Zwei Polizeibeamte in Rheinland-Pfalz erschossen

musikengel schrieb:d.h. doch eigentlich , dass der Kofferraum einsehbar gewesen sein muss.
ein Kombi ??

Kann ich mir auch nur so vorstellen.
Ansonsten läuft es in einer Routinekontrolle ja so, dass sie am Fenster die Papiere verlangen, dann nimmt eine Person die Papiere, tritt ein paar Schritte zur Seite, gibt ggf die Daten durch, die andere bleibt am Fenster stehen, stellt vielleicht noch Fragen.
Dann wird gefragt, ob der Kofferraum geöffnet werden kann oder man wird zum aussteigen aufgefordert, je nachdem, was Anlass war. Aber zu dem Zeitpunkt sind die Daten schon durchgegeben.

Daher nehme ich mal an, dass es gar nicht soweit kam, dass eine Kontrolle durchgeführt wurde.
Das muss schon vorher sichtbar gewesen sein, dass da Wild lag. Und dann ging die Schießerei los,als die Polizist:innen sich dem Auto genähert haben.
Anders kann ich mir das nicht vorstellen.
Wobei die Info mit dem Wild bis jetut auch nur von der Bild kam.

bgeoweh schrieb:Wenn du durch ein Fahrzeugfenster bereits sehen kannst dass im Kofferraum verdächtige Dinge liegen die du für einen Wildkadaver hältst, oder wenn du Blut- oder Unfallspuren am Fahrzeug findest hast du den hinreichenden Verdacht.

Das ist korrekt. Hier in diesem Fall vermute ich ja auch bereits konkrete oder einen hinreichenden Verdacht. Brauchen nur Blutspuren außen am Fahrzeug gewesen sein oder ein gleich direkt durch eine Scheibe sichtbar toter Kadaver.

Kreuzbergerin schrieb:Die Polizisten waren nicht in einem Dienstfahrzeug, sondern mit einem Zivilfahrzeug unterwegs.

Aus dem Link:

Eine Beschreibung der Täter oder des benutzten Fluchtfahrzeuges lägen nicht vor. Auch die Fluchtrichtung sei nicht bekannt.

Gleiches hatte ich eben im Radio (hr-info) gehört. Man hat quasi nichts.

Was ich nicht verstehe:

Unklar sei bisher aber noch, "ob die Beamten selbst uniformiert oder in Zivil waren."

Müsste doch klar sein, wie die Situation am Tatort war?

Bandini schrieb:Ein Auto ohne Scheinwerfer sicher zu steuern ist schwierig, wenn kurvig und dunkel, ohne extrem genaue Ortskenntnisse kommt man da nur sehr langsam und kaum ohne Unfall voran. Ich habe das einmal gemacht in einer bekannten Gehend mit Kurven, nie wieder.

Wenn du 10 Minuten oder eine Viertelstunde Zeit hast bis die Polizei eintrifft kannst du problemlos einige km fahren, einen geeigneten Forstweg aufsuchen, ein bisschen in den Wald fahren und dann die Scheinwerfer ausmachen. Und dich dann entweder verstecken oder zu Fuß im Wald davoneilen. Selbst wenn sofort der Hubschrauber gerufen wird stehen die Chancen gut, dass du damit der Entdeckung entgehst. Nach zwei-drei Stunden ist auch der Motor soweit abgekühlt, dass auch Wärmebild und Co. dich nicht mehr direkt aufgreifen.

Und du musst dich ja nicht verstecken bis ans Ende aller Tage, denn spätestens zwischen 6 und 7 ist Berufsverkehr, Leute gehen/fahren mit den Hunden raus und so weiter. Die Polizei kann zwar Straßensperren, Kontrollposten usw. errichten, aber halt auch nur an den großen Straßen und nicht mit endlos vielen Kräften innerhalb von einer Stunde.

Man hat ja leider an den Terrorvorfällen in Halle, oder auch in Kassel, gesehen dass die Polizei auch nicht allmächtig ist und gerade an Wochenenden, bei Sonderlagen oder außerhalb der Kernzeiten selbst bei so hochprofiligen Sachen wie einem Amoklauf lange brauchen kann bis sie Kräfte zusammenhat.

In ihrem ersten Funkspruch gaben sie nach BILD-Informationen durch, im Kofferraum des Autos liege totes Wild, sie würden jetzt eine Kontrolle durchführen. Etwa um 4.20 Uhr fielen die tödlichen Schüsse.

Quelle: https://m.bild.de/news/inland/news-inland/bei-verkehrskontrolle-zwei-polizisten-erschossen-taeter-fluechtig-78993010.bildMobile.html

Hier hätte ich gedacht, dass direkt auch das Kennzeichen des Fahrzeuges durchgegeben wurde. Aber scheinbar war es nicht so.

Noch was dazu:

Unklar sei bisher aber noch, "ob die Beamten selbst uniformiert oder in Zivil waren."

Das wäre schon sehr merkwürdig, wenn eine Zivilstreife Uniform anhätte, - das wär ja Quatsch.

Maria78 schrieb:Hier hätte ich gedacht, dass direkt auch das Kennzeichen des Fahrzeuges durchgegeben wurde. Aber scheinbar war es nicht so.

Das war mit ziemlicher Sicherheit doch so, aber es wird der Bevölkerung aus ermittlungstaktischen Gründen nicht auf die Nase gebunden.

Yoshimitzu schrieb:Müsste doch klar sein, wie die Situation am Tatort war?

Ich denke, dass damit gemeint ist, dass die Information, ob die Beamten in Zivilkleidung oder in Uniform waren, nicht an die Presse weitergegeben wurde.

Liegt es nicht eigentlich nahe, dass die Beamten in Zivil unterwegs waren, wenn sie in einem Zivilfahrzeug Streife fuhren?

Yoshimitzu schrieb:Müsste doch klar sein, wie die Situation am Tatort war?

Ja sicher.
Das wird ein Kommunikationsthema sein.
Da ist jetzt jede Menge los, es muss abgesprochen werden, was an die Öffentlichkeit kommuniziert wird, wer überhaupt kommuniziert, wie Info intern weitergegeben wird. Das muss sich jetzt alles sortieren.

Kreuzbergerin schrieb:Die Polizisten waren nicht in einem Dienstfahrzeug, sondern mit einem Zivilfahrzeug unterwegs.
Das könnte ein interessantes Detail sein, da der oder die Täter zunächst möglicherweise nicht realisiert haben, dass es sich um Polizisten handelt.

Das finde ich in der Tat auch ein wichtiges Detail.

Mir sind zwar schon oft zivile Streifen aufgefallen, aber nachts auf einer dunklen
Kreisstraße von einem augenscheinlich normalen Fahrzeug angehalten zu werden, ist ja dann doch nochmal was anderes.

Weitere Frage wäre dann auch, ob Beamte in zivil die obligatorische schusssichere Weste an und die laut Polizei Sprecher übliche Dashcam installiert haben.

https://www.n-tv.de/mediathek/videos/panorama/Kollegen-haben-gefunkt-dass-Schuesse-fallen-article23094563.html

Maria78 schrieb:Kennzeichen

Kennzeichen können ja z.B. auch gefälscht, geklaut, abgelaufen, aus dem Ausland sein, bei der Region um die es hier geht z.B. auch US-Kennzeichen von den verschiedenen Airbases im Umland, das sind alles Ermittlungsansätze die man verfolgen kann, aber eventuell nicht gleich an die Bevölkerung durchgegeben werden. Zusätzlich gibt es auch noch das Problem, dass die Täter flüchtig, bewaffnet und gefährlich sind und die Spur noch heiß ist, du willst ja auch nicht provozieren dass irgendein Passant das Fahrzeug erkennt und versucht die Leute zu stellen. Vorerst reicht es, wenn die verschiedenen Behörden dass Kennzeichen kennen und Ausschau halten.

HchelH schrieb:Wird man wohl in Zukunft verpflichtend so machen. Für die beiden leider zu spät.

Wie User @calligraphie es bereits ausführte, gehe ich davon aus, dass dies Standard ist. Gerade wenn ich nachts im Wald irgendein Auto anhalte, dann sollte dich doch Kontakt abklären, ob das Auto ggf. gestohlen gemeldet wurde oder gegen den Halter Haftbefehle vorliegen. Das ist tagsüber in Städten vielleicht anders...aber mitten im Nirgendwo?

Wenn Die beiden Beamten es unterlassen haben, dann war es ein tragischer Fehler.

musikengel schrieb:Auf alle Fälle dürften sich die Täter dort sehr gut ausgekannt haben.

Davon gehe ich auch aus. Nachts fährt man im Regelfall die Hauptstrassen entlang, da man dort deutlich schneller unterwegs ist.

HchelH schrieb:Aber der zweite Funk muss ja nach den Schüssen passiert sein sonst wüsste es ja keiner.

Hier stellt sich aber die Frage, ob der Funkspruch passierte, nachdem man bereits Kontakt mit den Verdächtigen hatte oder noch vorher. Es kann ja sein, dass die Täter bereits das Feuer eröffnet haben. Das es Polizisten sind, wusste man spätestens mit der Tatsache, dass Blaulicht auf dem Auto angegangen ist und sie kontrolliert werden sollten.

Wissen wir, ob die Beamten außerhalb des Autos angeschossen wurden oder als Sie noch drinnen saßen?

SteamedHams schrieb:Dazu kommt noch die Tatsache dass die erlegten Tiere ja auch durchaus ein Gewicht haben.

Daher geht man wohl von Mehrzahl an Tätern aus. Zumal dies auch im Funkspruch so schon übermittelt wurde.

Marianne48 schrieb:Das deutet darauf hin, dass die Täter zu Fuss unterwegs sind. Oder sehe ich das falsch?

Nach der Aktion ist das Fluchtfahrzeug so getarnt wie ein einzelnes Fahrzeug auf einem leeren Parkplatz. Wir wissen aktuell nicht, ob die Polizisten das Feuer erwidert haben. Damit sollten auch Einschusslöcher vorhanden sein. Vielleicht haben die Täter auch durch die Scheiben von innen geschossen. Dazu noch das tote Tier im Kofferraum. Das Fahrzeug wird jetzt versucht werden zu entsorgen oder irgendwo abzustellen.

Kreuzbergerin schrieb:Liegt es nicht eigentlich nahe, dass die Beamten in Zivil unterwegs waren, wenn sie in einem Zivilfahrzeug Streife fuhren?

Kommt ja auch auf die Einsatzlage an. Auch das SEK fährt ja in nicht erkennbaren Fahrzeugen und ja nach Einsatzlage, wird die Ausrüstung schon gleich am Mann/Frau getragen. Eine schusssichere Weste ist doch heute mehr Standard geworden.

Kreuzbergerin schrieb:Ich denke, dass damit gemeint ist, dass die Information, ob die Beamten in Zivilkleidung oder in Uniform waren, nicht an die Presse weitergegeben wurde.

Ja, das denke ich auch. Schlechter Journalismus.

Kreuzbergerin schrieb:Liegt es nicht eigentlich nahe, dass die Beamten in Zivil unterwegs waren, wenn sie in einem Zivilfahrzeug Streife fuhren?

Genau das. Bin auch 1-2 mal in eine Zivilpolizeikontrolle gekommen.

Ich war überrascht, weil die überhaupt nicht wie Polizisten aussahen.

Kreuzbergerin schrieb:Liegt es nicht eigentlich nahe, dass die Beamten in Zivil unterwegs waren, wenn sie in einem Zivilfahrzeug Streife fuhren?

Nein.

Es ist im Allgemeinen sogar eher so dass Polizisten auch in zivilen Fahrzeugen in Polizeiuniform sitzen.
Die Uniform ist ja während der Fahrt ohnehin nur sehr schwer als solche zu erkennen (nachts wohl unmöglich) bietet aber gerade bei Verkehrskontrollen den Vorteil dass man unmittelbar als Polizist wahrgenommen wird.

Wird man nachts irgendwo im nirgendwo angehalten und zwei Personen in "normaler" Kleidung gehen auf das Fahrzeug zu, kann das ja nicht ganz unberechtigte Zweifel schüren.

fischersfritzi schrieb:Ansonsten läuft es in einer Routinekontrolle ja so, dass sie am Fenster die Papiere verlangen, dann nimmt eine Person die Papiere, tritt ein paar Schritte zur Seite, gibt ggf die Daten durch, die andere bleibt am Fenster stehen, stellt vielleicht noch Fragen.

In der Regel werden bei einer Funkabfrage auch die Halterdaten überprüft. Insofern ist der bisher veröffentlichte Ablauf nicht ganz schlüssig.

SvenLE schrieb:Hier stellt sich aber die Frage, ob der Funkspruch passierte, nachdem man bereits Kontakt mit den Verdächtigen hatte oder noch vorher. Es kann ja sein, dass die Täter bereits das Feuer eröffnet haben. Das es Polizisten sind, wusste man spätestens mit der Tatsache, dass Blaulicht auf dem Auto angegangen ist und sie kontrolliert werden sollten.

Normalerweise wird das Kennzeichen durchgegeben sobald man sich entscheidet jemanden anzuhalten oder rauszuziehen, weil es ja z.B. auch möglich ist dass derjenige die Aufforderung zum Anhalten ignoriert und einfach weiterfährt oder eine Kontrolle durchbricht. Es kann jetzt natürlich sein dass das aus irgendwelchen Gründen nicht erfolgt ist, weil man z.B. in einem Funkloch stand, ein Bordsystem nicht funktioniert hat oder z.B. die junge Polizistin die noch in der Ausbildung war irgendeinen Fehler gemacht hat. Das kann man vermutlich erst nach Abschluss der Tatortermittlung wissen, wenn der zeitliche Ablauf genau feststeht. Ich gehe aber erstmal davon aus, dass es einfach aus ermittlungstaktischen Gründen noch zurückgehalten wird.

Gerade dass dort in der Nähe ein Truppenübungsplatz der Bundeswehr liegt macht eine Wilderei noch wahrscheinlicher.

Zum Einen ist es ja oft so, dass auf solchen Übungsplätzen viel mehr Diversität in Sachen Wildtieren herrscht als in anderen Waldgebieten die auch wirtschaftlich genutzt werden.
Zum Anderen würde dort auch mitten in der Nacht etwaige Schüsse wohl kaum jemandem verdächtig vorkommen.

bgeoweh schrieb:Normalerweise wird das Kennzeichen durchgegeben sobald man sich entscheidet jemanden anzuhalten oder rauszuziehen

Das wird ja schonmal deshalb durchgegeben, um zu gucken, ob das evtl. geklaut ist oder - wenn nicht - gegen den Halter was vorliegt.

Umso merkwürdiger, dass das hier nicht passiert ist.

SteamedHams schrieb:Gerade dass dort in der Nähe ein Truppenübungsplatz der Bundeswehr liegt macht eine Wilderei noch wahrscheinlicher.

Es würde auch eine Vielzahl von anderen Dingen wahrscheinlicher machen, angefangen bei Waffen- und Sprengstoffdiebstahl...

Wir wissen einfach noch nichts, da jetzt irgendwelche Zusammenhänge reinzukonstruieren bringt doch nichts.

Yoshimitzu schrieb:Umso merkwürdiger, dass das hier nicht passiert ist.

Ich gehe wie gesagt davon aus dass es passiert ist und der Bevölkerung zum jetztigen Zeitpunkt nicht erzählt wird. Dass z.B. keine Fahrzeugbeschreibung vorliegen soll ist doch auch nicht besonders glaubwürdig.

Andererseits: uns ist ja auch noch garnichts zum genauen Ablauf bekannt; Es wurden Verkehrskontrollen durchgeführt, aber schon die Frage ob das eine stationäre Kontrolle war die ein vorbeikommendes Fahrzeug "eingefangen" hat, ob der Bereich bestreift wurde und dann ein fahrendes Fahrzeug rausgezogen oder ob bei der Bestreifung das Fahrzeug der Täter vor Ort angetroffen wurde (weil die dort z.B. etwas verladen haben) ist uns unbekannt.

Man kann aktuell nur spekulieren, und das ist müßig.

Folxvescherey schrieb:In der Regel werden bei einer Funkabfrage auch die Halterdaten überprüft. Insofern ist der bisher veröffentlichte Ablauf nicht ganz schlüssig.

Ja sicher werden die überprüft.
Hier ist aber noch kaum etwas klar, was den Ablauf angeht.
Es geht bei einer Erstmeldung auch nicht unbedingt darum, ob alles "schlüssig" für die Rezipient:innen ist. Es geht um eine erste Information. Natürlich wird da extrem gefiltert. Das hat ermittlungstaktische Gründe und ist doch auch Standard.
Einfach mal abwarten.