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Mordfall Anne S.

142 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Ungeklärt, Aktenzeichen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Anne S.

15.10.2021 um 18:53
Zitat von kittykakittyka schrieb:Meine Frage ist : Wie konnten die Täter vom Geld erfahren? Durch die Nachbarin, dem Sohn oder dem Opfer selbst?
Es macht zumindest den Anschein, dass ein Dritter, der von dem Geld wusste, das weitergetratscht hat.

An den Sohn glaube ich allerdings nicht, zumal er seine Mutter (kurz vor der Tat?) noch bekniete, das Geld aufs Konto einzuzahlen.

Er fand die Aufbewahrung in der Wohnung ja zu gefährlich - und da ist es doch sehr unwahrscheinlich, dass ausgerechnet er jemandem davon erzählt.

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Mordfall Anne S.

15.10.2021 um 19:00
Vielleicht hat er es jemanden ohne böse Absicht erzählt. So: stelle dir vor meine Mutter zahlt die und die Summe nicht aufs Konto ein. Und der falsche hat es mitbekommen.


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15.10.2021 um 19:09
Zitat von Cassandra71Cassandra71 schrieb:An den Sohn glaube ich allerdings nicht, zumal er seine Mutter (kurz vor der Tat?) noch bekniete, das Geld aufs Konto einzuzahlen.

Er fand die Aufbewahrung in der Wohnung ja zu gefährlich - und da ist es doch sehr unwahrscheinlich, dass ausgerechnet er jemandem davon erzählt.
Nee, an den Sohn denke ich auch nicht. Wenn das Verhältnis der beiden so wie im Clip dargestellt war, könnte ich mir vorstellen, daß seine Mutter ihn unterstützt hätte, wenn er in akuter Geldnot gewesen und bei ihr angefragt hätte.

Selbst bei einem schlechten Verhältnis: das Problem für ihn hätte sich aufgrund des bereits hohen Alters der Mutter mittelfristig sowieso biologisch gelöst.
Zitat von FlaviaFlavia schrieb:JestersTear schrieb:
Und ,wegen der frei einsehbaren Wiese frage ich mich , wie offenbar zwei Täter ungesehen eine dreiteilige Leiter, jedes Teilstück Zweimeternochwas, durch die Nacht tragen können, durchs Badezimmerfenster einsteigen und , die Leiter stehen lassend, die Wohnung durchwühlen und Frau S. umbringen können, dann anschliessend wieder über diese Leiter flüchten, ohne das jemand etwas davon mitbekommt.
Hieß es nicht, dass das Badezimmer an der rückwärtigen Seite des Hauses gelegen war? Ansonsten hielte ich das auch für praktisch ausgeschlossen...
Wenn das Badezimmer tatsächlich auf der Rückseite war, macht es einen Täter aus dem näheren imo Umfeld noch wahrscheinlicher: wer schleppt eine solche Leiter einfach so auf gut Glück um die Häuser?
Den Tätern war offenbar bekannt, wo nachts ein Fenster aufsteht.


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Mordfall Anne S.

15.10.2021 um 19:32
@JestersTear
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:wer schleppt eine solche Leiter einfach so auf gut Glück um die Häuser?
Ich habe schon in Häusern gewohnt, da waren die Badezimmerfenster aus undurchsichtigem Glas. Daher konnte man schon von außen erkennen, wo das Badezimmer war.
Ich weis aber nicht, ob das auch hier in diesem Fall zutrifft. Wobei der FF sicherlich keine Anhaltspunkte liefert.


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Mordfall Anne S.

15.10.2021 um 20:53
Ich möchte wegen des Telefonverteilers im Keller noch auf etwas aufmerksam machen: Wer zur Tatzeit in einem Mehrfamilienhaus Zugriff auf den Verteilerkasten hatte, konnte im Prinzip auch von dort aus Telefongespräche auf Kosten der Hausbewohner führen oder Gespräche mithören.

Das sieht vielleicht für Laien etwas unübersichtlich aus, aber wenn ein Komplize (oder man selbst mit dem Mobiltelefon) einen bestimmten Teilnehmer des Hauses anruft, bekommt man recht schnell heraus, welches Leitungspaar (a/b) zur betreffenden Wohnung führt.

Die Mitarbeiter der Post bzw. Telekom hatten für Testzwecke sogar einen speziellen Hörer mit Krokodilklemmen, im Prinzip kann man aber auch einen beliebigen Telefonhörer oder -apparat zum Anschluss parallel schalten. Das funktionierte an den alten analogen Telefonanschlüssen relativ problemlos, ohne dass der Anschlussinhaber das sofort merken musste.

Auf diese Weise könnte ein Täter auch Gespräche des Opfers vom Keller aus mitgehört haben und von der Höhe der aufbewahrten Geldsumme, dem Ort des Verstecks usw. erfahren haben. Vielleicht hat er ja sogar wahllos Gespräche verschiedener Hausbewohner mitgehört und ist dabei eher zufällig auf das Geheimnis des aufbewahrten Geldes der Anne S. gestoßen.

Warum die Täter gleich alle Anschlüsse auf einmal totgelegt haben, erschließt sich mir jedoch nicht. Vielleicht wollte man einen "Dummejungenstreich" vortäuschen und verbergen, dass man es auf einen bestimmten Anschluss abgesehen hatte. Irgendwie ergibt es für mich keinen Sinn. Das Opfer wurde ja in der Wohnung überfallen und hatte ohnehin kaum eine Chance, die Polizei anzurufen.

Alle Hausbewohner vom Telefon abzuschneiden fällt doch unnötig auf und erhöht die Gefahr der Entdeckung.


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15.10.2021 um 21:10
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Warum die Täter gleich alle Anschlüsse auf einmal totgelegt haben, erschließt sich mir jedoch nicht. Vielleicht wollte man einen "Dummejungenstreich" vortäuschen und verbergen, dass man es auf einen bestimmten Anschluss abgesehen hatte. Irgendwie ergibt es für mich keinen Sinn. Das Opfer wurde ja in der Wohnung überfallen und hatte ohnehin kaum eine Chance, die Polizei anzurufen.

Alle Hausbewohner vom Telefon abzuschneiden fällt doch unnötig auf und erhöht die Gefahr der Entdeckung.
Wenn Frau S. im ersten Stock wohnte und anzunehmen ist, dass die Wohnungen im Haus gleich konzipiert sind, befindet sich an gleicher Stelle das Badezimmer der Erdgeschosswohnung. Selbst nachts wäre die Chance gar nicht mal so gering gewesen, daß dort ein Bewohner zum Klo gegangen und die Leiter bemerkt hätte . Oder jemand hat anderes hätte Geräusche beim mehrfachen Rausziehen von Schubladen oder Öffnen der Schränke vernommen.

Macht m.E. schon Sinn, gleich alles zu kappen.

Deine Idee mit dem Telefon finde ich durchaus interessant. Dann hätten die Täter die Informationen über den Geldbetrag aber tatsächlich eher zufällig mitbekommen müssen. Welcher Technik-Freak hört schon freiwillig 84 (?)jährige Damen ab ? Wahrscheinlicher ist imo , daß Frau S. gegenüber einer falschen Person ihr " Mißtrauen gegenüber Banken" bekundete.


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15.10.2021 um 21:33
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Den Tätern war offenbar bekannt, wo nachts ein Fenster aufsteht.
Ja, das denke ich auch.

Was aber ja nicht heißt, dass die Täter nicht aus der Umgebung stammen können.

Ich halte das wegen der gestohlenen Leiter sogar für sehr wahrscheinlich.


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Mordfall Anne S.

15.10.2021 um 21:49
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Auf diese Weise könnte ein Täter auch Gespräche des Opfers vom Keller aus mitgehört haben und von der Höhe der aufbewahrten Geldsumme, dem Ort des Verstecks usw. erfahren haben. Vielleicht hat er ja sogar wahllos Gespräche verschiedener Hausbewohner mitgehört und ist dabei eher zufällig auf das Geheimnis des aufbewahrten Geldes der Anne S. gestoßen.
Sicher wäre es technisch möglich, das Telefon anzuzapfen, zumindest bei der 1998 noch üblichen analogen Technik.

Aber: Da sitzt also jemand im Keller eines Hauses und hört das Telefon ab. Und das muss er ja eine ganze Weile getan haben, denn die Wahrscheinlichkeit, dass er direkt an Frau S. gerät UND diese dann auch gerade in dem Augenblick von ihrem Geld erzählt, ist doch sehr gering.

Und niemand bemerkt das? Also: Dass jemand Fremder ins Haus kommt und da unten im Keller sitzt und lauscht? Ohne dass das mal einem Hausbewohner auffällt?

Und warum macht der das? Ein Spinner? Ein Stalker, der einen Hausbewohner/eine Hausbewohnerin stalkt?


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Mordfall Anne S.

15.10.2021 um 22:12
Zitat von KlarmannKlarmann schrieb: Die Polizei war im Haus. Die Frau mit den beiden Kindern, die den Schlüssel hat steckenlassen, hat den Diebstahl sofort gemeldet und die Polizei kam und hat sich das angesehen vor Ort.
Da bin ich mir ehrlich nicht so sicher, ob das nicht eine XY Ausschmückung ist. Besonders gefährdet war da die Frau, deren Schlüssel abhanden gekommen war - da der Täter in deren Wohnung konnte. Daher wäre ein Schlosser auch wesentlich sinnvoller gewesen als die Polizei. In einem Mehrfamilienhaus kannst du ohnehin nicht kontrollieren, wer einen Schlüssel hat ... Gerade im Urlaub oder mit Kontakten in den Osten Europas - da kannst du jeden Schlüssel nachmachen lassen, Schließanlage oder nicht. Und Leute kommen auf die irrsten Ideen.
Zitat von KlarmannKlarmann schrieb:Vielleicht hat sie erstmal nur ein neues Schloss für ihre eigene Wohnung einbauen lassen. Vielleicht war dem Vermieter der Einbau eines neuen Haustürschlosses zu teuer? Es hätte ja jede Mieteinheit mehrere neue Schlüssel erhalten müssen.
Bei einer Schließanlage ist das ewig teuer und nicht unbedingt sinnvoll, da du die Zahl der Schlüssel ohnehin nie nachverfolgen kannst, da es die Möglichkeit der illegalen Kopie gibt.
Zitat von FlaviaFlavia schrieb:Was ich merkwürdig fand, ist, dass der Mann vom Obsthof das Fehlen der Leiter nach so vielen Jahren erst gemeldet hat. Oder hatte er damals schon Anzeige erstattet und ich habe das im Filmbeitrag überhört? Wenn mir so ein teurer Gegenstand abhanden gekommen wäre, hätte ich unbedingt Anzeige erstattet.
Ja, das stimmt ... Vielleicht dachte er "bringt ohnehin nichts" und erst Jahre später ging ihm auf, wofür seine Leiter denn benutzt wurde.
Zitat von SeefahrerSeefahrer schrieb:Ich gehe eher davon aus, dass es die Mutter selber war ("fast niemandem"), die bei verschiedenen Gelegenheiten dem Einen oder Anderen gegenüber zumindest Andeutungen über das Geld gemacht hatte.
Alte Leute sind da leider oft etwas unbedarft. Plus: Sie hören oft in dem Alter schlecht und realisieren aber gar nicht, wer mithören kann. Wir haben 80+ Nachbarn, da hören wir oft im Sommer ganze Gespräche mit - durch deren offenes Küchenfenster, ich muss mich nicht mal anstrengen ... da wird über die Schwiegertocher gelästert, das Haushaltsgeld durchgesprochen, .... Ihnen selbst ist nicht bewusst, wie laut sie sprechen und wie viel man hört.
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Die Täter wußten, dass Frau Saußen nachts das Badezimmerfenster einen Spalt auflässt, denn niemand karrt um diese Uhrzeit auf Gut-Glück so eine sperrige Leiter an, sie wußten auch, daß es ausgerechnet bei dieser älteren Dame was zu holen gibt und vor allem: sie mussten einen Bezug zum Haus haben.
Mit dieser Leiter sind sie ein ewig hohes Risiko eingegangen ... Das Badefenster hätte gar nicht unbedingt offen sein müssen - man hätte es ja auch problemlos öffnen können - da war das "ich stehe auf der Leiter Szenario" das größere Problem.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Und außerdem ist es ja auch nicht sooo schwierig, in ein Mehrfamilienhaus mit vielen Wohnungen zu kommen. Man wartet einfach ab, bis jemand herauskommt und schlüpft schnell sein oder man klingelt irgendwo und sagt, dass man ein Paket für Familie XY in den Flur stellen will. Evtl. hat man Glück und jemand öffnet.
Das ist bei großen und anonymen Häusern so - das war ein Vier-Parteien-Haus, da sieht das ganz anders aus. Da ist es eher üblich, dass man aufeinander achtet - natürlich auch individuell, aber da ist die Zahl der Bewohner ja überschaubar. Aber klar, es gibt immer Möglichkeiten. Du wartest, bis jemand rauskommt und gehst einfach rein ... wenn dich wer fragt, dann gibst du eben einen der Namen an und hoffst, dass das nicht die Familie ist, die gerade herauskam. Meistens fragt aber keiner ...
Zitat von kittykakittyka schrieb:Der erste Versuch, bei der Frau einzubrechen, ging offenbar schief. Ich frage mich, wieso nachts bei ihr geklingelt wurde? Man hätte auch versuchen können, gleich über den Balkon einzusteigen oder ?
Die Täter sind ja insgesamt ein hohes Risiko eingangen ... erst den Schlüssel klauen, dann zweimal die Telefonanlage beschädigen, dann der Einbruch mit der auffälligen Leiter ... Prinzipiell sehr viel Aufwand und ein hohes Risiko.
Zitat von sdksdk schrieb:Macht der Täter gemeinsame Sache mit einem Bewohner der anderen Wohnungen, hätte er gar keinen Schlüssel klauen müssen. Oder es soll ein Ablenkmanöver sein. Kann ein Bewohner der anderen Wohnungen denn einfach falsche Angaben machen, wer an jenen Tag zu Besuch war, ohne sich komplett verdächtig zu machen?
Geht natürlich schon, aber du hast natürlich auch ein hohes Risiko, aufzufliegen.
Zitat von sdksdk schrieb:Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Polizei so wenig weiß, wie sie tut. Gerade in so einem begrenzten Umfeld muss es doch diverse Verstrickungen geben.
Kommt vermutlich darauf an, ob nachvollzogen werden kann, woher die Täter das Wissen mit dem Geld hatten. Wenn sie auf gut Glück agiert hätten, hätten sie ja erstmal das Schlüsselopfer beklauen können, es sei denn, sie schaffte es, den Zylinder in kürzester Zeit auszutauschen.

Aber du hast Recht: In einem Vierparteienhaus kann es nicht so unmöglich sein, nachzuvollziehen, wer in dem Tag im Haus war - ich glaube auch nicht, dass sich jemand Zutritt verschaffte und hoffte, dass er den Schlüssel klauen könnte. Die Frau fühlte sich ja auch entsprechend sicher, sonst hätte sie den Schlüssel nicht stecken gelassen.

Ich glaube auch nicht, dass die Polizei nach all der Zeit, die verstrichen ist, einfach ins Blaue schießt.
Zitat von sdksdk schrieb:Ich glaube übrigens nicht an die Aussage bezüglich des Obdachlosenheimes. Auftritte bei xy sind Inszenierungen mit genauen Zielen und die genannten Ziele sind oft Teil der Inszenierung. Siehe xy gelöst.
Ja, das wäre sehr ungewöhnlich, wenn sich jemand nach der Zeit noch erinnern könnte, v.a. aus der Szene, die ja oft eine Begleitproblematik hat.
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb: Es wurde ja gezeigt, dass Frau S., als es klingelte und danach jemand an die Tür klopfte, zweimal durch den Spion geschaut hat. Beide Male war der Flur "scheinbar" leer. Ich denke, der/die Täter sind davon ausgegangen, dass die Frau so irritiert darüber ist, dass sie die Tür öffnet, um nachzusehen.
Ja, krass ist eben auch, dass die offensichtlichen Einbruchabsichten ignoriert wurden: da setzt jemand die Telefonanlage außer Betrieb, da klingelt jemand nachts ... eigentlich klar, dass die Frau ins Visier von Tätern geraten ist.
Zitat von FlaviaFlavia schrieb:Wir hatten IMMER Erfolg! Es hat IMMER irgendein Mieter geöffnet ohne an der Sprechanlage nachzufragen. Was ich damit sagen will: Eigentlich kann man sich immer Zugang in so ein Haus verschaffen und irgendwie zumindest in den Flur gelangen.
Das war sicher eine größere Anlage? Es kommt darauf an ... Auch wie wief die Mitbewohner sind. In meinem Studiwohnheim gab es 100 Einzelparteien - da wäe das z.B. nicht gegangen. Bei vier Leuten glaube ich das eigentlich weniger.
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Und ,wegen der frei einsehbaren Wiese frage ich mich , wie offenbar zwei Täter ungesehen eine dreiteilige Leiter, jedes Teilstück Zweimeternochwas, durch die Nacht tragen können, durchs Badezimmerfenster einsteigen und , die Leiter stehen lassend, die Wohnung durchwühlen und Frau S. umbringen können, dann anschliessend wieder über diese Leiter flüchten, ohne das jemand etwas davon mitbekommt.
Ja, das ist sehr seltsam ... irgendwer sieht doch meistens was: Der schlaflose Rentner, der Gassigeher, die Zeitungsfrau. Ab und an hole ich Mr Mary von einem Gig ab und bin immer fasziniert, was in unserem Dorf nachts um 3 so los ist ... Und so eine Leiter fällt doch auf?
Zitat von SeefahrerSeefahrer schrieb:Ich habe schon in Häusern gewohnt, da waren die Badezimmerfenster aus undurchsichtigem Glas. Daher konnte man schon von außen erkennen, wo das Badezimmer war.
Ist das nicht in den meisten Häusern mit Tageslichtbad so? Zudem: Das sieht nach einfachem Wohnblock aus: Die wurden früher doch inflationär hochgezogen. Kennst du einen Block, kennst du alle, d.h. die Aufteilung ist ziemlich identisch.
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Selbst nachts wäre die Chance gar nicht mal so gering gewesen, daß dort ein Bewohner zum Klo gegangen und die Leiter bemerkt hätte
Ja, das stimmt ... oder jemand kommt vorbei ... eine Leiter in den zweiten Stock zu der Uhrzeit ...


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Mordfall Anne S.

16.10.2021 um 01:29
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Ja, das ist sehr seltsam ... irgendwer sieht doch meistens was: Der schlaflose Rentner, der Gassigeher, die Zeitungsfrau. Ab und an hole ich Mr Mary von einem Gig ab und bin immer fasziniert, was in unserem Dorf nachts um 3 so los ist ... Und so eine Leiter fällt doch auf?
Laut Kommissarin könnte es sein, daß die die Leiter zu Fuß (!) 600 (?) m über eine Hauptstraße transportiert haben ...weird

Waren die vielleicht im Vorfeld nicht ganz so vorsichtig, weil sie zunächst nicht davon ausgegangen sind, in dieser Nacht jemanden zu töten?
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Und warum macht der das? Ein Spinner? Ein Stalker, der einen Hausbewohner/eine Hausbewohnerin stalkt?
Genau, das ist die entscheidende Frage.
Wahrscheinlicher ist aber, dass das Zerstören der Anschlüsse auch die primäre Ansicht war .
Wurde von der Kripo ja auch so gesehen.
Zitat von Cassandra71Cassandra71 schrieb:JestersTear schrieb:
Den Tätern war offenbar bekannt, wo nachts ein Fenster aufsteht.
Ja, das denke ich auch.

Was aber ja nicht heißt, dass die Täter nicht aus der Umgebung stammen können.

Ich halte das wegen der gestohlenen Leiter sogar für sehr wahrscheinlich.
Klar, ich auch.


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16.10.2021 um 07:16
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb: Laut Kommissarin könnte es sein, daß die die Leiter zu Fuß (!) 600 (?) m über eine Hauptstraße transportiert haben ...weird
Waren die vielleicht im Vorfeld nicht ganz so vorsichtig, weil sie zunächst nicht davon ausgegangen sind, in dieser Nacht jemanden zu töten?
Ich glaube anhand des ganzen Handlings zu erkennen - Profis waren das nicht. Ich glaube auch, dass sie mit der Tatausführung an sich sehr überfordert waren (siehe mehrere Anläufe) und bei einem "Profi" hätte die alte Frau auch nicht sterben müssen. Der Schlüssel war eventuell reiner Zufall und die Initialzündung zum späteren Verbrechen.

Man müsste einfach wissen, wo die Täter die Info aufgeschnappt haben: Könnte ja auch sein, dass die alte Frau nach der Einzahlung auf die Bank ging um nachzufragen, ob es wirklich eingezahlt wurde ...
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb: Genau, das ist die entscheidende Frage. Wahrscheinlicher ist aber, dass das Zerstören der Anschlüsse auch die primäre Ansicht war . Wurde von der Kripo ja auch so gesehen.
Eigentlich auch ein "guter" Plan - das Opfer saß praktisch in der Wohnung fest, ohne die Möglichkeit, Hilfe zu holen. Leider haben die Täter übersehen, dass die Knebelung zum Tode führte.


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16.10.2021 um 07:50
Zitat von SirHenrySirHenry schrieb:Weshalb wurde nicht tagsüber wenn sie draußen war nach dem Geld gesucht?
Sollte sie sterben?
Wurde das Geld vorher schon entwedet und es sollte nicht rauskommen?
Und der Einbruch war nur das Alibi?
Dass sie sterben sollte, glaube ich nicht...und ich glaube auch nicht, dass das Geld schon vorher entwendet wurde.

Ein nachträglicher Einbruch würde ja in dem Fall überhaupt keinen Sinn machen, sondern nur ein weiteres (Entdeckungs)Risiko darstellen.

Meine Meinung: Es handelte sich um junge, unerfahrene Täter, die aus der näheren Umgebung stammen und ausschließlich am Geld des Opfers interessiert waren - dessen Tod war nicht eingeplant, sondern ein "Unglücksfall", wegen des anscheinend exzessiven Gebrauchs von Klebeband.


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Mordfall Anne S.

16.10.2021 um 08:23
Zitat von Cassandra71Cassandra71 schrieb:Meine Meinung: Es handelte sich um junge, unerfahrene Täter, die aus der näheren Umgebung stammen und ausschließlich am Geld des Opfers interessiert waren - dessen Tod war nicht eingeplant, sondern ein "Unglücksfall", wegen des anscheinend exzessiven Gebrauchs von Klebeband.
Das denke ich auch. Da war Gier das Motiv. Ich denke, der Täter hat mal mitbekommen (Bank, Gespräch, unvorsichtige Bemerkung Dritter), dass da Geld lagert und wollte sich das unter den Nagel reißen. Daher auch die holperige Tatausführung.


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16.10.2021 um 08:26
Zitat von Cassandra71Cassandra71 schrieb:Meine Meinung: Es handelte sich um junge, unerfahrene Täter, die aus der näheren Umgebung stammen und ausschließlich am Geld des Opfers interessiert waren - dessen Tod war nicht eingeplant, sondern ein "Unglücksfall", wegen des anscheinend exzessiven Gebrauchs von Klebeband.
Die Frage ist für mich, wie nahe die Täter dem Opfer waren bzw. standen.

Beim gesamten Tatkomplex lassen sich die Vorfälle grob danach aufteilen, ob sie sich im Haus oder außerhalb des Hauses abgespielt haben. Diebstahl der Schlüssel, zweimalige Manipulation des Telefon-Hausanschlusses, nächtliches Läuten - alles innerhalb des Hauses. Das Vorfeld der Tat spielt sich innerhalb des Mehrfamilenhauses ab.

Bei der Ausführung der eigentlichen Tat dringt man geradezu ostentativ von außen in die Wohnung ein, indem man außen eine Leiter entwendet hat und sie (welch Risiko!) möglicherweise zu Fuß durch den halben Ort getragen hat. Wer sogar den Haustürschlüssel eines Mehrfamilienhauses besitzt, findet doch als Täter Mittel und Wege, über die Wohnungstür des Opfers in dessen Wohnung zu gelangen.

Was den Telefonanschluss anbelangt, könnte die erste Zerstörung der Spurenvernichtung, der zweite der Verschleierung der ersten Zerstörung gedient haben. Es gibt nämlich verschiedene Möglichkeiten, den Anschluss zu manipulieren.

Etwa, den Anschluss der alten Dame innerhalb des Hauses umzuleiten oder ein sprachgesteuertes Aufnahmegerät über einen längeren Zeitraum zu installieren. Und die Telekom repariert nicht lange, die beseitigt den alten Kasten und setzt einen neuen - Zeit ist Geld. Und alle Spuren sind vernichtet.

Zum qualvollen Tod der alten Dame: So dumm kann eigentlich kein Krimineller sein, eine Seniorin derart massiv zu knebeln und nicht damit zu rechnen, dass diese daran verstirbt. Junge, unerfahrene Täter hätten da mMn eher Skrupel, zumal, wenn es mehrere Täter waren. Ich persönlich gehe von Tötungsabsicht aus.


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Mordfall Anne S.

16.10.2021 um 08:47
Zitat von Cassandra71Cassandra71 schrieb:Ein nachträglicher Einbruch würde ja in dem Fall überhaupt keinen Sinn machen, sondern nur ein weiteres (Entdeckungs)Risiko darstellen.
Natürlich würde er Sinn machen!


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16.10.2021 um 09:14
Das Abhören des Telefons ist für mich zu weit hergeholt wegen der langen Zeit, die man damit verbringen müsste. Im Film wurde gesagt, dass sich schon vor Erbeuten des Schlüsselbundes öfter Personen unberechtigt im Haus aufgehalten haben. Also gab es schon diesbezüglich Vorkommnisse. Ich kenne das selbst von Mietshäusern ähnlicher Art. Da kommen z.B. Jugendliche oft über Freunde, die im Haus wohnen rein. Die schnüffeln dann im Keller rum, montieren gerne Ersatzteile von Fahrrädern ab, lungern einfach in einem Kellerraum ab etc..
Am wahrscheinlichsten ist für mich, dass die alte Dame selbst mal was ausgeplaudert hat. Sei es über die Putzfrau oder über andere Leute, die das versehentlich weitergetragen haben. In meinem Bekanntenkreis haben auch schon ab und zu Leute gesagt, dass sie nicht alles Geld auf der Bank liegen lassen wollen. Da habe ich mich gewundert. Scheint kein seltenes Phänomen zu sein. Manchmal gibt es auch Obdachlose, die im Geheimen ganze Vermögen mit sich herumschleppen.
Eine Leiter durch die Nacht zu schleppen ist schon mit einem Entdeckungsrisiko behaftet, aber man könnte die Leiter auch mit einem Auto transportiert haben. Wer weiß das schon?
Das komplette Verbinden des Kopfes mit Klebeband halte ich für keinen Dummejungenstreich. Jeder Mensch und mag er noch so jung, alt, dumm, schlau sein, weiß, dass man so ersticken kann. Einbrecher und Räuber haben es auf Wertgegenstände abgesehen und trachten normalerweise niemandem nach dem Leben. Auch beim XY haben schon manche Verbrecher das Klebeband wieder gelockert oder dem Opfer Wasser zu trinken gegeben. Nicht alle sind brutal und gefühllos. Von daher hat man den Tod von AS eiskalt in Kauf genommen durch die extreme Verklebung.
Wände in Mietshäusern können sehr schalldurchlässig sein. Meistens hallt es im Treppenhaus und die Geräusche, Gespräche übertragen sich wie mit Megafon von Treppenhaus durch die Wohnungstür und umgekehrt. So bekommt man oft von den Nachbarn alles mit. Das Gleiche durch die Wohnungstrennwände, da meistens kein vernünftiger Schallschutz vorhanden ist bei Billigbauten.
Im Fall von AS denke ich auch, dass die Täter aus dem nahen Umfeld stammen. Bei den ganzen Ereignissen mit Kabeldurchschneiden etc. und Versuch in die Wohnung zu gelangen, die sich zeitlich länger hinzogen, deutet das nicht auf eine Tat hin, die durch reisende Tätergruppen verursacht wurde.


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Mordfall Anne S.

16.10.2021 um 09:51
mithoeren
Zitat von xoxalbxoxalb schrieb:Das Abhören des Telefons ist für mich zu weit hergeholt wegen der langen Zeit, die man damit verbringen müsste.
Ich habe hier noch einmal grafisch dargestellt, wie so ein "Least-cost-router" auf Kosten einer Nachbarwohnung funktioniert. Analoge Telefonleitungen sind in Deutschland idR vieradrig, wobei davon meist nur zwei verwendet werden und zwei unbenutzt sind.

Über eine einfache Kabelbrücke (gelb) kann man sich die Telefonleitung des Nachbarn auf sein eigenes Zweittelefon legen. Vielleicht ursprünglich, um in Abwesenheit des Nachbarn auf dessen Kosten zu telefonieren. Möglicherweise erfuhr dann jemand auch von dem in der Wohnung aufbewahrten Geld, weil er absichtlich oder unabsichtlich Gespräche der alten Dame mitgehört hat.


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16.10.2021 um 10:06
Zitat von FlaviaFlavia schrieb:War auch mein erster Gedanke. Vielleicht hat der Sohn in einem unbedachten Moment etwas (öffentlich?) bei einem Verwandten/Bekannten/Freund/der Ehefrau geäußert und so ist alles ohne böse Absicht weitergetragen worden - an den/die Falschen!
Ich habe jetzt nicht alle Beiträge gelesen, vielleicht hat jemand bereits was ähnliches vermutet aber Als ich die Sendung gesehen habe dachte ich spontan dass das Fenster vielleicht offen stand bei einem der Gespräche zwischen Sohn und Mutter. Vielleicht hat es ja draußen jemand gehört. War ja schließlich das 1. OG und ältere Leute hören manchmal bekanntlich nicht mehr so gut, da wird wohl eher weniger geflüstert worden sein. Dafür spricht auch die Annahme der Polizei dass die Täter aus der Gegend kamen. An einen zufälligen Einbruch glaube ich nicht. Für mich sieht das ganze viel zu geplant aus und dass die Täter genau wussten was sie finden werden. Offenbar haben sie ja nicht nur einmal drüber gesprochen. Nur meine Gedanken dazu


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16.10.2021 um 10:38
Zitat von SirHenrySirHenry schrieb:Natürlich würde er Sinn machen!
Sehe ich halt anders, aber du kannst ja mal erklären, warum genau du das für sinnvoll hältst.

Selbst wenn der Personenkreis, der für einen -in dem Fall dann- Diebstahl in Frage kommen würde, sehr überschaubar wäre (was wir nicht sicher wissen), müsste man diesen Diebstahl eben auch nachweisen. Eine Vermutung zu haben, wer das gewesen sein könnte, reicht nicht.


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16.10.2021 um 11:33
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Man müsste einfach wissen, wo die Täter die Info aufgeschnappt haben..
Zitat von xoxalbxoxalb schrieb:Wände in Mietshäusern können sehr schalldurchlässig sein. Meistens hallt es im Treppenhaus und die Geräusche, Gespräche übertragen sich wie mit Megafon von Treppenhaus durch die Wohnungstür und umgekehrt. So bekommt man oft von den Nachbarn alles mit. Das Gleiche durch die Wohnungstrennwände, da meistens kein vernünftiger Schallschutz vorhanden ist bei Billigbauten.
Wenn ich mich recht erinnere, wurde Frau S. mindestens einmal rauchend am offenen Fenster dargestellt. Auch da könnte ein Gespräch nach draußen gedrungen sein.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Zum qualvollen Tod der alten Dame: So dumm kann eigentlich kein Krimineller sein, eine Seniorin derart massiv zu knebeln und nicht damit zu rechnen, dass diese daran verstirbt.
Zitat von xoxalbxoxalb schrieb:Das komplette Verbinden des Kopfes mit Klebeband halte ich für keinen Dummejungenstreich. Jeder Mensch und mag er noch so jung, alt, dumm, schlau sein, weiß, dass man so ersticken kann.
Unbestritten ist, daß durch die Fesselung der Tod billigend in Kauf genommen wurde.
Die Frage ist, ob das genau so geplant war, oder ob die Täter eigentlich damit gerechnet haben, daß die alte Dame nach dem Aufwachen bei zwei vermummten Gestalten am Bett automatisch in Todesangst still sein und gar keine Knebelung, zumindest nicht in diesem Umfang, notwendig sein wird. Das würde zumindest das etwas fahrlässigere Verhalten vor der Tat erklären.


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