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Mordfall Klaus Berninger (16, 1990)

981 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bayern, Cold Case ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Klaus Berninger (16, 1990)

22.06.2023 um 05:26
Zitat von spiky73spiky73 schrieb:Wie gesagt, ich fand, dass das etwas schwammig dargestellt war und Raum für Interpretationen ließ.
Was mir persönlich ins Auge gefallen ist, war die Situation im Film, als der Dreh auf die Schulzeit des Opfers eingegangen ist. Da wurde ja gleich gefragt, ob er mitarbeiten möchte. Kannte ich aus meiner Kindheit nicht, dass das ein Mitarbeiter den Sohn des Chefs fragt zumal man ja weiß, dass nach der Schule erstmal noch Schulaufgaben und Verpflegung, Umziehen etc. ansteht.
Das soll kein Verdacht oder keine schlechte Darstellung gegen irgendjemanden sein, ist mir aber sofort aufgefallen.
Und als die Teigfigur zerstört wurde, wirkte es im Film so, als sei es nicht der erste Vorfall dieser Art gewesen, so wie der Vater im Film eingegriffen hat.
Aber das ist nur meine persönliche Auffassung.

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Mordfall Klaus Berninger (16, 1990)

22.06.2023 um 05:42
Zitat von RotkäppchenRotkäppchen schrieb:Oder ist das bei einer eher oberflächlichen Verletzung, wie z.B. die Abwehrverletzung in der Hand, schwieriger zu sagen?
Naja, es geht ja nicht ausschließlich um Stich und Schnittverletzungen. Zum Beispiel auch um Schlagverletzungen. Theoretisch kann ein Mittäter dieses gefundene Messer in die Faust genommen und damit zugeschlagen haben und es erst aufgeklappt haben, als der Mörder sein Messer gezogen oder aufgeklappt hat.

Theoretisch kann es auch das verlorene Messer eines Pilzdammlers gewesen sein. Die Eemittler werden wissen welche Bedeutung es hat.
Zitat von Fraya666Fraya666 schrieb:Bin aus einem Kaff neben Wörth am Main und nur wenig jünger als KB
Das mit der Ortskenntnis ist natürlich ein großer Vorteil.
Ich hätte da mal folgende Fragen:

1.
Wenn man mit dem Auto an die Hütte gefahren ist, brauchte man für diesen Weg bei Schneelage und Dunkelheit Schneeketten?

2.
Wenn nein, gibt es viele Autos die diesen Weg hätten ohne bewerkstelligen können?

3.
Hält sich in Kälte und Dunkelheit mit Ausnahme von Silvester häufig jemand abends zum Feiern oder Abhängen im Dunkeln dort auf?
Das ist mir nämlich aufgefallen, wer fährt dort freiwillig bei Kälte und Dunkelheit hin...

4.
Wie lange hätte der Rückweg im Dunkeln zu Fuß bei der Witterung gedauert, wie lange mit dem Auto?


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Mordfall Klaus Berninger (16, 1990)

22.06.2023 um 05:51
Zitat von Fraya666Fraya666 schrieb:Ja sorry, das ist Quatsch. In Aschaffenburg ok, aber Wörth… nun ja… hust… nee 😏
Was mir da auffällt; das Opfer wäre nie ohne die Mofa weg wird später im Film gesagt. Das spätere Opfer geht zur Tür hinaus, genau dann sieht man sich und der Klaus hat doch drinnen verabschiedet und will los. Etwas muss ihn ja abgehalten haben zu fahren, wenn er ohne Mofa nicht weg wäre und die Mofa da stehen geblieben ist, sie später niemand zurückgestellt hat.
Dann wollte er auf einmal ganz dringend Billard spielen?
Der Zeuge wollte nicht und ist dann weiter.
Klaus geht nicht zurück in den Club, will ja los. Gespräch mit Zeugen ist beendet. Dann bricht die Verbindung ab. Klaus will los, aber das Mofa bleibt stehen und niemand hat mitbekommen wer ihn dann vom Fahren abgehalten hat, auch draußen nicht.


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Mordfall Klaus Berninger (16, 1990)

22.06.2023 um 06:36
Guten Morgen,

kurze Frage in die Runde: könnten auch zwei Leute auf der Mofa gefahren sein? Sprich Klaus fährt zunächst selber mit dem Täter irgendwo hin und der Täter anschließend alleine zurück? Aber ich glaube, da wäre das Zeitfenster sowieso zu knapp.


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Mordfall Klaus Berninger (16, 1990)

22.06.2023 um 07:09
Zitat von Frau_HFrau_H schrieb:könnten auch zwei Leute auf der Mofa gefahren sein?
Auf einem Mofa ist in der Regel nicht genug Platz für zwei Personen. Erlaubt war es damals auch nicht, was Jugendliche aber sicher nicht davon abgehalten hat, das Mofa dennoch zu zweit zu fahren, wenn es groß genug war.


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Mordfall Klaus Berninger (16, 1990)

22.06.2023 um 07:19
Zitat von RetsiemfohRetsiemfoh schrieb:Naja, wenn gesagt wird es komme nicht für alle Verletzungen infrage, dann verstehe ich das so, das es aber doch für einige der Verletzungen infrage kommt.
Oder sehe ich das jetzt falsch ?
Dazu passt dann allerdings nicht, dass man nicht wisse ob es tatrelevant sei. Es sei denn es war, wie @Xsinenomine schreibt
Zitat von XsinenomineXsinenomine schrieb:Naja, es geht ja nicht ausschließlich um Stich und Schnittverletzungen. Zum Beispiel auch um Schlagverletzungen.
Zudem hat man an dem Messer DNA gefunden. Ich vermute, nicht die von Klaus. Vielleicht aber von Personen, die in den Fokus gerückt sind. Ob man deren DNA bereits hat? Diese könnten dann aber immer noch sagen, sie hätten es mal beim Pilzsammeln dort verloren, nur wird bislang ja noch nach dem Besitzer ermittelt.
Zitat von tombarnabytombarnaby schrieb:Das vor 1 Jahr gefundene "Gärtnermesser" könnte für die Verletzung am Hals verwendet worden sein. Könnte!!! Solange keine DNA von Klaus dran gefunden wird, ist das aber nur Spekulation.

Dieses gefundene "Gärtnermesser" könnte auch überhaupt nichts mit der Tat zu tun haben und nur zufällig dort, wo es gefunden wurde, gelegen haben
Das haben die EB aber so nicht gesagt.
Zitat von tombarnabytombarnaby schrieb:Warum erwähnst Du dauernd Schäfer Shop?
Es ging nie um den Schäfer Shop. Immer nur und ausschließlich um Schneider.
Die Bestellung war den Ermittlern bekannt, da braucht man doch nicht zu rätseln und zu verwirren, ob es ein anderer Versandhändler hätte sein können.

Selbst wenn irgendein anderer Händler irgendein Messer angeboten gehabt hätte, hätte das den Ermittlern nichts genutzt.
Sie wollten/mußten genau wissen, wie das von Klaus bestellte Messer ausgesehen hat.
Wie meinen? Wo erwähne ich diesen Shop dauernd?
Der wurde hier erstmals nicht von mir erwähnt, sondern ich hatte dazu etwas beantwortet, einige Seiten zuvor. Dieser Beitrag wurde nun wieder aufgegriffen, ohne den kompletten Zusammenhang, so dass sich mir nicht erschloss, um welchen Shop es dem User nun ging. Daher fragte ich nach. Mehr nicht.
Im übrigen hätte etwas nützen können, wenn andere Händler ein Messer mit derselben Artikelnummer angeboten hätten, die auch Schneiderprodukte anboten.

Aber noch dazu hatte ich abschließend doch bereits geschrieben:
Zitat von RotkäppchenRotkäppchen schrieb:Wobei sich das jetzt eh erledigt hat und nur interessant war als es um die Katalogsuche wg des Messers ging.
Und wer erwähnt den Shop nun selbst? Tipp: Lies mal deinen eigenen Beitrag. ;-)
Zitat von XsinenomineXsinenomine schrieb:Daran habe ich auch schon gedacht, ABER im Filmbeitrag sieht man ja schon während der Suche das Mofa wieder dort stehen und dann müsste ja jemand mit der Mofa des Opfers total auffällig durch die Ortschaft gewesen sein oder meinst du derjenige ist das Risiko eingegangen und ohne Licht gefahren.
Man muss bedenken, dass es zu der Jahreszeit schon total dunkel gewesen ist.
Klaus hatte sich ja bereits von seinen Kumpels verabschiedet. Ich vermute, sie haben das Mofa später gesehen, als sie den Pub verließen und sich vielleicht gewundert, möglicherweise auch der Wirt, als er den Pub zuschloss, falls er nicht dort wohnte. Das Mofa war auffällig und viele werden gewusst haben, dass es Klaus gehörte. Ich persönlich glaube nicht, dass es zwischendurch weg war.
Zitat von XsinenomineXsinenomine schrieb:Was mir persönlich ins Auge gefallen ist, war die Situation im Film, als der Dreh auf die Schulzeit des Opfers eingegangen ist. Da wurde ja gleich gefragt, ob er mitarbeiten möchte.
Ich hab die Szene nicht mehr genau im Kopf, aber meinst du, dass der Vater ihn fragte?
Ich vermute, er hat öfters geholfen, er wollte ja wenige Zeit später seine Lehre im elterlichen Betrieb beginnen, was er ja auch tat. Es kam auch so rüber, dass ihm das Spaß machte. Ich kenne solche Gepflogenheiten schon aus meiner eigenen Jugend, wo z.B. ein Junge aus unserem Dorf nachmittags im Laden des Vaters aushalf.
Zitat von XsinenomineXsinenomine schrieb:Was in der Diskussion nicht vergessen werden darf. Im Film hat man das nicht gesehen, aber die Jahreszeit...
Es geht ja nicht "nur" darum, dass mehr Schnee gelegen haben muss, es wird ja um 18:00 Uhr auch schon total dunkel gewesen sein.
Die Dunkelheit sollte man auch berücksichtigen.
Zitat von XsinenomineXsinenomine schrieb:Ich hätte da mal folgende Fragen:

1.
Wenn man mit dem Auto an die Hütte gefahren ist, brauchte man für diesen Weg bei Schneelage und Dunkelheit Schneeketten?
Irgendwo stand oder wurde gesagt (ich meine während der Informationsveranstaltung? Müsste ich aber nochmals nachschauen), es sei glatt gewesen. Von einer großen Menge Schnee habe ich nur hier im Thread gelesen. Vielleicht habe ich es in offiziellen Quellen überlesen oder überhört?
Ich kenne den Weg auf den Schneesberg nicht und weiß auch nicht, wie steil und lang es dort hoch geht, halte es aber bei Glatteis für noch schwieriger. Konnte man vielleicht unten parken und zwang Klaus zu Fuß dort hinauf? Dabei wäre ja auch wieder Zeit verstrichen, im Hinblick auf die genannte Deadline.
Zitat von XsinenomineXsinenomine schrieb:Dann wollte er auf einmal ganz dringend Billard spielen?
Das fand ich auch seltsam und stellte dies hier schon in Frage.
Der Film macht deutlich, dass ein Bäckerei-Geselle, den Klaus Berninger gegen 18 Uhr vor dem Wörther Pub „Nachtfalter“ traf und mit dem es offenbar zumindest kleine Reibereien gab, die letzte bekannte Person ist, mit der der Jugendliche Kontakt hatte.
In dem Film, der auf Aktenmaterial und Ermittler-Angaben beruht, sagt der Geselle, Klaus und er seien dann getrennte Wege gegangen. Bei erneuten Befragungen nach der Wiederaufnahme des Falls hat er sich nach Informationen unseres Medienhauses diesbezüglich in Widersprüche verwickelt
https://www.main-echo.de/ressorts/blaulicht/fall-berninger-am-mittwochabend-bei-aktenzeichen-xy-ungeloest-art-7953046
Laut einer Aussage soll sich Klaus BERNINGER am 20.12.1990, gegen 17:45 Uhr, im Bereich der Odenwaldstraße/Pfarrer-Adam-Haus-Straße in Wörth mit einer Person aus seinem sozialen Nahfeld aufgehalten haben. Diese Aussage steht in deutlichem Widerspruch zu weiteren Aussagen, wonach sich Klaus BERNINGER seit circa 16:00 Uhr durchgehend im Pub „Nachtfalter“, Luxburgstraße, aufgehalten und diesen erst gegen 18:00 Uhr verlassen hat. Nach eigenen Angaben hatte sich Klaus Berninger mit der vorgenannten Person aus seinem sozialen Nahfeld gegen 18:00 Uhr verabredet. Dies äußerte Klaus Berninger gegenüber mehreren Zeugen.
https://www.bka.de/DE/IhreSicherheit/Fahndungen/Personen/UnbekanntePersonen/Mord_KB/Sachverhalt.html (Archiv-Version vom 28.06.2023)

Interessant finde ich, dass er sich ja gegen 18 Uhr verabschiedet haben, dann seinem Kollegen draußen begegnet sein soll, er unbedingt noch Billard mit diesem spielen wollte und gegen 18 Uhr im Pub eigentlich verabredet war. Im Film wurde gesagt, dass seine Verabredung nicht kommen würde, an den Grund meine ich much zu erinnern, möchte den aber nicht falsch wiedergeben.
Ist er vielleicht noch jemanden begegnet, dem er davon erzählte und der dann vorschlug, man könne ja zu der verabredeten Person nach Hause gehen und da es glatt und die andere Person nicht motorisiert war, ließ Klaus sich überreden, ausnahmsweise zu Fuß mit der uns unbekannten Person zu gehen, da man sich so noch unterhalten konnte? Wie weit mag es gewesen sein und lag die angebliche Sichtung vielleicht auf dem Weg zu dieser Adresse? Versprach man Klaus vielleicht, ihn anschließend mir dem Auto zum Mofa zurück zu fahren?
Zitat von Frau_HFrau_H schrieb:kurze Frage in die Runde: könnten auch zwei Leute auf der Mofa gefahren sein?
Ich hatte genau das gleiche Mofa. Rein theoretisch ging das, es hatte eine durchgezogene Sitzbank, die aber nur für eine Person gedacht war und erlaubt war es natürlich auch nicht.


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Mordfall Klaus Berninger (16, 1990)

22.06.2023 um 08:03
Zitat von RotkäppchenRotkäppchen schrieb:Ich hab die Szene nicht mehr genau im Kopf, aber meinst du, dass der Vater ihn fragte?
Nein, eben nicht der Vater. Das würde ich auch als vollkommen normal ansehen.


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Mordfall Klaus Berninger (16, 1990)

22.06.2023 um 08:10
Und was auch nicht verachtet werden darf und zu einer Aufklärung führen kann ist, wenn ein Name gehäuft an unterschiedlichsten Stellen Erwähnung findet. Da kann die Menge an Zeigenaussagen auch sehr geholfen haben. Das müssen nicht immer große, auffällige Erwähnungen sein, aber alles zusammen kann eine Richtung weisen


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Mordfall Klaus Berninger (16, 1990)

22.06.2023 um 08:17
Zitat von XsinenomineXsinenomine schrieb:Nein, eben nicht der Vater. Das würde ich auch als vollkommen normal ansehen.
Ok, danke, das hatte ich nicht mehr genau im Kopf.
Ich persönlich messe dem nicht eine zu große Bedeutung bei. Es war ein Familienbetrieb, in dem sich Mitarbeiter möglicherweise auch in einer familiären Atmosphäre aufgehoben fanden. Ist aber nur meine Meinung natürlich.
Zitat von XsinenomineXsinenomine schrieb:Und was auch nicht verachtet werden darf und zu einer Aufklärung führen kann ist, wenn ein Name gehäuft an unterschiedlichsten Stellen Erwähnung findet. Da kann die Menge an Zeigenaussagen auch sehr geholfen haben. Das müssen nicht immer große, auffällige Erwähnungen sein, aber alles zusammen kann eine Richtung weisen
Das denke ich auch.


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22.06.2023 um 08:35
Zitat von XsinenomineXsinenomine schrieb:Was mir persönlich ins Auge gefallen ist, war die Situation im Film, als der Dreh auf die Schulzeit des Opfers eingegangen ist. Da wurde ja gleich gefragt, ob er mitarbeiten möchte. Kannte ich aus meiner Kindheit nicht, dass das ein Mitarbeiter den Sohn des Chefs fragt
Das fand ich nicht außergewöhnlich...

In dem Mainecho-Podcast fällt der Satz "Klaus war der Kronprinz dieser Bäckersfamilie. Und genau diese Bezeichnung trifft den Nagel in vielen (alt)eingesessenen Handwerkerfamilien auf den Kopf, eigentlich noch bis in diese Zeit.
In einem Familienbetrieb erfährt der-/diejenige, der/die in die Fußstapfen der Eltern treten will, eine ganz andere Behandlung...
Kenne ich aus meinem Bekanntenkreis. Die Töchter, die eine Friseurlehre machen wollten, haben später immer gesagt, dass Vater oder Mutter sie viel intensiver gefördert haben als die übrigen Azubis, wenn die Familie bereits einen Laden hatte. Das hat man aber auch deutlich an der Weise gemerkt, wie sie frisiert haben..
Oder: Der Vater meines Lieblings-Schulkamerads hatte einen Malerbetrieb.. Der Sohn hat nach dem Abi zwar bewusst in einem anderen Betrieb gelernt, wenn ich mich recht erinnere, und ist dann recht schnell an die FH gegangen und hat seinen "technischen Fachwirt" im Bereich Farbe gemacht, hat danach aber gleich die Leitung des väterlichen Betriebs übernommen. Der Vater blieb zwar noch einige Zeit offiziell der Chef, der Junior aber hat im Hintergrund schon die Zügel in der Hand gehalten... Er hat dann eine Mitarbeiterin geheiratet, die als Malerin bei ihm arbeitete, und als die Ehe in die Brüche ging, kam auch der Betrieb erst einmal in unruhiges Fahrwasser, weil da ja alles irgendwie zusammenhängt. Ihn habe ich Jahre nach dem Abi mal gefragt, ob es keine Alternative gab und ob er sich gezwungen fühlte, diesen Weg einzuschlagen. Nein, sagte er, es wurde zwar nicht erwartet, und er sei da eher reingewachsen, weil er auch schon während der Schulzeit in den Ferien immer mitgearbeitet hätte, aber er hätte deshalb schon sehr früh gewusst, dass er das auch wirklich machen möchte..
Ein Freund meines Vaters wiederum hat eine Fleischerei übernommen und später darauf hin gearbeitet, dass seine Tochter aus erster Ehe in den Betrieb mit einsteigt. Sie hat dann zwar eine Ausbildung begonnen, aber kurz danach wieder abgebrochen. Das hat das Verhältnis zwischen den beiden negativ verändert, ich glaube, inzwischen reden die kein Wort mehr miteinander (es gab aber noch andere Gründe). Beim Sohn aus zweiter Ehe hat er es gar nicht mehr versucht, der Junge hat studiert und den Laden hat er verkauft.
Und last but not least, der Vater meiner Ex(Schwägerin) hatte einen Bäckerbetrieb mit mindestens zwei Filialen. Von den vier Kindern hat keines übernommen. Trotzdem hat sie erzählt, dass ihre Geschwister und sie an den Wochenenden immer früh raus und mithelfen mussten. Vor allem Utensilien reinigen für die Woche und so.

Könnte man wohl beliebig so fortsetzen - und genau so etwas wurde in dem Film vermittelt. Der Junge hat das alles schon mit der Muttermilch aufgesogen, dafür stand und fiel der Betrieb aber auch mit ihm: es war alles darauf ausgerichtet, dass er später alles übernimmt. Schließlich hätte ja auch eine der älteren Schwestern übernehmen können.. Aber das war wohl keine Option, auch nicht nach dem Tod des Jungen. 😞 Mich erschüttert diese Hoffnungslosigkeit. Neben dem unermesslichen emotionalen Leid durch den Verlust des Sohnes keine Perspektive mehr zu sehen, kein "irgendwie geht es weiter", stelle ich mir doppelt schlimm vor. Weil man in solch schweren Zeiten plötzlich nichts mehr hat, woran man sich noch festhalten kann.. Vielleicht ist das der ausschlaggebende Grund, warum mir dieser Fall so nahe geht.


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Mordfall Klaus Berninger (16, 1990)

22.06.2023 um 08:53
Den Hinweise auf den Schneider Katalog, "aus dem Klaus Berninger Dinge bestellte, die nicht da sind" erhielten die EB laut diesem Filmbericht

https://www.zdf.de/nachrichten/hallo-deutschland/cold-case-klaus-berninger-100.html

anscheinend erst, nachdem die Plakate auch in türkischer Sprache verfasst und verteilt wurden. Diese Nachbesserung brachte den EB anscheinend den neuen und wichtigen Hinweis.


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22.06.2023 um 09:04
Zitat von RotkäppchenRotkäppchen schrieb:Interessant finde ich, dass er sich ja gegen 18 Uhr verabschiedet haben, dann seinem Kollegen draußen begegnet sein soll, er unbedingt noch Billard mit diesem spielen wollte und gegen 18 Uhr im Pub eigentlich verabredet war. Im Film wurde gesagt, dass seine Verabredung nicht kommen würde, an den Grund meine ich much zu erinnern, möchte den aber nicht falsch wiedergeben.
Im Film wurde es so dargestellt, als ob Klaus um 16 Uhr mit dem Gesellen Thomas zum Billard in dem Pub verabredet war und der nicht kam, weil keine Lust und betrunken und so. Das hat ihm dann ein weiterer Freund während seines Aufenthaltes in dieser Kneipe erzählt.
Gegen 18 Uhr ist Klaus dann zum Abendessen aufgebrochen, vermutlich war das generell in der Familie eine fixe Zeit. An einer Stelle wurde gesagt, dass er diesbezüglich immer zuverlässig war. Und weil es an diesem Abend auch noch sein Lieblingsessen gab, hätte er sich das Essen schon zweimal nicht entgehen lassen. Deshalb wird den Frikadellen ja auch so viel Raum gegeben (übrigens auch in dem Podcast, in dem seine Schwester zu Wort kommt).
Dass er sich noch mit dem anderen Gesellen Kemal trifft, wird bei seinem Abschied quasi in einem Nebensatz erwähnt, wie so dahin gesagt. Ich habe weiter oben schon erwähnt, dass das durchaus Raum für Interpretationen lässt.. Weil eben nicht gesagt wurde, ob das Treffen zeitlich noch vor dem Essen stattfinden soll (das wäre ja recht knapp geworden) oder danach.
Kemal selbst hat das in seiner Zeugenaussage dann doch so dargestellt, als ob Klaus und er vor dem Pub dann völlig zufällig aufeinander trafen und dass Klaus ihn unbedingt ins Pub lotsen wollte wegen einer Partie Pool. Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn.
Genau wie die Aussage, dass Klaus keine 15 Minuten später an einer komplett entgegengesetzten Stelle im Dorf in Begleitung eines jungen Mannes gesehen wurde. Wer hat diese Aussage eigentlich getätigt? Auch Kemal? (Ich bin mir nicht sicher, ob das irgendwo preisgegeben wurde). Denn das macht noch weniger Sinn und klingt nach Nebelkerze. Und sollte Klaus tatsächlich doch dort gewesen sein, hätte der Zeuge bestimmt auch den Begleiter erkannt. Das klingt so, als ob die Ermittler da schon wesentlich weiter sind als dargestellt...


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Mordfall Klaus Berninger (16, 1990)

22.06.2023 um 10:08
Zitat von spiky73spiky73 schrieb:als ob Klaus um 16 Uhr mit dem Gesellen Thomas zum Billard in dem Pub verabredet war und der nicht kam, weil keine Lust und betrunken und so.
Vielleicht sollte er auch an dem Abend ins Pub kommen, um ebenfalls seine Schulden bei K. B. zurück zahlen.
Zitat von spiky73spiky73 schrieb:Dass er sich noch mit dem anderen Gesellen Kemal trifft, wird bei seinem Abschied quasi in einem Nebensatz erwähnt, wie so dahin gesagt.
Auch er könnte ja Geld von K.B. ausgeliehen haben und es sollte a.d. Abend zurückverlangt worden sein.
Zitat von spiky73spiky73 schrieb:Kemal selbst hat das in seiner Zeugenaussage dann doch so dargestellt, als ob Klaus und er vor dem Pub dann völlig zufällig aufeinander trafen und dass Klaus ihn unbedingt ins Pub lotsen wollte wegen einer Partie Pool. Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn.
Ja, das ergibt f.m. auch keinen Sinn


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Mordfall Klaus Berninger (16, 1990)

22.06.2023 um 10:21
Zitat von spiky73spiky73 schrieb:Im Film wurde es so dargestellt, als ob Klaus um 16 Uhr mit dem Gesellen Thomas zum Billard in dem Pub verabredet war und der nicht kam, weil keine Lust und betrunken und so. Das hat ihm dann ein weiterer Freund während seines Aufenthaltes in dieser Kneipe erzählt.
Dann wäre die folgende Aussage jedenfalls falsch:
Zitat von RotkäppchenRotkäppchen schrieb:Laut einer Aussage soll sich Klaus BERNINGER am 20.12.1990, gegen 17:45 Uhr, im Bereich der Odenwaldstraße/Pfarrer-Adam-Haus-Straße in Wörth mit einer Person aus seinem sozialen Nahfeld aufgehalten haben. Diese Aussage steht in deutlichem Widerspruch zu weiteren Aussagen, wonach sich Klaus BERNINGER seit circa 16:00 Uhr durchgehend im Pub „Nachtfalter“, Luxburgstraße, aufgehalten und diesen erst gegen 18:00 Uhr verlassen hat. Nach eigenen Angaben hatte sich Klaus Berninger mit der vorgenannten Person aus seinem sozialen Nahfeld gegen 18:00 Uhr verabredet. Dies äußerte Klaus Berninger gegenüber mehreren Zeugen.
https://www.bka.de/DE/IhreSicherheit/Fahndungen/Personen/UnbekanntePersonen/Mord_KB/Sachverhalt.html (Archiv-Version vom 28.06.2023)
Hervorhebung durch mich.

Hätte ich die Sendung mal aufgenommen. Ich schaue nachher nochmals in das Video zur Infoveranstaltung.
Ich ging davon aus, dass er ab 16 Uhr im Pub war und später jemand sagte, "der Thoms trinke sich gerade richtig einen".
Dass dieser von Klaus um 16 Uhr im "Nachtfalter " erwartet wurde, hatte ich so nicht (mehr) in Erinnerung. Dann hätte dieser aber schon sehr früh am Tag angefangen zu trinken, wahrscheinlich war er auch noch jung. Ok, die fangen mWn in Bäckereien ja schon sehr früh morgens, bzw nachts an und werden früher Schluss haben als z.B. die VerkäuferInnen. Oder hatte er frei?/Urlaub? Wobei vor Weihnachten doch sicher viel zutun war?
Zitat von WunderfitzchenWunderfitzchen schrieb:Vielleicht sollte er auch an dem Abend ins Pub kommen, um ebenfalls seine Schulden bei K. B. zurück zahlen.
Das vermutete ich auch. Vielleicht wollte Klaus das nicht in der Bäckerei regeln, falls Thomas nicht wirklich frei hatte, wenn es wirklich darum ging?


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Mordfall Klaus Berninger (16, 1990)

22.06.2023 um 10:25
@Wunderfitzchen
Das ist durchaus eine Möglichkeit, wurde halt nicht thematisiert. Vielleicht auch, weil es sich um Täterwissen handelt..

Unterm Strich hat der erste Geselle Klaus versetzt (soviel steht laut Film fest) und der zweite Geselle (Kemal) hat in dem Film eine ziemlich hanebüchene Geschichte erzählt, die hinten und vorne nicht stimmt.

Eine Möglichkeit wäre durchaus, dass die drei Kollegen (also Klaus und die beiden Gesellen) zusammen etwas mit den Einbrüchen zu tun hatten. Oder einer der drei nicht und die anderen beiden erpresste.
Es wurde zwar gesagt, dass Klaus öfters Geld verlieh und dass es sich um geringe Beträge handelte. Aber im Filmbeitrag wurden einmal zwei 20 DM-Scheine und einmal mehrere silberfarbene Münzen gezeigt (geschätzt ein kleiner zweistelliger Betrag). Und später dann hieß es, dass er an dem Abend ca. 130 DM mit sich führte.. Heute würde man vielleicht sagen, dass das Peanuts sind. Aber berücksichtigt man die zeitliche Einordnung (Anfang der 90er) und die Tatsache, dass Klaus nur ein Lehrlingsgehalt bekam (wieviel verdiente ein Bäckerlehrling anno 1990 im ersten Lehrjahr? 600-700 DM brutto?), dann ergibt sich schon ein ganz anderes Bild...


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22.06.2023 um 10:32
Zitat von RotkäppchenRotkäppchen schrieb:Ok, die fangen mWn in Bäckereien ja schon sehr früh morgens, bzw nachts an und werden früher Schluss haben als z.B. die VerkäuferInnen.
Arbeitsbeginn in einer Backstube ist meist um 3, 4 Uhr nachts.
In dem Filmbeitrag wurde gesagt, dass Klaus um 12 Uhr mittags Feierabend hatte und sich dann noch drei Stunden zuhause aufhielt. Dann kommt das ja auch hin... Von einem mir bekannten Bäcker weiß ich, dass er es zwar einerseits angenehm fand, tagsüber Freizeit zu haben, andererseits schränkt dieser Rhythmus das Sozialleben aber auch ein.. Wenn alle anderen Feierabend haben und ausgehen, macht der Bäcker sich schon wieder bettfertig, weil er ja mitten in der Nacht schon wieder auf der Matte stehen muss...


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Mordfall Klaus Berninger (16, 1990)

22.06.2023 um 10:38
Zitat von RotkäppchenRotkäppchen schrieb:Dann wäre die folgende Aussage jedenfalls falsch:
Was ist daran jetzt "falsch"?
Klaus Berninger kann sich doch im Jugendtreff VOR 16 Uhr mit demjenigen irgedwann ZU NACH 16 Uhr im Nachtfalter verabredet haben? Derjenige kam dann erst nicht, da angeblich angetrunken (lt.Aussage der Kumpels im Nachtfalter), hat sich das dann evtl. VOR 18 Uhr doch anders überlegt und erschien evtl. irgendwann zwischen 16 und 18 Uhr doch noch an Nachtfalter?
ODER: Nachdem Klaus Berninger im Nachtfalter zwischen 16 und 18 Uhr von den Kumpels erfuhr, dass seine Verabredung nicht kommt, ist er zwischen 16 und 18 Uhr evtl. zum Haus/zur Wohnung derjenigen Person zu Fuß hin marschiert? Daher dann die Sichtung gegen 17:45? Weil er um 18 Uhr bei dieser Person sein wollte?


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Mordfall Klaus Berninger (16, 1990)

22.06.2023 um 10:45
Zitat von spiky73spiky73 schrieb:Arbeitsbeginn in einer Backstube ist meist um 3, 4 Uhr nachts.
Aufgrund des damaligen Nachtbackverbots war der frühestmögliche Arbeitsbeginn 4 Uhr morgens.


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Mordfall Klaus Berninger (16, 1990)

22.06.2023 um 10:49
Zitat von RotkäppchenRotkäppchen schrieb:Dann wäre die folgende Aussage jedenfalls falsch:
Hmmm.. Die Wahrheit liegt vermutlich irgendwo dazwischen...

Ich versuche mal, den Ablauf laut XY Film grob wiederzugeben...

Klaus hat um 12 Uhr Feierabend und ist dann bis 15 Uhr zuhause.
Um 16 Uhr ist er mit dem Gesellen Thomas im Nachtfalter-Pub zum Billard verabredet.

Um 15 Uhr klingelt ihn ein anderer Freund (Günter?) aus dem Haus. Die beiden gehen in den Jugendclub (wie hieß der nochmal? Freitagscafé?), wo auch der Geselle Kemal kurz vorbeischaut, aber gleich wieder weggeht.

Etwa um 15.30 Uhr drehen Klaus und Günter eine Runde durchs Dorf (mit den Mofas).

Um 16 Uhr ist Klaus wie verabredet im Nachtfalter-Pub, wo wiederum der Geselle Thomas nicht wie verabredet erscheint.
(Vor der Tür wird er noch von seinem vorbei kommenden Vater gesehen)
Dass Thomas nicht kommt, erzählt ihm ein anderer Bekannter.
Klaus treibt ein paar Schulden ein und verabschiedet sich "gegen 18 Uhr" von seinen Freunden mit der Begründung, dass er zum Abendessen muss und erwähnt dabei noch nebenbei, dass er sich noch mit Kemal treffen will. Wobei offen bleibt, ob vor oder nach dem Essen.
Anschließend wird Klaus nicht mehr gesichert gesehen bis zum Auffinden seines Körpers drei Tage später.

Von Kemal stammt laut Film die Aussage, dass er selbst "bummeln" (hüstel) war und den Klaus ganz zufällig gegen 18 Uhr beim Verlassen des Pubs getroffen hat.

Und dann gibt es noch die unbestätigte Zeugenaussage, dass Klaus mit ein oder zwei jungen Männern um 18.15 Uhr in einem völlig anderen Teil des Ortes gesehen wurde. Und es wurde explizit gefragt, ob es weitere Zeugen gibt, die diese Aussage bestätigen können..

Ich vermute, dass dies alles grob den Tatsachen entspricht, dass aber gewisse Dinge im Film vielleicht anderen Personen aus Gründen der Vereinfachung zugeordnet wurden.

Täter, Mitwisser und Zeugen kennen die Wahrheit, die Details sind für Unbeteiligte dagegen sicher unwichtig und vernachlässigbar..


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Mordfall Klaus Berninger (16, 1990)

22.06.2023 um 10:53
Zitat von ShilohShiloh schrieb:Aufgrund des damaligen Nachtbackverbots war der frühestmögliche Arbeitsbeginn 4 Uhr morgens.
Aber 4 bis 12 Uhr passt doch!? Ist aber Linsenspalterei und für die Tat nicht relevant...


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