Jan Gavin Friedrichs seit 20 Jahren vermisst

jerry142 schrieb:Da würde ich zu gerne wissen, was die Frau erzählte, wo er in der Zeit vom 12.06.-18.06. gewesen ist und welche Gründe es gegeben haben soll, die Mutter nicht am Flughafen abzuholen.

Sehe ich genauso. Auch hat sie ihn nicht als vermisst gemeldet. Ich glaube nicht an ein freiwilliges Untertauchen, denn wenn er von seiner Lebensgefährtin weg wollte, hätte er zurück nach Deutschland gekonnt. Das hat er nicht gemacht und das obwohl er regelmäßigen Kontakt zu seinen Eltern hatte und seine Mutter sogar eingeladen hat.

Bei den Schlagworten "Südportugal", "surferszene", "selbstfindungsreise", "Camper" im Zusammenhang mit einem merkwürdigen Vermisstenfall schrillen bei mir sofort die Alarmglocken. Erinnert an die horrorverbrechen in Odemira, an sektenartige Kommunen und weitere vermisstenfälle in der hiesigen "Aussteiger/Camperszene".

LOleander schrieb:Bei den Schlagworten "Südportugal", "surferszene", "selbstfindungsreise", "Camper" im Zusammenhang mit einem merkwürdigen Vermisstenfall schrillen bei mir sofort die Alarmglocken. Erinnert an die horrorverbrechen in Odemira, an sektenartige Kommunen und weitere vermisstenfälle in der hiesigen "Aussteiger/Camperszene".

ich hab das mal gegoogelt, da mir das nichts sagte.. du meine güte... mir wurde fast schlecht.. das ist so grausam
Ich hoffe inständig ihm ist nichts in der art zugestoßen, was für eine kranke welt :/

TimScott schrieb:du meine güte... mir wurde fast schlecht..

Nabend,
Wonach hast du denn Gesucht?
Wenn ich die Begriffe eingebe dann Lande ich nur auf diverse reise Seiten o.O

Kannst mir mal eine Seite von deinen Funden nennen? Oder wie du die such Begriffe eingegeben hast?

@maltitol

Wenn du die Wörter "Odemira Sekte" eingibst, wirst du sofort fündig.

Tritonus schrieb:Also wenn ich mir das jetzt mal zusammen reime: er fährt mit seiner Frau in diesem geflammten Bus spätestens am 16. Juni, bevor die Mutter kommt, weg, und verlässt (vermutlich ebenfalls mit Bus, denn der ist ja auch weg) seine Frau am 17. oder 18. Juni. Die Frau fährt aber nicht nach Hause, sondern taucht erst Monate später wieder auf. Was sie in der Zwischenzeit gemacht hat und wo sie war, wird nicht verraten.

Ich glaube ja in fast keinem dieser häufigen Vermisstenfälle an ein freiwilliges Untertauchen, aber in diesem Fall kann ich es mir schon vorstellen.

Crazy :D Ja und dann lädt man sich genau zum Zeitpunkt wo man untertauchen will noch die Mutter ein oder wie? Damits nicht so auffällig ist? *schmunzel*

Oha, da gibt es ja einige Fälle 😳

Allerdings sind die geahndet und weitestgehend aufgeklärt worden.

In dem Fall Jan Garvin gibt es da deutlich weniger konkrete Ansätze.

Kann man nur hoffen, dass die Polizei im Hintergrund die bekannten und die Kontaktpersonen ausführlich befragt hat.

Ich habe mal auf Maps nach dem Ort Odemira geschaut.

Tatsächlich nur 59 km von dem Surfspot Bordeira auf dem Bild von Seite 1 entfernt, auf dem man die zwei Camper neben einander sieht.

Was mich etwas wundert, dass diese Orte alle relativ weit entfernt sind.

Ausgewandert ist er ja nach Ericeira und das ist von den südlichen Orten Odemira und dem Surfstrand (vom Bild auf Seite 1)gut 200 - 240 km entfernt, was ungefähr zweieinhalb Stunden Fahrt bedeutet.

Irgendeinen Grund für diese weiten Fahrten muss es geben, denn der Heimatort Ericeira ist selbst als Surfgebiet/Hotspot sehr bekannt und beliebt.

Siehe zum Beispiel hier:

https://www.lapointcamps.com/surfcamp/portugal/ericeira/?gclid=Cj0KCQjw24qHBhCnARIsAPbdtlKAbxSwmMMEe7OsQFgX5cJL6Zcbx0kWAuApSAx3b9-F_Qf8gZ_l6Z4aAigREALw_wcB

Klar will man als begeisterter Surfer auch andere Gebiete entdecken, aber frisch ausgewandert, direkt monatelang hunderte Kilometer entfernt Camping machen und die Freiheit "geniessen" ????

Kommt mir komisch vor, oder irre ich mich?

Zumal er ja sogar von der Mutter ein Haus bekommen hat, was er "in Schuss" halten sollte.

An der Geschichte mit diesen Sekten Selbstfindungskram könnte tatsächlich etwas dran sein.

JuleD schrieb:Crazy :D Ja und dann lädt man sich genau zum Zeitpunkt wo man untertauchen will noch die Mutter ein oder wie? Damits nicht so auffällig ist? *schmunzel*

Nein, umgekehrt, der Besuch könnte der Anlass gewesen sein, abzuhauen. Denn wieso sind die beiden an dem Ankunftstag der Mutter weggefahren? Das ist schon erklärungsbedürftig. Verschwunden ist er ja erst ein, zwei Tage später.
Ich rede auch nicht von einem geplanten Untertauchen, bestehe eh nicht drauf, dass es ein solches war. Aber das sieht schon nach Flucht aus. Aber wer weiß, was die beiden dann erlebt haben, die Erzählung der Frau kommt mir auch komisch vor, dass er sie ein paar Tage später verlassen hat, sie aber erst Monate später wieder nach Hause kommt. Vielleicht waren sie ja noch länger zusammen.

vllt hat auch die Freundin etwas damit zutun. Leider gibt es so wenig Infos über den Fall.

Forester schrieb:Zumal er ja sogar von der Mutter ein Haus bekommen hat, was er "in Schuss" halten sollte.

Das Haus gehört doch der Familie von der Ehefrau, oder?
Vielleicht gab es deswegen Stress oder Streit mit der Familie, haut deswegen gemeinsam ab. Irgendwann verkrachen sich dann der Verschwundene und seine Ehefrau. Daraufhin tingelt jeder für sich durch die Welt. Die Ehefrau taucht nach Monaten wieder daheim auf, doch er bleibt verschwunden.

@MrsK
Nein.

Sie haben zunächst bei den Eltern der Freundin gewohnt und sind dann in ein Haus umgezogen, welches die Mutter (Eltern) von Jan für die beiden gekauft haben.

Im Frühjahr 2000 wandert Jan Friedrichs mit seiner Freundin nach Portugal aus. Sie heiraten, wohnen zunächst bei ihren Eltern. Nach ein paar Monaten ziehen sie in ein Häuschen, das Jans Mutter in der Nähe gekauft hat und das er versprochen hatte, in Schuss zu halten.

Das habe ich aus dem Link vom Eingangs Post.

Quelle:

https://theworldnews.net/de-news/wer-kennt-den-vw-bus-25-jahriger-kolner-vor-19-jahren-in-portugal-verschwunden

Wenn ich verspreche ein Haus "in Schuss" zu halten und dieses auch noch geschenkt bekomme, würde ich garantiert nicht abhauen.

jerry142 schrieb:Aber diese phantastischen Anwandlungen werden schon vorher bei mir sachte gebremst:
12.06.2001 letztes Telefonat
16.06.2001 nicht am Flughafen erschienen.
Da würde ich zu gerne wissen, was die Frau erzählte, wo er in der Zeit vom 12.06.-18.06. gewesen ist und welche Gründe es gegeben haben soll, die Mutter nicht am Flughafen abzuholen.

Leider wird auch nicht gesagt, wann die beiden von zu Hause weggefahren sind. Das kann natürlich schon vor dem 16. gewesen sein, und dann könnte irgendwas geschehen sein, dass sie nicht zum Flughafen konnten oder wollten.
Schon komisch, dass der letzte Kontakt zur Familie am 12. war und auch nur mit dem Vater, also offenbar hat er tagelang vor der Ankunft mit der Mutter gar nicht mehr gesprochen, das finde ich mehr als seltsam.
Für mich klingt das alles eigentlich nicht nach einem Verbrechen, sondern eher danach, dass er sich aus dem Staub gemacht hat. Vielleicht hatte er keine Lust mehr auf Familiengedöns, das kann ja sein. - Grade lese ich, dass er in einem Haus lebte, dass seiner Mutter gehörte. In meinen Augen bestätigt das meine These. Vielleicht wollte er einfach nur seine Freiheit.

@Tritonus
Ja klar, dass kann sein.

Das passt ja auch zu der Surfer-Scene und auch zum flexiblen Camper und auch zu der Beschreibung des Vaters, dass er freiheitsliebend war.

Vielleicht wollte er einfach seine Ruhe.

Nur:

Das kann man ein paar Wochen, Monate, vielleicht sogar Jahre machen, aber dann muss ja trotzdem der Camper irgendwo sein und er auch und komplett alle Kontakte für 20 Jahre abzubrechen, zu allem und jedem, dass ist dann vielleicht doch zuviel des guten.

Kann man in Portugal, als Hippie?, ohne Meldeadresse, ohne Konto und ohne Unterkunft dauerhaft leben? Bzw sich durchschlagen?

Ich denke vielleicht für ein, oder zwei Jahre vielleicht schon, aber nicht viel länger, oder?

Forester schrieb:Wenn ich verspreche ein Haus "in Schuss" zu halten und dieses auch noch geschenkt bekomme, würde ich garantiert nicht abhauen.

Gut, dann ergibt das von mir vermutete keinen Sinn.

Forester schrieb:Kann man in Portugal, als Hippie?, ohne Meldeadresse, ohne Konto und ohne Unterkunft dauerhaft leben? Bzw sich durchschlagen?

Ich denke vielleicht für ein, oder zwei Jahre vielleicht schon, aber nicht viel länger, oder?

Da man das sogar in Deutschland kann, einem stark bürokratisierten Land, denke ich, dass man das wohl auch in Portugal kann, wenn man das unbedingt will.
In Deutschland gab es vor ein paar Jahren einen Fall, da ist eine seit Jahrzehnen vermisste Frau durch puren Zufall "gefunden" worden. Sie hatte über 30 Jahre unerkannt in einer ganz normalen Mietswohnung gewohnt.

https://www.google.com/amp/s/amp.welt.de/vermischtes/article146858353/Wie-sich-Petra-P-31-Jahre-lang-totstellen-konnte.html

Das hätte ich vorher auch nie für möglich gehalten. Ich schätze im ländlichen Raum in Portugal ist es sogar noch leichter.
Ob es allerdings wahrscheinlich ist....?

@Forester
Ja, das ist schon komisch, heute fast nicht mehr denkbar, aber vor 20 Jahren ging da noch mehr ohne vollumfängliche Digitalisierung.

MrsK schrieb:Wenn ich verspreche ein Haus "in Schuss" zu halten und dieses auch noch geschenkt bekomme, würde ich garantiert nicht abhauen.

Du nicht, aber andere können so was anders sehen. Eine Bekannte von mir bekam von ihren Eltern eine Eigentumswohnung in Berlin geschenkt (ist allerdings viele Jahre her), in bester Lage, Altbau, alles toll, aber als ich sie dort mal besuchte, war sie richtig deprimiert, wirkte fast unglücklich, sagte, sie habe ihr ganze Freiheit verloren. Tatsächlich ist sie wenig später auch wieder ausgezogen, in eine 2-Zimmer-Mietwohnung, und hat die andere Wohnung den Eltern zurückgegeben.
Ich weiß nicht, ob ich so empfinden und handeln würde, weil ich noch nie in einer solchen Lage war :-) , aber ich kann das total nachvollziehen.

@fischersfritzi

fischersfritzi schrieb:https://www.google.com/amp/s/amp.welt.de/vermischtes/article146858353/Wie-sich-Petra-P-31-Jahre-lang-totstellen-konnte.html

Es vergeht wirklich keine Vermisstenfalldiskussion, bei der nicht dieser Fall herangezogen wird. Er steht allerdings auch ziemlich einzig da. Wobei halt naturgemäß über die geglückten Untertauchaktionen nicht berichtet werden kann :-)
Ich kann mir aber vorstellen, dass vor 20 Jahren in Portugal so was nicht sooo schwer war.
Kann aber auch sein, dass er zunächst nur abgehauen, ihm dann aber bald was passiert ist. Diese Variante halte ich für recht wahrscheinlich.

Tritonus schrieb:MrsK schrieb:
Wenn ich verspreche ein Haus "in Schuss" zu halten und dieses auch noch geschenkt bekomme, würde ich garantiert nicht abhauen.

Sorry, ich habe im vorletzten Post falsch zitiert, dieser Satz ist von @Forester

fischersfritzi schrieb:In Deutschland gab es vor ein paar Jahren einen Fall, da ist eine seit Jahrzehnen vermisste Frau durch puren Zufall "gefunden" worden. Sie hatte über 30 Jahre unerkannt in einer ganz normalen Mietswohnung gewohnt.

Ja, den Fall habe ich auch mitverfolgt, dürfte aber ein extremer Einzelfall sein.

Weiß vielleicht jemand, ob es im Jahr 2001 eine Fährverbindung von Portugal nach Marokko (Tanger) gab?

Ich habe nämlich schon überlegt, ob er vielleicht,.wenn er sowieso schon am südlichsten Zipfel von Portugal war vielleicht auch noch diesen kleinen Schritt getan hat.

In Marokko sind nämlich die Preise für die Lebenshaltung nochmals deutlich günstiger.

Vielleicht ist er nach Marokko und dort ist ihm irgendwas zugestoßen? Dort könnte ich mir auch besser vorstellen, dass der VW Bus T3 für immer in den Weiten Afrikas verschwindet, als in Portugal, oder Spanien.

Stichwort: Fahrgestell Nummer

Ich weiß auch nicht, mangels Erfahrung,. inwiefern man bei einer Überfahrt nach Marokko registriert/überprüft wird mit deutschem,.oder portugiesischem KFZ Kennzeichen,.bzw als deutscher Staatsbürger.

In Marokko weiß auch bestimmt absolut niemand von dem Fall und ich bin mir sicher, dass man irgendwie irgendwo mit der Fähre dorthin kommt.

@Tritonus
Ja ok, dass ist nachvollziehbar, dass man sich ggf äußerst unwohl fühlt in einem quasi aufgezwungenen Haus,.zumal ja Geschmäcker bekanntlich verschieden sind.

Ich denke mir nur halt, dass ich meiner Mutter vielleicht gesagt hätte,."Mama, dass ist lieb gemeint von dir, aber wir fühlen uns so ganz wohl und brauchen kein Haus....wir machen auch sehr viel Camping und lieben unsere Freiheit...."

So ehrlich darf man doch sein.

Aber wenn ich, wie in diesem Fall sage."ja klar,.ich halte alles in Schuss und kümmere mich darum....." Dann muss ja schon ein ganz heftiger Sinneswandel passiert sein, denke ich.

Und eine gewisse Zeit aus Trotz sich nicht zu melden - OK. Aber.nie mehr??

Mein Gefühl sagt mir, dass er es gar nicht so schätzte, dieses Haus bekommen zu haben. Bestimmt ist er ein äußerst freiheitsliebender Mann, dem sein Hobby Surfen über alles geht und da passt das Haus so gar nicht rein. So ein "Geschenk" bindet ja auch irgendwie und wenn ich dann die eigene Mutter am Flughafen stehen lasse, sagt das schon viel aus. Er wollte das alles nicht, davon bin ich überzeugt. Seine Partnerin ist bestimmt eingehend vernommen worden. Sie haben sich getrennt, wahrscheinlich weil ER das alles rundum satt hatte.
Ein sehr guter Anhaltspunkt ist das Foto mit den Bussen. Es wäre nahezu schon absurd, wenn man darüber nicht Zeugen auftreiben könnte, vor allem auch den Bekannten mit dem zweiten Bus. Diese Busse sind doch extrem auffällig. Es muss nahezu Zeugen geben, die die Busse, Insassen gesehen haben nach dem Termin, egal in welche Richtung er weitergefahren ist. Vielleicht gibt es sogar Zufallsbildmaterial von Urlaubern. Er muss nicht zwingend die Route genommen haben, die als Pilgerroute gilt. Ein Absetzen nach Afrika halte ich ebenfalls für möglich, auch ohne Papiere.