Hanna W. tot aus der Prien geborgen

Mal was ganz Anderes. Im XY Beitrag hieß es im Club seien bis zu 600 Leute gewesen.
Klar, um halb drei deutlich weniger, vielleicht 200-300 oder noch weniger.
Aber dennoch, das würde ja heißen, dass dort konstant alle paar Minuten jemand den Club verlässt und sich auf den Nachhauseweg macht, oder nicht? Natürlich, nicht jeder läuft zu Fuß, nicht jeder in ihre Richtung, schon klar.
Aber in diesem Ort ist zumindest nachts um halb drei noch ein gewisser Menschenabfluss, wenn man es so nennen will. Auch war irgendwo die Rede von einem Jogger, der in dem Zeitfenster wohl unterwegs gewesen sein soll.
Das ist kein dunkler Park, kein Waldstück, kein Industriegebiet, das ist mitten in einem Dorf, wo diese Nacht auch noch hundert andere Menschen entlanggelaufen/-gefahren sind.

Daraus schließe ich Folgendes:

Die Zeitspanne zwischen "Hanna verlässt den Club" und "Hanna verschwindet und kann weder über Handy noch über andere Wege Hilfe rufen" muss kurz sein, sonst wäre sie aufgefallen.
Sprich kein minutenlanger Kampf mitten auf der Straße, kein (großes) Wegrennen, keine große verbale Auseinandersetzung.
Auch dem Täter muss bewusst gewesen sein, dass er für die Tat in aller Öffentlichkeit nicht allzu viel Zeit haben wird.

Und ich würde gerne noch meine Gedanken zur Motivlage äußern.

-Raubmord für mich quasi ausgeschlossen

-Sexuelles Motiv mit Mord als Verdeckungstat überzeugt mich persönlich am meisten, das Opfer ist eine junge, hübsche Frau in ihren 20ern, es ist dunkel, sie ist allein.
Stellt sich nur die Frage wie er Hanna an den Ort des theoretischen Missbrauchs gebracht haben könnte, kann er ja schlecht mitten auf der Straße im Schein der Straßenlaternen machen. Mögliche Spuren darauf sollten durch das Wasser vernichtet worden sein, die Leiche wurde laut XY erst am nächsten Tag (also mehr als 24h später, wahrscheinlich 30 oder mehr) gefunden.
--> Clubbesucher? Mit dem Auto da und auf der Nachhausefahrt zufällig gesehen?
--> Kein Clubbesucher? Zufällig durch den Ort gefahren?
Sexueller Missbrauch ohne Auto stelle ich mir kaum vor.

-Mord durch (Ex)Liebhaber? Müsste man Freunde/Exfreunde unter die Lupe nehmen. Vielleicht zu weit gedacht, aber ein Exfreund als Mörder wäre nicht so dumm an dem selben Abend bevor sie verschwindet auf die selbe Party zu gehen. Hat er auf sie gewartet? Als Exfreund kennt er ihre Verhaltensweisen gut. Vielleicht wusste er sogar über ihre bald anstehende Abreise ins Ausland Bescheid? Zufall?

-Mord aus Emotion? Jemanden abserviert an dem Abend? Alkohol, fragiles Ego + Korb ausreichend für genügend Wut? Deckt sich aber weniger mit der massiven Gewalteinwirkung, die am Leichnam festgestellt wurde.
Da war jemand entweder sehr sehr wütend auf sie, oder wollte auch wirklich sichergehen, dass sie stirbt.

-Zufallsopfer ohne sexuelles Motiv? Immer möglich, aber schon sehr unwahrscheinlich, oder?

Das sind so die wahrscheinlichsten Konstellationen, die mir in den Sinn kommen. Vielleicht fallen euch ja noch ein paar mehr Motive ein.

trampolin_ schrieb:Mögliche Spuren darauf sollten durch das Wasser vernichtet worden sein, die Leiche wurde laut XY erst am nächsten Tag (also mehr als 24h später, wahrscheinlich 30 oder mehr) gefunden.

Es waren in etwa zwölf Stunden.

trampolin_ schrieb:Sexueller Missbrauch ohne Auto stelle ich mir kaum vor.

Er könnte sie an dieser Stelle abgepasst haben. Dazu braucht der Täter kein Auto.

trampolin_ schrieb:--> Clubbesucher? Mit dem Auto da und auf der Nachhausefahrt zufällig gesehen?
--> Kein Clubbesucher? Zufällig durch den Ort gefahren?

Das kann gut sein. Er kann sie aber zu Fuss verfolgt haben oder an jener Stelle auf sie gewartet haben. Sein Auto spielt für die Tat eine untergeordnete Rolle. Für ihn.

trampolin_ schrieb:Da war jemand entweder sehr sehr wütend auf sie, oder wollte auch wirklich sichergehen, dass sie stirbt.

Ja, er wollte sicherstellen, dass sie verschwindet und mit ihr seine Tat.

trampolin_ schrieb:-Zufallsopfer ohne sexuelles Motiv? Immer möglich, aber schon sehr unwahrscheinlich, oder?

Ja, Zufallsopfer könnte natürlich immer passen. Sexuelles Motiv denke ich auch.

trampolin_ schrieb:Das sind so die wahrscheinlichsten Konstellationen, die mir in den Sinn kommen. Vielleicht fallen euch ja noch ein paar mehr Motive ein.

Nein, mir fallen keine anderen Motive ein. Andere Motive könnten anders gelöst werden.

trampolin_ schrieb:Mögliche Spuren darauf sollten durch das Wasser vernichtet worden sein, die Leiche wurde laut XY erst am nächsten Tag (also mehr als 24h später, wahrscheinlich 30 oder mehr) gefunden

Sie ist vermutlich gegen 2.30 Nachts am 2.3.22 verschwunden...und gegen 14.30 Nachmittags am 3.3.22 gefunden worden. Das sind für mich gute 12 Stunden.

Moshiko schrieb:Sie ist vermutlich gegen 2.30 Nachts am 2.3.22 verschwunden...und gegen 14.30 Nachmittags am 3.3.22 gefunden worden. Das sind für mich gute 12 Stunden.

Von 02:30 am 02.10. bis 14:30 am 03.10 sind es fast 36 Stunden.

chipie schrieb:Es waren in etwa zwölf Stunden.

Dann mein Fehler, dachte "am nächsten Tag" heißt bei einem Verschwinden um 03:00 Uhr auch wirklich am nächsten Tag und nicht am selbigen. Aber gut, auch 12 Stunden Wasser sollten ausreichen um wichtige Spuren zu zerstören.

F.Einstoff schrieb:Von 02:30 am 02.10. bis 14:30 am 03.10 sind es fast 36 Stunden.

also doch "einen Tag später", ok. Der Punkt ist aber gar nicht wichtig genug, um sich daran so aufzuhängen. Wichtige Spuren könnten zerstört sein, das ist der Punkt.

Das Motiv des Täters ist deutlich wichtiger.

xTrina schrieb am 05.10.2022:In Aschau (Landkreis Rosenheim) ist eine 23-Jährige tot aus dem dortigen Fluss geborgen worden. Sie hat am Sonntagabend (2. Oktober 2022) den Musikclub Eiskeller in ihrem Wohnort Aschau besucht und den Club in den frühen Morgenstunden des 3. Oktobers gegen 02.30 Uhr verlassen.

Sie ist nicht am 2.10. verschwunden.

F.Einstoff schrieb:Von 02:30 am 02.10. bis 14:30 am 03.10 sind es fast 36 Stunden.

Diese Rechnung versteh ich nur, weil 2:30 schon der 03. Oktober war. An diesem Tag wurde sie auch gefunden = 12 Stunden später.

trampolin_ schrieb:Aber gut, auch 12 Stunden Wasser sollten ausreichen um wichtige Spuren zu zerstören.

Ja, das genügt bei unklarem Wasser.

Ich denke, dass es nicht von Bedeutung für den Täter war, ob er ein Auto hatte oder nicht. Ansonsten hätte er sich anders verhalten.

Wenn ich die Kommentare so lese, denke ich, dass er kein Auto hatte. (Weil er sich sonst anders verhalten hätte ...)

Er ist ihr gefolgt oder hat auf sie gewartet. Nichts anderes denkt wohl die Polizei. Würde sie sonst so gewissenhaft die Videos und Zeugenaussagen auswerten?

Der Täter war kein zufällig Vorbeifahrender, der auf der Suche war.

chipie schrieb:Er ist ihr gefolgt oder hat auf sie gewartet. Nichts anderes denkt wohl die Polizei. Würde sie sonst so gewissenhaft die Videos und Zeugenaussagen auswerten?

Wenn er ohne Auto auf sie wartet, kann aber keinen Missbrauch durchführen, dafür ist das ganze m.M.n. zu öffentlich.

chipie schrieb:Der Täter war kein zufällig Vorbeifahrender, der auf der Suche war.

Denke ich auch, sie war kein Zufallsopfer.
Wenn es aber um sexuelle Motive ging, dann ist eine öffentliche Straße 300m neben einem Club mit hunderten von Leuten der falsche Ort dafür, zumindest für jemanden ohne Auto.

trampolin_ schrieb:Denke ich auch, sie war kein Zufallsopfer.
Wenn es aber um sexuelle Motive ging, dann ist eine öffentliche Straße 300m neben einem Club mit hunderten von Leuten der falsche Ort dafür, zumindest für jemanden ohne Auto.

Ja, das ist es. Deshalb hat das Vorhaben auch so geendet. Der Täter ist nicht wirklich zurechnungsfähig. D.h. er war in diesem Moment nicht so, wie man sich das gemeinläufig vorstellt. Deshalb der Mord.