Skelett im Starnberger See gefunden

@dimmthelights @musikengel @Mrs.Rollins


Joachim Bruckauf auf Video (Seite 21) (Beitrag von Knallvergnügt)

@Knallvergnügt

Aber Joachim Bruckauf hatte zuletzt blaue Slipper an. Diese Turnschuhe hatte damals wirklich jeder zweite, Joachim Bruckauf offensichtlich auch. Aber wohl nicht am Tag des Verschwindens

Mrs.Rollins schrieb:Aber Joachim Bruckauf hatte zuletzt blaue Slipper an

Hast du einen Link bzw. Quelle dazu?

@Knallvergnügt
Ja, eine Seite zuvor zum Beispiel:
Beitrag von hpoirot (Seite 3)

Aber auch hier, Quelle scheint Polizei Baden-Würtemberg gewesen zu sein:
http://www.duwirstvermisst.de/viewtopic.php?t=13

Bruckauf trug eine schwarze Lederjacke mit breiten Reißverschlüssen quer über die Brust, eine dunkelblaue Thermohose (Schweizer Fabrikat), dunkelblaue Slipper, ein Polohemd

hpoirot schrieb:Citizen Automatic 21 Jewels? Also auch Mitte 70er bis 80er Jahre. Von 1979 bis 1990 habe ich 22 Dienstage gefunden, die am 13. waren.

Ich glaube man könnte es noch ein klein wenig weiter eingrenzen. Auf der Vorderseite steht ja die Zahl "825639-KY". Soweit ich das per Google-Fu in Erfahrung bringen konnte, sind wohl die ersten zwei Ziffern das Jahr der Herstellung, also (19)82 und die dritte Zahl soll wohl den Herstellungsmonat angeben, also möglicherweise wurde die Uhr Mai 1982 hergestellt. Es würden dann ggf. schon ein paar Dienstage wegfallen und der frühest mögliche Dienstag wäre der 13.07.1982, wobei ich das für eher unwahrscheinlich halten würde, dass die Uhr schon so schnell nach der Herstellung im Handel und bei ihrem späteren Eigentümer war. In den 80ern waren die Logistik- und Lieferketten zwar auch schon gut, aber mit heute natürlich nicht zu vergleichen.

Andererseits würde von der Jahreszeit her Juli schon ganz gut passen für jemanden, der vielleicht irgendwo über Bord gegangen ist. Der nächste Dienstag, der 13. ist dann erst der 13.09.1983. Auch das wäre jahreszeitlich noch eine Variante. Der 13.12.1983 wäre schon weniger wahrscheinlich, ebenso scheint der 13.03.1984 eventuell etwas früh (es sei denn es war ein sehr milder Märztag). Der dann nächste Dienstag 13. ist erst wieder der 13.11.1984, also eher weniger wahrscheinlich für Aktivitäten auf/am See. Dann kommt der 13.08.1985 als wahrscheinlichere Variante.

Viel später würde ich gar nicht mal annehmen. Ich erinnere mich selbst noch gut, dass solche Schuhe damals total "in" waren. Es würde mir daher eher weniger wahrscheinlich erscheinen, wenn das Modell nur bis 1984 hergestellt wurde, dass eine mutmaßlich einigermaßen modebewusste männliche Person damit überhaupt noch 1985ff. rumgelaufen sein könnte.
Die gefundene Person scheint mit der damaligen Mode gegangen zu sein. Halbhohe Adidas-Basketballschuhe und Citizen Automatic Uhr... das spricht für jemanden, der in den frühen/spätestens mittleren 80ern im wahrsten Sinne des Wortes auf der Höhe der Zeit war... fehlt nur noch der Casio Solar-Taschenrechner mit diesen Gummitasten :) .

@MysteryGuy

Das sind sehr interessante Ansätze, sofern die Uhr wirklich zeitnah stehen geblieben sein sollte! Das Herstellerdatum grenzt die Sache nochmal mehr ein. Es müsste doch mit dem Teufel zugehen, wenn die Polizei dadurch jetzt nicht weiter kommt...

Hier mal ein anderer Fall, bei dem der Vermisste 17 Jahre lang auf dem Grund des Sees gelegen hat und schließlich gefunden wurde.

https://www.muenchen.tv/vermisster-mann-nach-17-jahren-tot-aus-dem-ammersee-geborgen-73806/

MysteryGuy schrieb:Ich erinnere mich selbst noch gut, dass solche Schuhe damals total "in" waren. Es würde mir daher eher weniger wahrscheinlich erscheinen, wenn das Modell nur bis 1984 hergestellt wurde, dass eine mutmaßlich einigermaßen modebewusste männliche Person damit überhaupt noch 1985ff. rumgelaufen sein könnte.

In meiner Erinnerung war es aber so, dass Kleidung und auch Schuhe im Verhältnis zu heute relativ teuer waren und man daher weniger auf die Idee kam, teure Markenschuhe nur aus Modegründen schon nach einem Jahr auszurangieren und neue zu kaufen, namentlich als Mann, wo die "Modesucht" weniger ausgeprägt ist.

Mag allerdings auch ein Unterschied in der sozialen Schicht sein - jemand, der auf dem Starnberger See segeln geht, hat das vielleicht anders gesehen und sich schnell neue Schuhe beschafft um bei den Reichen und Schönen nicht ausgelacht zu werden.

Es muss ja nicht sein, dass derjenige beim Segeln verunglückt ist? Es kann ja auch Mord oder Selbstmord gewesen sein?

hpoirot schrieb:Es muss ja nicht sein, dass derjenige beim Segeln verunglückt ist? Es kann ja auch Mord oder Selbstmord gewesen sein?

Einen vermissten Segler hätte man vermutlich auch bereits identifiziert. Es ist ja bekannt, wann und welcher Segler im Starnberger See mutmaßlich verunglückt und ertrunken ist. Da werden nur ein paar wenige infrage kommen.

Bei den Vermisstenfällen ist es schon deutlich schwieriger. Das werden etliche Personen sein, die seit dem 80ern verschwunden und nicht wieder aufgetaucht sind. Sofern die Person überhaupt als vermisst gemeldet wurde.

Ich tippe auf Suizid. Irgendwo hier hatte ich das auch verlinkt, dass insbesondere eine bestimmte Stelle im nördlichen Teil des Sees immer wieder Personen mit suizidalen Gedanken anzieht.

Beitrag von Pony2.4 (Seite 2)

Pony2.4 schrieb:Bei den Vermisstenfällen ist es schon deutlich schwieriger. Das werden etliche Personen sein, die seit dem 80ern verschwunden und nicht wieder aufgetaucht sind. Sofern die Person überhaupt als vermisst gemeldet wurde.

Das stimmt. Zumal in dem Fall die betreffende Person ja auch von überall her gekommen sein kann: Wer würde z. B. einen Vermissten aus Hamburg, der gar keine (bekannte oder offensichtliche) Verbindung zum Starnberger See hat, dort unten vermuten? Oder gar aus dem Ausland.....

Da wird es wohl sehr davon abhängen, wie gut ungeklärte Vermisstenfälle aus dieser Zeit auch heute in den entsprechenden Datenbanken mit allen vorhandenen Informationen abrufbar sind.

Mal sehen, inwieweit der Schädel noch vorhanden ist und ob man eine Gesichtsrekonstruktion machen kann.... und ob man noch DNA gewinnen kann.... sofern von der fraglichen Person welche gespeichert ist, kommt auch drauf an wie lange tatsächlich die Person dort lag.

wäre auch gut, wenn sie Fotos der Kleidung veröffentlichen würden...

Wenn die Uhr eine eine Automatic ist, dann dürfte sie doch eigentlich recht zeitnah stehengeblieben sein, da sie nicht mehr durch Bewegung aufgezogen wurde. Die laufen doch max. 2 Tage nach.

Suizid/Bootsunfall an einem Sonntag den 11. (oder 10., falls die 13 schon zum Mittwoch gehört)?

Oktober schrieb:Die laufen doch max. 2 Tage nach.

Wenn die Leiche erst einmal durch Strömung im Wasser bewegt wurde wird eine Automatik-Uhr noch aufgezogen. Damit kann die Uhr durchaus noch länger gelaufen sein als zwei Tage.

Jemand, der ins Wasser fällt, sinkt ja normalerweise nicht gleich wie ein Stein zu Boden und bleibt da unbeweglich liegen.

Aber wir wissen ja nicht, ob die Uhr überhaupt (noch) wasserdicht war, als sie ins Wasser gekommen ist. Dann wäre sie sogar direkt stehengeblieben.

brigittsche schrieb:Wenn die Leiche erst einmal durch Strömung im Wasser bewegt wurde wird eine Automatik-Uhr noch aufgezogen. Damit kann die Uhr durchaus noch länger gelaufen sein als zwei Tage.

Du meinst, die Strömung im See ist so stark, dass da der Arm noch längere Zeit stark hin und her bewegt wird?
Irgendwie habe ich Schwierigkeiten, mir das vorzustellen. Ist ja kein reißender Gebirgsfluss und die Automatikuhren brauchen schon ein bisschen Bewegung. Ich hätte jetzt geschätzt, dass das maximal vielleicht noch ein paar wenige Stunden Laufzeit bringen könnte.

Oktober schrieb:Ist ja kein reißender Gebirgsfluss und die Automatikuhren brauchen schon ein bisschen Bewegung.

Das stimmt natürlich, aber man liest ja doch immer einmal, dass Leichen in stehenden Gewässern an ganz anderer Stelle gefunden werden als dort, wo die betreffende Person ins Wasser gefallen ist und dass auch in Seen (z. B. durch Temperaturunterschiede im Wasser) eine gewisse "Bewegung" ist.

Natürlich hast Du Recht dass es kein Gebirgsfluss ist, aber trotzdem könnte m. M. es sein, dass die Uhr, wenn auch nur kurze Zeit, aufgezogen wurde.

Die Beschleunigungen beim "Treiben" sind m.E. deutlich zu niedrig, um einen damals üblichen Rotor-Selbstaufzug zuverlässig zu betätigen.
Eine Wasserleiche schwimmt ziemlich stabil, da tritt kaum Bewegung quer zur Rotorachse auf.
Da kann ich @Oktober nur zustimmen.

Ich sehe das ähnlich wie @Pony2.4 und vermute eine große Anzahl an toten Körpern im Starnberger See.
Ich halte da die vermutete Anzahl von 29 Leichen noch für zu tief gegriffen, aber wie will man das fest stellen?
Ich denke ein Grossteil werden Suizidenten aus ganz Deutschland (siehe @brigittsche),
(event. noch Ausland) sein, über die man keine Infos hat bzw die u.U. auch keine Angehörigen mehr haben oder zum Zeitpunkt des Suizids schon nicht mehr hatten. Verbrachte Opfer von Tötungsdelikten, die spurlos verschwunden sind, könnten auch auf dem Seegrund liegen.
Starnberger See ist schon ewig ein Hot Spot und ich denke auch für lebensmüde Menschen in gewisser Weise attraktiv, möglicherweise wegen der Tiefe.

Der Tote, dem das Skelett gehört, liegt mMn auch gut und gerne vermutlich über 3 Jahrzehnte dort unten. Ich denke nicht, dass es ein Vermisstenfall aus den letzten 10-15 Jahren ist.
Auch den 2010 über Bord gegangenen Segler halte ich nicht für das Skelett.
Wobei dessen Identifizierung ja eigentlich moglich sein sollte.
Die Uhr, sowie die Sneakers, müssten den Fall eigentlich weiter bringen, so fern noch ein familiäres Umfeld lebt, was Angaben zu den Teilen machen kann.
Es wäre jedenfalls zu wünschen, dass die Ermittler die Identität heraus finden könnten und so eine Familie Gewissheit bekäme über das Schicksal ihres Angehörigen.

...bei der Uhr handelt es sich um eine Automatikuhr, steht ja deutlich drauf.
Das abgebildete Modell dürfte nur Spritzwasser-geschützt gewesen sein. Es ist keine Taucheruhr.
Soweit ich weiß, gehen Leichen erstmal relativ schnell unter und treiben je nach Tiefe
auch gar nicht mehr auf. Deshalb denke ich, dass die Uhr recht fix stehen blieb....