt dieses Szenario eines eskalierenden Streits m E nicht - hätte solch ein (Erst-)Täter, der im Affekt tötet, so ein Nachtat - Verhalten gezeigt wie im hier vorliegenden Fall?!
Sprich Karens Leichnam in die gelben Säcke gepackt, zum Rhein transportiert und sie dann dort in den Fluss geworfen?
Selbst wenn wir mal annehmen, dass der evtl stattgefundene eskalierende Streit (z B um das Thema "Geld [die 500 DM] für Drogen ausgegeben") direkt am Rhein stattfand: Dann hätte der Täter die gelben Säcke ja theoretisch mitgebracht haben müssen - also eine im Vorfeld geplante Tat?
Dass er Karen dort tötete und dann "in aller Ruhe" zunächst einmal die gelben Säcke besorgte, kann ich mir schwerlich vorstellen...

AFG97 schrieb:Wer das Geld hat geht woanders hin, aber 0815 Familienväter können sich nur diese Frauen leisten. Keine Prostituierte ohne Geldnot aufgrund von Sucht würde für einen Preis arbeiten den ein Familienvater mit 2 und mehr Kindern bezahlen kann.

Das ist doch Blödsinn.
Zu den Preisen in der Prostitution, auch dem so genannten „Edel“-Segment empfehle ich z.B den Beitrag von Ex-Escort Daria:

https://www.instagram.com/p/CS_VJhrMrvp/?utm_medium=copy_link

angellost schrieb am 12.12.2021:Zu den Preisen in der Prostitution, auch dem so genannten „Edel“-Segment empfehle ich z.B den Beitrag von Ex-Escort Daria:

Wenn dem so ist verstehe nicht warum das Geschäft noch gibt. Zudem es mit irgendwelchen Zuhälternnoch geteilt wird und alles versteuert werden muss inzwischen. Da bekommt man bei Harz 4 ja mehr für gar nichts tun und bleibt gesund und fern von Geisteskranken.