Hanna W. tot aus der Prien geborgen

cododerdritte schrieb:Es ist doch ziemlich unerheblich, welche Hose Du beim Joggen trägst oder getragen hat. Genauso wie die Frage, ob die Mehrheit der Männer in dünnen Synthetik-Jogginghosen oder Trekkinghosen laufen gehen.

Es wurde hier behauptet, dass niemand jemals mit Trekkinghose laufen würde, dem habe ich widersprochen.

Andante schrieb:Ich frage mich, ob der Angeklagte das so gewollt hat: Dass jetzt ganz Deutschland über seinen Pornokonsum, über sein vorhandenes bzw. genau genommen nicht vorhandenes Sexualleben Bescheid weiß, über seinen Alkoholkonsum, über ihn betreffende gutachterlich festgestellte Persönlichkeitsmerkmale und weitere höchstpersönliche Dinge.

Wie hätte er das denn verhindern können? Und jetzt komm bitte nicht damit, dass er einfach hätte gestehen sollen.

Noch zu den Kosten: Dazu gehören auch die Kosten der Nebenkläger, also die Anwaltskosten von Hannas Eltern. Ein rechtskräftig verurteilter Erwachsener muss auch diese Kosten tragen.

Im JGG kann das Gericht (Ermessensentscheidung) davon absehen, dem Angeklagten diese Kosten aufzuerlegen. Ist das hier so im Urteilstenor verkündet worden?

Wenn ja, hätten Hannas Eltern hiergegen ein Beschwerderecht. In dem unten verlinkten Fall wurde so einer Beschwerde des Nebenklägers stattgegeben. Das OLG meinte in diesem Fall, dass die Entscheidung der Vorinstanz, dem Angeklagten nicht die Nebenklägerkosten aufzuerlegen, eine Ermessenentscheidung ist, das LG - Jugendstrafkammer - aber hier sein Ermessen unzureichend ausgeübt habe.

Maßstab der Ermessensentscheidung sei einerseits eine wirtschaftliche Gefährdung des Verurteilten zu vermeiden, andererseits ihm durch die Auferlegung von Kosten zu zeigen, dass er für die Folgen seines Tuns unter Berücksichtigung des Erziehungsgedankens einzustehen hat. Dabei komme bei einem Heranwachsenden die Auferlegung von Kosten und Auslagen eher in Betracht als bei einem Jugendlichen. Weiter könne auch die Verwerflichkeit des Verhaltens gegenüber dem Nebenkläger wie auch die Frage, ob die Nebenklage gerechtfertigt erscheint, berücksichtigt werden. Auch die Gesamtbelastung, die die Kosten- und Auslagenentscheidung bewirkt, sei abwägungsrelevant.

https://openjur.de/u/2151651.html

Andante schrieb:ob die Vorsitzende, als sie den Tenor des Urteils verkündet hat, nur gesagt hat, dass der Angeklagte die Kosten des Verfahrens trägt.

Lt Presse hat sie das verkündet
Ich hatte das gestern gelesen, erinnere mich aber nicht mehr genau in welchem Beitrag.
Vermutlich steht das entweder bei Ippen Media oder in der Abendzeitung.

Im Bericht der Abendzeitung ist dargelegt, dass der Angeklagte die Kosten für s Verfahren und die Nebenklage übernehmen muss. Ist die Formulierung nicht etwas eigenartig?

[

Der Angeklagte muss die Kosten tragen für das Verfahren und die Nebenklage.

Quelle: /quote]

Tiergarten schrieb:Quelle:

https://www.abendzeitung-muenchen.de/bayern/erhoehtes-polizeiaufgebot-beim-hanna-prozess-amokwarnung-heute-bei-urteilsverkuendung-art-966990

XluX schrieb:Es wurde hier behauptet, dass niemand jemals mit Trekkinghose laufen würde, dem habe ich widersprochen.

Falsch!
Ich habe geschrieben, dass ich noch nie jemanden in einer solchen Hose habe joggen sehen.

ringelnatz schrieb:Damit joggen habe ich aber noch nie jemanden gesehen!

Frau Rick fragt sich wie kommt der Ring von Hanna in den Bach - das könne nur, ihrer Meinung nach, davon gekommen sein, dass sich Hanna noch die Jacke ausgezogen hätte. Der Hydromechaniker hätte gesagt, der Ring kann von dem Gewässer nicht ausgezogen werden.
Er war aber im Wasser. Ob der Täter ihr den Ring ausgezogen und dann ins Wasser geworfen hätte ? Solche Dinge wären einfach außen vor gelassen worden, wären einfach weg gelassen worden weil sie nicht zu erklären gewesen wären mit einer Tat.

Genauso wie die Extra-Runde, wer würde denn 7 km joggen, nach Hause laufen und dann noch mal los laufen ohne irgend einen Grund dazu zu haben - Niemand. Das wäre lebensfremd und wurde einfach weg gelassen.

Quelle : https://www.merkur.de/bayern/hanna-mordprozess-aschau-im-chiemgau-die-wichtigsten-reaktionen-zwischen-ganz-klar-falsch-und-gut-und-richtig-92905016.html (Archiv-Version vom 21.03.2024)

das dort verlinkte Video, zu finden etwas weiter unten und es dauert etwas bis es startet.

Tiergarten schrieb:Im Bericht der Abendzeitung ist dargelegt, dass der Angeklagte die Kosten für s Verfahren und die Nebenklage übernehmen muss. Ist die Formulierung nicht etwas eigenartig?

Das ist wohl die „Übersetzung“ der Abendzeitung für das, was verkündet wurde, bzw. das, was der Journalist verstanden hat.

Das, was verkündet wurde, wird vermutlich wörtlich gelautet haben „Der Angeklagte trägt die Kosten des Verfahrens und die notwendigen Auslagen der Nebenkläger“. Dass das der gebräuchliche Wortlaut einer Kostenentscheidung in einem Urteilstenor bei Verurteilung ist, sieht man beispielhaft im Fall Ursula Herrmann (Urteil im dortigen Wiki), wo auch Nebenkläger beteiligt waren, nämlich die Eltern des Opfers.

XluX schrieb:Wie hätte er das denn verhindern können? Und jetzt komm bitte nicht damit, dass er einfach hätte gestehen sollen.

Lass stecken. Ich bin an keiner Stelle damit gekommen, dass „er einfach hätte gestehen sollen“. Und natürlich war er es nicht er selber, der sich und seinen Porno- und Alkohholkonsum etc. zum Gegenstand eines ausufernden medialen Interesses gemacht hat. Es war auch nicht er, der via Medien eine Skandalisierung sowohl von Ermittlern wie von Gericht wie auch von Gutachtern versucht hat.

musikengel schrieb:Genauso wie die Extra-Runde, wer würde denn 7 km joggen, nach Hause laufen und dann noch mal los laufen ohne irgend einen Grund dazu zu haben - Niemand. Das wäre lebensfremd und wurde einfach weg gelassen.

Er war ja auch nicht zwischendurch zu Hause, er ist vorher wieder abgebogen zur Kampenwandstraße, die er selbst als gelaufene Strecke bei der Vernehmung angegeben hat. So wurde es nachgestellt und im Prozess gezeigt:

Von dem Parkplatz aus lief der Beamte weiter in die Schloßbergstraße und dann Richtung Wohnhaus des Angeklagten. Auf dem Weg dorthin lief der Beamte an einer Kreuzung des Burgwegs weiter Richtung Hohenaschau und zur Einmündung des Burgwegs in die Kampenwandstraße. Bis zu diesem Punkt, wo sich auch das Hotel Hohenaschau befindet

https://www.ippen.media/netzwerk/lokales/bayern/hanna-prozess-konnten-die-suchhunde-faehrten-blut-oder-tatort-aufspueren-92788627.html

Hat Frau Rick das nicht mitbekommen?

XluX schrieb:Und jetzt komm bitte nicht damit, dass er einfach hätte gestehen sollen.

Was spricht eigentlich dagegen, wenn ein Täter gesteht? In diesem Fall hätte es den Ablauf für alle Beteiligten besser gemacht, den Verurteilten eingeschlossen.
Wäre er unschuldig, wovon ich nicht ausgehe, hätte er reden und all die Missverständnisse, mit denen er sich reingeritten hat, gelegentlich mal aufklären sollen, auch das wäre besser gewesen. Schweigen war in diesem Fall die unvorteilhafteste Variante.

Palio schrieb:Hat Frau Rick das nicht mitbekommen?

Spätestens wenn der BGH die Sache an eine andere Jugendstrafkammer zurückverweist, wird sie dann wohl in die Sache vollständig eingearbeitet sein….

Andante schrieb:Und natürlich war er es nicht er selber, der sich und seinen Porno- und Alkohholkonsum etc. zum Gegenstand eines ausufernden medialen Interesses gemacht hat.

Dafür braucht's auch keine Frau Rick, die war ja damals ganz frisch dabei. Da reichen schon ein paar Klatschblätter und schon hast Du Dein ausuferndes Medieninteresse.

Palio schrieb:Wäre er unschuldig, wovon ich nicht ausgehe, hätte er reden und all die Missverständnisse, mit denen er sich reingeritten hat, gelegentlich mal aufklären sollen, auch das wäre besser gewesen.

Stimmt, so einfach wäre es gewesen. Hätte er geredet, säße er heute nicht dort, wo er jetzt sitzt. *i*
Die Missverständnisse wurden aus meiner Sicht alle im Verfahren aufgeklärt, nur sieht das jeder anders. Es gab außerdem diverse Unstimmigkeiten und logische Fehler, die man eigentlich nicht einfach ignorieren kann.
Du warst übrigens bis vor kurzem noch der Meinung, dass ohne die Tatortzeugin die Indizien nicht ausreichen.

XluX schrieb:Dafür braucht's auch keine Frau Rick, die war ja damals ganz frisch dabei. Da reichen schon ein paar Klatschblätter und schon hast Du Dein ausuferndes Medieninteresse.

Klar, erfahrungsgemäß ist das Medieninteresse zu Anfang eines Prozesses immer groß, dann verkrümeln sich die Journalisten aber schnell, um dann erst wieder bei der Urteilsverkündung dabeizusein.

Hier wurde aber ganz bewusst das mediale Interesse während des Prozesses hochgehalten, wie gesagt gerne durch allerhand Vorwürfe an Ermittler, Richter, Sachverständig, auch mal durch Weitergabe von Aktenbestandteilen an die Bild-Zeitung.

Ich erlaube mir weiterhin, zu bezweifeln, dass das alles im Sinne und zum Nutzen des Angeklagten war.

Palio schrieb:Hat Frau Rick das nicht mitbekommen?

ich zweifele gerade auch an mir. Der Ring von Hanna wurde doch nicht IM Wasser gefunden sondern auf dem Parkplatz...
außerdem hatten wir doch auch das Thema hier, dass dieser Ring so ein Ring sein könnte, der nur praktisch so "aufgesteckt" wird - also nicht fest am Finger sitzt...

musikengel schrieb:Genauso wie die Extra-Runde, wer würde denn 7 km joggen, nach Hause laufen und dann noch mal los laufen ohne irgend einen Grund dazu zu haben - Niemand. Das wäre lebensfremd und wurde einfach weg gelassen.

Ganz einfach: jemand der hofft, in der Kampenwandstrasse zufällig seinem alten Kumpel von den Pfadfindern über den Weg zu laufen und dem das bei der ersten Runde nicht gelungen ist.

Palio schrieb:Hat Frau Rick das nicht mitbekommen?

Schon. Sie hätte da ja auch fragen können, wieso der Beamte noch eine Extrarunde dranhängt. Aber die einzige Frage die sie da hatte, war, wieso er am Chalet gestartet ist.

Andante schrieb:Hier wurde aber ganz bewusst das mediale Interesse während des Prozesses hochgehalten, wie gesagt gerne durch allerhand Vorwürfe an Ermittler, Richter, Sachverständig, auch mal durch Weitergabe von Aktenbestandteilen an die Bild-Zeitung.

Ausserdem durch den Besuch von prominenten Opfern der bayrischen Justiz und befreundeten Anwälten, die auf Anträge zur Wiederaufnahme von Verfahren spezialisiert sind.

musikengel schrieb:außerdem hatten wir doch auch das Thema hier, dass dieser Ring so ein Ring sein könnte, der nur praktisch so "aufgesteckt" wird - also nicht fest am Finger sitzt...

Ja, das erinnere ich auch so.
Aber da der Gutachter gesagt haben soll, dass der Ring nicht im Wasser abgestreift werden konnte, trifft das vielleicht nicht zu.
Ein Ring, der nicht festsitzt, sondern an einer Seite eine dehnbare Öffnung hat, dürfte wohl relativ leicht auch an Gestrüpp hängen bleiben und dann im Wasser abgestreift werden.

Andante schrieb:Hier wurde aber ganz bewusst das mediale Interesse während des Prozesses hochgehalten, wie gesagt gerne durch allerhand Vorwürfe an Ermittler, Richter, Sachverständig, auch mal durch Weitergabe von Aktenbestandteilen an die Bild-Zeitung.

Gut, bewusst hochgehalten würde ich es nicht nennen. Vor dem Befangenheits-Thema war sie meiner Meinung nach in weniger Interviews zu sehen als der StA. Die Sache mit der BILD muss dann eine Verzweiflungstat gewesen sein (wenn es stimmt, wie es dargestellt wurde). Letztendlich war ja ab da klar, dass ST höchstwahrscheinlich schuldig gesprochen wird, und auch in den (meisten) Medien war er schon lange vorverurteilt. Ob ihm das dann noch geschadet hat, ist fraglich.

XluX schrieb:Gut, bewusst hochgehalten würde ich es nicht nennen. Vor dem Befangenheits-Thema war sie meiner Meinung nach in weniger Interviews zu sehen als der StA.

Könntest Du bitte mal verlinken, wo ich die Interviews mit Herrn Fiedler finden kann? Ich erinnere mich am kein einziges mit ihm.

fischersfritzi schrieb:Lt Presse hat sie das verkündet
Ich hatte das gestern gelesen, erinnere mich aber nicht mehr genau in welchem Beitrag.
Vermutlich steht das entweder bei Ippen Media oder in der Abendzeitung.

Muss eine Fehlmeldung sein. In Beträgen wird das sowieso nicht gemacht. Aber das Gericht hat die Begründung der Kostenfrage gar nicht erläutert.

Also der Tenor war wie bei einem erwachsenen. Also denke ich vollständig.

XluX schrieb:Stimmt, so einfach wäre es gewesen. Hätte er geredet, säße er heute nicht dort, wo er jetzt sitzt.

Wenn er wirklich alles aufklären könnte, wovon ich nicht ausgehe, dann müsste sich das Gericht damit befassen. Wenn er erklären könnte, warum er angab, schon am 03.10 Bescheid gewusst zu haben bzw. woher er diese Information (als Unschuldiger) wirklich hatte, dann würde das ebenso helfen wie die konkrete Joggingroute, wie die Erklärung für widersprüchliche Angaben, wie eine Angabe, was an der Aussage von Verena, von Lea und von Adrian M. dran ist.

Ich denke aber, er schweigt, weil er nichts entgegen kann und will. Er würde sich nur noch mehr reinreiten. Aber nicht, weil er unschuldig ist, sondern, weil er Hanna auf dem Gewissen hat.

musikengel schrieb:Der Ring von Hanna wurde doch nicht IM Wasser gefunden sondern auf dem Parkplatz...

Doch, er wurde wohl im Wasser gefunden. So wurde es vielfach berichtet und das hat Frau Rick vielleicht ausnahmsweise mal korrekt der Akte entnommen.

musikengel schrieb:Frau Rick fragt sich wie kommt der Ring von Hanna in den Bach - das könne nur, ihrer Meinung nach, davon gekommen sein, dass sich Hanna noch die Jacke ausgezogen hätte.

Wenn der Ring beim Jackenausziehen vom Finger gekommen sein soll, dann ist es doch viel wahrscheinlicher, dass das beim gewaltsamen Ausziehen durch den Täter passierte als durch ein (völlig absurdes) freiwilliges Entkleiden im Bach.

cododerdritte schrieb:Könntest Du bitte mal verlinken, wo ich die Interviews mit Herrn Fiedler finden kann? Ich erinnere mich am kein einziges mit ihm.

Sorry, danke für den Hinweis, ich meinte natürlich Herrn Holderle, den Anwalt der Nebenklage (weiß nicht, wie ich auf StA kam).

XluX schrieb:*i*

Was bedeutet das?