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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

1.432 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Messer, Sachsen-anhalt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

26.08.2021 um 13:30
Ich gehe von mindestens zwei Tätern aus. Wenn jemand mit einem Messer bedroht wird wehrt man sich. Es wurden keine Möbel umgestossen., Sachgegenstände geworfen oder einfach zur Wohnungstür rennen. Es gab auch keine Hilferufe sondern „nur“ einen Schmerzschrei.

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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

26.08.2021 um 13:35
Zitat von KieliusKielius schrieb:Neben einer Verdeckungstat halte ich es weiterhin auch für möglich, dass der Tat ein starkes persönliches Motiv des Täters zugrundeliegt, welches seinen Ursprung irgendwo in der Täter‐Opfer-Beziehung hat. Ich denke da an irgendein Geschehen oder einen Vorfall, durch den sich der Täter durch das Opfer massivst gekränkt, verletzt oder geschädigt sah, was sich letztlich in der unvermittelt und mit starken Emotionen ausgeführten Messerattacke entlud.
Freunde, Verwandte und Kollegen bezeichnen den Mann, der mit einem großen Messer umgebracht wurde, als "nett", "verträglich", "ruhig", "extrem schüchtern". Er sei jedem Stress aus dem Wege gegangen. Ein Motiv für die Bluttat kann sich niemand der Befragten vorstellen.
Quelle: https://www.volksstimme.de/sachsen-anhalt/der-valentins-mord-von-magdeburg-426331 (Archiv-Version vom 25.10.2021)

Auffällig ist, dass keiner seiner Freunde, Bekannten und Kollegen jemanden benennen konnte, mit der MH einen solchen Konflikt hatte, der zu einem so brutalen Mord führte. Die Brutalität der Messerattacke deutet aber auf ein persönliches Verhältnis zwischen Mörder und Opfer hin. Das kann eigentlich nur bedeuten, dass MH diese Person aus irgendeinem Grund vor seinem normalen Umfeld verheimlicht hat.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

26.08.2021 um 13:49
Welcher Tätertyp würde die Art von Kehlenschnitt machen? Man erhält fast den Eindruck von Kopf abrasieren. Für mich hat das eigentlich eine Symbolkraft.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

26.08.2021 um 13:54
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:Welcher Tätertyp würde die Art von Kehlenschnitt machen? Man erhält fast den Eindruck von Kopf abrasieren.
Eine ähnliche Frage hatte ich hier bereits aufgeworfen. Ich denke, dass man so etwas in irgendeiner Form gelernt bzw. geübt haben muss. Für mich kommt ein Schlachter oder ein Soldat in Frage, der in Nahkampftechniken ausgebildet wurde.

Bei einem Nahkämpfer hätte das Opfer aber nicht mehr geschrien.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

26.08.2021 um 13:59
Hallo,
sorry für den Fall, falls meine Frage schon geklärt ist. Ich habe die meisten Beiträge gelesen, aber nicht alle.
Und ich habe bestimmt manches Gelesene auch vergessen.

Woher "weiß" man eigentlich, dass die Weinflasche mitgebracht worden ist?
Oder handelt es sich dabei "nur" um eine Vermutung der Forumsmitglieder?
Wenn Matthias hochpreisige Weine bevorzugt und gesammelt hat, muss dies ja nicht per se ausschließen,
dass er sich mal einen günstigeren Wein gekauft hat.
Oder falls sich an der Flasche fremde Fingerabdrücke oder Fremd-DNA befinden, kann dies doch auch vom
Verkauspersonal herrühren, oder nicht?


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

26.08.2021 um 14:08
Zitat von JRogerJRoger schrieb:Woher "weiß" man eigentlich, dass die Weinflasche mitgebracht worden ist?
Oder handelt es sich dabei "nur" um eine Vermutung der Forumsmitglieder?
Wenn Matthias hochpreisige Weine bevorzugt und gesammelt hat, muss dies ja nicht per se ausschließen,
dass er sich mal einen günstigeren Wein gekauft hat.
Ob er nur hochpreisige Weine hatte wissen wir nicht. Dieser besagte Wein ist aber Jahrgang 1993, daher kein regulärer Wein aus dem Jahr 2006 den man im gewöhnlichen Lebensmittelmarkt kauft. Die Flasche stand nicht im Weinschrank und war verschlossen.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

26.08.2021 um 14:09
@sallomaeander
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Bei einem Nahkämpfer hätte das Opfer aber nicht mehr geschrien.
Genau das spricht für mich gegen einen im Nahkampf ausgebildeten Soldaten, denn Ziel dieser Nahkampftechniken ist die lautlose Ausschaltung das Gegners.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

26.08.2021 um 14:17
Noch etwas sehr auffälliges: der Täter war bis minimum 03.50 Uhr in Magdeburg da er noch Geld abhob. Warum nicht direkt nach der Tat? Warum so lange warten? Keine Zeugen die am Wohnhaus nach der Tat jemanden blutverschmiert auf der Strasse gesehen haben? Der Täter muss Blut gehabt haben bei dieser Art Mord.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

26.08.2021 um 14:18
Zitat von dievodievo schrieb:Das kann eigentlich nur bedeuten, dass MH diese Person aus irgendeinem Grund vor seinem normalen Umfeld verheimlicht hat.
Ja, entweder könnte der Täter dem Umfeld von MH gänzlich unbekannt sein. Deshalb wohl auch die Fragen nach aus Sicht der Ermittler noch weißen Flecken in seiner Vergangenheit (z.B. Militärzeit) und in seinem Leben überhaupt.
Andere Möglichkeit: Der Täter ist im Umfeld von MH zwar bekannt, aber das Umfeld weiß nichts von einem Konflikt zwischen den beiden.
Oder auch: Der Konflikt blieb dem Umfeld nicht verborgen, war aber von so alltäglicher oder harmloser Natur, dass normale Menschen darin niemals einen Auslöser für eine Bluttat vermuten würden. Wie auch immer...
Laut Zeitungsbericht gab es ja seinerzeit tatsächlich einen Verdächtigen aus dem Bekanntenkreis des Opfers, bei dem die Ermittler ein Motiv festgestellt haben wollen. Nur wer das war oder worum es da genau ging, darüber wurde nichts bekannt.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

26.08.2021 um 14:35
Zitat von JRogerJRoger schrieb:Woher "weiß" man eigentlich, dass die Weinflasche mitgebracht worden ist?
Das weiß man nicht.
Die Weinflasche wurde in der ersten XY Fahndung 2006 wenige Monate nach der Tat gezeigt. Die Sendung ist im Thread als Video verlinkt. Die Ermittler wollten damals Hinweise zu der Flasche bekommen. Vermutlich hat sich die Herkunft der Flasche geklärt. Denn danach wurde sie nicht wieder erwähnt.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

26.08.2021 um 14:51
Zitat von dievodievo schrieb:Das kann eigentlich nur bedeuten, dass MH diese Person aus irgendeinem Grund vor seinem normalen Umfeld verheimlicht hat.
Oder dass das Umfeld, und hier spreche ich ganz bewusst auch vom familiären Umfeld, mit einer bestimmten Person und den damit zusammen hängenden Personen nichts zu tun haben möchte und diese Person aus ihrem Gedächtnis getilgt hat.

Ich habe ja verschiedentlich schon in meinen Gedanken auf eine lange veflossene Beziehung und ein möglicherweise daraus hervorgegangenes Kind angespielt, das zur Tatzeit bereits um die 13 bis 16 Jahre alt gewesen sein könnte.

Man sieht so etwas zwar heute mit einer gewissen Belustigung allenfalls in Bollywood-Schinken oder in alten Heimatfilmen, aber auch bei uns in den 1990er Jahren konnte eine Beziehung eines bereits volljährigen jungen Mannes von der eigenen Familie als "nicht gut genug" oder "nicht standesgemäß" abgelehnt worden sein, oder weil man keine Schwiegertochter aus einem anderen Kulturkreis, aus einem anderen sozialen Umfeld usw. haben wollte. Das kommt sogar in relativ aufgeklärten und gebildeten Kreisen vor, nur gibt man es da in der Regel nicht offen zu. Es ist dennoch leider oft so.

Die Mutter in dem Filmfall machte auf mich zu Lebzeiten des MH nicht nur einen anhänglichen, sondern auch bestimmenden Eindruck. Vielleicht konnte sich MH in jungen Jahren nicht zu einer Liebe bekennen, hat sie sitzen und im Stich gelassen? Und der Täter ist heute in diesem Zusammenhang zu suchen?

Alles andere aus weit zurück liegenden Zeiten wäre doch längst vergessen und vergeben. Ich habe auch noch nie gehört, dass NVA-Soldaten ihre Waffen illegal vertickt haben, wie hier schon vermutet wurde. Nein, da muss etwas Geheimes in der Familie liegen, sie kommen nur nicht drauf. Der Wein von 1993 - das kann eine Message sein.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

26.08.2021 um 15:51
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Ich habe ja verschiedentlich schon in meinen Gedanken auf eine lange veflossene Beziehung und ein möglicherweise daraus hervorgegangenes Kind angespielt, das zur Tatzeit bereits um die 13 bis 16 Jahre alt gewesen sein könnte
Aber wie könnte denn das zu einem Mord geführt haben? Nehmen wir mal an, MH hat keine Alimente für das Kind gezahlt - aber wenn man ihn umbringt, zahlt er ganz bestimmt nicht mehr.

Oder man erwartet, dass er sonstwie Verantwortung übernimmt und sich um das Kind kümmert - auch dann wäre es dumm, ihn umzubringen, weil er dann ganz sicher nichts in dieser Richtung mehr unternehmen kann.

Möglich wäre, dass das Kind herausgefunden hat, wer sein Vater ist und ihn kennenlernen will, was dann die Familie der Kindsmutter verhindern möchte - aber auch in dem wäre ein Mord sehr dumm, weil das Kind dann ja wohl eins und ein zusammenzählen kann und sich wohl, früher oder später, bei der Polizei meldet.

Allenfalls wäre es umgekehrt denkbar, dass MH sich mit der Kindsmutter in Verbindung gesetzt hat und Kontakt zu Sohn/Tochter aufnehmen wollte, was der Familie des Kindes nicht Recht war. Das würde aber nicht mit der Vermutung zusammengehen, SEINE Familie hätte etwas gegen die Verbindung ihres Sohnes mit der Kindsmutter gehabt, denn dann wäre man zwar beleidigt, würde aber vielleicht doch denken, dass man dem Kind nicht den Vater nehmen will.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

26.08.2021 um 16:07
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Alles andere aus weit zurück liegenden Zeiten wäre doch längst vergessen und vergeben. Ich habe auch noch nie gehört, dass NVA-Soldaten ihre Waffen illegal vertickt haben, wie hier schon vermutet wurde. Nein, da muss etwas Geheimes in der Familie liegen, sie kommen nur nicht drauf. Der Wein von 1993 - das kann eine Message sein.
Auch meine Gedanken dazu. Message/Symbolik- Wein von 1993/Ereignis 1993.

MH wohnte erst knappe 1,5 Jahre dort!
MH kann unwissend in die Nähe eines Menschen gezogen sein, der ihm nicht so gut gesonnen ist. Der bemerkt ihn in der Nachbarschaft und nimmt vielleicht unverfänglich (Wein, Reisen) oder auch über den Job von MH zu ihm Kontakt auf. Ich vermute, tendiere mehr dazu, dass MH diesen Menschen vergessen hat, das Ereignis verdrängt hat, oder es für ihn einfach abgehakt war.
MH hatte außer Wein noch ein anderes Hobby, Reisen.
Wenn er dies schon immer hatte, eben auch 1993, kann auch auf einer Reise was passiert sein.

Für mich liegt das Motiv nicht unbedingt in einem Familiengeheimnis begründet, sondern auf einer anderen Schiene.
Mehrere Möglichkeiten sind für mich denkbar.
- Unfall /MH als Verursacher, evtl. Fahrerflucht
- irgendeine Art Geschäft, legal oder illegal, geplatzt
usw.
Hatten ja schon einiges überlegt...

Jetzt gerade kam mir die Gedanken .. Weingut? Aktien? Investition?
Und ich stelle mir paar Fragen.
- Welchen Job hatte MH bevor er Handelsvertreter wurde?
- Wieso sagt man erst 2019/2021, dass er in Polen auf Militärakademie war, 2006 spricht man nur von der Offiziershochschule in Löbau? Wussten das denn die Eltern/Geschwister nicht?
Das war auch der Auslöser dafür, dass ich Stasi usw. angedacht hatte, da wusste Verwandschaft oft nix bis gar nix... 😉
- Warum will die Schwester 2019 bei "Kripo live" nicht erkannt werden?

Und dann fiel mir noch was ein, warum in Halle nur 500€ abgehoben worden und man es nicht nochmal versucht hat.... die Filiale, wo 3:50 Uhr Geld abgehoben wurde, 1000€ (nehme ich mal als Fakt) ist MHs Stammfiliale gewesen bzw. eine Filiale seiner Bank (sie wird auch genannt, aber eher genuschelt.... Hypovereinsbank?), der Automat in Halle gehörte zwar zur Cash Croup, war aber eben nicht von der Bank, von der die EC- Karte war, deshalb Höchstabhebung nur 500€. Nun hätte man es nochmal versuchen können, um an mehr Geld zu kommen, in noch anderer Stadt, dies ging aber aus persönlichen Gründen des Täters/der Täter nicht mehr, oder die Täterschaft war eben alarmiert... und das weist imho auch auf Täterschaft aus Nachbarschaft bzw. Bezug zur Nachbarschaft.
Das hatten wir noch nicht, oder?
Also nicht derjenige, der den Kontakt zu MH suchte wegen "alten Zeiten" war der Täter, sondern eine Bezugsperson von diesem. Dazu passt der Hass in der Tat zwar nicht so gut, aber vielleicht wurde der ja angestachelt.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

26.08.2021 um 16:37
Man kann in diesem Fall mit unterschiedlichen Analysen und Denkstössen arbeiten um etwas auszuschliessen. Am 16.2 wurde die Leiche entdeckt weil der Chef Matthias H. nicht erreichen konnte. Man sollte aber doch davon ausgehen, dass Matthias H. bereits am 15.2 keine Aussendiensttermine wahrgenommen hatte. Hierzu gibt es keine Angaben. Die Täter haben warum auch immer erst Stunden später aber in unmittelbarer Umgebung Geld abgehoben. Die Leiche hätte bereits am selben Abend noch entdeckt werden können durch einen unglücklichen Zufall. Am 16.2 wurde nochmals Geld abgehoben, inmer noch in dem Wissen, die Leiche wurde nicht entdeckt? Glücklicher Zufall oder Wissen?

Ein weiterer Gedanke zur zügigen Tötung und keiner Durchsuchung nach Geld und Wertgegenständen: Matthias H. sagte seinem Mörder, dass er noch Besuch erwartet. Das kann die hastige Flucht erklären.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

26.08.2021 um 16:37
Zitat von IamSherlockedIamSherlocked schrieb:Also nicht derjenige, der den Kontakt zu MH suchte wegen "alten Zeiten" war der Täter, sondern eine Bezugsperson von diesem. Dazu passt der Hass in der Tat zwar nicht so gut, aber vielleicht wurde der ja angestachelt.
Wenn sich jemand umgebracht hätte, könnte der Hass schon passen


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

26.08.2021 um 17:35
@brigittsche Vielen Dank für Deine sehr genaue und logische Analyse meiner Gedanken. Du hast mit allen Überlegungen Recht! Ich könnte mir aber im Rahmen meiner Hypothese auch folgendes Szenario vorstellen:

Eine uns unbekannte Dame lässt sich irgendwann mit MH ein - in der Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft und wird schwanger. Eine der beiden Familien (oder sogar beide) ist gegen die Verbindung - aus einem Grund, der für Außenstehende nicht nachvollziehbar sein muss. Falsche Konfession, falscher Bildungshintergrund, falsche Weltanschauung, falsche Nationalität - bei künftigen Schwiegereltern kann man mitunter schon wegen einer unbedachten Äußerung in Ungnade fallen. Ist im Grunde aber hier auch unwichtig.

Die sitzengelassene Dame ist verzweifelt, findet aber schnell Ersatz - das "Siebenmonatskind" gedeiht prächtig und die unbekannte Dame weiß ihr Geheimnis zu hüten. Stichwort "Kuckuckskind" - wie oft so etwas vorkommt, darüber gehen die Schätzungen allerdings sehr weit auseinander.

Nun erfährt das Kind, der getäuschte Kuckucksvater, jedenfalls eine der beteiligten Personen, möglicherweise durch die Ähnlichkeit des Kindes mit dem biologischen Vater, irgendwann von der Konstellation. Der möglicherweise ahnungslose MH konnte inzwischen einen bescheidenen Wohlstand erarbeiten, er musste/wollte/konnte keine Verantwortung übernehmen, er genießt das Leben. Dagegen auf der anderen Seite womöglich Scheidung, Geldnot, eine zerstörte Familie...

Entschuldigung für die Klischees, die ich hier möglicherweise bediene. Aber es könnte mMn so oder so ähnlich gewesen sein.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

26.08.2021 um 17:51
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Eine der beiden Familien (oder sogar beide) ist gegen die Verbindung
MHs Familie lässt nichts unversucht, den Mörder zu finden, wendet sich immer wieder ans Fernsehen, damit der Fall nicht vergessen wird. Wenn es ein solches Szenario gegeben hätte, hätte die Familie diese Informationen an die Polizei gegeben, damit sie in dieser Richtung ermittelt. Doch nichts davon.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

26.08.2021 um 17:57
Zitat von IamSherlockedIamSherlocked schrieb:Und dann fiel mir noch was ein, warum in Halle nur 500€ abgehoben worden und man es nicht nochmal versucht hat.... die Filiale, wo 3:50 Uhr Geld abgehoben wurde, 1000€ (nehme ich mal als Fakt) ist MHs Stammfiliale gewesen bzw. eine Filiale seiner Bank (sie wird auch genannt, aber eher genuschelt.... Hypovereinsbank?), der Automat in Halle gehörte zwar zur Cash Croup, war aber eben nicht von der Bank, von der die EC- Karte war, deshalb Höchstabhebung nur 500€. Nun hätte man es nochmal versuchen können, um an mehr Geld zu kommen, in noch anderer Stadt, dies ging aber aus persönlichen Gründen des Täters/der Täter nicht mehr, oder die Täterschaft war eben alarmiert... und das weist imho auch auf Täterschaft aus Nachbarschaft bzw. Bezug zur Nachbarschaft.
Kurze Auflistung:

14.02.2006. Tat fand gegen 20.00 Uhr statt. Der Täter hat es versäumt, bis 23.59 Uhr Geld abzuheben. Warum? Er hätte am Tattag die erste Marge abheben können. Tat es aber nicht. Kannte er zu diesem Zeitpunkt die PIN noch nicht?
15.02.2006. Am frühen Morgen der Tat. Gegen 3.50 Uhr wurde in der Nähe zum Tatort Geld abgehoben. Scheinbar das Tageslimit von 1.000 Euro.
16.02.2006. Es wird nochmals Geld abgehoben. Jetzt nur 500 Euro. Der Bankautomat wird dem Täter sicher mitgeteilt haben, dass er entweder nur 500 Euro Tageslimit auszahlen kann oder er schlägt ihm dieses Limit vor, falls er wiederum 1000 Euro abheben wollte und nur 500 Euro abheben darf. Der Automat zahlt 500 Euro aus. Scheinbar ist das Konto jetzt an diesem Tag leer. Weitere Abhebungen finden nicht statt. Fraglich ist, ob der Täter dies auch anderswo probierte?
17.02.2006. Gegen 20.00 Uhr wird das Opfer in seiner Wohnung erstochen aufgefunden. Bis dato wäre eine Abhebung mit dem Tageslimit auf dem Konto möglich gewesen, falls das Opfer eine Überziehung auf dem Girokonto eingerichtet hatte? Eine Ausweichung ins benachbarte Ausland hat es scheinbar auch nicht gegeben?

Aufgrund dieser Liste ist es sonnenklar, warum der Täter nur zweimal Geld abholen konnte.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

26.08.2021 um 18:07
Wenn wir schon bei Klischees sind...So könnte es meiner Meinung nach abgelaufen sein:

Alleinstehender junger Mann in einer fremden Stadt. Naheliegend, dass er Kontakte sucht, wahrscheinlich zu einer jungen Frau.

Er lernt über einen Internet-Chat eine nicht besonders wohlhabende junge Frau, nennen wir sie Mandy kennen, geht ein paar Mal mit ihr aus, kommt ihr vielleicht auch näher und versucht sich natürlich möglichst positiv darzustellen. Da er wirtschaftlich ganz gut gestellt ist, signalisiert ihr das auch, was ihr durchaus gefällt.

Was er zunächst nicht bemerkt, da Mandy ihm davon nichts erzählt, ist, dass diese einen Freund und Beschützer hat, nennen wir ihn Enrico. Enrico ist ein kleiner Brausekopf, ein regelrechter Tunichtgut. Er könnte bereits mit dem Gesetz in Berührung gekommen sein. Jedenfalls hat er viel Energie und wenig Geld.

Enrico überlegt fieberhaft, was denn für ihn herausspringt, wenn er schon die kleine Liason seiner Ische mit einem reichen Typen dulden muss, die ihm eigentlich überhaupt nicht gefällt. "Ich hab's", sagt Enrico und reibt sich die Nase , "den rauben wir aus!" Gesagt getan...

Valentinstag ist ein ganz besonderer Tag. Auch für den alleinstehenden Mann...besonders, weil Mandy ihm einen romantischen Abend versprochen hat und vorbeikommen wird.

Tatsächlich steht sie zum verabredeten Zeitpunkt in seiner Wohnungstür und hat sogar ein kleines Geschenk dabei, eine süß-saure Flasche Saale-Unstrut von 1993, die Oma noch im Keller hatte. Während der alleinstehende Mann vor Vorfreude in die Küche eilt, um die edlen Riedel-Kristall-Gläser zu holen, lässt die Mandy den Enrico klammheimlich in die Wohnung.

Dann geht alles ganz schnell: Das Halunkenpaar drängt den völlig Überraschten, der sich den Abend anders vorgestellt hatte, in sein Schlafzimmer und drückt ihn in die Kissen. Vielleicht fesseln sie ihn, ganz sicher ist, dass sie mit massivster Gewalt, unter Einsatz eines Messers aus seiner eigenen Küche von ihm die Kombination für seine Bankkarte erpressen. Die Nachbarn hören zwar die Schreie des Gefolterten, denken sich aber nichts dabei und versuchen diese mit dem Geknusper ihrer Kartoffelchips zu übertönen.

Für Mandy wird die Situation irgendwann zu stressig, sie ist an so etwas nicht gewöhnt. Sie verlässt fluchtartig die Wohnung... Der nunmehr ganz alleinstehende Mann bleibt mit dem schlecht gelaunten Enrico zurück, der von der Situation ebenfalls überfordert ist und ihm den Rest gibt. Er läßt an ihm seinen Zorn, gemischt aus Neid auf den wirtschaftlich Besserstehenden und den Nebenbuhler aus.

Als er wieder bei sich ist, schnappt er sich das Notebook, weil er davon ausgeht, dass auf ihm möglicherweise die Chatprotokolle mit Mandy nachvollziehbar sind. Die Wohnung nach Wertsachen zu durchsuchen läge nahe, aber er ist viel zu nervös dafür... Er hält sich im Flur auf und horcht, ob im Treppenhaus jemand ist, da er befürchtet, dass ein Nachbar etwas mitbekommen haben könnte. In seiner Nervosität schaltet er mehrmals das Licht an und aus. Erst als er sicher ist, dass niemand im Treppenhaus sein kann, verlässt er ebenfalls das Haus.

Er findet Mandy bei ihr zu Hause. Nachdem er geduscht und sich umgezogen hat, sie ein bisschen geredet und gestritten haben, fährt er schließlich am sehr frühen Morgen zu einer ihm bekannten Bankfiliale, bei der es keine Überwachungskamera gibt und hebt Geld ab... Das wiederholt er später, bis es nicht mehr geht....

Ist zwar reine Spekulation, aber ich glaube ich habe alle bekannten Fakten darin logisch unterbringen können...


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

26.08.2021 um 18:08
Zitat von dievodievo schrieb:Wenn es ein solches Szenario gegeben hätte, hätte die Familie diese Informationen an die Polizei gegeben, damit sie in dieser Richtung ermittelt. Doch nichts davon.
Dass MHs Familie sehr an der Aufklärung gelegen ist, ziehe ich in keiner Weise in Zweifel. Schon gar nicht will ich unterstellen, dass die Familie absichtlich irgendwelche Information zurück hält.

Aber wo sollte man auch ansetzen, wenn von der von mir ins Spiel gebrachten Vaterschaft bei der Familie gar nichts bekannt war? Wenn überhaupt, hätten die betreffenden Leute ja mit MH direkt Kontakt aufgenommen. Vielleicht ja nur das eine fatale Mal. Ein Blick ins Fotoalbum brachte Gewissheit? Führte zum Gewaltausbruch?


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