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Mordfall Anne S.

142 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Ungeklärt, Aktenzeichen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Anne S.

17.10.2021 um 00:23
Hallo, ich habe den Fall ebenfalls bei Aktenzeichen XY gesehen und habe irgendwie Jugendliche, bzw. noch sehr junge Erwachsene im Sinn gehabt, da die ganze Sache ziemlich amateurhaft und auch zum Teil unnötig riskant ausgeführt wurde.

Ich gehe davon aus, dass Frau S. selbst ausgeplaudert hat, dass sie ihr Geld zuhause bunkerte oder auch nur einfach erzählte, dass sie Banken nicht trauen würde und da kann man sich ja den Rest dann selber denken, dass die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass da Geld zu holen sein könnte. Könnte aber auch ihre Putzhilfe unbedacht nebenbei erwähnt haben und den falschen Menschen ist es dann zu Ohren gekommen.

Wie hier schon ein anderer Mitschreiber anmerkte, ist es keine große Herausforderung sich Zutritt in ein Mietshaus zu verschaffen und man würde gar kein Schlüssel benötigen, obwohl die Sache damit natürlich einfacher und unauffälliger von Statten gehen würde.
Ich vermute, dass derjenige, der den Schlüssel entwendet hat ein Gast eines Nachbars war. Vielleicht der Kumpel eines Jugendlichen, der dort wohnt, wenn man davon, wie in meiner Theorie aus von jungen Leuten ausgehen möchte.

Das was mir aber seltsam vorkommt, ist dieses ganze "Mission Impossible" mäßige Geschehen vor der eigentlichen Tat. Ist doch einerseits unnötig und auch gleichermaßen riskant, da mehrmals ins Haus einzudringen, den Schlüssel zu klauen, in den Keller zu gehen und dort die Telefonleitungen zu kappen. Und dann nicht nur die der Rentnerin, sondern aller Hausbewohner. Und das Ganze dann auch noch ein zweites Mal, nachdem der Schaden beim ersten Mal behoben wurde.
Ich habe das jetzt nicht genau auf dem Radar, gehe aber davon aus, dass das erste Kappen der Telefonleitungen und das nächtliche Klingeln an der Tür der Rentnerin am selben Abend geschehen ist und die Tat also schon an diesem Tag geschehen sollte. Sehr schade, dass da noch niemand richtig geschaltet hat und 1 u. 1 zusammengezählt hat, denn das roch doch schon arg danach, dass da ein mieses Ding am Laufen war und Anne S. wohl als Opfer auserkoren wurde. Hätte sie z.B. ihrem Sohn von den in letzter Zeit stattgefundenen seltsamen Ereignissen erzählt, hätte er wohl kapiert was da abläuft und es wäre wohl nicht zu diesem Verbrechen gekommen.

Die Täter hätten sich das Ganze drumherum doch sparen können, wenn sie einfach Frau S. zum Beispiel nach einen ihrer Spaziergänge im Treppenhaus abgepasst hätten und sie schnell überwältigt in die Wohnung drängen können. Stattdessen scheint es fast so, als hätten die Täter ihr Tatplan aus Krimiserien herauskopiert. So viel unnützer Aufwand, um eine alte hilflose Frau auszurauben. Richtig amateurhaft.

Das aller Schärfste ist dann aber die Sache mit der Leiter.

Die Täter betreiben solch einen beinahe schon akribischen Aufwand im Vorhinein (Schlüssel, Telefonanschlüsse, etc.), um dann vollkommen spontan, da nicht im Vorhinein planbar, die Leiter des Obstbauerns vom Hof zu Klauen, um dann vermutlich mit dem Ding dann ein paarhundert Meter durch die Gegend zu laufen, wo sie jeder hätten sehen können, da enorm auffällig (hatten wohl nicht einmal ein Fahrzeug/Führerschein). So wie ich es verstanden habe, erwarb der Bauer die Leiter auch erst genau am Tattag, was ja beweist, dass die Täter spontan entschieden haben zuzuschlagen, da ja jetzt eine von der Höhe passende Leiter zu Verfügung stand. Bin ich der Einzige, dem das spanisch vorkommt? Woher wussten sie denn überhaupt, dass da genau an dem Tag die passende Leiter bereit stehen würde? Die Sache stinkt doch irgendwie ziemlich.

Zu der Tatausführung an sich fällt mir dann auch nicht mehr viel ein. Wie blöde muss man sein, dem Überfallopfer den ganzen Kopf zuzukleben und ihre Atemwege zuzumachen, wenn jeweils ein Streifen über den Mund und gegebenenfalls einer über die Augen gereicht hätte. Ich glaube töten wollten sie die Dame nicht aber bei älteren Menschen geht man bei solchen Taten doch generell schon das Risiko ein, dass sie aufgrund des Stress und der Todesangst einen Herzanfall bekommen und versterben könnten. Warum dann auch noch unnötig rabiat zur Sache gehen? Hoffentlich werden die Typen geschnappt.

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17.10.2021 um 20:26
Zitat von SherlockJamesSherlockJames schrieb:Das was mir aber seltsam vorkommt, ist dieses ganze "Mission Impossible" mäßige Geschehen vor der eigentlichen Tat. Ist doch einerseits unnötig und auch gleichermaßen riskant, da mehrmals ins Haus einzudringen, den Schlüssel zu klauen, in den Keller zu gehen und dort die Telefonleitungen zu kappen.
Zitat von SherlockJamesSherlockJames schrieb:Die Täter hätten sich das Ganze drumherum doch sparen können, wenn sie einfach Frau S. zum Beispiel nach einen ihrer Spaziergänge im Treppenhaus abgepasst hätten und sie schnell überwältigt in die Wohnung drängen können.
Zitat von SherlockJamesSherlockJames schrieb:Die Täter betreiben solch einen beinahe schon akribischen Aufwand im Vorhinein (Schlüssel, Telefonanschlüsse, etc.), um dann vollkommen spontan, da nicht im Vorhinein planbar, die Leiter des Obstbauerns vom Hof zu Klauen, um dann vermutlich mit dem Ding dann ein paarhundert Meter durch die Gegend zu laufen, wo sie jeder hätten sehen können, da enorm auffällig (hatten wohl nicht einmal ein Fahrzeug/Führerschein).
Zitat von SherlockJamesSherlockJames schrieb:Wie blöde muss man sein, dem Überfallopfer den ganzen Kopf zuzukleben und ihre Atemwege zuzumachen, wenn jeweils ein Streifen über den Mund und gegebenenfalls einer über die Augen gereicht hätte.
Darüber habe ich schon während der AZXY-Ausstrahlung gerätselt. Vieles ist für mich im Endeffekt sinnlos. Die Brutalität - den ganzen Kopf zukleben und dem Schicksal überlassen - deutet für mich eigentlich eher auf osteuropäische Bandenkriminalität hin.


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Mordfall Anne S.

17.10.2021 um 20:50
Zitat von FlaviaFlavia schrieb:Darüber habe ich schon während der AZXY-Ausstrahlung gerätselt. Vieles ist für mich im Endeffekt sinnlos. Die Brutalität - den ganzen Kopf zukleben und dem Schicksal überlassen - deutet für mich eigentlich eher auf osteuropäische Bandenkriminalität hin.
Wenn jemand von dem Geld wusste, wäre doch ein Einbruchsdiebstahl bei Abwesenheit der alten Dame wesentlich risikoärmer gewesen. Was mich auf die Frage bringt:

Wussten die Täter vielleicht, dass das Geld von der alten Dame offenbar sehr sorgfältig versteckt worden war, nur sie das Versteck kannte und dass man bei einem simplen Wohnungseinbruch das Geld vielleicht gar nicht gefunden hätte?

Der typische Raubüberfall bei Senioren zu Hause, wie er in Az XY gefühlt in jeder zweiten Sendung gezeigt wird, hat aus Tätersicht ja seinen Sinn darin, dass die verängstigten Hausbewohner den Räubern sagen, wo sich der Tresor befindet und wie man diesen öffnet. Und in diesem Zusammenhang wird dann ja praktisch jedes Mal davon gesprochen, dass sich die Täter untereinander "vermutlich in einer osteuropäischen Sprache" verständigt haben.

Von einem Tresor war aber in dem Filmfall gar keine Rede. Wahrscheinlich hatte die alte Dame auch gar keinen- das ist in Mietwohnungen eher unüblich, weil die ja oft im Mauerwerk verankert sind. Und normale Einbrecher kennen doch vermutlich alle Tricks, wo Leute ansonsten Geld und Wertsachen verstecken.

Warum also dringt man zu mehreren von außen mit einer Leiter in die Wohnung einer alten Dame ein und bringt sie auch noch qualvoll um, wenn man das Geld auch bei einem simplen Wohnungseinbruch hätte erbeuten können? Zumal man ja sogar über einen Haustürschlüssel verfügte und sich im Haus hätte verstecken können, bis die Luft rein gewesen wäre?


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17.10.2021 um 20:56
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Warum also dringt man zu mehreren von außen mit einer Leiter in die Wohnung einer alten Dame ein und bringt sie auch noch qualvoll um, wenn man das Geld auch bei einem simplen Wohnungseinbruch hätte erbeuten können? Zumal man ja sogar über einen Haustürschlüssel verfügte und sich im Haus hätte verstecken können, bis die Luft rein gewesen wäre?
Da passen einige Gegebenheiten nicht so recht.
Weshalb musste sie sterben?
... hat sie jemanden erkannt?


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17.10.2021 um 21:05
Zitat von FlaviaFlavia schrieb:Darüber habe ich schon während der AZXY-Ausstrahlung gerätselt. Vieles ist für mich im Endeffekt sinnlos. Die Brutalität - den ganzen Kopf zukleben und dem Schicksal überlassen - deutet für mich eigentlich eher auf osteuropäische Bandenkriminalität hin.
Aber gerade diese Banden gehen doch eher professionell an solche Dinge heran. Brutal gehen die zwar auch oft vor aber das primäre Ziel ist doch immer der erhoffte finanzielle Gewinn, der das Risiko des Erwischtwerdens und der darauf folgende zu erwartende Strafe zumindest einigermaßen rechtfertigt. Wenn das Opfer stirbt, hast du ein riesen Problem und wenn du anstatt vielleicht 3 - 5 Jahre, dann womöglich 10 - 15 Jahre in Haft sitzen musst, hat sich das abgesehen davon, dass man einen unschuldigen Menschen auf den Gewissen hat auch finanziell überhaupt nicht gelohnt. 20.000 Euro oder die im Vorfeld womöglich erwarteten 60.000 Euro, geteilt durch zwei bei 2 Tätern, falls Bandenmitglieder auch noch die Chefetage auszahlen müssen, was bleibt da übrig? Und dafür soviele Jahre in den Knast wandern? Zudem müsste es ja einen Tippgeber gegeben haben, der überhaupt erstmal Kontakt zu solchen Banden hat und da sinkt schon wieder m.M.n. die Wahrscheinlichkeit gegenüber der Möglichkeit, dass da einfach zwei Typen aus der direkten Nachbarschaft Wind von dem daheim gebunkerten Geld bekommen haben und das schnelle Geld machen wollten und sich dabei über manche Dinge unsinnigerweise viel zu viel Kopf gemacht haben und in anderer Hinsicht wichtige Dinge, wie den Umgang mit dem Opfer vernachlässigt haben. Amateure eben.


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17.10.2021 um 21:07
Zitat von SirHenrySirHenry schrieb:Weshalb musste sie sterben?
... hat sie jemanden erkannt?
Also, wenn ich es nicht falsch verstanden habe, dann ist die arme Frau doch an dem Knebel erstickt, so dass nicht klar ist, ob die Täter sie wirklich umbringen wollten oder ob es ein "Unfall" war.

Wenn sie z. B. plötzlich gesagt hatte: "X, bist Du das?" dann hätte X sie doch vermutlich zielgerichteter umgebracht.


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17.10.2021 um 21:19
@brigittsche

Gut kombiniert. So würde ich das auch eher erwarten. Ich denke die Täter wollten sie nicht töten, waren aber anscheinend leider zu dumm, es in Betracht zu ziehen, dass man ersticken kann, wenn man beinahe den ganzen Kopf zuklebt. Selbst wenn am Anfang noch die verminderte Möglichkeit bestand zu atmen, kann das Klebeband ja verrutschen, bzw. vom Opfer selbst beim Versuch sich zu befreien die Atemwege dann komplett blockieren.


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17.10.2021 um 22:00
Ob die Täter wirklich die alte Dame nicht töten wollten? Ich habe da erhebliche Zweifel.
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Unbestritten ist, daß durch die Fesselung der Tod billigend in Kauf genommen wurde.
"Billigend in Kauf nehmen" heißt ja, ich will es nicht um jeden Preis, aber wenn es passiert, ist es für mich auch okay. Als Vorsatz für einen Mord reicht das bereits aus - das wäre dann Eventualvorsatz. Wobei ich da, wie bereits gesagt, schon eher von direktem Vorsatz ausgehe:

Die Auffindesituation, die bei Az XY kurz im Bild gezeigt wurde (das Opfer liegt an den Armen hinter dem Rücken und an den Beinen gefesselt, zusätzlich geknebelt, bäuchlings auf dem Bett) gleicht für mich schon eher einer Hinrichtung, als dass man eine Seniorin lediglich daran hindern wollte, nach Verschwinden der Täter sofort um Hilfe zu rufen. Wie hätte sich ein alter, allein lebender Mensch ohne fremde Hilfe je aus dieser Lage befreien sollen? Von der Kopfbandage mit Klebeband, wie im FF gezeigt, ganz zu schweigen.

Wenn es sich um relativ junge, relativ unerfahrene Täter gehandelt haben sollte, wie man mit einiger Berechtigung vermuten darf, dann stellt sich auch noch die Frage:

Wie konnte eine solche Tat so lange unaufgeklärt bleiben? Wodurch wurde verhindert, dass etwas durchsickert?

Meine Hypothese: VIelleicht handelte es sich um Brüder oder anderweitig miteinander verwandte Täter? Ich glaube nämlich, dass mehrere jüngere Täter sich mit einiger Sicherheit irgendwann jemand Außenstehendem anvertraut haben würden - wenn es bei den Mittätern nicht um Verwandte ging. Da hält man dann eher und auf längere Zeit zusammen, als wenn es nur Freundesbande sind.


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17.10.2021 um 22:18
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Ob die Täter wirklich die alte Dame nicht töten wollten?
Wenn ich jemanden umbringen will, dann.... Also: Ich will es nicht hier nicht in allen Einzelheiten beschreiben, aber dann mache ich das jedenfalls zielgerichtet und auf die sichere Tour.

Warum sollte ich mir die Mühe machen, das Opfer zu fesseln und zu knebeln, was ja immerhin ein zusätzliches Risiko (z. B. wenn das Opfer währenddessen schreit, um sich schlägt usw.) darstellt anstatt gleich zuzuschlagen/-stechen und damit "die Sache erledigt zu haben" ? Und dann noch das Risiko, dass das Opfer "dummerweise" doch überlebt und alles der Polizei erzählt?


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17.10.2021 um 22:30
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Wenn es sich um relativ junge, relativ unerfahrene Täter gehandelt haben sollte, wie man mit einiger Berechtigung vermuten darf, dann stellt sich auch noch die Frage:

Wie konnte eine solche Tat so lange unaufgeklärt bleiben? Wodurch wurde verhindert, dass etwas durchsickert?
das wurde im filmfall deutlich angesprochen: es könnte sich um ehemaliger Bewohner einer Unterkunft handeln, wo mittlerweile nicht mehr existiert.
Die ehemaligen bewohner leben über ganz Deutschland verstreut.

die gesamte Vorgehensweise könnte auch genau zu solchen Typen passen : keine eigene Wohnung, kein soziales Umfeld, keine Familie.
einfach ein mehr oder weniger anonymes einfaches Leben.
Wenn die das Geld hernach nicht gerade mit vollen Händen ausgegeben haben und dadurch auffällig wurden, wird sich keiner sagen: Ja der/die zwei, die sind in der Nacht aber spät nach Hause gekommen.....
Täter DNA scheint man keine (verwertbare) zu haben , sonst wüsste man, um wieviele Täter es sich handelt. Oder falls man welche hat, kam es nie zu einem Treffer mit der Datenbank.


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17.10.2021 um 22:38
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Wie hätte sich ein alter, allein lebender Mensch ohne fremde Hilfe je aus dieser Lage befreien sollen? Von der Kopfbandage mit Klebeband, wie im FF gezeigt, ganz zu schweigen.
Daran habe ich auch gedacht. Ein junger Mensch hätte sich aus dem Bett rollen können und Krach machen können, indem er Gegenstände umwirft oder mit den Beinen auf den Boden schlägt, gegen Tür/Wände tritt, wenn er es nicht schaffen sollte seine Fesselung zu lösen aber eine alte Frau, die schon Hilfe bei der Hausarbeit benötigte, mit Gewalt überrumpelt und gefesselt, kaum Luft zu Atmen, Todesangst habend, vollkommen entkräftet wäre womöglich überhaupt nicht mehr aus dem Bett gekommen und sofern niemand sich Sorgen gemacht hätte, die befreundete Frau sie nicht besucht hätte und schließlich ja auch tot aufgefunden hat, wäre sie wohl verdurstet.

Wenn es komplett fremde Täter gewesen wären, hätten sie demnach tatsächlich den Tod zumindest billigend in Kauf genommen. Nur passt der ganze Ablauf nicht auf vollkommen fremde Täter. Sie wussten wohl von dem Geld, sie waren mehrmals im Haus des Opfers, darunter 2 mal um die Telefonanlage zu zerstören, den Haustürschlüssel zu klauen, sofern die Täter den Schlüssel nicht von jemanden anderen übergeben bekommen haben. Sie wussten davon, dass die Rentnerin ihr Fenster nachts aufließ. Sie klauten die Leiter in der naheliegenden Umgebung und kamen wohl zu Fuß zum Tatort. Sieht für mich nach Tätern aus der direkten Umgebung aus, die Frau S. wohl ausgekundschaftet haben. Daher werden sie wohl auch von ihrer Haushaltshilfe gewusst haben und sofern die regelmäßig bei Anne S. zu Gast war, hätten die Täter davon ausgehen können, dass sie zeitnah gefunden wird. Klar, 100% sicher hätten sie nicht sein können, da immer irgendwas anders sein kann, als sonst (krank, Urlaub, hat an diesem Tag etwas besseres vor und möchte absagen aber kommt ja telefonisch nicht durch, weil Leitung abgeknippst).


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Mordfall Anne S.

18.10.2021 um 11:37
Zitat von SherlockJamesSherlockJames schrieb:Sieht für mich nach Tätern aus der direkten Umgebung aus
Genauso sehe ich das auch. Es war die Rede davon, dass es bereits vor dem Schlüsselklau Vorfälle gab, dass Unregelmäßigkeiten im Haus bemerkt wurden. Was also könnte das bedeuten? Hauseinwohner könnten fremde Personen im Keller und Treppenhaus angetroffen haben. Das wurde nur registriert, aber nicht nachgefragt, lediglich nach der Tat vielleicht der Polizei mitgeteilt. Schließlich kann es immer Handwerker und Besucher in einem Haus geben. Wenn dem so war, könnten evtl. noch Personenbeschreibungen geliefert werden.

Die Täter können natürlich durch "Klingelspiele" ins Haus gelangt sein, um erstmal gemütlich den Keller auszukundschaften. Später erfolgte das bekannte Leitungskappen, der Schlüsselklau, das direkte Klingeln bei der alten Frau. Möglicherweise hat man auch gezielt schon die Gewohnheiten von ihr ausgekundschaftet. Also was sie so den ganzen Tag macht, ob sie zur Bank geht, wann sie Besuch erhält. Ortsfremde Täter machen das zwar auch manchmal, aber Ortsansässige könnten das über einen längeren Zeitraum viel besser. Deshalb tippe ich auch auf Ortsansässige. Möglicherweise sogar Bekannte der anderen Hauseinwohner oder aus der unmittelbaren Nachbarschaft. Vielleicht wusste man nicht einmal über die Höhe des Geldbetrags Bescheid, sondern ging allgemein davon aus, dass AS Geld hortet, weil das viele alte Menschen so tun. Deshalb ist ja auch der Enkeltrick in allen Varianten insgesamt so erfolgreich. Eine allgemeine Ausbeutung aller alten Menschen. Eine mobile Tätergruppe schließe ich aus, denn die hätten bestimmt nicht von dem Obstbauern und einer Leiter gewusst. Ich nehme auch an, dass es eher jemand ist, der keiner Beschäftigung nachgeht und tagsüber viel Zeit hat.

Warum allerdings in dem Zusammenhang eine frühere Wohneinrichtung genannt wurde, entzieht sich meiner Kenntnis. Sollte damit eine Obdachlosenunterkunft oder eine Flüchtlingsunterkunft gemeint gewesen sein? Hat man evtl. aus diesem Milieu einmal jemandem angetroffen, der im Wohnhauskeller genächtigt hat oder sich zumindest dort herumgetrieben hat? Ansonsten würden sie jetzt kaum einen Zusammenhang zu diesem Fall vermuten. Vielleicht will man auch nur diese Personengruppe ansprechen, weil diese als mögliche Zeugen in Betracht kommen und Beobachtungen gemacht haben könnten.


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Mordfall Anne S.

18.10.2021 um 12:21
Zitat von xoxalbxoxalb schrieb:Warum allerdings in dem Zusammenhang eine frühere Wohneinrichtung genannt wurde, entzieht sich meiner Kenntnis.
Auf der Seite des ZDF ist von einer Spur die Rede, die zu diesem Wohnheim führt:
Eine Spur bei den Ermittlungen führt zu zwei Übergangs-Wohnheimen in Bergkamen-Oberaden, in der Straße Königlandwehr 41. Dort lebten Leute, die kurzfristig wohnungslos geworden waren. Heute gibt es diese zwei Übergangs-Wohnheime nicht mehr. Wer hat 1998 dort gelebt bzw. weiß, wer regelmäßig ein- und ausging?
Quelle: https://www.zdf.de/gesellschaft/aktenzeichen-xy-ungeloest/xy571-fall3-im-schlaf-ueberrascht-100.html (Archiv-Version vom 20.10.2021)

Das kann man so verstehen, dass die EB eine konkrete Verbindung herstellen konnten, über deren Eigenschaften wir natürlich nichts erfahren. Ich kenne die Örtlichkeiten nicht und kann mir unter einem "Übergangs-Wohnheim" nicht so sehr viel vorstellen. Eventuell handelte es sich um das, was ich unter dem Begriff "Schlichtwohnung" kenne, wie sie in manchen Bundesländern von Gemeinden vorgehalten wurden, um wohnungslose Menschen kurzfristig unterzubringen. In der Regel einfache Bauten, nicht viel mehr als ein Dach über dem Kopf. Notunterkünfte.

Da die Unterbringung in solchen Einrichtungen ohnehin mit einem gewissen Stigma verbunden ist, wird man wohl schon einen konkreten Anhaltspunkt haben, der zu diesen Gebäuden führte. Pauschal wäre eine solche Verdächtigung in Not geratener Menschen ja eine Ungeheuerllichkeit.


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Mordfall Anne S.

18.10.2021 um 12:34
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Auf der Seite des ZDF ist von einer Spur die Rede, die zu diesem Wohnheim führt

Passt doch zu all den Gedanken huer:kein Auto, ortsansässige, unerfahren, keine kriminelle Karriere (sonst gäbe es DNA datentreffer) leider ist es so, die Personen leben nicht mehr vor Ort.
Also spricht xy direkt diesen Personenkreis an, ob damals Beobachtungen gemacht wurden


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18.10.2021 um 12:45
Zitat von SeidenraupeSeidenraupe schrieb:Also spricht xy direkt diesen Personenkreis an, ob damals Beobachtungen gemacht wurden
Aber wenn es sich um eine kommunale Einrichtung gehandelt hat, muss es doch irgendeine Art von Aufzeichnung darüber geben, wer wann in so einer Einrichtung untergebracht wurde. Ich kenne mich mit so etwas nicht aus, aber da muss es doch so eine Art Unterbringungsbescheid oder irgendeinen Verwaltungsakt dazu geben, wenn Menschen in Not eine Unterkunft zur Verfügung gestellt wird.

Ich weiß nicht, wie lange so etwas bei Behörden aufgehoben werden muss bzw. darf, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass so eine Unterbringung völlig formlos erfolgt ist. Es geht ja bei solchen Angelegenheiten immer auch darum, den Kostenträger für eine Maßnahme festzustellen usw. - in Deutschland passiert doch eigentlich in Behörden nichts, ohne dass allerhand Papier beschrieben wird.


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Mordfall Anne S.

18.10.2021 um 13:36
Wer hat 1998 dort gelebt bzw. weiß, wer regelmäßig ein- und ausging?
Quelle: https://www.zdf.de/gesellschaft/aktenzeichen-xy-ungeloest/xy571-fall3-im-schlaf-ueberrascht-100.html (Archiv-Version vom 20.10.2021)
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Aber wenn es sich um eine kommunale Einrichtung gehandelt hat, muss es doch irgendeine Art von Aufzeichnung darüber geben, wer wann in so einer Einrichtung untergebracht wurde.
Kommt darauf an, wie lange solche Unterlagen aufbewahrt werden. Wenn sie z. B. nach 20 Jahren vernichtet werden, ist heute nichts mehr zu machen. Aber damals, also unmittelbar nach der Tat wird man diese Unterlagen sicher eingesehen und ggf. für die Akten kopiert haben.

Ich denke eher, der Knackpunkt ist die Frage "wer regelmäßig ein- und ausging?" Die in dieser Unterkunft einquartierten Leute haben ja Freunde und Verwandte, die sie dort besucht haben. Vielleicht lebten die Besucher selbst in prekären Verhältnissen und waren froh, wenn sie ihren Kumpel XY in der Unterkunft tagsüber besuchen konnten. Und vielleicht brachten die Besucher dann wiederum noch jemanden mit, den der besuchte Kumpel seinerseits nicht (gut) kannte usw..

Das wird der Personenkreis sein, den man schon damals vielleicht nicht mehr erfassen konnte und es heute noch weniger kann.


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18.10.2021 um 14:54
In den bisherigen Mitteilungen und dem AZ Xy Filmfall wird nirgends erwähnt, ob neben dem Geld noch etwas anderes gestohlen wurde. Wenn die Täter nichts von dem Geld gewusst hätten und nur auf Verdacht hin, dass Geld da war in die Wohnung eingestiegen wären, hätten sie dann nicht auch Schmuck oder andere Gegenstände mitgehen lassen, wenn sie schon auf der Suche nach Geld auf eben solche gestoßen wären?

Gut, vielleicht besaß Frau S. nichts von besonderen Wert in der Richtung oder sie gab das Versteck des Geldes freiwillig preis, sodass die Täter nicht weiter lange rumsuchten aber das passt dann nicht mehr zum Filmfall, bei dem gezeigt wird, dass die Täter in der Wohnung an verschiedenen Orten suchten und die Schränke leerräumten.


Da stellen sich mir dann paar Fragen:

Wenn die Täter wussten, dass Geld im Haus war, warum überall groß rumwühlen und nicht direkt nach dem Versteck des Bargelds verlangen. Sie gingen ja äußerst rabiat mit ihr um, ich denke sie hätte den Ort des Verstecks doch preisgegeben.

Mögliche Erklärungen:

a)
Die Täter taten es und Frau S. verriet aber nichts. Nur hätten die Täter dann nicht zugehauen, um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen? Von Verletzungen an ihr wurde nichts berichtet. Wenn die das nicht wollten, blieb ihnen nichts anderes übrig, als zu Suchen. Und wenn sie es nicht über's Herz bringen würden eine Frau zu Schlagen, denke ich auch nicht, dass sie wollten dass die Rentnerin stirbt.

b)
Die Täter waren sich darüber bewusst, dass wenn sie direkt nach dem gebunkerten Geld verlangen würden, klar wäre das sie aus dem Umfeld der Rentnerin kommen würden, sofern Anne S. den Überfall überlebt und das dann auch aussagt.
Nur blöd, dass ihre ganze Tat sowieso danach riecht, dass sie aus der nahen Umgebung kommen.

Wem noch etwas einfällt kann ja gerne ergänzen.

Ich glaube an Täter aus der Umgebung, die irgendwie Wind von dem Geld bekommen haben.
Wenn die Polizei Leute aus diesen damaligen Notunterkünften verdächtigt, wie könnte dann die Verbindung zum Wissen über das Ersparte des Opfers zustandegekommen sein?

War Anne S. vielleicht sehr sozial im Umgang mit armen Menschen und verschenkte Geld z.B. an Obdachlose? Gab es in der Hinsicht Kontakte mit dem sie auch mal plauderte? Zugegeben, sehr konstruiert aber vielleicht so etwas wie:
,,Hier Junge, nimm' die 50 Mark und gönne dir mal was."
,,Nein, das kann ich nicht annehmen. Sie haben's doch bestimmt auch nicht so Dicke"
,,Ach wenn du wüsstest. Mir geht's ganz gut. Habe immer fleißig gespart."
,,Na gut, ich zahle es gleich auf die Bank ein, damit ich es nicht gleich unnütz verjubele."
,,Auf die Bank? Um Gottes Willen! Denen kann man nicht trauen. Behalt's lieber am Mann. Ist besser."

Eine Verbindung zwischen den Hof des Bauerns, von dem die Leiter stammte und der Unterkunft könnte darin liegen, dass er Leute aus diesem Wohnheim als Hilfsarbeiter/Erntehelfer anstellte und einer der Täter somit über die gerade erst am Tag der Tat beschaffte Leiter Bescheid wusste.


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Mordfall Anne S.

18.10.2021 um 15:45
Für mich schließt das Eine das Andere nicht aus. Also wenn es ein ortskundiger, unerfahrener Täter gewesen wäre, könnte es sich auch um Bandenkriminalität handeln. Diese Gruppen ziehen von Ort zu Ort bzw. Region zu Region und baldowern da vorher die Lage aus.

Mich macht diese unfassbare Brutalität stutzig (sofern die Darstellung im AZXY-Film detailgetreu war): Wer klebt einem Opfer den ganzen Kopf zu? Ein Mitschreiber hat hier schon mal angemerkt, dass es auch das Verkleben der Augen und/oder des Mundes getan hätte. Aber den ganzen Kopf umwickeln? Selbst für einen unerfahrenen Täter oder einen Dummejungenstreich finde ich das sehr sonderbar.


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18.10.2021 um 15:51
Zitat von SherlockJamesSherlockJames schrieb:Mögliche Erklärungen:

a)
Die Täter taten es und Frau S. verriet aber nichts. Nur hätten die Täter dann nicht zugehauen, um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen? Von Verletzungen an ihr wurde nichts berichtet. Wenn die das nicht wollten, blieb ihnen nichts anderes übrig, als zu Suchen. Und wenn sie es nicht über's Herz bringen würden eine Frau zu Schlagen, denke ich auch nicht, dass sie wollten dass die Rentnerin stirbt.

b)
Die Täter waren sich darüber bewusst, dass wenn sie direkt nach dem gebunkerten Geld verlangen würden, klar wäre das sie aus dem Umfeld der Rentnerin kommen würden, sofern Anne S. den Überfall überlebt und das dann auch aussagt.
Nur blöd, dass ihre ganze Tat sowieso danach riecht, dass sie aus der nahen Umgebung kommen.

Wem noch etwas einfällt kann ja gerne ergänzen.
c) Die Täter haben die verbliebenen 20.000 Mark vom Opfer herausgepresst, haben aber zuvor von DM 80.000 gehört und fragen sich, wo der Rest geblieben ist. Das arme Opfer beteuert, der Sohn habe den größten Teil ihres Geldes auf die Bank gebracht, aber die Täter glauben ihr nicht, da ihre ablehnende Haltung gegenüber den Banken bekannt ist.

d) Die Täter haben der armen alten Dame ihre DM 20.000 abgepresst, und sagen sich: Wo so viel Geld ist, da werden sich auch Uhren, Schmuck und Sparbücher finden. Also durchsuchen sie die Wohnung- ob sie etwas gefunden und mitgenommen haben, ist Täterwissen.
Zitat von SherlockJamesSherlockJames schrieb:Wenn die Polizei Leute aus diesen damaligen Notunterkünften verdächtigt, wie könnte dann die Verbindung zum Wissen über das Ersparte des Opfers zustandegekommen sein?
Vielleicht wussten die EB von Bekanntschaften zwischen Haus-Mitbewohnern der alten Dame und den Bewohnern der Notunterkünfte, z.B. berfreundete Schulkinder oder ähnliches.
Zitat von SherlockJamesSherlockJames schrieb:,,Hier Junge, nimm' die 50 Mark und gönne dir mal was."
Meiner unmaßgeblichen Lebenserfahrung nach verhalten sich soziale Gesinnung und angehäuftes Vermögen zueinander oft umgekehrt proportional. Anders ausgedrückt, wer sich Zehntausende vom Munde abspart, sucht eher nicht nach Möglichkeiten, das angehäufte Kapital zu vergesellschaften. Wäre die alte Dame so eingestellt gewesen, dass Geben seliger denn Nehmen ist, hätte sie jeden Sonntag DM 20,- in die Kollekte getan, statt die Scheine im Schrank zu stapeln.
Zitat von SherlockJamesSherlockJames schrieb:Eine Verbindung zwischen den Hof des Bauerns, von dem die Leiter stammte und der Unterkunft könnte darin liegen, dass er Leute aus diesem Wohnheim als Hilfsarbeiter/Erntehelfer anstellte und einer der Täter somit über die gerade erst am Tag der Tat beschaffte Leiter Bescheid wusste.
Da sowohl der Obstbauer als auch die Verbindung der Tat zu der Notunterkunft der Polizei bekannt sind, würde man in diesem Fall wohl von den Erntehelfern wissen und nach ihnen suchen.


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18.10.2021 um 16:05
Sorry, ich habe etwas vergessen:
Zitat von SherlockJamesSherlockJames schrieb:Wenn die Polizei Leute aus diesen damaligen Notunterkünften verdächtigt, wie könnte dann die Verbindung zum Wissen über das Ersparte des Opfers zustandegekommen sein?
Vielleicht wussten die EB von Bekanntschaften zwischen Haus-Mitbewohnern der alten Dame und den Bewohnern der Notunterkünfte, z.B. berfreundete Schulkinder oder ähnliches.

Wie hier schon gesagt wurde, schnappen ja Kinder einiges auf und viele Erwachsene sprechen Dinge vor Kindern aus, die nicht für ihre Ohren bestimmt sind. Vielleicht haben ja Kinder im Haus ggf. etwas von dem Geld oder einem Gespräch zwischen der alten Dame und ihrem Sohn mitbekommen. Der Sohn hat ja vielleicht schon öfter auf die Mutter eingewirkt, das Geld endlich zur Bank zu bringen, vielleicht auch einmal im Besein von Kindern, die das dann ihren Schulfreunden aus der Schlichtwohnung erzählt haben.


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