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Zwei Polizeibeamte in Rheinland-Pfalz erschossen

1.005 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Saarland, 2022 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Zwei Polizeibeamte in Rheinland-Pfalz erschossen

Zwei Polizeibeamte in Rheinland-Pfalz erschossen

11.07.2022 um 14:16
Waidgerechtes Verhalten sieht auch anders aus.

https://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/kusel-prozess-ermittler-schildert-jagdorgien_aid-72552681
Als Jäger tötete er immer mit Kopfschuss: Damit hat der Hauptangeklagte im Polizistenmord-Prozess nach Angaben von Ermittlern bei seinen Jagdkumpels angegeben. Zu einem Video über von ihm in einer Kammer aufgehängten 15 Wildtieren schrieb Andreas S. demnach unter anderem: „Eine geile Aufbrecherei“, berichtete der Polizeibeamte. Zudem habe der Jäger ein anderes Mal getextet, dass er „aus Langeweile“ sieben Rehe geschossen habe, darunter vier Kitze. „Alles Kopfschuss - wie immer.“

Kusel-Prozess: „Ein Jäger macht so was nicht“

Der Ermittler aus Kaiserslautern, der derzeit bei der Polizei im Saarland abgeordnet ist, berichtete aus den Vernehmungen eines beteiligten Jägers von regelrechten Jagdorgien. Es habe eine Rollenverteilung gegeben: Der Hauptangeklagte habe aus dem Auto auf Wild geschossen, der Nebenangeklagte sei fürs Bergen der toten Tiere zuständig gewesen. Wenn das Fahrzeug voll war mit Wild, sei man zum Abladen auf einen Hof gefahren und wieder rausgefahren.
https://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/saarland-prozess-kusel-er-hat-heute-nacht-2-bullen-erschossen_aid-72542403
Insgesamt sei der Komplize, der wegen versuchter Strafvereitelung angeklagt ist, öfter mit dem Hauptangeklagten zur Jagd gegangen. Er habe aber nie geschossen, sagte die Verlobte laut Ermittler. Das habe der Hauptangeklagte übernommen. Die Rolle des 33-Jährigen sei das Einsammeln und Verladen der toten Tiere gewesen.


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Zwei Polizeibeamte in Rheinland-Pfalz erschossen

11.07.2022 um 15:12
Zitat von emzemz schrieb:darunter vier Kitze. „Alles Kopfschuss - wie immer.“
sagt ja schon viel über ihn aus. Skrupellos und eiskalt.
bin mal gespannt was dieser Prozess noch so zu Tage bringt.


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Zwei Polizeibeamte in Rheinland-Pfalz erschossen

14.07.2022 um 14:18
Zum gestrigen, dem achten Verhandlungstag:

https://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/saarland-der-kusel-prozess-er-hat-heute-nacht-2-bullen-erschossen_aid-72542403

Sensationell, mit welchen Ermittlungstechniken in diesem Fall vor Gericht gearbeitet wird.
Kaiserslautern Im Prozess um zwei getötete Polizisten nahe Kusel (Pfalz) hat sich das Landgericht Kaiserslautern am Donnerstag virtuell ein Bild vom Tatort gemacht. ...

Dafür hatten Experten vom Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz und vom Bundeskriminalamt ein 3D-Modell entwickelt, das mittels Virtual Reality (VR) „begehbar“ war. Der Vorsitzende Richter begab sich mittels VR-Brille an den virtuell nachgestellten Tatort – was auf eine Leinwand übertragen wurde. „Das ist Wahnsinn“, sagte er über die Technik.

In dem Modell integriert waren Luftbildaufnahmen vom Tatort, Laserscans und Funde wie Patronenhülsen. Anhand der „Begehung“ versuchten die Prozessbeteiligten Erkenntnisse über die Abgabe der Schüsse zu gewinnen. Auch die Abstände der Fahrzeuge zu gefundenen Hülsen sorgten für Gesprächsstoff.
https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/kaiserslautern/kaiserslautern-polizistenmord-prozess-wird-mit-weiteren-zeugen-fortgesetzt-100.html
Hier finden sich verschiedene Zeugenaussagen
Prozess um mutmaßliche Polizistenmorde: Befreundete Jäger hatten Angst vor Andreas S.



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Zwei Polizeibeamte in Rheinland-Pfalz erschossen

15.07.2022 um 09:40
Danke, dass Du an dem Fall dranbleibst, @emz !

So allmählich wird etwas klarer, warum die Staatsanwaltschaft davon ausgeht, dass Florian V. nicht geschossen hat. Neben der Verlobten sagte auch ein Nachbar aus, dass er immer nur Handlanger war. Dazu die Schilderungen der Verlobten vom Morgen nach der Tat. Bei den Aussagen der Verlobten muss man sicher etwas vorsichtig sein, aber insgesamt ergibt sich ein recht rundes Bild.

Erschreckend fand ich, wer alles von der Wilderei wusste, und dass ein anderer Jäger einem Wilderer gar ein falsches Alibi gab (Jahre vor der Tat).


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Zwei Polizeibeamte in Rheinland-Pfalz erschossen

15.07.2022 um 10:54
Scheint ja offenbar ein sehr gestörtes Wesen gehabt zu haben der Hauptverdächtige.
Wird hoffentlich bis an sein Lebensende nur noch gesiebte Luft zu Atmen bekommen.


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Zwei Polizeibeamte in Rheinland-Pfalz erschossen

15.07.2022 um 11:30
Was für ein widerliches Stück Sch... Mensch ist dieser Angeklagte.
Zitat von emzemz schrieb am 11.07.2022:Eine geile Aufbrecherei“, berichtete der Polizeibeamte. Zudem habe der Jäger ein anderes Mal getextet, dass er „aus Langeweile“ sieben Rehe geschossen habe, darunter vier Kitze. „Alles Kopfschuss - wie immer.“
Das reisst auch seine armselige Schluchzerei vor Gericht nicht mehr raus, wo er sich nur selbst bemitleidet.

Ich habe anfangs gezweifelt, ob der 2. Täter wirklich so unschuldig ist, wie er sich darstellen will.

Aber nach den neuesten Aussagen zu Andreas S. ergibt sich doch ein anderes Bild.
Für mich ein gefährlicher Psycho, eine tickende Zeitbombe, wo es nur eine Frage der Zeit war, wann durch ihn Menschen zu Tode kommen.
Sein Hobby war augenscheinlich Lebewesen abzuknallen mit dem Beifang dadurch sein Konto auffüllen zu können.
Die Aussagen von Bekannten u. "Jäger"kollegen gehen ja ziemlich einheitlich in die gleiche Richtung.

Diesem Typen hätte man schon lange seine kriminellen Aktivitäten durchkreuzen müssen, aber in einem solchen Umfeld
Zitat von Mr.StielzMr.Stielz schrieb:Erschreckend fand ich, wer alles von der Wilderei wusste, und dass ein anderer Jäger einem Wilderer gar ein falsches Alibi gab (Jahre vor der Tat).
war das wohl schwer möglich und er fühlte sich in seinem "Hobby" immer unantastbarer und sicherer, wenn man sich mal die lange Zeit vor Augen führt, wo er ungehindert agieren konnte.

Leider mussten wieder erst Menschen sterben, before solchen Individuen Einhalt geboten wird und sie von der Straße weg kommen.

Ich hoffe, dass er die max. höchste Strafe bekommt, die in diesem Fall möglich ist


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Zwei Polizeibeamte in Rheinland-Pfalz erschossen

15.07.2022 um 14:06
Zitat von LUMIR22LUMIR22 schrieb:Für mich ein gefährlicher Psycho, eine tickende Zeitbombe, wo es nur eine Frage der Zeit war, wann durch ihn Menschen zu Tode kommen.
Sein Hobby war augenscheinlich Lebewesen abzuknallen mit dem Beifang dadurch sein Konto auffüllen zu können.
Man sollte in diesem Zusammenhang auch hervorheben, dass Respektlosigkeit gegenüber den Rechten von Tieren und Gewalt gegen Menschen oft von den selben Personen ausgehen.

Tierschutz wird ja von manchen belächelt, aber wenn man ihn schon um der tierischen Geschöpfe willen nicht ernst nimmt, so vielleicht wegen der Erkenntnis, dass dort, wo man Tierrechte nicht schützt, es auch um das Lebensrecht von Menschen oft nicht gut bestellt ist.

Man mag ja über die Jagd als solche denken was man will, vermutlich ist waidgerechte Jagd notwendig und gerechtfertigt; aber mit Nachtisichtgerät aus dem Auto heraus Tiere abballern hat damit jedenfalls nichts zu tun. Ich kenne zum Glück keinen Jäger, der eine derartige Einstellung gegenüber Tieren oder Menschen an den Tag legt.


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Zwei Polizeibeamte in Rheinland-Pfalz erschossen

15.07.2022 um 14:36
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Man mag ja über die Jagd als solche denken was man will, vermutlich ist waidgerechte Jagd notwendig und gerechtfertigt; aber mit Nachtisichtgerät aus dem Auto heraus Tiere abballern hat damit jedenfalls nichts zu tun. Ich kenne zum Glück keinen Jäger, der eine derartige Einstellung gegenüber Tieren oder Menschen an den Tag legt.
Dieses gewinnorientierte Culling an Wildtieren, welchem der Tatverdächtige in geradezu pervertierter Art und Weise und hochprofessionell seit Jahren nachging, hat mit Jagd und schon gar nicht waidgerechter Jagd rein gar nichts zu tun. Dieser Mensch hat sich schon vor Jahren aus den Kreisen rechtschaffener Jäger moralisch und rechtlich durch seine frevlerischen Taten entfernt. Der Besitz eines Jagscheines macht einen nicht zum Jäger, es ist immer die eigene waidgerechte Gesinnung und Gesittung und an den damit verbundenen Handlungen kann man die Ethik erkennen. Dieser mutmaßliche Täter Andreas S. ist und war jedenfalls kein Waidmann, sondern ein Berufsverbrecher. Wie diese sich dann oft, wenn sie sich durch Ordnungskräfte entdeckt und in die Enge getrieben fühlen verhalten, kann man hier sehr gut auf erschreckende Art ablesen. Man kann nur inständig hoffen, dass die Ermittlungen ausreichen und es zu einer umfassenden Würdigung seiner Taten und seiner Person kommt und die Allgemeinheit dauerhaft vor diesem Individuum rechtssicher geschützt wird.


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Zwei Polizeibeamte in Rheinland-Pfalz erschossen

15.07.2022 um 16:33
und die Ausrüstung , die er hatte, war ja auch hoch professionell. Wärmebildkamera, Restlichtverstärker....
und das Fzg. noch massiv ausgerüstet.
sagten vor Gericht aus, dass die Kadaver immer unausgeweidet nach Sulzbach gebracht wurden. Erst dort wurden sie ausgenommen und verarbeitet. So auch nach der Tatnacht. Das Vorgehen sei immer so gewesen: Erst wurden die Tiere, die zuerst geschossen worden waren und also zuerst am Haken hingen, aus dem Renault geholt und ausgeweidet und so weiter bis am Ende das Tier dran war, das am nächsten zu den Hecktüren hing. Damit es im Auto nicht so warm und stickig wurde, hatte Andreas S. eine Vorrichtung an die Hecktüren bauen lassen, die diese ein paar Zentimeter offen hielt. Auch die Beleuchtung wurde entsprechend angepasst. Eine weitere Besonderheit des Wagens: Er war so umgerüstet, dass gut 20 Kadaver an Haken links und rechts an der Wand aufgehängt werden konnten. Und noch etwas: Die Bremsleuchten wurden so manipuliert, dass sie beim Bremsen nicht aufleuchteten. Dies hatte Andreas S. veranlasst, damit beim Jagen kein Wild durch Bremslichter aufgescheucht wird.
Quelle: https://www.rheinpfalz.de/lokal/pfalz-ticker_artikel,-polizistenmordflorian-v-sagte-noch-am-tattag-stundenlang-aus-_arid,5370222.html?strytlpage=14

ich hoffe auch sehr, dass ihm der Mord nachgewiesen werden kann und er eine gerechte Strafe erhält.
Bin mal gespannt wenn die Staatsanwaltschaft das Wort hat.


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Zwei Polizeibeamte in Rheinland-Pfalz erschossen

15.07.2022 um 18:04
Zitat von musikengelmusikengel schrieb:sagten vor Gericht aus, dass die Kadaver immer unausgeweidet nach Sulzbach gebracht wurden. Erst dort wurden sie ausgenommen und verarbeitet.
Quelle: dort

Das hat ja einen Grund, dass erlegte Tiere normalerweise sofort aufgebrochen werden:
Das Aufbrechen soll, um der Fleischhygiene zu genügen, unverzüglich nach Eintritt des Todes erfolgen, um ein Einwandern von z. B. Darmbakterien in das Muskelfleisch zu verhindern. Das Aufbrechen bezieht sich insbesondere auf Schalenwild. Beim Aufbrechen wird die Körperhöhle des Wildes eröffnet und die Eingeweide herausgenommen, was die Körpertemperatur schneller reduziert und mögliche Verunreinigungen durch Fäkalien oder Galle auszuschließen sucht. Bei Niederwild kann die Weiterverarbeitung nach dem Heimtransport erfolgen, ein feldmäßiges Aufbrechen ist zumeist nicht möglich.
Quelle: Wikipedia: Rote Arbeit

Insofern hat sich der Angeklagte auch über diese waidmännische Regel hinweggesetzt, möglicherweise auf Kosten der Qualität des Fleisches.


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Zwei Polizeibeamte in Rheinland-Pfalz erschossen

15.07.2022 um 20:33
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Tierschutz wird ja von manchen belächelt, aber wenn man ihn schon um der tierischen Geschöpfe willen nicht ernst nimmt, so vielleicht wegen der Erkenntnis, dass dort, wo man Tierrechte nicht schützt, es auch um das Lebensrecht von Menschen oft nicht gut bestellt ist.
Ich hoffe nicht das Tierschutz belächelt wird, aber das ist nir mein frommer Wunsch.
Es zeigt sich doch oft genug bei dversen Täter nach der Gewalt an Tieren, die Gewalt an Menschen nicht lange auf sich warten lässt.
Wie hier auch.

Ansonsten stimme ich deinem kompletten Beitrag zu.


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Zwei Polizeibeamte in Rheinland-Pfalz erschossen

15.07.2022 um 22:19
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Insofern hat sich der Angeklagte auch über diese waidmännische Regel hinweggesetzt, möglicherweise auf Kosten der Qualität des Fleisches.
Das ist ein sehr wichtiger Hinweis, die Fleischqualität wird erheblich gemindert. Auch wäre es interessant zu wissen, wie er bspw. an die Bescheinigungen des Amtstierarztes gekommen ist. Bei erlegtem Schwarzwild, also Wildschweinen, ist die amtliche Fleischbeschau auf Trichinenfreiheit zwingend vor dem Inverkehrbringen des Fleisches erforderlich. So etwas muss sich doch herumsprechen, wenn er immer wieder Fleisch in den Handel gibt, dass über solch einen Nachweis nicht verfügt. Ebenso sind ja nicht alle Teile des Wildes verwertbar.
Bei einzelnen Stücken ist es dem Erleger gestattet, Fell, Knochen, Gedärme usw. nach dem Zerlegen zurück in das Revier zu verbringen und dort bspw. zu vergraben sofern keine tierseuchenrechtlichen Bedenken vorliegen. Bei Gewerbetreibenden ist es dies aufgrund der anfallenden Mengen nicht möglich und diese sind verpflichtet, diese unverwertbaren Teile der Tierkörperbeseitigung zuzuführen. Hierüber werden dann Nachweise zur Dokumentation der rechtskonformen Entsorgung ausgestellt. Wie lief das bei einem gewerbsmäßig auftretenden Wilderer? Solche Mengen kann man schlecht in der Bio-Tonne entsorgen, wenn allein in einer Nacht schon 20 Kreaturen erlegt im Kastenwagen nach Hause geschafft werden. Das muss doch auffallen! Für mich sind bezüglich der Wilderei wohl viel mehr Personen involviert, als es den ersten Anschein zu haben scheint.


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Zwei Polizeibeamte in Rheinland-Pfalz erschossen

15.07.2022 um 22:38
Zitat von FreewingFreewing schrieb:Solche Mengen kann man schlecht in der Bio-Tonne entsorgen, wenn allein in einer Nacht schon 20 Kreaturen erlegt im Kastenwagen nach Hause geschafft werden. Das muss doch auffallen! Für mich sind bezüglich der Wilderei wohl viel mehr Personen involviert, als es den ersten Anschein zu haben scheint.
Ich wohne in der Nähe des Tatorts und kann dir versichern, dass hier auf dem Dorf kaum etwas unentdeckt bleibt aber ein seltsamer Kodex vorherrscht, der das große schweigen zur Folge hat. Das betrifft zB auch häusliche Gewalt oder unerlaubte Waffen.

Hier gab es mal den Fall von Pulver-Kurt vor elf Jahren. Da wussten garantiert auch Dutzende Bescheid.


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Zwei Polizeibeamte in Rheinland-Pfalz erschossen

15.07.2022 um 23:37
Zitat von FreewingFreewing schrieb:Das ist ein sehr wichtiger Hinweis, die Fleischqualität wird erheblich gemindert. Auch wäre es interessant zu wissen, wie er bspw. an die Bescheinigungen des Amtstierarztes gekommen ist. Bei erlegtem Schwarzwild, also Wildschweinen, ist die amtliche Fleischbeschau auf Trichinenfreiheit zwingend vor dem Inverkehrbringen des Fleisches erforderlich. So etwas muss sich doch herumsprechen, wenn er immer wieder Fleisch in den Handel gibt, dass über solch einen Nachweis nicht verfügt. Ebenso sind ja nicht alle Teile des Wildes verwertbar.
Bei einzelnen Stücken ist es dem Erleger gestattet, Fell, Knochen, Gedärme usw. nach dem Zerlegen zurück in das Revier zu verbringen und dort bspw. zu vergraben sofern keine tierseuchenrechtlichen Bedenken vorliegen. Bei Gewerbetreibenden ist es dies aufgrund der anfallenden Mengen nicht möglich und diese sind verpflichtet, diese unverwertbaren Teile der Tierkörperbeseitigung zuzuführen. Hierüber werden dann Nachweise zur Dokumentation der rechtskonformen Entsorgung ausgestellt. Wie lief das bei einem gewerbsmäßig auftretenden Wilderer? Solche Mengen kann man schlecht in der Bio-Tonne entsorgen, wenn allein in einer Nacht schon 20 Kreaturen erlegt im Kastenwagen nach Hause geschafft werden. Das muss doch auffallen! Für mich sind bezüglich der Wilderei wohl viel mehr Personen involviert, als es den ersten Anschein zu haben scheint.
Danke für die Erklärung!
Das wusste ich (als Jemand, der absolut kein Wild ist) nicht. Könnte er diese Bescheinigungen über den Laden seiner Frau bekommen haben oder hätte da die Menge auffallen müssen? Sie hatte doch einen offiziellen Wildhandel und auch eine Jagdlizenz? Könnte er die Bescheinigungen einfach kopiert haben?
Am Ende muss es doch aber irgendwie auffällig gewesen sein, wieviel Wild dieser Betrieb in den Handel gab.


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Zwei Polizeibeamte in Rheinland-Pfalz erschossen

16.07.2022 um 12:59
Zitat von BohoBoho schrieb:Könnte er diese Bescheinigungen über den Laden seiner Frau bekommen haben oder hätte da die Menge auffallen müssen? Sie hatte doch einen offiziellen Wildhandel und auch eine Jagdlizenz? Könnte er die Bescheinigungen einfach kopiert haben?
Am Ende muss es doch aber irgendwie auffällig gewesen sein, wieviel Wild dieser Betrieb in den Handel gab.
Ein gewerblicher Wildhandel muss natürlich das vertriebene Wild nicht selbst erlegen, logisch. Wenn ich also 20 Stück Wild in der Decke / in der Schwarte, also komplett mit Kopf, Beinen, Fell ankaufe, dann ist dies doch mittels Rechnungen auch steuerlich belegbar. Folglich muss ich für diese Tiere auch einen offiziellen Entsorgungsnachweis für die nicht verwertbaren Teile vorlegen können. Ebenso verhält es sich mit der Trichinenbescheinigung. Die Diskrepanz zwischen offiziellen Tieren und gewilderten, muss bei den Mengen einfach auffallen.
Schieße ich als Jäger ein Reh legal und ein zweites wildere ich, kräht da kein Hahn nach, ob ich ein oder zwei Felle im Wald verbuddele.
Nur bei dem Verdächtigen reden wir über Tonnen von Altmaterial. Für mein Verständnis wurde da nicht nur weggeguckt.


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Zwei Polizeibeamte in Rheinland-Pfalz erschossen

16.07.2022 um 13:09
Zitat von StrongbowStrongbow schrieb:Ich wohne in der Nähe des Tatorts und kann dir versichern, dass hier auf dem Dorf kaum etwas unentdeckt bleibt aber ein seltsamer Kodex vorherrscht, der das große schweigen zur Folge hat. Das betrifft zB auch häusliche Gewalt oder unerlaubte Waffen.
Genauso ist es! In unserem Dorf, ganz woanders, ist das ganz genauso. Die Leute sind sich teilweise untereinander gar nicht grün, aber nach außen wird dicht gehalten, nach dem Motto: in "unserem Dorf" ist alles in Ordnung. Das geht auch über Generationen hinweg, da werden Vergehen, ja schwere Verbrechen geleugnet, was das Zeug hält.


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16.07.2022 um 19:32
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Genauso ist es! In unserem Dorf, ganz woanders, ist das ganz genauso. Die Leute sind sich teilweise untereinander gar nicht grün, aber nach außen wird dicht gehalten, nach dem Motto: in "unserem Dorf" ist alles in Ordnung. Das geht auch über Generationen hinweg, da werden Vergehen, ja schwere Verbrechen geleugnet, was das Zeug hält.
Von einem ehemaligen Komilitonen aus der tiefsten Provinz habe ich Ähnliches gehört. Bis zu der Behauptung, dass ein Schulkollege einen anderem mit einem Messer im Streit schwer verletzt habe beide Familien sich aber darauf geeinigt hätten, dies als Unfall darzustellen, um dem Jungen nicht seine Zukunft zu verbauen. Auf sowas lässt man sich auch eher ein, wenn man den anderen Familienvater regelmäßig in der Dorfkneipe trifft.

Es ist ja schon bekannt, dass ihm ein Jagdfreund mutmaßlich einmal ein falsches Alibi besorgt hat. Es wäre nicht überraschend, dass es noch andere Hilfestellung gab. Gut möglich, dass das auch nicht in böser Absicht geschah. Vllt. dachten die auch: Ach, der ist eigentlich kein schlechter Kerl und er muss doch irgendwie seinen Lebensunterhalt verdienen. Falsch verstandene Sympathie ubd Nachsicht sozusagen.


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Zwei Polizeibeamte in Rheinland-Pfalz erschossen

16.07.2022 um 20:30
Zitat von ZarastroZarastro schrieb:Von einem ehemaligen Komilitonen aus der tiefsten Provinz habe ich Ähnliches gehört. Bis zu der Behauptung, dass ein Schulkollege einen anderem mit einem Messer im Streit schwer verletzt habe beide Familien sich aber darauf geeinigt hätten, dies als Unfall darzustellen, um dem Jungen nicht seine Zukunft zu verbauen.
Na gut, das wäre ein positiver Aspekt dieses "großen Schweigens" auf dem Dorf. Leider läuft es aber meisten anders herum: Vergewaltigung und Kindesmißbrauch werden halt auch nicht öffentlich gemacht. Ich weiß auch von einem Fall, da wurde Ende des 2. Weltkrieges in Folge einer Verleumdung ein Mann hingerichtet, vollkommen grundlos. Bis heute kann das nicht in dem Dorf thematisiert werden, die halten alle dicht.
Ich finde das mehr als fragwürdig, das hat ja nun mit Solidarität nichts mehr zu tun. Da soll gegenüber den Nachbardörfern ein Schein aufrecht erhalten, der Name des Dorfes nicht beschmutzt werden, um was anderes geht es nicht. Alles auf Kosten von Wahrheit und Gerechtigkeit.
Das gibt es nichts zu idealisieren, mit Dorfgemeinschaft und so.


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17.07.2022 um 10:21
Zitat von FreewingFreewing schrieb:dann ist dies doch mittels Rechnungen auch steuerlich belegbar. Folglich muss ich für diese Tiere auch einen offiziellen Entsorgungsnachweis für die nicht verwertbaren Teile vorlegen können. Ebenso verhält es sich mit der Trichinenbescheinigung. Die Diskrepanz zwischen offiziellen Tieren und gewilderten, muss bei den Mengen einfach auffallen.
Wenn man sowohl die legalen als auch die gewilderten Kadaver fachgerecht entsorgen lässt und darüber Bescheinigungen erhält, hat man am Ende mehr Bescheinigungen, als man zum Nachweis der fachgerechten Entsorgung der legalen Tiere benötigt. Die überschüssigen Bescheinigungen kann man einfach vernichten oder irgendwo sammeln.

Warum sollte das auffallen und wem?


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18.07.2022 um 15:47
Zitat von LichtgestähltLichtgestählt schrieb:Warum sollte das auffallen und wem?
Z.B. den Steuerbehörden. Oder denkst Du, er hat die Abholung von den Teilen der gewilderten Tiere Cash bezahlt?
Bei den Mengen muss der Entsorger mindestens einmal die Woche vorbeigeschaut haben. Bei ein zwei Rehteilen kann man dem Fahrer schwarz ein paar Euro in die Hand drücken damit er die mitnimmt, aber nicht bei den "Leichenbergen". Da wird natürlich das Transportgut gewogen. Gleiches gilt für die amtstierärztliche Bescheinigung zum Thema Trichinen. Das meinte ich. Grundsätzlich möglich ist alles. Sieht man ja auch daran, dass sogar befreundete Jäger falsche Alibis beim Vorwurf der Jagdwilderei abgeben. Für mich ein absolutes Unding! Fragt denn die Ehefrau nicht, woher das Geld aus den Einnahmen der Wilderei stammt, oder wo sich der Göttergatte des Nächtens mit dem Kastenwagen herumtreibt, wenn er doch gar keine Waffen mehr besitzt?


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