Toter auf Sylt: Leiche liegt im Auto unter Löschschaum

Stumpf schrieb:Interessant, dann scheint der Feuerlöscher nicht aus dem Auto des Opfers zu stammen.

Allerdings, der 12kg Feuerlöscher von Gloria ist echt groß und schwer, den nimmt man nicht einfach so im Auto mit.
Ein Schaumlöscher wird übrigens nur für Brände fester und flüssiger/flüssigwerdender Stoffe benutzt, weder für Gase (da nimmt man zB einen Pulverlöscher) noch für brennende Metalle. Auch für die Gastronomie (Speisefettbrände) werden eigentlich spezielle Feuerlöscher hergenommen.
Das könnte die Herkunft des Feuerlöschers etwas einschränken.
Zudem: Prüfmarke von 1986? Das liegt ja nun schon etwas zurück. Das Löschmittel müsste eigentlich nach 10 Jahren (Erstbefüllung) bzw. nach 8 Jahren (Folgebefüllung) ausgetauscht werden.Gloria 12kg Schaumlöscher
Damit wird der Feuerlöscher wohl eher im Privatbereich aufbewahrt worden sein, und nicht in einem Betrieb, denn Feuerlöscher werden dort doch eigentlich regelmäßig geprüft. Vielleicht auf einem Boot?

Es handelt sich um einen 12 Kg Feuerlöscher der Marke "Gloria". Es ist ein älteres Modell, das letztmalig 1986 geprüft wurde. Die Polizei fragt, wer Angaben zu dem Feuerlöscher machen kann und wer ihn eventuell vermisst?

Quelle: https://www.news.de/lokales/856861815/polizeiticker-aktuell-aus-sylt-am-21-04-2023-kapitalverbrechen-heute/1/

1986 zuletzt geprüft. Das ist sehr lange her. Die Lebensdauer wird eher mit ca. 20-25 Jahren angegeben. Kann man anhand der Prüfplakette sehen, wo er geprüft wurde? Ich nehme an, dass es auf Sylt war und der Löscher sich auch schon so lange auf der Insel befindet. 12 kg ist auch schon relativ groß. Das beliebteste Model scheint die 6 kg Größe zu sein. Gehört der Feuerlöscher vielleicht eher zu einer auf der Insel ansässigen Firma (und wurde dort vielleicht ausrangiert)? Er könnte natürlich überall "gefunden" worden sein, z.B. im Umfeld einer Baustelle.

Unter all den Feuerlöschergrößen hat sich der 6l bzw. 6kg Feuerlöscher als All-Time- Favorite bewährt. Denn dieser punktet durch seine einfache Handhabung und Löschleistung. Der 2kg Feuerlöscher hingegen hat eine zu schwache Löschkraft für den betrieblichen Brandschutz und der 12kg Feuerlöscher ist schlichtweg zu schwer für den Normalverbraucher.

Quelle: https://brandschutz-zentrale.de/feuerloescher/feuerloeschergroessen/

Nachfolgend die Polizeimeldung im Vollzitat. Es gibt auch eine Abbildung des besagten Feuerlöschers zu sehen.

Die Staatsanwaltschaft und die Mordkommission der Bezirkskriminalinspektion Flensburg geben weitere Erkenntnisse zu den Ermittlungen zum Tötungsdelikt auf Sylt bekannt und suchen Hinweisgeber zu einem vor Ort gefundenen Feuerlöscher (Foto).

Es handelt sich um einen 12 Kg Feuerlöscher der Marke "Gloria". Es ist ein älteres Modell, das letztmalig 1986 geprüft wurde. Die Polizei fragt, wer Angaben zu dem Feuerlöscher machen kann und wer ihn eventuell vermisst?

Darüber hinaus suchen die Ermittler den Fahrzeugschlüssel des VW Passats, in dem der Leichnam gefunden wurde. Der Wagen dürfte am Dienstag (14.03.23) zwischen 19:00 und 21:00 Uhr am Auffindeort auf einem Fußweg/Feldweg, der die Süderstraße mit der Lorens-de-Hahn Straße außerhalb von Westerland verbindet, abgestellt worden sein. Zudem fehlt das dunkle Mobiltelefon der Marke Samsung.

Zeugen und Hinweisgeber werden gebeten, sich unter der Rufnummer der Polizei auf Sylt 04651-70470 zu melden.

https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/6313/5491255

LackyLuke77 schrieb:Es gibt auch eine Abbildung des besagten Feuerlöschers zu sehen.

Der Feuerlöscher wurde also tatsächlich vor Ort gefunden:

zu einem vor Ort gefundenen Feuerlöscher (Foto).

Vielleicht war es doch das Dingen, was da neben dem Auto stand (eventuell in einer Tüte oä "versteckt").

Original anzeigen (0,3 MB)
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/6313/5491255

Stumpf schrieb:Der Feuerlöscher wurde also tatsächlich vor Ort gefunden

Welche Rückschlüsse lassen sich aus dieser Tatsache ziehen? Ich würde vermuten, dass der oder die Täter zu Fuß vom Auffindeort des PKWs geflohen sind. Wäre ein zweiter PKW im Spiel gewesen, hätte man den Feuerlöscher sicherlich mitgenommen.

Jedenfalls berichten zurzeit alle großen Medien über die neuerlichen Erkenntnisse, die Ermittlungen scheinen also nach wie vor in vollem Gange zu sein. Hoffentlich kann der Fall kurz- bis mittelfristig aufgeklärt werden.

LackyLuke77 schrieb:Welche Rückschlüsse lassen sich aus dieser Tatsache ziehen?

Einige.. Professionalität sähe mMn anders aus.

LackyLuke77 schrieb:Ich würde vermuten, dass der oder die Täter zu Fuß vom Auffindeort des PKWs geflohen sind. Wäre ein zweiter PKW im Spiel gewesen, hätte man den Feuerlöscher sicherlich mitgenommen.

Sehe ich auch so.
Und lässt auf eine gemeinsame Fahrt von Täter und Opfer schließen.

Falls der Feuerlöscher nicht zum Auto gehörte - wonach es ja stark aussieht - spräche es für eine geplante Vertuschung des Täters, für eine vorsätzliche Tat und nicht für eine Handlung im Affekt (ausschließlich auf die Benutzung des Feuerlöschers bezogen).

Solche Feuerlöscher kenne ich aus öffentlichen Gebäuden wie Schulen usw. Dort wäre aber zu hoffen, dass die Prüfung nicht so lange her ist. Denke das könnte (hoffentlich) zu einem Fahndungserfolg führen, denn ein so lange nicht geprüfter Feuerlöscher ist sicher nicht überall zu finden. Nur ob man die Prüfung nach über 30 Jahren nach nachverfolgen kann... dürfte wieder einen Nachteil darstellen.

Es scheint

Mantua schrieb:Ein Schaumlöscher wird übrigens nur für Brände fester und flüssiger/flüssigwerdender Stoffe benutzt, weder für Gase (da nimmt man zB einen Pulverlöscher) noch für brennende Metalle. Auch für die Gastronomie (Speisefettbrände) werden eigentlich spezielle Feuerlöscher hergenommen.

Ja, wir gingen ja die ganze Zeit von einem Schaumlöscher aus. Das Foto zeigt nun aber einen Pulverlöscher. Seltsam...

warlock schrieb:Denke das könnte (hoffentlich) zu einem Fahndungserfolg führen, denn ein so lange nicht geprüfter Feuerlöscher ist sicher nicht überall zu finden. Nur ob man die Prüfung nach über 30 Jahren nach nachverfolgen kann... dürfte wieder einen Nachteil darstellen.

Naja, stellen wir uns das doch mal so vor: Opa ist gestorben und man räumt sein Haus. Im Keller hängt neben der Tür zum Öltank noch ein Feuerlöscher: "Ach, guck mal da, der ist ja schon 30 Jahre nicht mehr geprüft worden..." - "Ach, so ein olles Ding! Damit kann man doch heute nix mehr anfangen. Schmeiss weg ! Die gibt es doch für wenig Geld neu im Baumarkt!" Und zack! landet der Feuerlöscher auf dem Sperrmüllhaufen, wo ihn ein Passant sieht und mitnimmt..... Wer soll sich da noch erinnern?

Oder irgendein Gebäude wird abgerissen und die Bauarbeiter finden auf dem Dachboden den besagten Feuerlöscher. Der landet erst mal neben dem Schuttcontainer, weil keiner so recht weiß, wie man das Ding entsorgt- und wieder kommt jemand vorbei und....

Bei Bauarbeitern wären wir ja wieder fast in der passenden Branche:

brigittsche schrieb:Oder irgendein Gebäude wird abgerissen und die Bauarbeiter finden auf dem Dachboden den besagten Feuerlöscher.

Aber für so einen 12kg Feuerlöscher zahlt man so seine 100 Önken, ist also nicht billig. Außerdem kann er neu befüllt werden, da ist es nicht nötig, den wegzuwerfen.

Jedenfalls ist durch die blauen Spusi-Handschuhe auf dem Foto klar, dass, wenn es sich hier um den bei der Tat benutzten Feuerlöscher handelt, der Tote nicht unter Löschschaum, sondern unter Löschpulver gefunden wurde. Ist ja auch stabiler als Löschschaum - der Schaum würde sich nach zwei Tagen ja sicherlich schon aufgelöst haben.
27 Sekunden kann man mit so einem Pulverlöscher sprühen, da konnte man eine Menge Zeug verteilen, im Gegensatz dazu ist die Menge in so einem handlichen Feuerlöscher für‘s Auto lächerlich gering.
Also konnten nicht nur Spuren verwischt werden, sondern auch die Tat an sich verdeckt werden, falls man die Leiche von Gregorz sonst durch eines der Autofenster hätte erspähen können.

Mantua schrieb:dass, wenn es sich hier um den bei der Tat benutzten Feuerlöscher handelt,

Die Abbildung ( Beitrag von Stumpf (Seite 15) ) zeigt den verwendeten Feuerlöscher:

und suchen Hinweisgeber zu einem vor Ort gefundenen Feuerlöscher (Foto).

https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/6313/5491255

Mantua schrieb:Bei Bauarbeitern wären wir ja wieder fast in der passenden Branche:

Ist denn mittlerweile bekannt, welcher Tätigkeit genau Grzegorz nachgegangen ist?

Solch alte Löscher findet man bestimmt häufiger auf dem Bau (Handwerk) wie @brigittsche schon erwähnte, zB bei Sanierungsarbeiten etc pp, der Gedanke "nehm ich mal mit, könnte man evtl gebrauchen" wäre gar nicht so abwegig.

Mantua schrieb:Aber für so einen 12kg Feuerlöscher zahlt man so seine 100 Önken, ist also nicht billig. Außerdem kann er neu befüllt werden, da ist es nicht nötig, den wegzuwerfen.

Das muss aber der Sohn von "Opa Alfred" ja nicht unbedingt gewusst haben. Und wenn man so ein ganzes Haus räumen muss wie in meinem Szenario, dann will man irgendwann ja auch weiterkommen und überlegt nicht für jedes einzelne Stück was man damit jetzt machen kann oder will.

Und die Idee von @Stumpf dass dann jemand des Wegs kam, der dachte: "Och, guck mal an, wer wirft denn so einen Feuerlöscher weg? Den nehme ich mal mit, kann ich für mein Gartenhaus gebrauchen...." (rein fiktives Szenario) passt dann ja auch wieder zu dem Argument, dass man damit doch noch was anfangen kann...

Jedenfalls halte ich es für denkbar, dass der Feuerlöscher womöglich (mehrfach?) den Besitzer gewechselt hat und noch nicht lange im Besitz des Täters war.

Hier ist ein Video dazu, wie sich so ein Pulverfeuerlöscher verhält:

Pulverfeuerlöscher Auswirkung im Einsatz

Externer Inhalt
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Der Staub ist extrem fein, so dass man ihn nur mit einem gewissen Sicherheitsabstand verwenden kann, also muss der Inhalt des Löschers von außen in das Wageninnere geleitet worden sein.

Das spricht wiederum dafür, dass es sich bei dem Gegenstand neben dem Auto eben doch um den Löscher und nicht um einen Rucksack mit Tupperdose handeln könnte.

brigittsche schrieb:Jedenfalls halte ich es für denkbar, dass der Feuerlöscher womöglich (mehrfach?) den Besitzer gewechselt hat und noch nicht lange im Besitz des Täters war.

Ja genau, oder aber er lag lange Zeit unentdeckt irgendwo auf einem Dachboden/in einem Keller und wurde bei Sanierungsarbeiten wiederentdeckt.

Stumpf schrieb:Ist denn mittlerweile bekannt, welcher Tätigkeit genau Grzegorz nachgegangen ist?

Ja, das ist ziemlich am Anfang bekannt gegeben worden:

Grzegorz arbeitet als Maler und kommt seit sieben Jahren immer wieder nach Sylt.

https://m.bild.de/regional/hamburg/hamburg-aktuell/leiche-in-auto-voller-schaum-so-jagt-die-polizei-den-henker-von-sylt-83427008.bildMobile.html?t_ref=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F

Mich würde mal interessieren, ob der Löscher direkt im bzw. am Auto zurückgelassen wurde oder ob er erst bei der Absuche zwei Wochen nach der Tat sichergestellt werden konnte. Der Löscher sieht jedenfalls arg schmutzig aus, möglicherweise ist er provisorisch von den Tätern versteckt worden?

brigittsche schrieb:Jedenfalls halte ich es für denkbar, dass der Feuerlöscher womöglich (mehrfach?) den Besitzer gewechselt hat und noch nicht lange im Besitz des Täters war.

Das befürchte ich auch. Trotzdem weist der Löscher ja ein paar besondere Charakteristika auf, also vielleicht erkennt einer der letzten Besitzer ihn und kann einen Hinweis zum neuen Besitzer geben. Die Berichterstattung zu dem Fall war -zumindest aus meiner Sicht- noch nie so umfangreich wie heute und sollte das gesamte Bundesgebiet abdecken.

LackyLuke77 schrieb:Ja, das ist ziemlich am Anfang bekannt gegeben worden:
Grzegorz arbeitet als Maler und kommt seit sieben Jahren immer wieder nach Sylt.

Das hatte ich tatsächlich vergessen, Dankeschön.

LackyLuke77 schrieb:Der Löscher sieht jedenfalls arg schmutzig aus, möglicherweise ist er provisorisch von den Tätern versteckt worden?

Stimmt, es sind Grasanhaftungen zu erkennen, der Löscher könnte auch in diesem Wassergraben entsorgt worden sein.

Gilt es als gesichert, dass der Feuerlöscher erst zum Einsatz kam nachdem das Opfer bereits tot war?

https://www.abendblatt.de/region/schleswig-holstein/sylt/article238197823/Leiche-auf-Sylt-Polizei-bittet-um-Hinweise-zu-Feuerloescher.html

Es gibt einen erneuten Zeugenaufruf der Polizei. Gesucht werden:

- Handy des Getöteten
- Autoschlüssel des Kombi
- Hinweise zum Feuerlöscher

Inzwischen wissen die Ermittler, dass der Wagen bereits zwei Tage vor dem Fund, also am 14. März, zwischen 19 und 21 Uhr an dem Feldweg zwischen Süderstraße und Lorens-de-Hahn-Straße abgestellt worden sein muss. Lag da schon der Tote auf der Rückbank?

Zur Todesursache gibt es von der Staatsanwaltschaft weiterhin keine offiziellen Angaben.

Inzwischen wissen die Ermittler, dass der Wagen bereits zwei Tage vor dem Fund, also am 14. März, zwischen 19 und 21 Uhr an dem Feldweg zwischen Süderstraße und Lorens-de-Hahn-Straße abgestellt worden sein muss. Lag da schon der Tote auf der Rückbank?

Quelle: https://www.abendblatt.de/region/schleswig-holstein/sylt/article238197823/Leiche-auf-Sylt-Polizei-bittet-um-Hinweise-zu-Feuerloescher.html

Dann ist das Zeitfenster am 14.03.23 von 16:30 Uhr (Arbeitsende, letzte Sichtung durch Arbeitskollegen) bis ca. zw.19 und 21 Uhr (Fahrzeug am Feldweg abgestellt) doch gar nicht mal so groß? Sonnenuntergang war am 14.03.23 um ca. 18:30 Uhr.

Gefunden hat die Polizei dagegen einen fast 40 Jahre alten Feuerlöscher. „Es handelt sich um einen 12-kg-Feuerlöscher der Marke ‚Gloria‘“,

Mittels Funkzellenabfrage können auch die letzten Verbindungen rund um den Campingplatz am Rande von Westerland ausgewertet werden.

Quelle: https://www.abendblatt.de/region/schleswig-holstein/sylt/article238197823/Leiche-auf-Sylt-Polizei-bittet-um-Hinweise-zu-Feuerloescher.html

40 Jahre alter Feuerlöscher. Letzte Wartung 1986. Die durchschnittliche Lebensdauer eines Pulverlöschers beträgt ca. 20 Jahre. Lag der vielleicht irgendwo vergessen am besagten Campingplatz rum?

Am Campingplatz Westerland gab es wohl mit Saisonabschluß 2022 einige Änderungen. So wurden die Verträge der dortigen Dauercamper nicht mehr verlängert. Z.zt. werden dort Bauarbeiten durchgeführt. Vielleicht befand sich der uralte Feuerlöscher als Relikt irgendwo noch auf den verlassenen Grundstücken?

https://www.abendblatt.de/region/schleswig-holstein/sylt/article236185807/Aerger-Sylt-Dauercamper-Westerland-Kuendigung-Strand-Nordsee.html