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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

2.547 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kind, Österreich, 2022 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

13.03.2023 um 21:24
Zitat von blacklady2309blacklady2309 schrieb:Würde der Arzt zu mir kommen und sagen:
Ich würde gern mal mit euch reden, kann es sein, dass ihr etwas überfürsorglich seid, so kommt es mir vor, vielleicht solltet ihr es etwas zurückschrauben und euch allen etwas mehr Luft geben oder gibt es vielleicht Gründe, das ihr es so handhabt.
Es geht hier nicht darum, dass ein Arzt mal mit der Familie reden möchte und fragt, ob es sein kann, dass ....

Es geht darum, dass sie Familie in einer psychosomatischen Klinik war und dort ein klinische Diagnose bekommen hat. Die Mutter schreibt selber, dass sie vorher nicht gewusst habe, dass es sich bei dieser Diagnose tatsächlich um ein umschriebenes, diagnostizierbares Krankheitsbild handelt. Die Eltern waren also nicht "etwas überfürsorglich" und die Lösung wäre auch nicht gewesen, "mal etwas zurückzuschrauben".

Ich weiß nicht, warum Psychatrie und Psychosomatik in der breiten Bevölkerung heute immer noch so wenig ernst genommene Fachgebiete der Medizin sind. Bei einigen Diagnosen hat sich durchaus eine breitere Akzeptanz druchgesetzt, bei einem Depressiven würde auch keiner vom Arzt erwarten, dass er sagt, er wolle gerne mal mit ihm reden, er käme ihm so gedämpft und traurig vor, ob er nicht vielleicht mal etwas öfter lachen sollte.... Und bei einem Magersüchtigen würde genauso wenig jemand vom Arzt erwarten, dass er den "hilfreichen Tipp" geben soll, derjenige "solle vielleicht mal etwas mehr essen".

Wir kennen nur die Seite der Geschichte, die uns der "Erkrankte" erzählt hat, der keinerlei Einsicht hat, dass sein Verhalten schädlich für sich und andere ist und der die Geschichte so erzählt, dass der Arzt ein arroganter Trottel ist. Sorry, aber der Arzt hat hier eine Diagnose gestellt, er hat erkannt, dass die Eltern sich in einer Konstellation verfangen haben, die pathologische Extreme angenommen hat und die somit nicht nur ungesund für die selbst, sondern v.a. auch für ihre Kinder ist.

"Überführsolglich" ist ein ziemlich verniedlichender Ausdruck, dafür, dass Eltern tagelang nicht zum Arzt gehen, wenn das Kind aufgrund eine Harneweginfektes nur schreit, "weil der Arztbesuch so viel Stress für das Kind macht"; dafür dass sie offenbar lieber monatelang keine Nacht durchschlafen, weil das Kind keine Schalfmedikamention bekommen soll, wie die Ärzte eigentlich empfohlen haben (und bitte nicht vergessen, das schreiende Kind und das Geschwisterkind hatten eben genau unter dieser Entscheidung am meisten zu leiden!) und dass man, weil "kein qualifiziertes Personal" dafür zu finden ist, eben 5h Fahrt zum Facharzt alleine mit dem Kind absolviert und dann den Arzt die Schuld dafür in die Schuhe schiebt, dass ein sinnvolles Arztgespräch nicht möglich ist, weil der Arzt nicht bereit ist, dieses auf der Rolltreppe zu führen.

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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

13.03.2023 um 21:31
Zitat von blacklady2309blacklady2309 schrieb:Wenn die Ärzte dann aber übergriffig werden und mir unterstellen überfürsorglich zu sein, weil ich mich um ihn kümmere, dann würde auch ich mich darüber beschweren, denn die Ärzte wissen nicht was zu hause los ist und warum ich mich vielleicht mehr kümmere als sie es für richtig halten.
Sie wollten dort Hilfe für Ihren Sohn und nicht sich beurteilen lassen, ob sie überfürsorglich sind oder nicht und auch keine Therapie für sich vorgeschrieben bekommen.
Das ist eine psychiatrische Klinik, in die die gesamte Familie mit aufgenommen wurde. Wir wissen nicht genau, wie das Behandlungskonzept aussah. Ich finde es keineswegs übergriffig, wenn man dort den Eltern ein Feedback zu ihrem Verhalten gibt. Und eventuell auch hilfreiche Tipps, das gesamte Familiensystem zu stabilisieren.
Es gab nicht nur Leon und die Eltern, sondern noch ein weiteres Kind.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

13.03.2023 um 21:41
Man kann auch den Begriff Übereltern bzw überfürsorgliche Eltern auch entzerren,indem man sich das gute ale Glas Wasser vornimmt,oder auch den Vergleich im Schwimmbad verschiedene Sprungtürme vor sich zu haben.
Anhand eines kleinen Perspektivwechsels erkennt man oft schon Lösungsansätze.
Das kann eben in Therapien und Selbsthilfegruppen erfolgen.

Es ist dabei nicht einmal so wichtig,dass man unter dem selben Problem leiden muss.
Das kommt darauf an,würde ich sagen.
Solche Lösungsansätze heilen und lindern nicht den vermeintlichen Grund selbst,aus dem man da ist.
Aber sie können den Weg erleichtern, Felsbrocken beiseite schieben,wie immer man sich das auch veranschaulichen mag.

Es gibt Eltern die wissen schon vor der Geburt des Kindes,dass es nicht lange leben wird,sogar tot zur Welt kommen kann.
Auch diese Eltern dürfen sich trotzdem freuen,auf ihre Art.

Sie dürfen Fotos machen,Hand- und Fußabdrücke .
Willkommen heißen und Abschied nehmen, in kurzer Zeit.
Ja und das ist so gänzlich anders wie die Geburten und nachfolgenden Jahre von lebenden Kindern.
Aber selbst diese Trauerarbeit kann auf ihre Weise schön sein.Nur sehr anders schön.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

13.03.2023 um 22:32
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Wir kennen nur die Seite der Geschichte, die uns der "Erkrankte" erzählt hat, der keinerlei Einsicht hat, dass sein Verhalten schädlich für sich und andere ist und der die Geschichte so erzählt, dass der Arzt ein arroganter Trottel ist. Sorry, aber der Arzt hat hier eine Diagnose gestellt, er hat erkannt, dass die Eltern sich in einer Konstellation verfangen haben, die pathologische Extreme angenommen hat und die somit nicht nur ungesund für die selbst, sondern v.a. auch für ihre Kinder ist.
Ja, eine treffende psychologische Diagnose. Auch die Zeilen davor und dahinter. Es gab hier massive Probleme, die von ärztlicher Seite angesprochen worden waren. Nur, was können ärztliche Diagnosen für die Zukunft bringen, wenn diese abgelehnt werden?


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

13.03.2023 um 22:43
@cododerdritte
Die Eltern wurden in der Klinik als Begleitpersonen bezeichnet. Begleitung evtl deshalb, weil eben lediglich Leon der Patient war und der Rest der Familie nur begleitet hat. Wenn dann beim Abschied ein Facharzt ( der Zeit hatte die Familie in ihrer Interaktion zu sehen) der Familie seine Beobachtungen mitteilt incl dem Hinweis, was er der Familie raten würde, dann ist das doch großartig oder?
Der Arzt wird gesehen haben, wie die Eltern eben auch frustriert waren, wir abgewechselt von kurzen Momenten der Freude über minimale Fortschritte.
Ich hatte eher das Gefühl, dass der Aufenthalt dort zwar als irgendwie wichtig gesehen wurde, man aber andererseits auch heilfroh war, dass es vorbei war. Weil es vermutlich auch nur zur Erkenntnis geführt hat, so richtig helfen kann uns keiner.
Das eigentliche Problem dürfte wohl auch darin gelegen haben, dass ihr Kind so einen extrem seltenen Gendefekt hatte. Evtl erinnert ich es richtig, war das der einzige im Land bekannte Fall. Daraus resultiert natürlich auch alles, was sie nach der Geburt bzw Erstdiagnose so an Frust und Enttäuschungen in Richtung Behörden, Ärzten Therapeuten etc pp öffentlich äusserten. Kein Gesundheitssystem kann vollumfänglich perfekt funktionieren, wenn es sich um eine äußert seltenen Fall handelt. Selbst um zu der richtigen Diagnose zu gelangen, haben die Fachleute Monate gebraucht.logisch, dass es im folgenden eben auch noch keine Therapien, Hilfen , Spezialteams oder sogar extra Ärzte ( vertraut genau damit )gab.

So wie es eben auch andere extrem seltene Erkrankungen gibt. Erst durch so einen Fall, gelangt das ins öffentliche Bewusstsein. Und erst viele Jahre später kann es womöglich erst Spezial Zentren oder Kliniken usw geben, die nur auf genau diese Fälle zugeschnitten sind.
Die Eltern von Leon haben ab Tag eins der Diagnose womöglich erwartet, dass sofort und vor allem räumlich nah Menschen zu sitzen haben, die ihnen eine speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes all incl Paket an Hilfe zukommen lassen. Sie haben warscheinlich wenig oder selten mit Menschen (Eltern) Kontakt gehabt, die auch Kinder (aber mit komplett anderen, Krankheiten oder Behinderungen) hatten und die sich auch mühevoll einen Weg durch den Jungle der Erkenntnisse und Hilfsangebote kämpfen mussten. Denn eines ist mal klar, jede Art von zb chronischer Krankheit, Behinderung, egal was, bringt immer die Erkenntnis mit sich, dass man sich Informationen selbst beschaffen muss, dass man nicht erwarten darf, dass sofort ein Heer von Hilfe und Spezialisten ins Haus kommt und sofort die Lösung hat.
Sie ( das Ehepaar) hat zu viel erwartet, teilweise eingefordert und leider auch sehr viel öffentlich gemacht. Wer bitte macht Umfragen an seine Follower, wie sie den geschilderten Arzttermin bewerten. Das wurde getan. Der Termin wurde von den Eltern kritisiert, der Arzt wurde kritisiert und dann wurde die Frage an das Publikum gestellt, „ wie findet ihr das Verhalten des Mediziners“.
Das ist grotesk und wirklich undankbar. Und dann wird der Unmut über all das noch verfielfältugt. Als ob sie die einzigen Menschen, Eltern) im Land wären, die große Probleme rund um ihre besonderen Kinder haben.
Zumindest erscheint mir das so, beim lesen ihrer Chronologie mit Leon. Wenn alles geklappt hat wurde gelobt und gefreut und zb Wow geäußert. Aber sobald, ihre hohen Erwartungshaltungen enttäuscht wurden, kam herbe Kritik.
Evtl hatten sie niemanden, der sie zumindest mal etwas gedämpft hätte, was die Möglichkeiten und Chancen wirklich in der Realität sein könnten. Forschung ist etwas sehr langwieriges. Bis dahin hätte es weiter geheißen, die vielen Symptome anzugehen und maximal zu lindern. Und das vermutlich sehr aufwändig ( bzgl Zeit und Geduld u Kraft ) noch für sehr sehr lange Zeit. Das vermutlich konnten sie nicht akzeptieren.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

13.03.2023 um 23:00
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:Der Arzt wird gesehen haben, wie die Eltern eben auch frustriert waren, wir abgewechselt von kurzen Momenten der Freude über minimale Fortschritte.
Das ist nun eine Interpretation, die auf einer eigenen Interpretation des Geschriebenen aufbaut. Wenn man so will eine Möchte-Gerne-Interpretation.

Treffender argumentiert:
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Wir kennen nur die Seite der Geschichte, die uns der "Erkrankte" erzählt hat, der keinerlei Einsicht hat, dass sein Verhalten schädlich für sich und andere ist und der die Geschichte so erzählt, dass der Arzt ein arroganter Trottel ist. Sorry, aber der Arzt hat hier eine Diagnose gestellt, er hat erkannt, dass die Eltern sich in einer Konstellation verfangen haben, die pathologische Extreme angenommen hat und die somit nicht nur ungesund für die selbst, sondern v.a. auch für ihre Kinder ist.



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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

13.03.2023 um 23:35
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:Evtl hatten sie niemanden, der sie zumindest mal etwas gedämpft hätte, was die Möglichkeiten und Chancen wirklich in der Realität sein könnten. Forschung ist etwas sehr langwieriges. Bis dahin hätte es weiter geheißen, die vielen Symptome anzugehen und maximal zu lindern. Und das vermutlich sehr aufwändig ( bzgl Zeit und Geduld u Kraft ) noch für sehr sehr lange Zeit. Das vermutlich konnten sie nicht akzeptieren.
Ich denke, sie hatten durchaus Menschen, die versucht haben die zu dämpfen, einzubremsen, Hilfe anzubieten etc. Z.B. spricht das Marianne Hogl von RollOn in dem ORF-Beitrag an. Sie habe den Eltern mehrfach ins Gewissen geredet, dass sie externe Hilfe benötigen und annehmen sollen, sie sei dabei aber immer auf Ablehnung gestoßen. Der Hausarzt hat es offenbar ja auch getan und angesprochen und hat den Eltern dringend eine Therapie ans Herz gelegt. Der Arzt in der psychosomatischen Klinik hat es angesprochen und beide Ärzte haben auf der Seite des Vereins dafür nur Häme und öffentliche Kritik geerntet.

Ich bin auch sicher, dass der Forscher, dem aus Geldern des Vereins ein Forschungsprojekt finanziert wurde, von Anfang an offen gesagt hat, dass er nicht in der Lage sein wird, in absehbarer Zeit ein Therapie zu entwickeln, dass es vielmehr um Grundlagenforschung gehe. Die Mutter habe sich aber schon nach ca. 6 Monaten enthusiastisch gemeldet, um sich nach dem Stand es Projektes zu erkundigen und sei dann sehr enttäuscht gewesen, als er noch keinen "Durchbruch" zu vermelden hatte. Das berichtet er in dem Interview in dem ORF-Beitrag.

Und als großes Problem bei der ganzen Sache sehe ich dann, dass die Eltern all diese Hinweise, Diagnosen, Therapieempfehlungen und Prognosen, wie @calligraphie schreibt, einfach nicht akzeptieren wollten. Dann fast reflexartig ihre Empörung auf der Homepage des Vereins und den sozialen Medien kundtun, wo sie dann auf zahlreiche "Follower" treffen, die sie in ihrer Meinung bestätigen, zum "weiter so" ermutigen und zustimmen, dass die jeweils andere Seite, an der die Eltern in ihren Schilderungen kein gutes Haar lassen, im Unrecht sei, sich unmöglich benommen habe und man sich von denen nicht unterkriegen lassen soll.

Und paradoxerweise sind es dann gerade diese als Unterstützung gedachten ermunternden und bestätigenden Kommentare, die die Eltern immer mehr von denen wegdividiert haben, die eigentlich hätten helfen können, sollen und v.a. sogar wollten. Wenn man immer wieder darin bestätigt sieht, dass man es besser weiß als die Ärzte, die sich eh nicht mit Syngap auskennen, dass die Pflegekräfte nicht qualifiziert genug seien und die Behördengänge eine Zumutung sind, dann bleibt am Ende eben keiner mehr, dem man vertrauen kann, an den man Aufgaben abtreten kann und der einen entlasten könnte.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

13.03.2023 um 23:46
Sollte der Vater es gewesen sein:

Wann entscheidet man denn, dass man nur so seinem Leid ein Ende setzen kann? Was geht einem in den Sekunden vor der Tat durch den Kopf? Wenn man sein Kind mit dem Wissen, was gleich passieren wird, in den Buggy setzt, spaziert, das Kind dann rausholt, seinen Herzschlag spürt und das Kind in das Wasser wirft? Das Kind, bei deren Geburt man (höchstwahrscheinlich) anwesend war und man es 6 Jahre aufgezogen hat...

Wenn man selber Kinder hat die man größtenteils alleine aufzieht, kann man sich die Situation der dauernden Abhängigkeit hineinversetzen und ich stelle mir den Gedanken daran, dass sich an der Situation nie mehr etwas ändern wird, wirklich schrecklich vor. Bei gesunden Kindern erlebt man einen Meilenstein nach dem anderen, sie werden groß, genau das sind doch die Momente die man niemals wieder missen möchte. Aber in dem Fall bleibt das Kind immer ein unberechenbares "Kleinkind", dass so viele Ressourcen innerhalb der Familie verbraucht.

Aber mir geht dieser Fall nicht mehr aus dem Kopf, es beschäftigt mich, wie man diesen Schritt gehen kann, bevor man sich selber eingesteht: Ich kann nicht mehr... ich muss mir Hilfe suchen... ich ziehe mich zurück. Ist es möglich, dass keine psychische Krankeheit vorliegt und man trotzdem zu einem Mord an dem eigenen Kind in der Lage ist? Wenn es doch einen Plan B gibt?


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

13.03.2023 um 23:55
Zitat von Nana2345Nana2345 schrieb:Ist es möglich, dass man psychisch gesund ist, und trotzdem zu einem Mord an dem eigenen Kind in der Lage ist? Wenn es doch einen Plan B gibt?
Ich glaube, das ist nicht möglich und das ist gut so. Wenn es wirklich schlimm im Leben ist, muss man mal richtig weinen können, dann hat man die Grenze erkannt.
Wenn man über diese Grenze geht - was eigentlich gar nicht geht - dann denke ich, dass die Grenze des psychisch Gesunden überschritten wird. Das wäre dann aber schon ein enormer Schritt. Für mich nicht machbar.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

14.03.2023 um 01:13
@Nana2345

Es kommt leider immer wieder vor das Männer ihre eigenen Kinder töten. Gerade aus Gründen die Frauen/Mütter so gar nicht verstehen können. Wobei es wohl die meisten Männer auch nicht verstehen können.

Es gibt doch diese Fälle wo Männer nach einer Trennung aus Rache an der Frau das gemeinsame Kind umbringt. Von wegen wenn ich das Kind nicht haben darf, dann darf sie es auch nicht haben. Sie soll leiden ...

Also mit Logik kann man bei sowas eh nicht ran gehen. Jeder Mensch tickt auch anders. Und jeder Mensch reagiert in Ausnahmesituationen anders. Es ist einfach gesagt das man sowas niemals machen würde.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

14.03.2023 um 08:47
Zitat von Nana2345Nana2345 schrieb:Aber mir geht dieser Fall nicht mehr aus dem Kopf, es beschäftigt mich, wie man diesen Schritt gehen kann, bevor man sich selber eingesteht: Ich kann nicht mehr... ich muss mir Hilfe suchen... ich ziehe mich zurück. Ist es möglich, dass keine psychische Krankeheit vorliegt und man trotzdem zu einem Mord an dem eigenen Kind in der Lage ist? Wenn es doch einen Plan B gibt?
Natürlich ist es das. Warum soll für so etwas eine psychische Erkrankung vorliegen? Da sind leider auch schon aus ganz anderen Gründen Kinder ermordet worden. Hier wahrscheinlich: Eine stetig wachsende Überforderung, eine ständige innere Zerrissenheit, es allen recht machen zu müssen ohne Aussicht auf wirklichen Erfolg wie eine Heilung, kein Entrinnen aus der Tretmühle, ständiges Zurückstecken der eigenen Bedürfnisse....... Am Ende wird das Kind als ein Klotz oder Hemmschuh wahrgenommen. Und dann fasst so jemand einen Plan. Es KÖNNTE so gewesen sein. Ich denke, dass es Schlüsselmomente gegeben hat, die ihn letztendlich zu dieser Entscheidung bewogen haben. Und ich denke auch, dass er diesen Plan vielleicht erst wenige Monate vor der Tat so geplant hat. Vorher überwogen Zuversicht und die Denke, dass man die Krankheit gut therapieren kann oder ähnliches.
Natürlich würden die meistens nicht so handeln, aber es passiert.
Aber man muss auch bezüglich Strafmaß genau unterscheiden, ob jemand psychisch krank ist oder eben nicht. Und auch das wird genau überprüft.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

14.03.2023 um 08:51
@Bluenight1983
Ja, vieles erschließt sich den Leuten nicht und erscheint für einen selbst nicht logisch. Aber man sollte versuchen, sich in einen Täter hineinzuversetzen, um die Gründe dafür zu verstehen, auch wenn man für sich ganz andere Entscheidungen treffen würde. Nichts ist unmöglich. Doch um an einen Mord zu glauben, muss man erst mal Gründe suchen, die eine solche Tat "rechtfertigen" könnten aus welchem Motiv auch immer. Und in diesem Fall gibt es leider viele Gründe, die dafür sprechen.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

14.03.2023 um 09:08
Da hier jetzt so ausführlich die Beziehung der Familie zu den behandelnden Ärzten diskutiert wurde, kam ich auf den Gedanken, dass die EB genau diese Ärzte vielleicht befragt haben. Eine Familie, bzw. ein Vater, der sein eigenes Fehlverhalten im Bezug auf Leon nicht einsieht, egoistische und suboptimale Entscheidungen bezüglich des eingeschränkten Kindes trifft (das mit der Harnwegsinfektion ist schon harter Tobak). Nun ja. Es scheint ja gewisse Auffälligkeiten beim TV zu geben, sonst wäre er vielleicht gar nicht in U-Haft.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

14.03.2023 um 09:25
Zitat von blacklady2309blacklady2309 schrieb:Sie wollten dort Hilfe für Ihren Sohn und nicht sich beurteilen lassen, ob sie überfürsorglich sind oder nicht und auch keine Therapie für sich vorgeschrieben bekommen.
Vielleicht hat aber das Fachpersonal erkannt, dass die Eltern Teil des Problems akuter Anfälle des Kindes sind oder sein könnten, beispielsweise bei permanenter Berührung, obwohl der Junge vielleicht lieber nicht berührt (beruhigt, liebkost, umarmt) werden wollte und daher schneller ausflippte.

Als Fachleute nicht auf diese Möglichkeit hinzuweisen wäre meiner Meinung nach Unterlassung gewesen.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

14.03.2023 um 09:41
Jetzt mal ganz ehrlich, da gibt es eine Familie mit einem besonderen Kind, welches einen sehr seltenen gendefekt hat und zu allem Überfluss auch noch 46 mutationen auf diesem gendefekt. Diese Krankheit ist kaum bekannt und noch weniger erforscht, selbst Wissenschaftler und Ärzte wissen kaum etwas darüber.
ABER einige hier massen sich an zu urteilen, wie die Familie damit umzugehen hatte und ob sie überfürsorglich waren oder nicht.

Wenn ihr nicht selber in der Situation drin seid, könnt ihr garnichts beurteilen und auch Ärzte erleben nur verfälscht Momentaufnahmen, denn Kinder egal ob gesund oder krank verhalten sich in gewohnter Umgebung anders als in der "fremde".
Wer hat sich bei einem Kita- oder Schulgespräch noch nie gefragt "reden wir wirklich über mein kind"
Oder hat noch nie erlebt, daß Kinder in der Öffentlichkeit anders auf Dinge reagieren als zu Hause.
Daher können die Ärzte auch nur von Situationen vor Ort ausgehen und nichts über die alltagssituation sagen.

Und mal davon ab, kommt es oft genug dazu, das Ärzte Dinge nicht erkennen, selbst bei bekannten krankheiten.
Sie sind halt auch nicht unfehlbar, daher darf man diagnosen auch hinterfragen.

Was das Schlafmittel angeht, sorry aber der junge bekam Medikamente, gegen Epilepsie und wahrscheinlich noch anderes und wir wissen nicht warum er bis zu 20 mal pro Nacht wach wurde. Wenn er zumbeispiel unruhig schlief und sich dabei in Decke oder Kissen einwickeln, könnte er durch luftnot wach werden und sich befreien, in so einem Fall, wo Gefahr besteht, würde ich meinem Kind auch kein Schlafmittel geben und auch zu anderen neben-/Wechselwirkungen der Medikamente wissen wir nicht.
Und mal davon abgesehen, vielleicht wollten die Eltern ihr Kind auch nicht einfach nur ruhigstellen und haben es so empfunden.

Also hört auf den Eltern hier Dinge zu unterstellen von denen ihr null ahnung habt, nur weil ihr der meinung seid, gewisse dinge in, von den eltern geposteten, Beiträgen rein zu interpretieren. Diese Beiträge waren vielleicht überspitzt und nur eine Möglichkeit sich mal "auszukotzen" und Luft zu machen.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

14.03.2023 um 09:47
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb:Vielleicht hat aber das Fachpersonal erkannt, dass die Eltern Teil des Problems akuter Anfälle des Kindes sind oder sein könnten, beispielsweise bei permanenter Berührung, obwohl der Junge vielleicht lieber nicht berührt (beruhigt, liebkost, umarmt) werden wollte und daher schneller ausflippte.

Als Fachleute nicht auf diese Möglichkeit hinzuweisen wäre meiner Meinung nach Unterlassung gewesen.
Das streite ich auch nicht ab, ich schrieb ja schon, das es eine Sache ist, wie man es rüber bringt im Gespräch.
Uns vielleicht war diese raufregung darüber auch nicht mal auf diese Fürsorge bezogen, sondern die Eltern überfordert und sauer, weil sie bei allem was eh schon Kräfte- und Nervenzehrend war, nicht auch noch die Kraft und Nerven für eine eigene Therapie hatten und deshalb über diese Aussage sauer waren.
Wir waren halt alle nicht dabei und können es nicht auf Grund eine posts bewerten.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

14.03.2023 um 09:49
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb:Vielleicht hat aber das Fachpersonal erkannt, dass die Eltern Teil des Problems akuter Anfälle des Kindes sind oder sein könnten, beispielsweise bei permanenter Berührung, obwohl der Junge vielleicht lieber nicht berührt (beruhigt, liebkost, umarmt) werden wollte und daher schneller ausflippte.
Da kannst du recht haben Ich hab auch schon gedacht, wie sich das alles verträgt. Der Kleine war ja auch bei Hinz und Kunz, auf dem Arm , fotografiert worden. Viele, viele Aktivitäten, den Fotos nach, das tut ja einem gesunden Kind schon nicht unbedingt gut.
Zitat von blacklady2309blacklady2309 schrieb:ABER einige hier massen sich an zu urteilen, wie die Familie damit umzugehen hatte und ob sie überfürsorglich waren oder nicht.
Wie kommst du auf den Ast? Hier wird die Aussage des Arztes diskutiert, der das Kind und die Familie KANNTE.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

14.03.2023 um 09:54
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Wie kommst du auf den Ast? Hier wird die Aussage des Arztes diskutiert, der das Kind und die Familie KANNTE.
Weil hier die Aussage von Arzt nicht wirklich bekannt ist. Sondern von einem Post der Eltern, die Beschwerde über die Aussage sie sollen eine Therapie machen betreffend, ausgegangen wird.
Und aus dieser ist ebend gerade nicht ersichtlich, was und wie der Arzt es gesagt hat und auch nicht, warum die Eltern sich darüber beschweren.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

14.03.2023 um 10:07
@Bundesferkel
Die Mutter hat einmal auf ihrer Seite ein Video eingestellt. Folgende Szene : der Junge im Auto hinten im Kindersitz warm verpackt, sehr sehr unruhig und wirklich nicht zu beruhigen. Draußen Winter. Die Mutter erklärt dem Kind permanent, dass man zu Papa fährt. Der Junge beißt permanent in den Fell Rand seiner Kapuze, sichtlich erregt und kaum noch zu beruhigen. Die Mutter macht das Video während sie immer wieder versucht dem Jungen einen Nuckel zu geben. Den er ablehnt.
Es ist wirklich sehr schwer solchen bedrückenden Szenen zuzuschauen.
Ich will nicht sagen, dass sie in genau solchen Momenten zu eifrig war, aber vielleicht haben die Ärzte genau solche Szenen wahrgenommen, während des Aufenthalts in der Klinik.
Und genau deswegen, haben sie evtl den gut gemeinten Rat zu einer Therapie gegeben.
Ich erinnere mich, dass mir mal eine Kundin ( ihres Zeichens Schwester auf einer Kinderstation) nachdem ich sie fragte, wie man ein Kind am besten beruhigt bei Reizüberflutung. Sie gab mir den Rat, unsere Reaktionen und unser Verhalten zu ändern.
Und nochmal, ich zb bin immer sehr dankbar, wenn mir jemand ( selbst jemand fachfremdes) einen guten Rat mit auf den Weg gibt. Jemand, der ganz sicher nicht die Absicht hat, meine Kompetenz in Frage zu stellen oder mir gar Vorschriften macht.
Warscheinlich bedarf es dafür Vertrauen, dass man von den Erfahrungen anderer durchaus profitieren kann. Mann muss nur offen dafür sein und nicht jeden Ratschlag als Bevormundung sehen.


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Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

14.03.2023 um 10:18
@calligraphie
Sehe ich auch so. Ich hab das Video jetzt nicht gesehen, aber ich könnte mir vorstellen, dass der Junge so angespannt war, weil er im Auto unterwegs war und dachte, man fährt wieder in ein Krankenhaus. Sie versuchte ihn zu beruhigen, in dem sie ihm gebetsmühlenartig erklärte, dass es zum Papa geht und eben nicht dahin. Könntest du das Video mal einstellen oder sagen, wo man es finden kann? Sicherlich gibt es einen Text dazu.

@blacklady2309
Das mit den 46 Mutationen habe ich geschrieben, bezog sich aber nicht auf Leon, sondern auf Syngap allgemein und wie unterschiedlich die Krankheit ausfallen kann - je nach Mutation. Da darf und sollte man erst ml niemandem die Hoffnung nehmen, dass sich einiges im Laufe der Jahre bessern kann. Aber bei Leon kam eben viel zusammen, wie die typischen Schlafstörungen, die epileptischen Anfälle, die Aggressionen..... Das ist bei Syngap-Kindern unterschiedlich ausgeprägt.

Vielleicht ist es too much, über das Verhalten der Eltern in Bezug auf Ratschläge von Ärzten etc. zu diskutieren. Letztendlich verliert sich das eigentliche Problem darin bzw. sollte man dann wieder zurückkommen auf das Wesentliche: gab es letztendlich auch aus all diesen Erlebnissen einen Grund für einen Elternteil, sich des Kindes zu entledigen? Ich sehe darin nur eine weitere Komponente, dass der TV dem Druck von allen Seiten nicht mehr gewachsen war.


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