Kriminalfälle
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

1.524 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Messer, Sachsen-anhalt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

08.02.2025 um 09:31
Am Interessantesten erscheint mir die Tatsache, dass das Opfer in seinem Schlafzimmer, auf seinem Bett, ermordet wurde (und in diesem Zusammenhang vielleicht noch die Uhrzeit - etwa 20 Uhr und nicht später am Abend oder in der Nacht. Das letzte Lebenszeichen stammte von 19.24 Uhr).

Er wird ein Gespräch mit einem ehemaligen Armeeangehörigen kaum auf seinem Bett geführt haben, ebenso wenig ein Gespräch mit einem beruflichen Hintergrund oder ein Gespräch mit einer bloßen Bekanntschaft.

Es ist ja nichts von einer privaten Beziehung bekannt. Aber selbst wenn es eine gegeben haben sollte und Gefühle wie Eifersucht das Motiv waren, dürfte der Täter oder die Täterin danach kaum mit der EC-Karte Geld abheben gegangen sein (sofern er/sie überhaupt die PIN kannte).

Das rückt ein anderes Szenario in den Bereich der Möglichkeiten und dieses Szenario schließt auch die Anwesenheit von zwei Tätern nicht aus. Es ist ja auch schon sehr früh von in dieser Debatte erwähnt worden. In der XY-Geschichte habe es mehrere derartige Fälle. Das Szenario die EC-Karte (die PIN wurde unter Druck preisgegeben) und auch die Mitnahme des Laptops erklären - vielleicht fanden sich darauf Informationen, die bei der Suche nach den Tätern helfen könnten.


1x zitiertmelden

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

08.02.2025 um 18:34
Zitat von HastingsHastings schrieb:Er wird ein Gespräch mit einem ehemaligen Armeeangehörigen kaum auf seinem Bett geführt haben, ebenso wenig ein Gespräch mit einem beruflichen Hintergrund oder ein Gespräch mit einer bloßen Bekanntschaft.
Naja, wenn die bloße Bekanntschaft im Zusammenhang mit der Anbahnung eines Sexdates zu Stande gekommen wäre, könnte man sich das schon vorstellen. Aber es wurde ja, wenn ich richtig sehe, nie etwas in dieser Richtung verlautbart.


1x zitiertmelden

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

08.02.2025 um 20:21
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Aber es wurde ja, wenn ich richtig sehe, nie etwas in dieser Richtung verlautbart.
Und, wie in jedem Fall, kann ein Indiz bedeuten, was es eben bedeutet, oder ein Täter hat sich Mühe gegeben, etwas "als ob" erscheinen zu lassen.

Genaueres ergibt sich meist aus der Gesamtschau - wenn solche "Dates" ansonsten eher weniger beim Opfer stattfanden, kann es eben auch so sein, dass die Täterschaft es bei einem alleinstehenden Mann so aussehen lassen wollte, "als ob".

Dass die Zeit bei der NVA weitgehend für die Fahnder im Dunkeln liegt, ist für mich eine der Besonderheiten des Falles. Man darf davon ausgehen, dass Ermittler schon an der lückenlosen Vita eines Opfers interessiert sind - und sei es nur, um denkbare Zusammenhänge mit einer bestimmten Lebensphase und ihren Protagonisten auszuschließen.


1x zitiertmelden

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

08.02.2025 um 20:56
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Genaueres ergibt sich meist aus der Gesamtschau - wenn solche "Dates" ansonsten eher weniger beim Opfer stattfanden, kann es eben auch so sein, dass die Täterschaft es bei einem alleinstehenden Mann so aussehen lassen wollte, "als ob".
Das meinte ich ja: Wenn es bekannt wäre, dass er öfter mal Leute (m/w/d) zum Sex nach Hause mitgebracht hätte, wäre das sicher erwähnt worden. Das hätte man wohl auch bei den Ermittlungen nach seinem Tod feststellen können.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Man darf davon ausgehen, dass Ermittler schon an der lückenlosen Vita eines Opfers interessiert sind - und sei es nur, um denkbare Zusammenhänge mit einer bestimmten Lebensphase und ihren Protagonisten auszuschließen.
Wahrscheinlich auch, wenn man es andersherum sieht: Ich vermute, dass das Leben des Opfers ansonsten ziemlich gut ausgeleuchtet werden konnte und auch recht unspektakulär war - der einzige "blinde Fleck" wäre dabei die Militärzeit.

Dass da nun wirklich ein ehemaliger Kamerad nach mehr als 20 Jahren plötzlich wieder auftaucht und irgendeine alte Rechnung begleicht, halte ich für recht unwahrscheinlich.

Aber zumindest ist diese Zeit in dem Szenario dann interessant, weil es die einzige Phase im Leben des Opfers ist, über die man nichts oder nicht viel weiß.

Natürlich würde sich das dann in der semi-seriösen Berichterstattung gut machen, wenn man da irgendwas über geheime NVA-Einheiten raunen kann und vielleicht auch irgendwie noch die Stasi ins Spiel bringt - aber das muss nicht heißen, dass die Ermittler wirklich ernsthaft eine Verbindung dazu in Erwägung ziehen.

Fürs Bernsteinzimmer oder den Zug mit Nazi-Gold ist er dann doch zu jung gewesen.


1x zitiertmelden

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

08.02.2025 um 21:41
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Das meinte ich ja: Wenn es bekannt wäre, dass er öfter mal Leute (m/w/d) zum Sex nach Hause mitgebracht hätte, wäre das sicher erwähnt worden. Das hätte man wohl auch bei den Ermittlungen nach seinem Tod feststellen können.
Deshalb fand ich die Uhrzeit interessant. Wenn er spät nachts mit Begleitung nach Hause gekommen wäre, hätte man sich solche Fragen gestellt. Hier kamen der/die Täter zwischen 17.24 Uhr und 18 Uhr; da hätte man auch noch auf Arbeitskollegen oder andere Freunde/Bekannte tippen können.

Warum soll ein Mann, der weite Teile seines Privatlebens öffentlich gestaltet (Familienbesuche, Kneipenbesuche, Urlaube mit Freunden), nicht in der Lage sein, andere Teile sehr diskret zu gestalten?


2x zitiertmelden

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

08.02.2025 um 23:27
Zitat von HastingsHastings schrieb:Warum soll ein Mann, der weite Teile seines Privatlebens öffentlich gestaltet (Familienbesuche, Kneipenbesuche, Urlaube mit Freunden), nicht in der Lage sein, andere Teile sehr diskret zu gestalten?
Es geht ja nicht darum, was er zu Lebzeiten vielleicht geheim gehalten hat, sondern es geht darum, was die Ermittler nach seinem Tod feststellen konnten, als sie die Möglichkeit hatten, sein Leben von Grund auf zu durchleuchten. Das ist eine ganz andere Situation als wenn man nur weiß, was er der Familie bei Kaffee und Kuchen erzählt oder eben nicht erzählt hat.

Es wäre ja denkbar und sogar wahrscheinlich [Achtung, fiktiv!], dass er nicht ausführlich gegenüber seiner Familie und seinen Freunden erzählt hat, dass da öfter mal Leute zum Sex vorbeigekommen sind.

Aber eine halbleere Packung Kondome [ebenfalls fiktiv!] die die Spurensicherung in seinem Nachttisch findet, spricht dann vielleicht eine deutliche Sprache. Oder Briefe, oder Fotos....

Und das Gleiche gilt auch für andere Kontakte, über die er niemandem etwas erzählt hat, die dann aber durch z. B. durch Telefonnummern oder Einträge im Kalender sichtbar werden, wenn man uneingeschränkten Zugriff auf seinen Nachlass hat.


2x zitiertmelden

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

08.02.2025 um 23:37
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Oder Briefe, oder Fotos....
Und hier fiel mir ein Widerspruch in den Ermittlungen auf. Das Bild aus Aktenzeichen XY, das MH als NVA-Soldaten, als jungen Mann also, zeigt, wurde mWn nur kurz in der Sendung eingeblendet, und ansonsten nicht gezeigt.

Sehr merkwürdig, wenn man sich gerade zu dieser Lebensphase Hinweise erhofft. Wer sich nicht an den Namen erinnert, bei dem fällt der Groschen ja vielleicht, wenn er das Bild im Netz oder in der Presse sieht.


1x zitiertmelden

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

09.02.2025 um 00:04
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Sehr merkwürdig, wenn man sich gerade zu dieser Lebensphase Hinweise erhofft. Wer sich nicht an den Namen erinnert, bei dem fällt der Groschen ja vielleicht, wenn er das Bild im Netz oder in der Presse sieht.
Ich kann mich nicht mehr recht erinnern, ob denn die genaue Bezeichnung der Einheit genannt wurde - das wäre m. E. ein vielversprechender Ansatz, weil sich die Zuschauer eventuell spontan nicht mehr an das Gesicht und/oder den Namen erinnern können.

Aber an den Namen der Einheit bei der sie ihren Wehrdienst abgeleistet haben, schon eher.

Also wenn dann jemand hört "Offiziersschule Marschall Rokossowski" [fiktives Beispiel!] denkt er vielleicht: "Nanu, guck mal da, da war ja auch einer bei meiner Einheit....mh, wann war denn das? Ach, da waren wir ja zur gleichen Zeit dort, wie hieß der Typ? Horn, Horn...hm....Mensch, natürlich, da gab es doch einen Horn, der hat doch immer in der Schreibstube gesessen und man musste die Post bei ihm abholen, aber nach dem Foto hätte ich den nicht erkannt..."


melden

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

09.02.2025 um 07:34
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Aber eine halbleere Packung Kondome [ebenfalls fiktiv!] die die Spurensicherung in seinem Nachttisch findet, spricht dann vielleicht eine deutliche Sprache.
Alleine aus der Existenz einer halbleeren Packung Kondome wird man keine weitreichenden Schlüsse mit Blick auf ein Verbrechen ziehen können. Dass das Opfer im Schlafzimmer gefunden wurde, reicht doch als erster Hinweis auf den (vermeintlichen) Charakter des Treffens.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Oder Briefe, oder Fotos....
Wenn es einen Hinweis auf konkrete Personen gäbe, nach denen es sich zu fahnden lohnte, hätte die Polizei im Rahmen der öffentlichen Fahndung sicherlich Hinweise gegeben. Ansonsten müsste man nicht ins Fernsehen gehen. Und wenn es sich um käuflichen Sex gehandelt haben sollte, werden wohl kaum Briefe aufzufinden sein.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Und das Gleiche gilt auch für andere Kontakte, über die er niemandem etwas erzählt hat, die dann aber durch z. B. durch Telefonnummern oder Einträge im Kalender sichtbar werden, wenn man uneingeschränkten Zugriff auf seinen Nachlass hat.
Aber es gab keinen uneingeschränkten Zugriff, da das Notebook, in dem sich wohl am ehesten Hinweise finden ließen, vermutlich nicht ohne Grund verschwunden ist. Und was immer man gefunden hat, brachte den Fall offenkundig nicht wesentlich voran.


2x zitiertmelden

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

09.02.2025 um 11:13
Zitat von HastingsHastings schrieb:Aber es gab keinen uneingeschränkten Zugriff, da das Notebook, in dem sich wohl am ehesten Hinweise finden ließen, vermutlich nicht ohne Grund verschwunden ist. Und was immer man gefunden hat, brachte den Fall offenkundig nicht wesentlich voran.
Es soll tatsächlich auch Dinge geben, die sich nicht auf einer Festplatte abspielen, noch zumal vor nunmehr 19 Jahren....
Zitat von HastingsHastings schrieb:Alleine aus der Existenz einer halbleeren Packung Kondome wird man keine weitreichenden Schlüsse mit Blick auf ein Verbrechen ziehen können.
Nein, aber es bietet zumindest einen Hinweis darauf, dass dort manchmal (!) vielleicht (!) Leute zu sexuellen Zwecken eingeladen wurden. Anders als eben nichts, was logischerweise gar keinen Hinweis bietet.


melden

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

09.02.2025 um 13:32
Zitat von HastingsHastings schrieb:da das Notebook, in dem sich wohl am ehesten Hinweise finden ließen, vermutlich nicht ohne Grund verschwunden ist.
Also meine Vermutung geht alles in allem auch in die Richtung, dass MH Opfer eines kriminellen "Strichers" oder aber eines "anderen (gewöhnlichen) Kriminellen" wurde (wobei bei Letzterem die Frage offen bleibt, wie der Kontakt zu MH entstand bzw. wie der Täter auf MH aufmerksam wurde - doch dafür ließen sich ohne Weiteres plausible Erklärungen finden).

Bei den von mir "favorisierten" Tätertypen wäre das Motiv für die Mitnahme des unübersehbar auf dem Tisch stehenden Notebooks denn auch nur ganz banale "Bereicherung" gewesen und nicht unbedingt "Verschleierung" durch Verschwindenlassen der auf dem Gerät gespeicherten Daten.


1x zitiertmelden

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

09.02.2025 um 14:17
Ich war lange hier aktiv. Gab es eigentlich festgestellte Fremd DNA ? Bei der Theorie Stricher o.ä würde ich es zwangsweise vermuten.


1x zitiertmelden

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

09.02.2025 um 14:24
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:Gab es eigentlich festgestellte Fremd DNA ?
Ja. Es gab eine DNA-Spur, die bis heute nicht identifiziert werden konnte.


melden

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

09.02.2025 um 17:54
Ich hatte ja erwähnt, dass das Bild von Matthias Horn aus der NVA-Zeit nur kurz in der XY-Sendung gezeigt wurde.

Ich hatte damals einen Screenshot der Sendung angefertigt. Es zeigt Matthias H. um 1990 in der Uniform der Nationalen Volksarmee der DDR.

Ich finde, dass er auf späteren Bildern deutlich verändert aussieht.

1000002367

Bildquelle: ZDF, Aktenzeichen XY ...ungelöst vom 18.08.2021

Vielleicht erinnert sich ja jemand an ihn, der ihn in der NVA-Zeit gekannt hat, und kann Hinweise zu diesem Lebensabschnitt von Matthias Horn geben.

Matthias Horn soll auch zeitweise in Polen stationiert gewesen sein


melden

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

09.02.2025 um 23:37
Zitat von KieliusKielius schrieb am 01.08.2021:Er arbeitete im Vertrieb eines Kosmetikkonzerns.
Handelsvertreter für Kosmetika also. Sicherlich zur damaligen Zeit - vielleicht auch heute - ungewöhnlich für einen Mann (ja ich weiß, jede/r kann heute alles, es gibt sogar männliche Hebammen). Ist also absolut nicht diskriminierend gemeint, bitte nicht missverstehen, aber er kann ja bei einigen Produkten, sagen wir mal, Lipgloss oder Nagellack, schlecht glaubwürdig vermitteln: "Nehme ich auch immer!"
Zitat von KieliusKielius schrieb:Also meine Vermutung geht alles in allem auch in die Richtung, dass MH Opfer eines kriminellen "Strichers" oder aber eines "anderen (gewöhnlichen) Kriminellen" wurde
Wohl kaum. Denn:
Zitat von KieliusKielius schrieb am 01.08.2021:Obwohl ein Laptop und die EC-Karte des Opfers gestohlen wurden - mit der Karte wurde nach der Tat zweimal Geld abgehoben -, gehen die Ermittler nicht von einem Raubmord aus.
Das ist ein wichtiger Hinweis, der etwas in Vergessenheit geriet. Wenn die Ermittler davon ausgehen, dann kann man davon ausgehen, dass es begründete Hinweise dafür gibt. Auch wenn uns diese naheliegenderweise nicht mitgeteilt werden.
Zitat von KieliusKielius schrieb am 01.08.2021:Der 36-jährige Handelsvertreter wurde am Abend des 14.02.2006 - das war der Valentinstag - in seiner Magdeburger Wohnung ermordet.
Am Valentinstag also. Zufall? Oder Kalkül? Also entweder sollte es so aussehen oder es geht tatsächlich um eine Liaison, falls das Datum nicht zufällig war. Vielleicht Eifersucht, enttäuschte Erwartungen oder fühlte sich gar jemand unter Druck gesetzt? Vielleicht gab es gemeinsame Fotos auf dem Notebook, die eine womögliche Liaison des Opfers als kompromittierend empfand?

Wäre der 36-jährige Handelsvertreter Opfer eines kriminellen Strichers geworden, wäre dem Stricher der Valentinstag wohl ziemlich egal. Er würde wohl nicht nur am Valentinstag seine Dienstleistungen anbieten und wenn er kriminell wäre, dann wohl nicht nur am Valentinstag.
Zitat von HastingsHastings schrieb:Deshalb fand ich die Uhrzeit interessant. Wenn er spät nachts mit Begleitung nach Hause gekommen wäre, hätte man sich solche Fragen gestellt.
Das ist doch erst mal keine Frage der Uhrzeit. Und wenn, die Tatzeit (Uhrzeit) finde ich nicht ganz und gar nicht ungewöhnlich für ein Date. Die Uhrzeit finde ich weniger interessant, das Datum (Valentinstag) hingegen sehr.


3x zitiert1x verlinktmelden

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

09.02.2025 um 23:54
Zitat von sören42sören42 schrieb:Handelsvertreter für Kosmetika also. Sicherlich zur damaligen Zeit - vielleicht auch heute - ungewöhnlich für einen Mann (ja ich weiß, jede/r kann heute alles, es gibt sogar männliche Hebammen). Ist also absolut nicht diskriminierend gemeint, bitte nicht missverstehen, aber er kann ja bei einigen Produkten, sagen wir mal, Lipgloss oder Nagellack, schlecht glaubwürdig vermitteln: "Nehme ich auch immer!"
Darum gehts aber gar nicht bzw. das muss er gar nicht. Handelsvertreter für eine Firma verkaufen nicht Produkte an der Tür oder auf irgendwelchen Tupperparties. Ich habe eine Bekannte, die ist Handelsvertreterin für ein "Männerprodukt". Nenne ich jetzt einfach mal so weils nicht weiter wichtig ist, was genau. Die fährt Supermärkte und Drogeriemärkte ab; versucht, den Supermarktleitern Display-Aktionen zu verkaufen/vermitteln; koordiniert, wann der betreffende Markt ein Produkt der Firma ins Werbeprogramm nimmt, solche Sachen. Produkte der Firma sind bei diesen Kunden eh schon im Programm, aber es gibt zB Provision für sie, wenn sich ein Markt dafür entscheidet, ein großes Display aufzustellen oder eine Probiertheke aufzustellen. Die muß gar nicht vermitteln: "Das nehme ich auch immer". So ähnlich stelle ich mir den Job des Herrn H. für L'Oreal (das im übrigen nicht nur dekorative Kosmetik sondern z.B. auch Shampoo oder Haarfarben herstellt) auch vor.


melden

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

09.02.2025 um 23:58
Zitat von sören42sören42 schrieb:Ist also absolut nicht diskriminierend gemeint, bitte nicht missverstehen, aber er kann ja bei einigen Produkten, sagen wir mal, Lipgloss oder Nagellack, schlecht glaubwürdig vermitteln: "Nehme ich auch immer!"
Die meisten Pharmareferenten sind beispielsweise auch weder Arzt, noch Apotheker. Die Schraubenvertreter von Würth dürften auch nicht alle gelernte Autoschlosser sein. Ein Verkaufsprofi kennt dennoch die Wünsche seiner Kundschaft aus Gesprächen, nicht zwangsläufig aus eigener Erfahrung.
Zitat von sören42sören42 schrieb:Wäre der 36-jährige Handelsvertreter Opfer eines kriminellen Strichers geworden, wäre dem Stricher der Valentinstag wohl ziemlich egal.
Dass MH homosexuell war, wird mWn nie behauptet. Ich denke, wenn dem so gewesen wäre, wüssten wir es.


2x zitiertmelden

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

10.02.2025 um 00:47
Zitat von sören42sören42 schrieb:Kielius schrieb:
Also meine Vermutung geht alles in allem auch in die Richtung, dass MH Opfer eines kriminellen "Strichers" oder aber eines "anderen (gewöhnlichen) Kriminellen" wurde
Wohl kaum. Denn:
Kielius schrieb am 01.08.2021:
Obwohl ein Laptop und die EC-Karte des Opfers gestohlen wurden - mit der Karte wurde nach der Tat zweimal Geld abgehoben -, gehen die Ermittler nicht von einem Raubmord aus.
Ich habe nicht behauptet, dass es ein Raubmord war.
Ich habe nur gesagt, dass ich denke, dass das Notebook vom Täter mitgenommen wurde, weil es offen auf dem Tisch stand und ein Gegenstand ist, der sich - für jemanden aus der Tätergruppe, die mir vorschwebt - leicht zu Geld machen lässt. Und eben nicht, weil der Täter annahm, er könnte durch die Mitnahme des Geräts Daten verschwinden lasse, die ihn verraten könnten.
Das wäre allein durch die Mitnahme des Geräts wohl ohnehin nur bedingt möglich gewesen, da Daten aus Internetanwendungen ja nicht ausschließlich lokal gespeichert werden, sondern das Gegenteil ist der Fall: Daten werden gerade nicht lokal gehalten, sondern befinden sich außerhalb auf irgendwelchen Servern.

Jedenfalls habe ich nie behauptet, dass der Täter sein Opfer ermordet hätte, um es auszurauben. Und wenn der Täter ein anderes Motiv hatte als einen Raub, dann wird der Mord nicht dadurch zum Raubmord, weil der Mörder beim Verlassen der Wohnung noch schnell das Notebook des Opfers eingesteckt hat.

Wenn die Kripo allerdings konkrete Anhaltspunkte hat, weshalb sie nicht von einem Raubmord ausgeht, dann scheidet aus meiner Theorie, dass der Mörder entweder ein krimineller Stricher oder ein krimineller "Nicht-Stricher" war, letzerer tatsächlich aus.

Ich lege mich deshalb fest, dass der Mörder ein krimineller Stricher gewesen sein wird.
Und ich gehe davon aus, dass die Kripo deswegen nicht von einem Raubmord ausgeht, weil sie konkrete Hinweise auf ein sexuell motiviertes Zusammentreffen von Täter und Opfer in der Wohnung des Opfers gefunden hat.


1x zitiertmelden

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

10.02.2025 um 00:54
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Die meisten Pharmareferenten sind beispielsweise auch weder Arzt, noch Apotheker.
Dass der Kosmetik Vertreter nicht auf dem beruflichen Level seiner Kundschaft war, habe ich aber nicht geschrieben und auch nicht gemeint.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Die Schraubenvertreter von Würth dürften auch nicht alle gelernte Autoschlosser sein.
Eher schon, dass es womöglich mehr männliche "Schraubenvertreter" bei Würth gibt als weibliche. Und vielleicht auch auch mehr Avon-Kosmetikvertreterinnen als männliche Pendants. Wobei MH ja offenbar für L'Oréal tätig war.

Wobei ich das auch eher als Randnotiz in meinem Posting verstanden wissen möchte. Dass dieser Punkt jetzt die Diskussion dominiert, finde ich bedauerlich.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Dass MH homosexuell war, wird mWn nie behauptet.
Denkbar wäre (wobei das nicht zutreffen muss), dass er sexuelle Kontakte zu beiden Geschlechtern suchte. Darin könnte auch die Ursache für einen Konflikt begründet liegen.
Zitat von KieliusKielius schrieb:Und ich gehe davon aus, dass die Kripo deswegen nicht von einem Raubmord ausgeht, weil sie konkrete Hinweise auf ein sexuell motiviertes Zusammentreffen von Täter und Opfer in der Wohnung des Opfers gefunden hat.
Dahin gehen meine Vermutungen auch. Wobei das Treffen aus meiner Sicht nicht unmittelbar sexuell motiviert gewesen sein muss, der Anlass war vielleicht, dass es aus Sicht des Täters andere Bekanntschaften des Opfers gegeben hatte und am Valentinstag ein wie auch immer geartetes Treffen, vielleicht anlässlich einer "Klärung" eskalierte.


1x zitiertmelden

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

10.02.2025 um 00:57
Warum immer die Stricher-Theorie.
Vielleicht hatte er ein Verhältnis mit einer verheirateten Frau, möglicherweise sogar die Frau eines Bekannten.

Der Ehemann vermutet dass etwas im Busch ist, huscht zur Haustür herein die vielleicht um die Uhrzeit eh noch offen war und klopft an die Wohnungstür die sogar geöffnet wird und stellt die beiden zur Rede.
Es kommt zum Streit, die Frau flüchtet in Panik und der Ehemann ermordet ihn.

Da es Schreie gab lässt auch er sich nicht ewig Zeit und nimmt zumindest EC Karte und Laptop mit, damit es zumindest ein bisschen wie ein Raubüberfall erscheint.


2x zitiertmelden