Leon (6) in Tiroler Ache ertrunken

kobrili schrieb:Das hätte man im KH ja auch feststellen können👍

Ganz genau. Sobald der Vater unter Verdacht geriet, konnten die Ermittler die Ärzte von der Schweigepflicht entbinden. Das heißt noch lange nicht, dass diese Info zur jetzigen Zeit an die Medien geraten muss. Es handelt sich ohnehin nur um eine Vermutung.

Tritonus schrieb:Wenn er vorhatte, seinen Sohn umzubringen, gäbe es doch x Szenarien, warum dann diese unglaubwürdige Story?

Welche glaubwürdigeren Szenarien wären das denn?

Ich persönlich finde die Sache mit der Wohnung interessant. Klingt nach ein bisschen Auszeit voneinander (was gut verständlich ist!), denn an den 15 km wird es wohl eher nicht gelegen haben. Generell stelle ich mir nämlich diese zwei Wohnungen mit einem beeinträchtigtem Kind eher schwierig vor - man braucht ja dann vieles doppelt, was mit gesunden Kindern schon umständlich ist.

Allerdings kann ich mir so auch das "Belastungsszenario" noch besser vorstellen. Alleine mit einem schwierigen Kind, dass nicht schläft...da ist man schnell am Ende.
Und, naja, ich könnte mir vorstellen, dass es nicht viel brauchte, um Leon - sagen wir mal: in den Fluss fallen zu lassen. Auf der Fb-Seite gibt es einige Videos, die zeigen, dass Leon ziemlich schnell war und auf Dinge einfach zurannte. Ich denke es würde reichen, ihm zu "erlauben" zum Wasser zu gehen...

Fyra schrieb:Ich persönlich finde die Sache mit der Wohnung interessant. Klingt nach ein bisschen Auszeit voneinander (was gut verständlich ist!), denn an den 15 km wird es wohl eher nicht gelegen haben. Generell stelle ich mir nämlich diese zwei Wohnungen mit einem beeinträchtigtem Kind eher schwierig vor - man braucht ja dann vieles doppelt, was mit gesunden Kindern schon umständlich ist.

Ganz genau - ich habe vorhin ein wenig zur Situation der Familie gestöbert..meine Herren, da wird ja auf vielen Hochzeiten getanzt. Die Hütte ist auch woanders. Da frage ich mich echt wie man das alles unter einen Hut bringt mit seinen ganzen Gewerben und 2 kleinen noch sehr pflegebedürftigen Kindern und alles nicht ganz nah beieinander plus dann noch eine zusätzliche Wohnung?!

Srensen schrieb:Welche glaubwürdigeren Szenarien wären das denn?

"Ich wollte mich einen Moment auf die Parkbank setzen und bin wieder Erwarten vor Erschöpfung eingeschlafen. Als ich aufwachte, war Leon weg."

Da gibt es ja nun wirklich viele Möglichkeiten, die glaubwürdiger sind. Es zieht sich durch so viele Kriminalfälle, auch hier in Allmystery: es gibt den großen Unbekannten fast nie. In dem beschaulichen Dorf in Tirol schon zweimal nicht.

Srensen schrieb:konnten die Ermittler die Ärzte von der Schweigepflicht entbinden

Die Ermittler können nicht von der Schweigepflicht entbinden, dazu ist nur der Patient selbst berechtigt.

@Watt
Oder ein Richter.

veicor schrieb:"Ich wollte mich einen Moment auf die Parkbank setzen und bin wieder Erwarten vor Erschöpfung eingeschlafen. Als ich aufwachte, war Leon weg."

Das würde ihn ja schlecht dastehen lassen…..

Was ist wenn der Pat dazu nicht in der Lage ist und es keine Angehörigen gibt?

Darf die Polizei dann nicht auch ohne Schweigepflichtsentbindung Infos erhalten?

Außerdem wird man ggf doch auch rechtsmedizinisch untersucht.

@veicor

Grundsätzlich folgt aus der strafrechtlich fixierten ärztlichen Schweigepflicht (§ 203 StGB) ein Zeugnisverweigerungsrecht für Ärzte sowie deren Berufshelfer (§ 53 Abs. 1 Nr. und § 53 a StPO) gegenüber den Ermittlungsbehörden und vor Gericht.

Jedoch dürfen Ärzte darüber hinaus auch gegenüber der Polizei, Staatsanwaltschaft oder den Gerichten keinerlei Auskünfte über Patienten erteilen.

Quelle: Deutsches Ärzteblatt

veicor schrieb:Ich wollte mich einen Moment auf die Parkbank setzen und bin wieder Erwarten vor Erschöpfung eingeschlafen. Als ich aufwachte, war Leon weg."

Ich denke dass Szenario kommt in diesem Fall überhaupt nicht in Frage. Wie hätte er das seiner Frau erklären sollen?
Damit wäre die Beziehung am Ende gewesen. Er hatte die Aufsichtspflicht über das Kind und hätte das Kind in jedem Moment im Auge haben müssen.
Welche Mutter verzeiht denn sowas?

veicor schrieb:Da gibt es ja nun wirklich viele Möglichkeiten, die glaubwürdiger sind.

Ja es wurde ja gerade gefragt, welche Möglichkeiten zum Beispiel. Da kommt aber nichts. Also so viele Möglichkeiten gibt es nun auch wieder nicht. Mir fallen eigentlich spontan auch keine wirklich glaubhaften Szenarien ein.

Suppengespenst schrieb:Was ist wenn der Pat dazu nicht in der Lage ist und es keine Angehörigen gibt?

Dann wird eine gesetzliche Betreuung bestellt. Das muss richterlich genehmigt werden.

Tatsächlich wird die Schweigepflicht nur dann außer Kraft gesetzt, wenn Ärzte davon Kenntnis erlangen, dass eine schwere Straftat geplant ist oder der Zustand des Patienten anderweitig eine Gefahr für Leib und Leben darstellt (weil er bspw. plant betrunken mit dem Auto nach Hause zu fahren)*. Bei bereits vollendeten Straftaten gilt die Schweigepflicht. Das war mir neu.

*§ 138 StGB - Nichtanzeige geplanter Straftaten und
§ 139 StGB - Straflosigkeit der Nichtanzeige geplanter Straftaten

Quelle:

https://www.anwalt.de/rechtstipps/wann-darf-der-arzt-die-schweigepflicht-verletzen-und-petzen_132146.html

Srensen schrieb:Sobald der Vater unter Verdacht geriet, konnten die Ermittler die Ärzte von der Schweigepflicht entbinden.

Genau genommen, werden die den Vater gebeten haben, die Ärzte von der Schweigepflicht zu entbinden. Da der Vater mit dieser Geschichte um die Ecke gekommen ist und sich als Opfer dargestellt hat, wird er dem natürlich zugestimmt haben.
Alles andere würde ihnen ja in ein verdächtiges Licht rücken.

@kobrili
Das wäre wirklich das dümmste was der TV jetzt noch machen könnte, irgendwelche alternativen Geschichten zu erzählen. Habe auf der Parkbank gesessen, war mal kurz austreten, habe im net gesurft , nur mal kurz telefoniert. Bloß nicht. Er muss jetzt bei seiner Variante „ fremder Flasche, Bewusstlosigkeit, wo ist mein Sohn „ bleiben!
( die Frage konnte er selbst vermutlich zu dem Zeitpunkt am allerbesten beantworten)
Und wenn er gefragt wird , was ist mit der Flasche im Wagen? Die muss mir jemand reingelegt haben um sie dann wieder rauszunehmen und mir von hinten an den Kopf zu hauen. Also der Täter, der Fremde war derjenige, der das alles bereits so konspirativ geplant hat. Falls mal zufällig morgens um vier ein Vater mit buggy und Kind im Park spazieren geht, dann will ich ihm eine pink Hugo über den Kopf ziehen, nur so. Ich habe zwar nichts davon, weil ich dann abhaue, aber der Vater hat dann wenigstens einen Schuldigen.

Also wenn ich vergewaltigt wurde und mir noch weitere schwere Verletzungen wie im Kopfbereich zugefügt wurden ( oder ein seel. enormes Trauma habe) und so nicht in der Lage bin mich zu äußern,dann wird das richterlich angeordnet?
Und vorher darf man keine Spuren an mir sichern,die zur Ermittlung beitragen?

Im „Merkur“ ist jetzt ein Update* zum Fall erschienen, mit einigen neuen Infos:

Es heißt, dass die Ehefrau trotz des Mordvorwurfs zu ihrem Mann hält. Hubert Stanglechner, der Anwalt des Vaters, sagte dazu, der Vater habe „den Rückhalt von seiner Ehefrau und seiner ganzen Familie, aber er ist abgeschnitten von dieser persönlichen Unterstützung“. Er wäre gern zu Frau und Tochter nach Hause zurückgekehrt, das werde ihm jedoch vom Richter verweigert.

Die Befürchtung des Richters sei, dass der Vater Zeugen beeinflusse. Damit sind offenbar vor allem Leons Betreuer gemeint. Diese Befürchtung bezeichnete der Anwalt als „absurd“, es sei „einfach abwegig, so etwas anzunehmen“. Mit einem Versuch des Vaters zur Zeugenbeeinflussung wäre „seine Glaubwürdigkeit völlig ruiniert“.

Ähnlich abwehrend äußerte sich der Anwalt zu dem Argument des Richters, der Vater könne noch einmal eine ähnliche Tat begehen: „Dafür gibt es überhaupt keinen Anhaltspunkt.“

* https://www.merkur.de/welt/polizei-anwalt-oesterreich-wende-toter-leon-kitzbueheler-ache-vater-tatverdacht-92116503.html

Demnach stehen also die Ehefrau und die übrige Familie weiter hinter dem Vater.

Neu ist (für mich) auch die Information, dass Leon sogar mehrere Betreuer hatte. Allerdings könnte es sein, dass er ggf. auch nur stunden- oder tageweise betreut wurde. Die Befürchtung des Richters, der Vater könnte die Betreuer in seinem Sinn beeinflussen, finde ich allerdings nachvollziehbar. Mit den Betreuern hat der Vater sicher unmittelbaren Kontakt, er ist sogar ihr Arbeitgeber. Das ist natürlich etwas anderes als bei fremden Zeugen, z.B. dem Passanten, der den Vater damals auf der Redford-Promenade fand.

rattich schrieb:Neu ist (für mich) auch die Information, dass Leon sogar mehrere Betreuer hatte.

Danke fürs Teilen dieses Artikels @rattich

Ich bin ganz erstaunt, dass es sogar Hilfe von außerhalb gab. Interessant wäre zu wissen, wie umfangreich diese tatsächlich war. Es soll auf jeden Fall mehrere Betreuer gegeben haben.

rattich schrieb:Es heißt, dass die Ehefrau trotz des Mordvorwurfs zu ihrem Mann hält.

Was bleibt ihr auch anderes übrig?

Suppengespenst schrieb:Und vorher darf man keine Spuren an mir sichern,die zur Ermittlung beitragen?

Doch, natürlich werden dann Spuren gesichert, so schnell wie möglich.
Darum ging es hier doch aber nicht.
Die Frage war, ob der TV möglicherweise alkoholisiert war. Und ob diese Informationen von den Ärzt:innen einfach so an die Ermittlungsbehörden weitergegeben werden dürfen.

rattich schrieb:Mit den Betreuern hat der Vater sicher unmittelbaren Kontakt, er ist sogar ihr Arbeitgeber.

Wo steht das, dass er ihr Arbeitgeber ist?