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Zwei Polizeibeamte in Rheinland-Pfalz erschossen

1.005 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Saarland, 2022 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Zwei Polizeibeamte in Rheinland-Pfalz erschossen

Zwei Polizeibeamte in Rheinland-Pfalz erschossen

20.07.2022 um 17:48
Zitat von emzemz schrieb:Was die Sicherungsverwahrung anbelangt, die kann auch verhängt werden, wenn zwei Mordmerkmale verurteilt werden.
Das war mir neu. Da hätte ich noch ein drittes im Angebot: Heimtücke beim Mord an der jungen Polizeianwärterin Yasmin B.., die beim Kontrollieren der Papiere erschossen worden ist, ohne selbst einen einzigen Schuss abgegeben zu haben. Wäre die Frage, ob man das revisionssicher begründen kann oder ob ein Polizist (auch ein unerfahrener) beim Kontrollieren mutmaßlicher Wilderer mit einem Angriff rechnen muss.

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Zwei Polizeibeamte in Rheinland-Pfalz erschossen

20.07.2022 um 17:54
Habgier steht u.a. in der Pressemitteilung der StA


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Zwei Polizeibeamte in Rheinland-Pfalz erschossen

20.07.2022 um 19:31
Ich finde noch einen anderen Aspekt des Strafprozesses bemerkenswert. Der Angeklagte scheint sich in dem Sinne rege am Prozess zu beteiligen, dass er selbst Fragen an Zeugen und Prozessbeteiligte stellt:
Der Hauptangeklagte beteiligte erneut rege am Prozess, sprach mit dem Richter, befragte Zeug:innen und machte sich Notizen.
Quelle: https://www.sol.de/blaulicht-saarland/richter-zitiert-zweifelhaften-spitznamen-von-s-derweil-ist-die-verteidigung-veraergert,335673.html

Zum Fragerecht des Angeklagten lese ich:
Das Fragerecht des Angeklagten ist in § 240 StPO geregelt. Er und sein Strafverteidiger können Fragen an Zeugen und Gutachter stellen. Auch hat er das Recht, Erklärungen (Prozesserklärungen) zu jedem erhobenen Beweis vor Gericht abzugeben ( § 257 Abs. 1 StPO). Damit soll dem Angeklagten eine effektive Strafverteidigung ermöglicht werden. Die Regelung dient gleichzeitig auch der Wahrheitsfindung (Sachaufklärung).
Quelle: https://rechtsanwaelte-wirtschaftsstrafrecht-berlin.de/rechtsanwaelte-fuer-das-unternehmensstrafrecht/rechte-der-angeklagten/fragerecht-des-angeklagten/

Nun ist es für gewöhnlich in Strafprozessen so, dass sich der Angeklagte entweder überhaupt nicht einlässt, was sein gutes Recht ist, oder aber den Anwalt verkünden lässt, welche Äußerungen sein Mandant in den Prozess einbringen möchte, oder dass der Angeklagte sich nur in Absprache mit seinem Verteidiger im Prozess selbst äußert.

Das hat in der Regel auch prozesstaktische Gründe, denn mit seinen Einlassungen kann sich ein Angeklagter natürlich leicht um Kopf und Kragen reden:
Zu beachten ist aber, das die Ausübung des Fragerechts ohne ausreichend Praxiserfahrung und Kenntnisse über seine gesetzlichen Grenzen für den juristischen Laien schwer umsetzbar ist. Fragen des Angeklagten im Strafprozess durch ihn selbst sind also schwer zu handhaben. Dies sollte der Angeklagte seinem Strafverteidiger überlassen. Auch ist nicht jede Frage unbedingt eine gute Frage: wir als erfahrene Rechtsanwälte halten uns an den Grundsatz: wenn du die Antwort nicht kennst, solltest du nicht fragen! Die Antwort kann „nach hinten“ los gehen.
Quelle: s.o.

Ich habe in diesem Fall die böse Ahnung, dass der Angeklagte so ungewöhnlich vorgeht, weil er damit vielleicht auf die Zeugen in manipulativer Absicht einwirken möchte. Wenn es nur ansatzweise stimmt, dass eine ganze Reihe von Menschen in seinem Umfeld auch Angst vor ihm hatte und auch deshalb nichts gegen seine illegalen Aktivitäten unternommen hat, ist das mMn nicht ganz von der Hand zu weisen.

Man stelle sich die ungewöhnliche Situation vor, dass man als Zeuge in einem Mordprozess aussagt und dabei auch vom Angeklagten selbst (!) befragt wird. Oder als Angehöriger oder Nebenkläger sich Fragen vom Angeklagten ausgesetzt sieht, was im Einzelfall sehr belastend sein kann. Auch, wenn es, rechtlich gesehen, nicht zu beanstanden ist, wie ich ja bereits ausgeführt und belegt habe.

Ich halte den Hauptangeklagten auch noch in dieser Rolle für hoch manipulativ. Vermutlich ist er nicht einmal zur Einsicht in prozesstaktische Überlegungen bereit, durch die er sich mit Hilfe seines Anwalts besser stellen könnte als durch sein eigenmächtiges Auftreten im Prozess.


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Zwei Polizeibeamte in Rheinland-Pfalz erschossen

20.07.2022 um 23:34
Guten Abend,
Zitat von Mr.StielzMr.Stielz schrieb:Ein anderer Punkt, wo ich mir unschlüssig bin: Zieht man in so einem Fall den Führerschein ein? Pro und contra? Und warum so oft nicht?
Das Kriterium ist:
... wenn sich aus der Tat ergibt, daß er zum Führen von Kraftfahrzeugen ungeeignet ist.
Quelle: § 69 Abs. 1 Satz 1 StGB
Ich meine, im Falle von berufsmäßiger Jagdwilderei und final einem Doppelmord in Verdeckungsabsicht (wahrscheinlich aber noch aus anderen möglicherweise nicht nachweisbaren nicht tolerablen Beweggründen), darf man da getrost entziehen.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Vermutlich ist er nicht einmal zur Einsicht in prozesstaktische Überlegungen bereit, durch die er sich mit Hilfe seines Anwalts besser stellen könnte als durch sein eigenmächtiges Auftreten im Prozess.
Den Eindruck kann man sehr wohl gewinnen.
Zitat von Mr.StielzMr.Stielz schrieb:Wäre die Frage, ob man das revisionssicher begründen kann oder ob ein Polizist (auch ein unerfahrener) beim Kontrollieren mutmaßlicher Wilderer mit einem Angriff rechnen muss.
Ich würde davon ausgehen wollen, dass man beim Erwischen eines Wilderers nicht mit dem Tode rechnen muss. Für die Jagdwilderei (hier § 292 Abs. 2 StGB) wären drei Monate bis fünf Jahre die Strafandrohung. Hier ist mal ganz locker "lebenslänglich" im Angebot. "Heimtücke" halte ich durchaus für realistisch (also juristisch feststellbar).

Ob es in diesem Fall für Sicherungsverwahrung (§ 66 StGB) reicht, halte ich für zweifelhaft.

Besondere Schwere der Schuld wird wahrscheinlich festgestellt werden.


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Zwei Polizeibeamte in Rheinland-Pfalz erschossen

21.07.2022 um 08:26
Das war mir neu, hatte ich noch gar nicht gesehen: war am 8.7.
Danach will Andreas S. selbst nochmals die Tatnacht aus seiner Sicht schildern. Erneut nimmt er den gesamten Raum rund um die Anklagebank in Beschlag. Er steht auf, geht zwischen Tisch und Stuhl "in Deckung", stellt mit den Händen sein Gewehr nach, läuft hin und her, schreit durch den Saal – die Zuschauer haben den Eindruck, einer etwas bizarren Theateraufführung beizuwohnen. Wirklich neu waren die Aussagen von S. allerdings nicht. Er bleibt bei seiner Version: Die Schüsse auf den getöteten Polizisten gab er ab, weil auf ihn selbst geschossen wurde. Mit dem Tod der Polizistin habe er nichts zu tun.
Quelle: https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/kaiserslautern/kaiserslautern-polizistenmord-kusel-siebter-prozesstag-100.html

Der Typ hat definitiv einen an der Klatsche und macht Faxen, wo ein Verteidiger sicher die Hände überm Kopf zusammenschlägt...

@Sicherungsverwahrung: der ist gemeingefährlich. Andere im Wald "versehentlich" abknallen, mit dem Auto anfahren, Polizisten nach Ankündigung den Kopf wegschiessen. Ich denke, da ist sehr viel Spielraum für die Verwahrung.


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Zwei Polizeibeamte in Rheinland-Pfalz erschossen

21.07.2022 um 09:23
Zitat von SwaggerSwagger schrieb:Der Typ hat definitiv einen an der Klatsche
Ich wollte es nicht schreiben 😁 Aber wenn sowas wie der jemals wieder rauskommen sollte, dann weiß ich auch nicht.


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21.07.2022 um 09:55
Das Gericht wird keinen Auswärtstermin am Tatort festlegen. Die Kammer lehnt einen Antrag der Verteidiger von Andreas S. auf Tatnachstellung vor Ort bei Ulmet ab.
Quelle: https://www.rheinpfalz.de/lokal/pfalz-ticker_artikel,-polizistenmordflorian-v-sagte-noch-am-tattag-stundenlang-aus-_arid,5370222.html

Der Prozess wird gerade fortgesetzt.


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Zwei Polizeibeamte in Rheinland-Pfalz erschossen

21.07.2022 um 12:01
Der Hauptangeklagte besuchte ab dem Jahr 2005 eine Privatschule für Bäcker zur Vorbereitung auf die Meisterprüfung. Der damalige Leiter der Schule, die sich in Nordrhein-Westfalen befindet, erinnert sich vor Gericht sehr gut an seinen ehemaligen Schüler. Vor Gericht sagt er aus, dass Andreas S. auf Anhieb zum Klassensprecher gewählt worden sei. Er sei einer der engagiertesten von all seinen Schülern gewesen.
Mich würde mal interessieren wieso jetzt so ein Schwachsinn tatrelevant wäre. Haben die da extra Leumundszeugen geladen um den Psychopathen im guten Licht darzustellen oder was soll das Theater?


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Zwei Polizeibeamte in Rheinland-Pfalz erschossen

21.07.2022 um 13:55
@Swagger Es geht um Eindrücke für die Würdigung der Persönlichkeit des Angeklagten später im Plädoyer des Staatsanwalts und natürlich im Urteil.

Ich weiß auch gar nicht, ob sich das im Endeffekt so günstig für den Angkelagten auswirkt, wenn sich in der Hauptverhandlung herausstellt, dass er aufgrund seiner Fähigkeiten und Möglichkeiten auch einen anderen Weg hätte gehen können als den, zum Schluss seinen Lebensunterhalt mit Straftaten zu bestreiten und zwei Menschen umzubringen.

Als selbstständiger Bäcker hätte er auch ein angesehenes Leben in Wohlstand führen können. Selbst nach Rückschlägen, die auch andere Menschen gelegentlich im Leben hinnehmen und überwinden müssen.


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21.07.2022 um 14:00
Zitat von SwaggerSwagger schrieb:Mich würde mal interessieren wieso jetzt so ein Schwachsinn tatrelevant wäre.
Tatrelevant vielleicht nicht. Aber hier wird immer wieder das Thema Sicherungsverwahrung ins Spiel gebracht, dafür spielt die Einschätzung seiner Persönlichkeit vermutlich auch eine Rolle.
Ist jetzt eine reine Vermutung, ich kenne die Voraussetzungen für SV nicht im Detail.

Ich finde, es wird aber an der Aussage des Schulleiters sehr gut deutlich, dass AS auch andere Seiten hatte.
Ich schätze ihn als hochmanipulativen Menschen ein, der andere für sich einnehmen konnte.
Ich denke, dass das auch bei den Vertuschungen und dem "Wegsehen" eine Rolle gespielt hat. Ich glaube nicht, dass alle nur aus Angst weggeschaut haben, das wird eine komplexere Gemengelage gewesen sein.
Inwieweit das juristisch eine Rolle spielt, weiß ich aber auch nicht.


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Zwei Polizeibeamte in Rheinland-Pfalz erschossen

21.07.2022 um 14:09
Zitat von SwaggerSwagger schrieb:Mich würde mal interessieren wieso jetzt so ein Schwachsinn tatrelevant wäre. Haben die da extra Leumundszeugen geladen um den Psychopathen im guten Licht darzustellen oder was soll das Theater?
Es wird, wovon auszugehen ist, ein psychiatrisches Gutachten erstellt, das darüber Auskunft gibt, ob der Täter schuldfähig ist. Dazu gehört auch, sein bisheriges Leben zu beleuchten.

Wäre der Angeklagte tatsächlich ein Psychopath, so könnte es bedeuten, dass er schuldunfähig ist und seine Strafe nicht in einer Haftanstalt ableisten wird.


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21.07.2022 um 15:07
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Ist jetzt eine reine Vermutung, ich kenne die Voraussetzungen für SV nicht im Detail.
Das lässt sich hier sehr gut nachlesen:
Die Sicherungsverwahrung (außerhalb von Gesetzestexten auch als Sicherheitsverwahrung bezeichnet)[1] ist eine freiheitsentziehende Maßregel der Besserung und Sicherung im deutschen Strafrecht. Im Gegensatz zur durch die Schuld des Täters begrenzten Freiheitsstrafe knüpft die Sicherungsverwahrung einzig an die Gefährlichkeit des Straftäters an.[2] Sie ist eine rein präventiv ausgerichtete Maßregel der Besserung und Sicherung.[2] Dabei ist umstritten, ob sie allein die Allgemeinheit[2] vor dem gefährlichen Straftäter schützen soll oder auch dem Schutze jedes einzelnen potentiellen Opfers[3] diene. Gesetzlich geregelt ist sie im allgemeinen Teil in den § 66, § 66a, § 66b und § 66c des Strafgesetzbuches (StGB). Die Regelung der Sicherungsverwahrung im StGB ist am 4. Mai 2011 in der damals geltenden Fassung vom Bundesverfassungsgericht für verfassungswidrig erklärt worden und wurde mit Wirkung zum 1. Juni 2013 reformiert.[4]
Quelle: Wikipedia: Sicherungsverwahrung


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Zwei Polizeibeamte in Rheinland-Pfalz erschossen

21.07.2022 um 15:40
das ist wichtig weil es gegen die "Notwehr" spricht.
Vor Gericht erschien außerdem ein Kriminaltechniker der Polizei Kaiserslautern. Er hatte sich mit den tödlichen Schüssen auseinandergesetzt. Der Mann berichtete, dass er nach derzeitigem Stand der Ermittlungen davon ausgeht, dass die letzten beiden Kugeln auf den Polizisten abgegeben wurden, als er bereits am Boden lag.
Quelle: https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/kaiserslautern/kaiserslautern-zehnter-verhandlungstag-im-prozess-zu-mutmasslichen-polizistenmorden-100.html#:~:text=Vor%20Gericht%20erschien,am%20Boden%20lag.
Auch der Pathologe, der die Leiche der Polizistin untersucht hat, tritt an diesem Tag in den Zeugenstand. Wegen des Zustands der Leiche sei es nicht einfach gewesen, die einzelnen Einschüsse auseinander zu halten. Er geht in seinem Gutachten von zwei Schrotschüssen auf das Opfer aus: Die Polizeianwärterin soll beim ersten Schuss gestanden haben. In der linken Hand habe sie wohl mit angewinkeltem Arm eine Taschenlampe in Schulterhöhe gehalten. Das erkläre die Einschüsse am linken Handgelenk, der Schulter und dem linken Halsbereich.
Danach soll die junge Frau auf dem Bauch gelegen haben, bewusstlos, aber noch am Leben. Vor dem zweiten Schuss sei sie dann umgedreht worden. Ein zweiter Schrotschuss soll das Opfer dann am Boden liegend aus kurzer Distanz bis maximal einem Meter im Bereich des Mundes getroffen haben. Die Schrotkugeln seien etwa in der Größe eines Tischtennisballs eingeschlagen. Um die genauen Befunde zu erklären, steht der Pathologe am Richtertisch. Er zeigt auf seinen Laptop, der die Bilder der Leiche zeigt. Dabei ist er umringt von der Staatsanwaltschaft, dem Hauptangeklagten mit seinem Anwalt und der Nebenanklage.
Quelle: https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/kaiserslautern/kaiserslautern-zehnter-verhandlungstag-im-prozess-zu-mutmasslichen-polizistenmorden-100.html



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Zwei Polizeibeamte in Rheinland-Pfalz erschossen

21.07.2022 um 15:59
Junge, Junge. Wie kaltblütig.

Das lässt einen doch tatsächlich glauben, dass der nur aus einem Trieb heraus gewildert hat. Nicht für den Wildhandel als solches. Sondern, um seine Gelüste, ein Lebewesen zu erschießen, zu befriedigen.
Just my 2 cents

Die Frage ist, wer das Wild dann tatsächlich "kaufte" und verarbeitete, ohne nachzufragen (z.B. nach der tierärztlichen Untersuchung auf Trichinen etc.) dass andere etwas mitbekamen. Für mich sind die Aufkäufer des Fleisches suspekt.

Der Tatverdächtige ist aus meiner Sicht stark gefährlich, da er nicht nur Wild gerne tötet.


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Zwei Polizeibeamte in Rheinland-Pfalz erschossen

21.07.2022 um 16:14
Ich hatte heute endlich mal Zeit und war beim Prozess. Leider erst heute mittag.
Es war nicht sonderlich interessant. Als Zeugen waren etliche Polizisten geladen. Aus Kaiserslautern, Saarbrücken und Sulzbach.
Es ging hauptsächlich darum, wann und wer von wem vernommen wurde.
Was mich sehr gewundert hat, war die Tatsache, dass A.S. zeitweise recht viel mitredete. Dies kenne ich ao gar nicht. Z.b hat er einem Zeugen, direkt Fragen gestellt. Es ging dabei um die Durchsuchung und was sichergestellt wurde. A.S. wollte wissen, warum im der Sicherstellungsakte zwei Sachen nicht erwähnt wurden. Ersteres ist wohl ein Ordner bzw. Eine Box mit ca 60 Ankaufsbelegen ( Wild) und als zweites fragte er öfters nach einem Umschlag mit 4.800 Euro Bargeld.

Später erzählte A.S. noch etwas von einer Polizeikontrolle in Bayern. Ich fand es sehr unangemessen, an den Umständen gemessen. So wäre die Polizeikontrolle in Bayern angenehm verlaufen, die Polizisten wären begeistert gewesen von seiner Ausstattung, es ging um irgendeine Wärmebildkamera. Am Ende der Kontrolle hätte man sich die Hand gegeben und verabschiedet. Man hätte sich so gut verstanden.....

F.V. sass weiterhin ganz aussen, mit grossem Abstand zu A.S. . Von ihm hörte man kein Wort


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Zwei Polizeibeamte in Rheinland-Pfalz erschossen

21.07.2022 um 16:21
Zitat von StarlightdustStarlightdust schrieb:ch hatte heute endlich mal Zeit und war beim Prozess. Leider erst heute mittag.
Vielen Dank für Deine Eindrücke der Verhandlung. Zur Zeit liegt ja noch vieles in den Händen von A.s. und seinen Verteidigern. Warten wir mal ab, wenn die Staatsanwälte loslegen können...


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21.07.2022 um 17:46
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Der Hauptangeklagte beteiligte erneut rege am Prozess, sprach mit dem Richter, befragte Zeug:innen und machte sich Notizen.
Quelle: https://www.sol.de/blaulicht-saarland/richter-zitiert-zweifelhaften-spitznamen-von-s-derweil-ist-die-verteidigung-veraergert,335673.html
Zitat von SwaggerSwagger schrieb:Danach will Andreas S. selbst nochmals die Tatnacht aus seiner Sicht schildern. Erneut nimmt er den gesamten Raum rund um die Anklagebank in Beschlag. Er steht auf, geht zwischen Tisch und Stuhl "in Deckung", stellt mit den Händen sein Gewehr nach, läuft hin und her, schreit durch den Saal – die Zuschauer haben den Eindruck, einer etwas bizarren Theateraufführung beizuwohnen. Wirklich neu waren die Aussagen von S. allerdings nicht. Er bleibt bei seiner Version: Die Schüsse auf den getöteten Polizisten gab er ab, weil auf ihn selbst geschossen wurde. Mit dem Tod der Polizistin habe er nichts zu tun.
Quelle: https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/kaiserslautern/kaiserslautern-polizistenmord-kusel-siebter-prozesstag-100.html
Zitat von SwaggerSwagger schrieb:or Gericht sagt er aus, dass Andreas S. auf Anhieb zum Klassensprecher gewählt worden sei. Er sei einer der engagiertesten von all seinen Schülern gewesen.
Zitat von StarlightdustStarlightdust schrieb:Was mich sehr gewundert hat, war die Tatsache, dass A.S. zeitweise recht viel mitredete. Dies kenne ich ao gar nicht. Z.b hat er einem Zeugen, direkt Fragen gestellt
Zitat von StarlightdustStarlightdust schrieb:Später erzählte A.S. noch etwas von einer Polizeikontrolle in Bayern. Ich fand es sehr unangemessen, an den Umständen gemessen. So wäre die Polizeikontrolle in Bayern angenehm verlaufen, die Polizisten wären begeistert gewesen von seiner Ausstattung, es ging um irgendeine Wärmebildkamera. Am Ende der Kontrolle hätte man sich die Hand gegeben und verabschiedet. Man hätte sich so gut verstanden.....
Nach meiner persönlichen Meinung zeichnet das ein Bild eines Menschen, der gerne die Kontrolle über das Geschehen hat, der das Narrative aktiv bestimmt. Das "engagiert" des ehemaligen Lehrers interpretiere ich hier nicht positiv - es passt in das "ICH hab was zu sagen" Bild. Die Polizisten in Bayern waren natürlich von ihm begeistert, weil er so tolle Sachen hatte.
Insgesamt eben das Bild eines Menschen, der sehr über sich und dem Rest der Welt steht.
Zitat von MusikengelMusikengel schrieb:anach soll die junge Frau auf dem Bauch gelegen haben, bewusstlos, aber noch am Leben. Vor dem zweiten Schuss sei sie dann umgedreht worden. Ein zweiter Schrotschuss soll das Opfer dann am Boden liegend aus kurzer Distanz bis maximal einem Meter im Bereich des Mundes getroffen haben. Die Schrotkugeln seien etwa in der Größe eines Tischtennisballs eingeschlagen. Um die genauen Befunde zu erklären, steht der Pathologe am Richtertisch. Er zeigt auf seinen Laptop, der die Bilder der Leiche zeigt. Dabei ist er umringt von der Staatsanwaltschaft, dem Hauptangeklagten mit seinem Anwalt und der Nebenanklage.
Quelle: https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/kaiserslautern/kaiserslautern-zehnter-verhandlungstag-im-prozess-zu-mutmasslichen-polizistenmorden-100.html
Auch, dass er sich das mit ansehen muss, rundet dieses Bild ab und passt leider auch zum unbarmherzigen Vorgehen.
Zitat von DiarmuidDiarmuid schrieb:Das lässt einen doch tatsächlich glauben, dass der nur aus einem Trieb heraus gewildert hat. Nicht für den Wildhandel als solches. Sondern, um seine Gelüste, ein Lebewesen zu erschießen, zu befriedigen.
Just my 2 cents
Das ist auch mein Eindruck.
Und wäre er nicht erwischt worden.....wer weiß, ob er nicht daran auch Gefallen gefunden hätte.


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21.07.2022 um 19:23
Zitat von StarlightdustStarlightdust schrieb:Später erzählte A.S. noch etwas von einer Polizeikontrolle in Bayern. Ich fand es sehr unangemessen, an den Umständen gemessen.
Sehr kurios. Ich verstehe nicht, warum man ihm an der Stelle soviel Raum gegeben hat. In wieweit sind seine Anekdoten für den Prozess von Belang?
Klingt für mich unerträglich.
Ich hatte gelesen, dass die Angehörigen der beiden getöteten Polizist:innen nicht beim Prozeß anwesend sein wollen.
Wenn man sich die Berichte dieser erbärmlichen Inszenierungen anhört/durchliest, war das eine gute Entscheidung.
Zitat von BohoBoho schrieb:Nach meiner persönlichen Meinung zeichnet das ein Bild eines Menschen, der gerne die Kontrolle über das Geschehen hat,
Geht mir ähnlich.
Zitat von BohoBoho schrieb:Das "engagiert" des ehemaligen Lehrers interpretiere ich hier nicht positiv - es passt in das "ICH hab was zu sagen" Bild. Die Polizisten in Bayern waren natürlich von ihm begeistert, weil er so tolle Sachen hatte.
Man findet ähnliches auch bei stark narzisstisch geprägten Menschen bzw bei Menschen mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung.
Ich bin gespannt auf das pyschologische Gutachten.

Was mich besonders erschreckt hat, war, dass er schon so früh in seiner Biographie keinerlei Tötungshemmung ggü Tieren, evtl sogar Spass am -sinnlosen- Töten hatte. Ich beziehe mich da auf die Aussagen des Lehrers zum erschiessen der Singvögel, die ihn nervten.


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Zwei Polizeibeamte in Rheinland-Pfalz erschossen

21.07.2022 um 19:44
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:. In wieweit sind seine Anekdoten für den Prozess von Belang?
Es war etwas verwirrend. Es tauchten sehr viele Namen auf bzgl. Vernehmungen und Befragungen. Dann ging es um Hinweise. Als er die Geschichte von Bayern erzählte, ging es um die Wilderei. Ich bin mir nicht sicher, will auch nichts falsches erzählen, aber ich meine, es ging um Ermittlungen zu den Orten wo er auf die Jagd ging. Es ging um Frankreich und darum wo er halt mal "aufgetaucht" ist. Es gingen wohl unglaublich viele Hinweise ein. Aber nicht überall hatte er damit zu tun.

Leider konnte ich an den anderen Tagen nicht vor Ort sein. Deswegen waren mir auch die vielen Namen ( zu denen die Polizisten befragt wurden) unbekannt. Es ging um eine Metzgerei, dann wurde über ein Brüderpaar gesprochen die beide jeweils eine Firma haben. Aber welche Firmen dass sind kann ich nicht sagen. Es wurde über 2 Ermittlungsgruppen und eine Soko berichtet.

A.S. hat dann auch erzählt, dass er seiner Frau einen Brief aus dem Gefängnis geschrieben hat.

Irgendwann hat er dann auch mal laut gelacht und den Kopf geschüttelt,... erscheint jetzt zwar nicht wichtig, aber ich fand, es merkwürdig.... immerhin geht es hier um zwei Menschenleben.

Ich war schon bei einigen Mordprozessen, aber so eine Atmosphäre habe ich noch nie erlebt.
Ich hatte den Eindruck, beim Beobachten des Angeklagten, dass hier nur eine Kleinigkeit verhandelt wird. Er machte einen sehr entspanntem Eindruck.


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21.07.2022 um 19:44
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Man findet ähnliches auch bei stark narzisstisch geprägten Menschen bzw bei Menschen mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung.
Dazu passt, dass er offensichtlich keinerlei Gespür dafür hat, ob und wie sein Verhalten angemessen ist und wie Andere das empfinden könnten. Für ihn ist klar, er repräsentiert die ultimative Instanz, welche die Deutungshoheit und Kontrolle im Gericht hat. Deswegen verhält er sich auch so, als ob es "sein" Raum ist.

Dazu fällt mir der Prozess Heard/Depp ein, wo Frau Heard sich ähnlich auffällig verhielt, indem sie ihre Anwälte mit von ihr geschriebenen gelben Klebezetteln bombardierte, völlig unangebrachte Emotionen zeigte und die Jury mit ihrem konstanten Anstarren regelrecht einschüchterte (was ihr aber überhaupt nicht bewusst war).
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Sehr kurios. Ich verstehe nicht, warum man ihm an der Stelle soviel Raum gegeben hat.
Na ja - helfen wird es ihm nicht und warum sollte man so Jemand davon abhalten, seine eigene Grube immer weiter auszuheben.

Je mehr ich von ihm mitbekomme ist es glaube ich wirklich gut, wenn die Gesellschaft für immer vor ihm geschützt wird. Nachdem er die Grenze zum Töten eines Menschen offensichtlich überschritten hatte, was sollte ihn da von was abhalten, wenn er damit durchkommt


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