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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

1.432 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Messer, Sachsen-anhalt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

24.10.2021 um 16:18
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb am 21.10.2021:Ich will dem Opfer nichts unterstellen. Aber vielleicht traf er, zumindest was die ec-Karte anbelangt, in diesem Zusammenhang auf die falschen Leute?
Nur was wollten die Leute von ihm ? Das passt doch nicht mit dem Bargeld / Kreditkarten in der Geldbörse. Der Laptop war doch nur eine lächerliche Gelegenheit. Ein typischer Raub verläuft anders und ohne Mord in der krassen Form.

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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

24.10.2021 um 19:39
@Enterprise1701 Du hast Recht. Es passt im Grunde auch nicht zu einer spontanen Trinkbekanntschaft. Bei so etwas kommt es zwar mitunter zu Gewalttaten, aber doch eher im Verlauf gemeinsamer Gelage und nicht bei einem weiteren Besuch eigens zur Tatbegehung.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

24.10.2021 um 21:48
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:Habe ich das geschrieben? Nein. Aber in Wohnung wohnte laut Film ein Paar.
Oh, dann hatte ich dich falsch verstanden, okay.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Vielleicht ist das aber auch alles dramaturgisch etwas verdichtet dargestellt.
Ja, das denke ich auch. Man sollte wohl nicht davon ausgehen, dass diese filmischen Darstellungen bis ins Detail stimmig sind.
Zitat von MarinopayMarinopay schrieb am 21.10.2021:Was ich immer noch nicht ganz verstehe ist warum weiss die Polizei was genau fehlt. Wer hat der Polizei die fehlenden Gegenstände mitgeteilt?
Könnte nicht auch noch ein zweiter Laptop vorhanden gewesen sein?
Auch ein sehr wichtiger Gedankengang. Wer kann schon detailliert gewusst haben, was genau Matthias Horn an beispielsweise technischen Geräten besessen hat? Seine Familie wohl eher nicht, denn es wurde, glaube ich, auch nirgends angesprochen, dass seine Mutter oder Schwester ihn jemals und schon gar nicht regelmäßig besucht hätten in der Magdeburger Wohnung.
Und das befreundete Pärchen wird vermutlich auch nicht den Besitz im Detail gekannt haben.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

25.10.2021 um 00:48
Zitat von JessaJessa schrieb:Seine Familie wohl eher nicht, denn es wurde, glaube ich, auch nirgends angesprochen, dass seine Mutter oder Schwester ihn jemals und schon gar nicht regelmäßig besucht hätten in der Magdeburger Wohnung. Und das befreundete Pärchen wird vermutlich auch nicht den Besitz im Detail gekannt haben.
Das denke ich auch die ganze Zeit schon. Ich wohne hier auch alleine, selbst Leute die öfter mal zu Besuch sind wissen doch nicht, was es hier in der Wohnung im Schrank oder in der Kommodenschublade alles gibt. Wenn ich morgen umgebracht würde, hätten meine Angehörigen und Freunde ganz schöne Probleme, festzustellen ob etwas fehlt, solange es nicht offensichtlich ist (z. B. weil man an der Wand sieht, dass da mal ein Bild gehangen hat oder weil eine auffällige Lücke im Regal ist).

Klar, man könnte natürlich von abgehefteten Rechnungen ausgehen und gucken, ob die Sachen alle noch irgendwo zu finden sind. Aber selbst wenn etwas fehlt, muss es ja nicht geklaut sein, es könnte auch verschenkt worden oder verloren gegangen sein.

Und umgekehrt: Nicht jeder hebt jede Rechnung auch sorgfältig auf. Bei elektronischen Geräten ist es zwar recht wahrscheinlich wegen der Garantie, aber wenn man etwas schlampig ist....Und nicht für alles was man so besitzt, hat man auch eine Rechnung. Gibt ja auch Erbstücke oder Dinge, die man auf dem Flohmarkt oder von privat gekauft hat....


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

25.10.2021 um 06:46
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:selbst Leute die öfter mal zu Besuch sind wissen doch nicht, was es hier in der Wohnung im Schrank oder in der Kommodenschublade alles gibt.
Du ahnst nicht, wie viele Menschen in Schränke und Schubladen schauen, wenn man mal kurz draußen ist, im Bad oder in der Küche.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:hätten meine Angehörigen und Freunde ganz schöne Probleme, festzustellen ob etwas fehlt, solange es nicht offensichtlich ist
Da fallen mir auch z.B. digitale Speichermedien (Disketten, USB-Sticks, CD-Rs usw.) ein. Ich kann mir z.B. kaum vorstellen, dass MH zur Tatzeit keine Digitalkamera besaß, zumal er ja gern und viel verreiste. Das schaffte vor dem Siegeszug der Smartphones ja die Notwendigkeit, entweder laufend neue Speicherkarten zu kaufen und zu sammeln (das machten manche Leute wirklich!) oder die Bilddaten gelegentlich auf CD-R zu brennen oder anderswo zu sichern.

Wenn er aber noch analog fotografiert haben sollte, muss es irgendwo noch die Laborumschläge mit Bildern und/oder Negativen gegeben haben.

Es dürfte Ermittlern kaum auffallen, wenn z.B. eine Negativtasche oder eine gebrannte CD in der Wohnung fehlt. Darauf könnten sich aber Hinweise auf Kontakte befinden, die den Ermittlern unbekannt sind, wie Urlaubsbekanntschaften usw., außerdem würden Fotos ja eventuell bis dahin unbekannte Bewegungen des MH dokumentieren, etwa ins benachbarte Ausland.

Die angenommene lange Verweildauer eines der beiden Täter am Tatort ließe sich durch Sichtung solchen Bildmaterials erklären, so dass gezielt Bilder eines Jahres oder Ereignisses beiseite geschafft worden sein könnten. Dazu muss man ja nicht die ganze Wohnung umgraben wie bei der Suche nach materiellen Wertgegenständen, an denen die Täter offenbar ohnehin nicht interessiert waren.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

25.10.2021 um 12:53
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Dazu muss man ja nicht die ganze Wohnung umgraben wie bei der Suche nach materiellen Wertgegenständen, an denen die Täter offenbar ohnehin nicht interessiert waren.
Ja, das stimmt, wenn solche Dinge gesammelt an einer Stelle aufbewahrt wurden, z. B. in einer bestimmten Kiste oder einem Schrank, dann war es relativ einfach, sich die herauszusuchen, die man haben wollte ohne dass es später auffällt. Also etwa, um beim Beispiel analoge Fotos zu bleiben, Alben die alle zusammen in einem Schrank standen und die Umschläge mit den Negativen in der Schublade darunter. Wer will da sagen, ob es nun zehn oder elf Fotoalben waren oder ob unter zwei Dutzend Umschlägen mit Negativen einer fehlt?

Das müsste schon ein Zufall sein, dass die Familie beim Auflösen der Wohnung ausgerechnet nach einem Fotoalbum sucht um es aufzubewahren (weil z. B. auch die Fotos von Tante Annas 90. Geburtstag drin sind) oder an jemanden weiterzugeben der dazu einen Bezug hat (z. B. weil er bei einer bestimmten Reise mitgefahren ist) und gerade dieses verschwunden ist. Aber das wäre natürlich ein großer Zufall.

Etwas anderes wäre es natürlich, wenn MH einen kleinen Gegenstand (z. B. eine CD oder Fotonegative) bewusst irgendwo versteckt hat, weil er schon befürchtete, dass da mal jemand nach suchen könnte. Dann müsste man schon die Wohnung durchsuchen.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

25.10.2021 um 13:23
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Alben die alle zusammen in einem Schrank standen und die Umschläge mit den Negativen in der Schublade darunter. Wer will da sagen, ob es nun zehn oder elf Fotoalben waren oder ob unter zwei Dutzend Umschlägen mit Negativen einer fehlt?
Wenn man davon ausgeht, dass die personellen und zeitlichen Ressourcen der EB endlich sind, kann in so einem Zusammenhang weiterhin der entscheidende Hinweis verborgen sein. Es steht mir nicht zu, den Angehörigen Ratschläge zu erteilen, aber ich würde bei den sicherlich noch vorhandenen Fotos einen sehr genauen Abgleich etwa der Urlaubsaktivitäten des MH mit den vorhandenen Fotobeständen vornehmen - ob sich da Lücken auftun, also Urlaubsbilder eines bestimmten Jahres ganz oder teilweise fehlen. Und auch sonst wäre das eine Arbeit, die Angehörige am besten leisten können, da nur sie Inkongruenzen intuitiv erfassen und dann vertiefend überprüfen können.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Etwas anderes wäre es natürlich, wenn MH einen kleinen Gegenstand (z. B. eine CD oder Fotonegative) bewusst irgendwo versteckt hat, weil er schon befürchtete, dass da mal jemand nach suchen könnte. Dann müsste man schon die Wohnung durchsuchen.
Die Wohnung wurde ja vermutlich nach der Tat durch die Angehörigen aufgelöst; hoffen wir, dass sie einen Fund in diesem Zusammenhang ggf. gemeldet haben. Das ginge dann aber schon in die Richtung, dass MH etwas verbergen wollte oder es eine Episode oder eine Verbindung in seinem Leben gegeben hätte, die er geheim halten wollte - dafür haben wir keinen Anhaltspunkt. Hätten die Täter nach so etwas gesucht und wären nicht fündig geworden, hätten sie vielleicht doch noch die Wohnung auf den Kopf gestellt. Wenn also so etwas von den Tätern gesucht wurde, haben sie es vermutlich auch gefunden und beseitigt.

Die Mitnahme des Laptops könnte übrigens darauf zurückzuführen sein, dass er zum Durschsuchen von Datenträgern (CDs oder Sticks) verwendet wurde und man keine Spuren in dieser Richtung hinterlassen wollte.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

25.10.2021 um 13:52
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Hätten die Täter nach so etwas gesucht und wären nicht fündig geworden, hätten sie vielleicht doch noch die Wohnung auf den Kopf gestellt. Wenn also so etwas von den Tätern gesucht wurde, haben sie es vermutlich auch gefunden und beseitigt.
Ja, das stimmt. Ich meinte das auch mehr theoretisch, denn offensichtlich wurde die Wohnung ja gerade nicht durchsucht.


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25.10.2021 um 19:20
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Etwas anderes wäre es natürlich, wenn MH einen kleinen Gegenstand (z. B. eine CD oder Fotonegative) bewusst irgendwo versteckt hat, weil er schon befürchtete, dass da mal jemand nach suchen könnte. Dann müsste man schon die Wohnung durchsuchen.
Wenn es so etwas schon im Vorfeld von MH als brisant zu bezeichnendes Material gegeben hätte, hätte er es denn wirklich in dieser Magdeburger Wohnung aufbewahrt, zu der auch Dritte einen Schlüssel hatten und die er am WE unbeaufsichtigt liess? Oder hätte er sowas nicht lieber in Neubrandenburg aufbewahrt, wo seine Mutter vor Zugriffen Dritter schützen konnte?
Kommt natürlich auch auf den Inhalt an, dienstlich oder privat, vor wem es vllt hätte geschützt werden müssen!
Man weiss auch gar nicht, ob sich sein ganzer Besitz in Magdeburg/in dessen Wohnung befand. (Ich kenne es von den Kindern so, dass nur das zu dem jeweiligen Zeitpunkt Wichtigste in die eigene (Dienst-?) Wohnung umzieht und der Rest der Kindheits- und Jugend- (Armee-) Erinnerungen in der elterlichen Wohnung zurückbleibt, bis irgendwann mal ausgemistet wird.)
Bei bewusstem Verstecken würde ich eine Kopie in einem zweiten Versteck vermuten, wenn es nicht "nur" ein Liebesbrief oder ein Andenken war.


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25.10.2021 um 21:08
Mal etwas ganz anderes: Wie der Diskussionsleiter hier zitiert hat und wie es auch anderswo zu lesen war, sind für Hinweise, die zur Aufklärung des Verbrechens führen, EUR 6500,- Belohnung ausgesetzt.

War bereits benannt worden, wer diesen Betrag ausgelobt hat? Und wer ihn ggf. auf diesen etwas "unrunden" Betrag aufgestockt hat?

Ich frage u.a. deshalb, weil man ja eventuell auch erwarten durfte, dass von Seiten des Kosmetikkonzerns noch etwas draufgelegt würde. MH genoss ja offensichtlich das Vertrauen seiner Vorgesetzten und hat zur Zufriedenheit seines Unternehmens gearbeitet. Wenn so ein fähiger und beliebter Mitarbeiter auf so niederträchtige Weise ums Leben gebracht wird, wäre es doch für ein Unternehmen wie l'Oréal ein Leichtes, die Aufklärung mit einer attraktiveren Belohnung etwas voranzubringen. Und gleichzeitig ein Zeichen zu setzen, dass das Unternehmen ihr "Humankapital" zu schätzen weiß.

Was meint ihr?


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

25.10.2021 um 22:15
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:War bereits benannt worden, wer diesen Betrag ausgelobt hat? Und wer ihn ggf. auf diesen etwas "unrunden" Betrag aufgestockt hat?
Die Kripo Magdeburg hat 2.500 Euro Belohnung ausgelobt. Die Familie des Opfers hat den Betrag um 4.000 Euro auf insgesamt 6.500 Euro aufgestockt.
So sagte es Rudi Cerne in der Sendung "Aktenzeichen XY ungelöst" am 18.08.2021, in der der Fall behandelt wurde und die derzeit noch unter folgendem Link abrufbar ist:
https://www.dailymotion.com/video/x83isp1


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

25.10.2021 um 22:42
@Kielius Vielen Dank, ich hatte dafür keine Quelle gefunden, aber richtig, es wurde ja in AzXY gesagt.

€ 2500,- von staatlicher Seite sind von der Höhe her etwas zurückhaltend. Ich denke, die Höhe der Belohnung oder Geld überhaupt sollte nicht der ausschlaggebende Grund sein, sein Wissen mitzuteilen, aber eine namhafte Belohnung rückt die offenen Fragen noch einmal in den Fokus und lenkt die Aufmerksamkeit auf den Fall.

Ich fände es nicht schlecht, wenn MHs Arbeitgeber den Betrag aufrunden würde. Das würde eventuell noch einmal einen Schub an Hinweisen bringen, wo Leute jetzt vielleicht noch denken, mein Beitrag ist nicht so wichtig.


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25.10.2021 um 23:16
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Die angenommene lange Verweildauer eines der beiden Täter am Tatort ließe sich durch Sichtung solchen Bildmaterials erklären, so dass gezielt Bilder eines Jahres oder Ereignisses beiseite geschafft worden sein könnten.
Das sind für mich theoretische Überlegungen.
Die Kripo ist sich offenbar sehr sicher, dass die Wohnung nicht durchsucht wurde und dass nach der Tat nur die EC-Karte und der auf dem Tisch stehende Laptop fehlten.
Ich denke auch, dass es unvermeidlich erkennbare Spuren hinterlassen hätte, wenn der Täter nach der Bluttat in der Wohnung noch Fotos, Datenträger oder Ähnliches gesucht oder gesichtet hätte.
Auch aus der Sicht des Täters wäre das Beiseiteschaffen von Fotos oder Datenträgern eine Aktion mit zweifelhaften Erfolgsaussichten, denn er muss damit rechnen, dass weitere Exemplare oder Kopien existieren oder wiederherstellbar sind.
Im Übrigen lassen sich Urlaube oder Urlaubsbekanntschaften auch nicht allein durch das Verschwindenlassen von Fotos verdunkeln, sondern hinterlassen auch anderweitig vielfältigste Spuren, anhand derer sie im Nachhinein rekonstruiert und nachvollzogen werden können.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

26.10.2021 um 08:04
Zitat von KieliusKielius schrieb:Die Kripo ist sich offenbar sehr sicher, dass die Wohnung nicht durchsucht wurde und dass nach der Tat nur die EC-Karte und der auf dem Tisch stehende Laptop fehlten.
Aus der gleichen Quelle stammt aber auch die "Zwei-Täter-Theorie". Dass der "Täter mit dem Messer" in der Wohnung Spuren hinterlassen haben muss, liegt nahe, und und genau das ist ja vermutlich auch geschehen.

Wir wissen nicht, welcher der beiden Täter zuerst geflüchtet ist und welcher von beiden noch in der Wohnung verweilte. Wäre derjenige Täter, der keine verwertbaren Spuren hinterließ, noch länger in der Wohnung geblieben, hätte er doch mit Handschuhen ein Fotoalbum o.ä. aus dem Regal nehmen können, ohne dass die Polizei das bemerkt.

Woran macht die Polizei fest, dass eine Wohnung durchsucht wurde? Vermutlich an herausgerissenen Schubladen, ausgeräumten Schränken und allgemeiner Unordnung. Das ist üblicherweise dann der Fall, wenn Täter nach Wertsachen suchen und ihnen dazu jedes Mittel recht ist.

Wer aber einen Brief, ein Foto, eine CD, einen Wehrpass oder ein anderes Dokument sucht und keine Entdeckung durch den Wohnungsinhaber mehr fürchten muss, kann doch alles wieder an seinen Platz stellen. Ein Sherlock Holmes würde vielleicht leichteste Spuren im Staub entdecken, aber die Magdeburger Polizei hat vermutlich einmal ins Wohnzimmer geschaut, alles sauber verräumt. Und wenn sich dann nirgends Fingerspuren feststellen ließen, hieß es eben, dass nichts durchsucht wurde.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

26.10.2021 um 22:29
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Wer aber einen Brief, ein Foto, eine CD, einen Wehrpass oder ein anderes Dokument sucht und keine Entdeckung durch den Wohnungsinhaber mehr fürchten muss, kann doch alles wieder an seinen Platz stellen. Ein Sherlock Holmes würde vielleicht leichteste Spuren im Staub entdecken, aber die Magdeburger Polizei hat vermutlich einmal ins Wohnzimmer geschaut, alles sauber verräumt. Und wenn sich dann nirgends Fingerspuren feststellen ließen, hieß es eben, dass nichts durchsucht wurde.
Dazu gehen zwei Gedanken durch den Koof:

1. Das Hinterlassen einer aufgeräumten Wohnung, selbst nach gründlicher (?) Durchsuchung, trägt m.E. eine eher weibliche Handschrift.

2. Es war Februar und abends dunkel. Das Licht im Flur wurde erst später wahrgenommen. Wurde die Durchsuchung somit im Dunkeln durchgeführt?

Ist mir nicht ganz klar.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

26.10.2021 um 23:01
Zitat von HanseatinHanseatin schrieb:Februar und abends dunkel. Das Licht im Flur wurde erst später wahrgenommen. Wurde die Durchsuchung somit im Dunkeln durchgeführt?
Ist mir auch nicht klar. Zu zwei Uhrzeiten wird der Lichtschalter betätigt. Entweder will man nicht auffallen und löscht das Licht.
Oder man sucht etwas (kann auch etwas "eigenes" gewesen sein, was man beim Eintreten im Flur abgelegt hatte).
Oder der hinuntereilende Täter hatte MHs Schlüssel mitgenommen und kam gegen 22 Uhr nochmal zurück.
Oder die Zeugen haben sich geirrt.
Oder der spätere Besucher war gar nicht der Mörder, sondern jemand, der den Zweitschlüssel oder einen Drittschlüssel hatte.


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27.10.2021 um 00:32
Zitat von HanseatinHanseatin schrieb:Das Hinterlassen einer aufgeräumten Wohnung, selbst nach gründlicher (?) Durchsuchung, trägt m.E. eine eher weibliche Handschrift.
Ein interessanter Gedanke.
Zitat von HanseatinHanseatin schrieb:Wurde die Durchsuchung somit im Dunkeln durchgeführt?
Es war ja nie die Rede davon, dass die Lichtspiele von der Straße her beobachtet wurden, sondern offenbar vom Hausflur aus. Das bedeutet mMn, dass man vom Hausflur aus zwar das Licht im Wohnungsflur gesehen hat (Gründerzeithaus mit verglasten Wohnungseingängen). Wenn aber das Flurlicht ausgeschaltet war und jemand im Wohnzimmer bei geschlossener Wohnzimmertür Licht angeschaltet hatte, hat man dieses Licht vermutlich nicht im Hausflur wahrgenommen.

Zu einem weiteren möglichen Gegenstand, den einer der Täter mitgenommen haben könnte, ist mir noch ein IBM WorkPad (oder baugleich als Palm Pilot) eingefallen. In der Zeit, bevor es Smartphones gab, boten diese kleinen Geräte, die mit einem Stift bedient wurden, bereits eine ähnliche Funktionalität (Adressen, Notizen, Telefonnummern, Taschenrechner usw.) und waren bei Geschäftsleuten und Reisenden recht beliebt, wenn auch sehr teuer. Sie wurden mit dem Laptop bzw. PC synchronisiert und waren sozusagen die mobile Ergänzung dazu. Da ihr Inhalt auf dem PC komplett gespiegelt wurde, würde es Sinn ergeben haben, den PC gleich mit zu beseitigen, falls auf dem IBM WorkPad/Palm Pilot etwas gespeichert gewesen wäre, das ein Motiv für die Tat war. Insbesondere konnte man auf diesen Geräten in der Zeit vor dem mobilen Internet auch unterwegs bereits E-Mails vor-schreiben, die dann zu Hause beim Abgleich mit dem PC versendet wurden.

Das würde in unserem Fall auch ein neues Licht auf den Versandzeitpunkt der letzten Mail werfen, weil es bedeuten würde, dass MH diese bereits unterwegs fertig geschrieben gehabt haben könnte.

Sorry für mein Tech-Sprech, aber diese Geräte waren bei Reisenden sehr beliebt, bevor es Smartphones gab. Und ein solches Gerät würde ggf. auf den Zeitpunkt des letzten Mailversandes ein völlig neues Licht werfen. MH müsste sie zum genannten Zeitpunkt gar nicht mehr selbst versendet haben, falls sie auf dem Palm bereits vor-geschrieben war.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

27.10.2021 um 23:55
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Zu einem weiteren möglichen Gegenstand, den einer der Täter mitgenommen haben könnte, ist mir noch ein IBM WorkPad (oder baugleich als Palm Pilot) eingefallen.
Es wurde immer gesagt, es hätten nur zwei Dinge aus dem Besitz des Opfers gefehlt: die EC-Karte und der Laptop. Warum sollte das Fehlen eines weiteren Gerätes von der Kripo nicht erwähnt worden sein? Das wäre genauso wie der Laptop ein wichtiger Ansatzpunkt für die Fahndung.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

28.10.2021 um 00:12
Zitat von HanseatinHanseatin schrieb:Das Hinterlassen einer aufgeräumten Wohnung, selbst nach gründlicher (?) Durchsuchung, trägt m.E. eine eher weibliche Handschrift.
Zitat von HanseatinHanseatin schrieb:Wurde die Durchsuchung somit im Dunkeln durchgeführt?
Die Wohnung des Opfers wurde von dem oder den Tätern weder im Dunkeln noch bei Licht durchsucht. Sie wurde auch nicht von einer Täterin durchsucht.
Sie wurde gar nicht durchsucht.
Ich verstehe nicht, weshalb die Erkenntnisse der Kripo in Zweifel gezogen werden. Traut man den Fachleuten nicht zu, dass sie auf der Grundlage der Untersuchungen am Tatort eine sichere Aussage treffen können?


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

28.10.2021 um 00:18
Zitat von KieliusKielius schrieb:Es wurde immer gesagt, es hätten nur zwei Dinge aus dem Besitz des Opfers gefehlt: die EC-Karte und der Laptop. Warum sollte das Fehlen eines weiteren Gerätes von der Kripo nicht erwähnt worden sein? Das wäre genauso wie der Laptop ein wichtiger Ansatzpunkt für die Fahndung.
Weil es der Kripo - und den Angehörigen - vielleicht nicht bekannt war, dass es diese Gegenstände gab.


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