Spurlos verschwunden - Was geschah mit Herbert Gall?

Kielius schrieb:Schließt du im Ernst aus, dass der Vermisste nach dem Mittagessen in die Wälder gelaufen sein könnte (und z.B. an einer abgelegenen Stelle verunglückt ist, so dass bis heute keine Leiche gefunden wurde),

Man müsste wissen, ob és zu seinen Gewohnheiten gehörte, spazieren zu gehen, ob allein oder eher in Begleitung u. ob es die
Gegend zulässt, das Verunfallte nicht gefunden werden können.

Erinnert mich an den Fall Aenne Koch, deren Schicksal bis heute nicht aufgeklärt werden konnte.

enidan17 schrieb:Halluzinationen kommen bei HOPS aber durchaus häufiger vor.

Ich halte es schon für möglich, das Herr Gall diese Anrufe bekam, zumal sich wohl jemand Zutritt zur Wohnung der
Ehefrau verschafft u. etwas entwendet hat.

"Zufälligerweise" verschwindet dann noch Herr Gall, ist recht merkwürdig u. muss nicht im Zusammenhang stehen, aber der Verdacht drängt sich fast auf.

sallomaeander schrieb:Wenn man älter wird, lassen Dinge wie Sex nach, dafür wird gutes Essen immer wichtiger

sallomaeander schrieb:Vielen Älteren fehlen einfach die korrekten Begriffe

sallomaeander schrieb:Ich versuche nur, einen behaupteten, aber nicht nachweisbaren "Anruf" zu erklären.

Nach Erklärungen zu suchen, ist ja auch ein ehrenwertes Bestreben. Nur warum denn gleich so utopisch? Wie wäre es damit, einfach mal mit wahrscheinlichen und realistischen Erklärungsversuchen zu beginnen?

@enidan17 hat zurecht daran erinnert, dass der Vermisste eben nicht "einfach nur alt" war, sondern er litt leider an einer schwerwiegenden Hirnerkrankung, und zwar wie wir wissen an HOPS, und er war dadurch massiv in seinen kognitiven Fähigkeiten beeinträchtigt. Angesichts dessen darüber zu sinnieren, dass der Vermisste WhatsApp, Skype, Instant Messaging und was weiß ich nicht alles bedient haben könnte und vielleicht nur die Begrifflichkeiten verwechselt hätte, das ist doch völlig wirklichkeitsfremd.

borabora schrieb:Ich halte es schon für möglich, das Herr Gall diese Anrufe bekam, zumal sich wohl jemand Zutritt zur Wohnung der
Ehefrau verschafft u. etwas entwendet hat.

"Zufälligerweise" verschwindet dann noch Herr Gall, ist recht merkwürdig u. muss nicht im Zusammenhang stehen, aber der Verdacht drängt sich fast auf.

Darf ich fragen, ob du den Thread gelesen hast? Die bisherige Diskussion ist kurz, gerade einmal drei Seiten. Das lässt sich also schnell nachholen. Und es lohnt sich. Außerdem empfiehlt sich ein Blick in die verlinkten Quellen.
Anschließend würde mich interessieren, ob du bei deiner Einschätzung bleibst oder ob du möglicherweise zu einer veränderten Bewertung gelangst.

Kielius schrieb:Darf ich fragen, ob du den Thread gelesen hast?

Die Editierzeit war schon abgelaufen, sonst hätte ich verbessert.
So ging Herr Gall manchmal ein wenig spazieren, wobei er jedoch gewöhnlich sein Handy bei sich hatte, es aber auf dem
Zimmer lag.

Zuletzt wurde er auf dem Parkdeck gesehen, was zu der Annahme verlassen könnte, er hätte auf jemanden gewartet.

Ob er tatsächlich spazieren ging oder womöglich in einem Auto einstieg, wer weiss...

Bilder von den Örtlichkeiten fand ich nicht.

Kielius schrieb:Ach nein?
Schließt du im Ernst aus, dass der Vermisste nach dem Mittagessen in die Wälder gelaufen sein könnte (und z.B. an einer abgelegenen Stelle verunglückt ist, so dass bis heute keine Leiche gefunden wurde), weil es um 15 Uhr im Heim ja schon wieder Kaffee und Kuchen gab?
Spannende Argumentation...

Ich finde den angeschlagenen Ton etwas unpassend. Ich spreche aus eigener Erfahrung dass Senioren ungern ihre Mahlzeit verpassen (wie @sallomaeander es auch schrieb). Zumal die Beschreibung seiner Krankheit und der Symptome darauf schließen lässt dass er arge Probleme hatte wenn sein gewohnter tagesablauf nicht eingehalten werden konnte (Aussage der Partnerin). Was genau passt dir also an meiner Argumentation nicht? Es klingt für mich eben nicht als hätte er einen längeren Spaziergang oder ähnliches vorgehabt. Wir können alle nur spekulieren...

infostream schrieb:Ich spreche aus eigener Erfahrung dass Senioren ungern ihre Mahlzeit verpassen

Das wollte ich ja gar nicht anzweifeln. Sicherlich sind für Heimbewohner die festen Termine ihrer Mahlzeiten ein ganz wichtiger Bestandteil ihres Tagesablaufs.
Mir ging es um die Schlussfolgerung, dass deshalb ein eigenmächtiges Verschwinden aus dem Pflegeheim nur schwer vorstellbar ist.
Die Häufigkeit der tagtäglichen Suchmeldungen nach aus Alters- und Pflegeheimen und anderen Einrichtungen abgängigen und vermissten Bewohnern spricht ja eine andere Sprache. Der feste Zeitplan der Mahlzeiten ist letztlich kein Grund, weshalb der Vermisste nach dem Mittagessen nicht entlaufen sein kann.
Für mich persönlich ist es sogar die wahrscheinlichste Erklärung in diesem Vermisstenfall. Dass Dritte Herrn Gall vom Gelände des Heims entführt haben könnten, wäre vielleicht guter Stoff für einen Krimi, aber ist doch unter Berücksichtigung dessen, was über den Vermissten und die Umstände seines Verschwindens bekannt ist, ziemlich unwahrscheinlich.
P.S.: Falls du meinen Ton im vorherigen Post als zu harsch oder als persönlichen Angriff empfunden hast, dann bitte ich dich um Entschuldigung.

Meine Vermutung geht Richtung Suizid.
Vor allem, weil er, entgegen sonstiger Gewohnheit, sein Handy im Zimmer ließ.
Möglicherweise beabsichtigte er, vom Parkdeck in den Tod zu springen und entschied sich dann um, als er nach unten sah.

Bundesferkel schrieb:Möglicherweise beabsichtigte er, vom Parkdeck in den Tod zu springen und entschied sich dann um, als er nach unten sah.

Du meinst also, er hat sich dann an anderer Stelle das Leben genommen?

Sollte man da nicht seine Leiche finden? Klar, es gibt natürlich einige Fälle, wo man die Leiche nicht so schnell findet.

Bundeskanzleri schrieb:Du meinst also, er hat sich dann an anderer Stelle das Leben genommen?

Davon gehe ich aus.
Irgendwann wird man vielleicht Knochen finden.

In Nürnberg-Fischbach war ein alter Herr (August Walther) sieben Jahre vermisst, bis man im Wald, in unmittelbarer Nähe zu einem Parkplatz, sein Skelett fand.

Damals wurde der Waldbereich mehrere Male von Suchtrupps durchkämmt, ohne dass man fündig wurde.

@Bundesferkel
Ok. Für einen Suizid benötigt man ja einen speziellen Ort, es sei denn, der Herr wäre im Besitz einer Waffe.
Eine hohe Brücke, das Parkhaus, Wasser.

Bei deinem Beispiel klingt es eher nicht nach Suizid.
Und das kann natürlich hier auch so sein, dass er verunglückt ist.

Bundeskanzleri schrieb:Bei deinem Beispiel klingt es eher nicht nach Suizid.
Und das kann natürlich hier auch so sein, dass er verunglückt ist.

Bei meinem Beispiel ging es mir jetzt eher um das Rätsel, warum Herr Gall bislang nicht gefunden wurde.

Bundeskanzleri schrieb:Für einen Suizid benötigt man ja einen speziellen Ort, es sei denn, der Herr wäre im Besitz einer Waffe.

Einen speziellen Ort braucht man nicht unbedingt. Ein einsamer Ort ist hilfreich, weil man bei seinem Vorhaben nicht gestört wird. Zugleich erschwert ein einsamer oder abgelegener Ort das Auffinden.

Kann man denn als beeinträchtigter Mensch einen Suizid so durchziehen. Meistens sind die Personen verunglückt die aus Pflegeheimen verschwinden oder haben sich verlaufen. Meistens werden sie ja auch zeitnah gefunden.
Ich gehe hier auch von einem Unfall aus, ein Verbrechen erscheint mir sehr unwahrscheinlich. Oft erscheinen die Fälle mysteriös obwohl sie das gar nicht sind. Er wird wohl leider irgendwo liegen, verunfallt, meine Meinung, wurde nur nicht gefunden. Das Beispiel August Walther zeigt doch wie lange man unentdeckt bleiben kann obwohl man genau dort zu finden ist wo man auch zuletzt gesehen wurde. Ich sehe keinen Grund warum jemand Herrn Gall aus dem Weg räumen sollte. Aber ich kenne ihn auch nicht, ob jemand sich davon einen Vorteil erhoffte, aber welchen.
Alles andere was hier vorgetragen wurde an Szenariem, zb dass ihn ein Verwandter bei sich aufgenommen hat und sich seitdem um ihn kümmert oder dass er Betrügern auf den Plan ging, erscheint mir alles sehr fragwürdig, aber das ist nur meine persönliche Meinung.

Kielius schrieb:Einen speziellen Ort braucht man nicht unbedingt

Aber dann braucht man doch trotzdem ein Hilfsmittel. Man fällt ja nicht von alleine tot um.

Daher denke ich eher an einen speziellen Ort. Aber jetzt nur auf den Gedanken des Suizids bezogen.

melody46 schrieb:Kann man denn als beeinträchtigter Mensch einen Suizid so durchziehen.

Das kommt noch dazu.

Bundeskanzleri schrieb:Aber dann braucht man doch trotzdem ein Hilfsmittel. Man fällt ja nicht von alleine tot um.

Na ja, wenn man "es" tun möchte, da gibt es ja nun noch mehr als die hohe Brücke, das Gewässer oder das Bahngleis... Und es geht auch ohne Pistole, wenn man z.B. ein Seil, genügend Tabletten oder eine scharfe Klinge dabei hat...
Allerdings glaube ich nicht an einen Suizid des Vermissten. Jedenfalls konnte ich den verfügbaren Informationen keine Anhaltspunkte in dieser Richtung entnehmen.
Ich teile sehr die Ausführungen von @melody46, wonach der Vermisste tragisch verunfallt sein könnte an einer Stelle oder in einem Bereich, wo seine sterblichen Überreste bisher nicht gefunden wurden.

Bundesferkel schrieb:Meine Vermutung geht Richtung Suizid.

Suizid wäre eine Möglichkeit, ich denke aber eher an einen Unfall…

Bundesferkel schrieb:In Nürnberg-Fischbach war ein alter Herr (August Walther) sieben Jahre vermisst, bis man im Wald, in unmittelbarer Nähe zu einem Parkplatz, sein Skelett fand.

Den Fall kenne ich, August Walther ist aber auch durch einen Unfall ums Leben gekommen.
Leider haben sie Heidi Dannhäuser (Postbotin) aus Fischbach bis jetzt nicht gefunden.
Es gibt so viele Fälle wo ältere Menschen einfach verschwinden.
Z.B. Günther H., Hartmut W., Aenne K., Walter Sch., aus Meinigen mit Hund Zeus vermisst, die Liste ist lang.

Irgendwann werden die sterbliche Überreste von einem Pilzsammler, Spaziergänger oder einem Hund gefunden…
Traurig aber wahr…

MissWexford schrieb:Den Fall kenne ich, August Walther ist aber auch durch einen Unfall ums Leben gekommen.
Leider haben sie Heidi Dannhäuser (Postbotin) aus Fischbach bis jetzt nicht gefunden.
Es gibt so viele Fälle wo ältere Menschen einfach verschwinden.
Z.B. Günther H., Hartmut W., Aenne K., Walter Sch., aus Meinigen mit Hund Zeus vermisst, die Liste ist lang.

Irgendwann werden die sterbliche Überreste von einem Pilzsammler, Spaziergänger oder einem Hund gefunden…
Traurig aber wahr…

Günther H. Würde ich jetzt da nicht mit zu zählen, er war ja erst 56 und gesund. Aber ist auch egal, er ist bis heute ebenfalls spurlos verschwunden..
Heidi Dannhäuser ist meiner Meinung nach einem Verbrechen zum Opfer gefallen.
Mir fällt noch ein Fall einer älteren Dame ein die auch aus einem Pflegeheim verschwunden ist und bis heute, fast 5 Jahre, nicht mehr aufgetaucht, Marianne Schmid.
Diese Ungewissheit ist wohl das schlimmste.

Es fragt mich noch, was fuer ein Auffindeaufwand getrieben wurde.
Bei mir amHarz gibt es einige Heime am Waldrand und wenn da ein moeglicherweise orientierungsloser Bewohner abgaengig ist, wird mit Streifen die Ortschaft abgeklappert, zeitgleich mit einer Hundestaffel der Wald durchkaemmt und wenn das nicht hilft, zuletzt Hubschrauber mit Waermebildkamera.
Hatten wir schon mehrmals.
Und wenn die Hunde die Spur auf dem Parkdeck verlieren, liegt der Verdacht nah, das der Gesuchte in ein Auto gestiegen ist.


:mlp:

Syndrom schrieb:Und wenn die Hunde die Spur auf dem Parkdeck verlieren, liegt der Verdacht nah, das der Gesuchte in ein Auto gestiegen ist.

Also ich bin da skeptischer. Zumal man hier im Forum immer mal wieder liest, dass Spürhunde angeblich die Spur einer gesuchten Person auch dann weiterverfolgen könnten, wenn die Person in ein Auto gestiegen und davon gefahren ist.
Was mich auch skeptisch macht, ist, dass kein Einsteigevorgang des Vermissten in ein Auto beobachtet wurde. Es fiel offenbar auch kein Auto auf. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Auto mit dem Vermissten bei der Ein- oder Ausfahrt oder auf dem Parkdeck oder beim Passieren der kleinen Stichstraße, die zum Heim führt, aufgefallen wäre, darf man schon als beträchtlich ansehen. Das Ganze hat sich ja in einer sehr überschaubaren Umgebung abgespielt und nicht irgendwo in einer belebten, anonymen Großstadt. Ich denke also, dass jemand etwas mitbekommen hätte, was mit dem Auto und dem Abtransport des Vermissten zu tun gehabt hätte.
Da diesbezüglich keine Zeugenbeobachtungen bekannt sind, denke ich, dass es kein solches Auto gab, das den Vermissten vom Heimgelände weg gebracht hat.

Es ist eben auch denkbar, dass der Vermisste zu Fuß in die Umgebung des Heimes entschwunden ist und die Hunde keine Fährte aufnehmen konnten. Hunde sind auch nur Menschen... Oder so ähnlich... ;-)

melody46 schrieb:Günther H. Würde ich jetzt da nicht mit zu zählen, er war ja erst 56 und gesund.

Ja richtig...

melody46 schrieb:Heidi Dannhäuser ist meiner Meinung nach einem Verbrechen zum Opfer gefallen.

Das denke ich auch, ich habe das nur erwähnt, da die Vermisste auch in Fischbach wohnhaft war.

melody46 schrieb:Mir fällt noch ein Fall einer älteren Dame ein die auch aus einem Pflegeheim verschwunden ist und bis heute, fast 5 Jahre, nicht mehr aufgetaucht, Marianne Schmid.

Den Fall Marianne Schmid kannte ich noch nicht, sehr mysteriös.