Mordfall Simone Langer (1983)

Aus aktuellem Anlass möchte ich diesen Cold Case Fall, den Mord an der 15 Jährigen Simone Langer zur Diskussion stellen.

Am Mittwoch wird es einen Film darüber bei Aktenzeichen XY geben.

Hier mal die groben Fakten zum Fall:

Im Jahr 1983 lebt die 15-jährige Simone Langer mit ihren Eltern und ihrer jüngeren Schwester im bayrischen Donauwörth. Am 28. Juli will sie unbedingt in den Geburtstag eines Freundes reinfeiern und dafür bis Mitternacht bleiben. Ihre Eltern erlauben es – vorausgesetzt der Freund bringt sie nach Hause. Doch gegen 0:15 Uhr macht sich die Jugendliche alleine auf den rund 7 Kilometer langen Heimweg. Zwischen 0:30 Uhr und 1 Uhr wird das Mädchen vermutlich am Ortsrand ihres Heimatortes angegriffen.
Anwohner hören in dieser Nacht Hilfeschreie. Ein Zeuge bemerkt ein Auto, ähnlich einem VW-Bus, das am Straßenrand sieht. Am Morgen melden die Eltern ihre 15-jährige Tochter, die nie nach Hause kam, als vermisst. Um kurz vor 11 Uhr wird ihr rotes Fahrrad gefunden – genau an dem Ort, an dem zuvor der verdächtige Bus beobachtet wurde.

Quelle: https://www.mannheim24.de/promi-show/aktenzeichen-xy-mord-simone-langer-fall-sendung-zdf-moerder-taeter-hinweise-rudi-cerne-91362959.html

Am 30. September 1983 wurde schließlich ihre Leiche rund 80 Kilometer vom Wohnort entfernt gefunden.
Knapp 40 Jahre später konnte ihr Mörder noch immer nicht gefasst werden.

Man könnte meinen, sie hoffen auf ein Geständnis vom Sterbebett.

Naja, was für Wochentag war das?
Wer fährt da um die Uhrzeit mit nen VW Bus rum?
Zeitungsbote?
Milchwagen?

latte3 schrieb:Naja, was für Wochentag war das?

der 28. juli war ein donnerstag

latte3 schrieb:Wer fährt da um die Uhrzeit mit nen VW Bus rum?
Zeitungsbote?
Milchwagen?

Interessante Frage.
Milchwagen eher nicht, und für die Zeitung ist es noch zu früh. VW-Busse waren in den 80ern weit verbreitet; vom Familienvater über den Handwerker bis zum Blümchen-Hippie.

Der Leichenfundort 80 km entfernt deutet wie im Fall Sonja Engelbrecht auf jemanden hin, der eine längere Strecke zurücklegen musste: also eher kein Schichtarbeiter, Handwerker, Jagdpächter oder Landwirt. Und keiner, der unmittelbar von seiner Ehefrau zurückerwartet wurde.

Bleibt die Frage: Wer fährt da um die Uhrzeit mit nen VW Bus rum?

@Mr.Stielz

oder die leiche wurde kurz(?) zwischen gelagert.

osttimor schrieb:oder die leiche wurde kurz(?) zwischen gelagert.

Diese Möglichkeit gibt es natürlich auch, aber welcher Zufallstäter macht sich die Mühe einer Zwischenlagerung und einer späteren Rückkehr an den Tatort? Die Erfahrung zeigt, dass eine Verbringung fast nur bei enger Täter-Opfer-Beziehung geschieht, im Mordfall Mundo sogar bis Südfrankreich. Oder bei einer Beziehung des Täters zum Tatort.. Für beides gibt es hier keine Hinweise, hier scheint ein zufälliges Zusammentreffen mit einem Fremden stattgefunden zu haben. Deshalb gehe ich von einem Täter aus, der sowieso auf der Durchreise war, und von einer unmittelbaren Verbringung im Rahmen seiner ursprünglichen Fahrt.

https://www.fraenkischertag.de/lokales/kronach/crime-polizei/aktenzeichen-xy-seit-40-jahre-ist-der-tod-von-simone-langer-ungeklaert-fuehrt-die-spur-zum-taeter-jetzt-nach-kronach-art-124326

Gerade habe ich beim Fränkischen Tag, siehe Link, gelesen, dass es wohl eine Verbindung zu Kronach in Oberfranken geben soll. Allerdings wird noch nichts Näheres dazu bekannt gegeben, so wie es sich liest könnte es sein, dass zu dieser Verbindung morgen in AZ xy mehr berichtet wird.

Da ich selbst aus dem Lkr Kronach bin, bin ich sehr gespannt.

Interessant ist der Link von @DarkKiwi . Die Strecke ist die B2 und war schon immer eine "schnelle" Abkürzung nach Nürnberg.
Wenn ich mit dem LKW von Augsburger Gegend nach Coburg ( Kronach liegt da auf dem Weg) gefahren bin, immer über die B" bis Roth , dann über Allersberg auf die A9 weiter.
Ich vermute hier wirklich ein Zufallsopfer und einen Durchreisenden Täter.
Da ich nicht weis in wie weit die B2 dort ausgebaut war 1983 , kann ich mir nach heutigem Stand aber nur einen Parkplatz vorstellen wo jemand gewartet haben könnte um eine Person die mit dem Fahrad von Wörnitzstein kommend abzufangen.
auf dem Rest der Strecke wären bei Parkmöglichkeiten keine Anwohner.
1983 war die heutige Umgehung meines Wissen noch nicht eröffnet.

https://www.polizei.bayern.de/fahndung/personen/vermisste/025229/index.html

Hallöchen,

Meine Gedanken dazu:
Donnerstag Nacht könnte auf einen Vertreter oder Lkw-Fahrer hindeuten..
In der Region Kronach, Coburg und Lichtenfels hat die Polsterindustrie ihr Zuhause. Hauptsächlich aber Coburger Landkreis. In Kronach direkt gab/gibt es die Firma Loewe (Fernseher und Co)
LG Bianca

@bibik
Stimmt, da hast du recht! Was ich von meinen Eltern weiß florierte die Loewe zur damaligen Zeit ja noch so richtig.
Außerdem gab und gibt es ja im "oberen," Landkreis auch noch diverse Glasverarbeitende Betriebe, die recht bekannt sind und ihre Produkte weltweit vertreiben. Ich schätze das war damals auch so.

Meine Mum spekuliert auch auf einen LKW Fahrer o. Ä.

@itfc
Danke auch für deinen Link.
Diese Verbindung war mir gar nicht bekannt. Aber wenn man Richtung Coburg unterwegs ist, ist es doch schon ein Umweg nach Kronach.
Also wenn ich ehrlich bin "verläuft" sich da glaub ich niemand zufällig hin, zumal man bedenken muss, dass es ja doch recht nahe an der damaligen Zonengrenze war.

Vielkeicht gibt es bei dem gesuchten Kastenwagen Vermutungen, die eine Verbindung zu Kronach herstellen.
Aber ich hoffe, heute Abend sind wir etwas schlauer.

@DarkKiwi

An die Glasindustrie habe ich auch gedacht...😚
Ja zur damaligen Zeit war man, egal ob KC, Lif oder Co am Ende 😁😂...
Du hattest ja zb auch in Rödental Göbel... Im Endeffekt kann es jemand sein, der in oder um KC wohnt, aber in einem anderen Landkreis arbeitete 🤔 oder beides in KC und Umland...
Mal schauen, ob ich es heute Abend schau oder morgen früh in der Mediathek 🤷🏼‍♀️

@bibik
Wie heißt es so schön: "Zwei Dumme, ein Gedanke" 😘
Stimmt, Göbel gab bzw. gibt's ja auch noch!

Nivht zu Vergessen sei aber auch die Holzwirtschaft im Frankenwald. Zwar wurde damals noch mehr auf der Schiene transportiert als heute, aber auch damals kamen in diesem Bereich schon LKWs zum Einsatz.
Gut, das passt dann zwar weniger zu einem Kleintransporter, aber man weiß nie.

Ich weiß ehrlich gesagt auch noch nicht, ib ich es schaffe heute Abend einzuschalten, oder ob ich es mir morgen über die Mediathek ansehen werde.
Andererseits bin ich schon so gespannt was diese Verbindung sein soll, dass ich es wahrscheinlich nicht bis morgen aushalten werde.

@DarkKiwi

Stimmt, an Holz habe ich gar nicht gedacht 🤦🏼‍♀️...aber dann kannst du auch die Spielwarenindustrie nehmen....
Bin wirklich total gespannt, wie man jetzt auf Kronach kommt oder ob es schon länger im Raum stand...
Vielleicht wäre es hilfreich, zu wissen, was es damals bei Donauwörth an Industrie gab, so das man eine Verbindung herstellen könnte... 🤔
Naja .... Bei mir liegt es am Kleinen 😂
Früh habe ich die besten Chancen 😁

@DarkKiwi

Habtl bei Wikipedia einfach mal Donauwörth eingegeben....
Bei Wirtschaft und Infrastruktur hat man zb Käthe Kruse, dann die Firma Telemeter Electronic was seit 1964 existiert. Die Firma ist Hersteller für Elektrotechnik und Mechatronik. Es gab übrigens auch eine Kaserne bis 2014 in Donauwörth...

@bibik
Hey super! Danke für deine Recherche!
Käthe Kruse würde evtl zu der Spielwarenindustrie passen und Telemeter Elektronik zur Loewe. Vielleicht gab es damals Verbindungen zwischen diesen Firmen, zum Beispiel Zulieferungen oder Partnerschaften bei größeren Aufträgen.
Das wäre doch durchaus mal ein interessanter Ansatz.

Kaserne klingt diesbezüglich spannend, weil ja Kronach an die DDR grenzte. Evtl waren da damals auch immer mal wieder Truppen o. Ä. unterwegs.
Ich müsste mal meine Mum fragen, ob sie von damals noch was weiß, allerdings fällt das glaube ich in die Zeit, als sie in Bamberg gelebt und gearbeitet hat.
Der Fall an sich war ihr jedenfalls neu.

Huhuuu, bin Donauwörtherin... Das größte Unternehmen hier ist wohl Airbus Helicopters, 1984 hieß es noch MBB. Die Kaserne florierte damals auch noch.

Von Wörnitzstein nach Donauwörth gibt es eine Straße die über die B25 führt (damals noch einspurig) und ne kleine Landstraße die an zwei Höfen vorbei in den Donauwörther Stadtteil Riedlingen führt. Das war 1984 auch noch ein kleines Dorf.

Ich gucke auch gerade XY und finde das irgendwie irre, dass man vom Werkstattbesitzer ein Kennzeichen hatte und dann den Bus nicht ermittelt hat?! Dann wären zumindest Namen in Verbindung zu dem Wagen dokumentiert, wenn auch nur als Zeugen. Ich mein, nicht dass ich gross Ahnung hätte aber das klingt doch selbst für Laien nach unglaublicher Nachlässigkeit, zumal diese Art Fahrzeug auch als Täterfahrzeug gesucht wurde.

Leider war die Kartendarstellung bei Aktenzeichen XY sehr schlecht. Der Knoten B25/B2 sah damals wahrscheinlich noch anders aus. Ob die Werkstatt wohl die heutige OMV-Tankstelle war?

@DarkKiwi
Ich glaube, wir haben komplett falsch gelegen 😂😌🤦🏼‍♀️
Aber was ich nicht verstehe, wieso kommt man jetzt erst mit den Zeugen aus Kronach und dann noch mit dem Kennzeichen?? Das hätte man doch damals mühelos herausfinden können 🤔🥺
Und warum wird nichts zu der aufgefundenen Zigarettenkippe gesagt??

Gerade ja der Fall im Aktenzeichen XY.


Für mich unverständlich wieso es damals nicht möglich war den Halter des VW Bullys der 4 jungen Männer zu ermitteln.
Der Werkstattbesitzer dieser Werkstatt, wo die Männer ihren Bully reparierten, hat ja das Kennzeichen der Polizei mitgeteilt.

Und JETZT erhofft man sich fast 40 Jahre später Hinweise über dieses Kennzeichen um an diese 4 Männer zu kommen um sie (nur) als Zeugen zu vernehmen bzw. zu fragen.
Das KZ war doch bekannt...??!!