Brutal getötete Seniorinnen im Bereich Schwäbisch Hall

Innerhalb von nur fünf Wochen wurden im Kreis Schwäbisch Hall zwei Seniorinnen brutal getötet. Ein Fall ereignete sich in Michelbach an der Bilz, der andere in Schwäbisch Hall. Im Michelbacher Fall wurde am Mittwoch eine 89-jährige Frau tot aufgefunden worden. Sie verstarb laut Obduktion an einem Gewaltsamen tot.

In Michelbach an der Bilz (Kreis Schwäbisch Hall) ist am Mittwochabend (25.01.2023) eine 89-jährige Frau tot in ihrer Wohnung aufgefunden worden. Die Obduktion ergab, dass sie gewaltsam zu Tode gekommen ist.

Bei der Tötung in Schwäbisch Hall wurde die 75 Mann starke "SoKo Höhe" bereits im Dezember ins Leben gerufen.

Die Soko "Höhe" untersucht außerdem aufgrund der Parallelen ein weiteres Tötungsdelikt aus dem Jahr 2020. Damals war eine 94-jährige Brauerei-Erbin ganz in der Nähe des Tatortes der 77-Jährigen aus Schwäbisch Hall brutal umgebracht worden.

Staatsanwalt Harald Lustig sagte dem SWR, eine derartige Häufung von Tötungsdelikten sei für den Schwäbisch Haller Bereich unüblich. Die Opfer seien alle ältere Damen, dazu seien die Tatorte nah beieinander.

Quelle: https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/heilbronn/serienmoerder-nicht-ausgeschlossen-soko-hoehe-ermittelt-100.html

Handelt es sich um drei Morde, die in Verbindung stehen? Es scheint einiges dafür zu sprechen.

Von den Rentnerinnen-Morden hab ich auch kürzlich erfahren, schön dass dazu nun ein Thread erstellt wurde. Der "Fokus" hat alle drei Morde nochmal kurz und bündig zusammengestellt.

Begonnen hat die mutmaßliche Serie im Oktober 2020 mit dem Tötungsdelikt an einer Brauereierbin:

Die Brauerei-Erbin Elfriede Huchler wird tot in ihrer Wohnung gefunden. Zwischenzeitlich sucht die Polizei nach einer einer Frau mit „auffallend rotem Lippenstift“, die als Tatverdächtige in Frage kommt. Auch ein „Volker“ wird gesucht, der Kontakt zur Getöteten hatte. Der Täter oder die Täterin ist bis heute auf der Flucht.

Dann kommen zwei Morde um den Jahreswechsel 22/23 dazu:

Dezember '22

Eine 77-jährige Frau tot in ihrer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus gefunden. Sie wurde Opfer eines Tötungsdelikts. Laut „ Bild “-Zeitung liegt die Wohnung der getöteten „keine 200 Meter“ vom Tatort vom 14. Oktober entfernt. Die Polizei gründet die „Soko Höhe“.

Und Januar '23

Am frühen Abend findet eine Frau ihre 89-jährige Nachbarin tot in deren Wohnung. Der Tatort ist wiederum nur etwa Kilometer von den Wohnungen der früheren Opfer entfernt, berichtet die „ Südwestpresse “.

https://m.focus.de/panorama/welt/schwaebisch-hall-drei-tote-rentnerinnen_id_184351549.html

Man führe derzeit „verstärkt Streifenkontrollen durch, um das Sicherheitsgefühl der Bürger dort zu erhöhen“, sagte Stadtsprecherin Pia Reiser der „Südwestpresse“.

Quelle: https://m.focus.de/panorama/welt/schwaebisch-hall-drei-tote-rentnerinnen_id_184351549.html

Auch interessant, dass man es zugibt nur das Gefühl erhöhen zu wollen. Ohne Hinweise wird ein Zufallsfund wohl schwer.

K41P schrieb:Auch interessant, dass man es zugibt nur das Gefühl erhöhen zu wollen.

Über diese Formulierung bin ich tatsächlich auch gestolpert. Allerdings muss man genau lesen. Es wurde nicht gesagt, dass man "nur" das Sicherheitsgefühl der Bürger erhöhen will. Verstärkte Streifenfahrten erhöhen natürlich auch die tatsächliche Sicherheit der Bürger, auch wenn dies von der Pressesprecherin nicht ausdrücklich gesagt worden sein sollte. Wenn auch nicht in dem Maße, wie sie das Sicherheitsgefühl der Bürger verbessern können.

Im ersten Fall der Tötungsserie, der ermordeten Elfriede, gab es Zeugenaufrufe, wonach wohl nach einer Frau, bzw. nach einem Täterpaar gefahndet wurde.
Von der Frau gab es damals wohl auch ein Phantombild.

Im Oktober 2020 nahmen die Mordfälle ihren Lauf. Die Brauerei-Erbin Elfriede Huchler (†94) wurde tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Mit eingeschlagenem Schädel lag sie in ihrer durchwühlten Wohnung. Trotz einer üppigen Belohnung von 35'000 Euro und der Veröffentlichung eines Phantombildes, fehlt vom Täter oder der Täterin bis heute jede Spur. Damals wurde zeitweise nach einer 20 bis 25 Jahre alten und etwa 1,70 Meter grossen Frau mit «auffallend rotem Lippenstift» und einem Unbekannten namens «Volker» gefahndet.

Quelle:
https://www.blick.ch/ausland/bereits-drei-getoetete-rentnerinnen-in-zwei-jahren-in-schwaebisch-hall-geht-die-angst-vor-einem-serienmoerder-um-id18269945.html

Karajana schrieb:Von der Frau gab es damals wohl auch ein Phantombild.

Das hier ist das Phantombild einer möglichen Täterin, das die Polizei zur Fahndung veröffentlicht hat.

Mit diesem Phantombild hatte die Polizei bereits 2021 auf Hinweise gehofft: Gibt es eine Verbindung zu den aktuellen Mordfällen? © Polizei

Quelle: https://www.tag24.de/justiz/mord/frau-lag-tot-in-ihrer-wohnung-ist-die-polizei-einer-serientaeterin-auf-der-spur-2733007

Neben der räumlichen Nähe und der Tatsache, dass es sich bei den drei Opfern jeweils um alleinstehende ältere Damen handelt, gibt es noch eine weitere Parallele: alle Taten sollen an einem Mittwoch durchgeführt worden sein!

Laut Südwestpresse und »Bild« wurden die drei Frauen in ihren Wohnungen getötet – und zwar alle an einem Mittwoch.

https://www.spiegel.de/panorama/justiz/schwaebisch-hall-hat-es-ein-serienmoerder-auf-alleinstehende-aeltere-damen-abgesehen-a-3cbc07d2-ab47-4cbd-b20d-4a493e08412e

Ansonsten wird sich zurzeit noch sehr bedeckt gehalten, v.a. bezüglich Beute und Todesursache:

Zur genauen Todesursache wurden aus ermittlungstaktischen Gründen keine Angaben gemacht; ebenso wenig wie dazu, ob die Seniorinnen beraubt worden waren

https://www.n-tv.de/panorama/Gibt-es-einen-Serienmoerder-in-Schwaebisch-Hall-article23877945.html

Ich bin ja normalerweise nicht dafür, gleich eine Serie anzunehmen aufgrund örtlicher Nähe
Hier aber handelt es sich um einen eher kleinen Landkreis in dem alle Opfer dem gleichen Opferprofil entsprechend d alle immer Mittwochs ermordet wurden.
Das wäre schon unwahrscheinlich, wenn die Taten nicht im Zusammenhang stehen würden.
Wurde etwas über ein mögliches Motiv verlautbart?

Ist bekannt, ob der Todeszeitpunkt jeweils tagsüber, am Abend oder in der Nacht war und wie und wo die Frau und dieser "Volker" ins Spiel kamen?

Nightrider64 schrieb:einen eher kleinen Landkreis

Es war ja nicht nur ein kleiner Landkreis, die Wohnungen waren ja nur wenige Meter bzw. wenige kilometer entfernt.

Nightrider64 schrieb:Wurde etwas über ein mögliches Motiv verlautbart?

Öffentlich habe ich dazu nichts gelesen. Allerdings scheinen alle drei Frauen recht wohlhabend gewesen zu sein. Deshalb finde ich Raubmord bzw Habgier als Motiv naheliegend.

abberline schrieb:wie und wo die Frau und dieser "Volker" ins Spiel kamen?

Die beiden scheinen wohl in einem Zusammenhang zum ersten Opfer zu stehen. Ist auf jeden Fall interessant, dass die Frau bis heute nicht identifiziert werden konnte. Ob die Identität des "Volkers" gelüftet werden konnte, geht aus den Artikeln nicht hervor.

K41P schrieb:Es war ja nicht nur ein kleiner Landkreis, die Wohnungen waren ja nur wenige Meter bzw. wenige kilometer entfernt.

Das ist ein zentraler Punkt, jedenfalls in meinen bisherigen Überlegungen. Ich könnte mir vorstellen, dass die drei Frauen etwas gemeinsam hatten, beispielsweise zum gleichen Friseur gegangen sind, im gleichen Supermarkt einkaufen waren oder an der gleichen Bank Geld abgehoben haben und somit dem Täter oder den Tätern dort aufgefallen sind.

Einen mord ohne persönlichen bezug und ohne spuren zu hinterlassen ist schon schwierig genug aber 3??
Die EB werden den täter/in aufjedenfall finden..das wird kein halbes Jahr dauern
Laut Statistik zu 94 %..
Da frag ich mich echt ob der/die Täter/in gehört zu den 6% oder was wo wie..völlig hirnverbrannt das ganze

Glaubt Ihr, es könnte sich vielleicht doch um drei voneinander unabhängige Taten handeln?

1986born schrieb:Glaubt Ihr, es könnte sich vielleicht doch um drei voneinander unabhängige Taten handeln?

Ich denke die Taten Dezember '22 und Januar '23 wurden ziemlich sicher von ein und demselben Täter begangen. Zu der Tat von Oktober '20 liegt eine ziemlich große Zeitspanne, schwer einzuschätzen, ob der Mord dazugehören könnte. Wir wissen zurzeit ja auch nicht, ob der modus operandi dreimal identisch war.

1986born schrieb:Glaubt Ihr, es könnte sich vielleicht doch um drei voneinander unabhängige Taten handeln?

Sehr sehr unwahrscheinlich..
Die taten stehen meiner meinung zu 90%zueinander..
Motiv..
Alter der opfer..
Nähe der tatorte..
Kleiner tatortumkreis..
Der m.operandi würd ich hier eher wenn er ungleich ist nicht viel beachtung schenken..
Der t wird einiges versuchen zu vertuschen.

@freigeist
Statistik sagt hier nicht viel aus. Es sieht mir nicht nach einer Beziehungstat aus, und damit fehlt hier der wichtigste Weg überhaupt mal einen potentiellen Täter zu identifizieren. Es sei denn, so etwas stellt sich als wahr heraus:

LackyLuke77 schrieb:dass die drei Frauen etwas gemeinsam hatten, beispielsweise zum gleichen Friseur gegangen sind, im gleichen Supermarkt einkaufen waren oder an der gleichen Bank Geld abgehoben haben

Aber so eine Beziehung muss erstmal hergestellt werden, und das sieht überhaupt gar nicht einfach aus.

Bin aus Schwäbisch Hall und hab tatsächlich erst gestern von den Fällen gelesen.

Bzw. die Brauerei Erbin, das hatte ich mitbekommen. Die beiden anderen Fälle tatsächlich erstmal nicht.
Hier passiert ja eigentlich gefühlt nie etwas und dann gleich 3 Morde ohne Zusammenhang? Unwahrscheinlich. Denke die Polizei öieht mit Serie genau richtig.

Ältere Damen haben ja auch oft die gleichen Anlaufstellen... Arzt, Krankenhaus, Cafe, ggf. Pflegedienst. Sicherlich finden sich da Gemeinsamkeiten.

Weiss man, ob und wenn ja, was gestohlen wurde? Waren die Damen evtl vorher zur Bank? Oder war bekannt, ob sie Wertgegenstände besaßen?
Ist bekannt, wie sich der oder die Täter Zutritt verschafft haben, oder ob er oder sie eingelassen wurden?
Irgendwie müssen der/die Täter vermutlich an Infos gekommen sein

LackyLuke77 schrieb:Ich könnte mir vorstellen, dass die drei Frauen etwas gemeinsam hatten

Viel Geld wahrscheinlich? Das erste Opfer, Frau Elfriede Huchler, war als Brauerei-Erbin bestimmt nicht mittellos. Die Belohnung von EUR 35000, die zur Aufklärung ihres Mordes ausgesetzt war, spricht auch dafür.

abberline schrieb:Irgendwie müssen der/die Täter vermutlich an Infos gekommen sein

Vielleicht waren die drei Damen alle gebrechlich und auf Hilfe angewiesen und hatten sie die gleiche Putzfrau oder Gemeindeschwester.