Was ist mit Eleonore Schneeweiß aus Tamm geschehen? (1984)

Warum wollte der Ehemann von Eleonore Schneeweiß am nächsten Tag mit dem Filialleiter des Supermarktes wegen der Pfandgeschichte reden? Worauf beruht seine Aussage "Der ist doch ganz zugänglich"? Kannten sich die Männer?
Noch unklarer die Antwort darauf von Frau Schneeweiß "Das bringt nichts."
Warum das nichts bringen sollte, obwohl der Filialleiter anscheinend doch ganz zugänglich war, wird im Filmbeitrag offen gelassen.

Interessant wäre, durch wen die EB von diesem Gespräch am Abend des 24.10. zwischen Frau und Herrn Schneeweiß Kenntnis erhielten. Durch den Ehemann oder auch durch die Schwester, mit der Eleonore Schneeweiß am 25.10. zuletzt telefonierte?

Shiloh schrieb:Warum wollte der Ehemann von Eleonore Schneeweiß am nächsten Tag mit dem Filialleiter des Supermarktes wegen der Pfandgeschichte reden? Worauf beruht seine Aussage "Der ist doch ganz zugänglich"? Kannten sich die Männer?
Noch unklarer die Antwort darauf von Frau Schneeweiß "Das bringt nichts."
Warum das nichts bringen sollte, obwohl der Filialleiter anscheinend doch ganz zugänglich war, wird im Filmbeitrag offen gelassen.

Interessant wäre, durch wen die EB von diesem Gespräch am Abend des 24.10. zwischen Frau und Herrn Schneeweiß Kenntnis erhielten. Durch den Ehemann oder auch durch die Schwester, mit der Eleonore Schneeweiß am 25.10. zuletzt telefonierte?

Von der Schwester wurde Frau Schneeweiß im Telefonat am 25.10.gefragt, ob sie über die Pfandgeschichte schon mit ihrem Arbeitgeber gesprochen hätte.
Dies verneinte Frau Schneeweiß mit der Begründung, "ist doch klar, wem die glauben".

Warum schien sie sich da so sicher, dass ihr Arbeitgeber ihr keinen Glauben schenken würde?
Hört sich so an, als ob davor evtl. schon etwas vorgefallen und das Vertrauensverhältnis nicht das beste war.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Arbeitgeber grundsätzlich in erster Linie seinen Kunden und nicht seinen Angestellten glaubt.

@Shiloh

Shiloh schrieb:Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Arbeitgeber grundsätzlich in erster Linie seinen Kunden und nicht seinen Angestellten glaubt

In der Sendung wurde ja gesagt, der Vorwurf gegen Frau Schneeweiß sei unberechtigt gewesen. Wurde das nicht sogar vom Gericht festgestellt?
Kann es überhaupt eine Verhandlung in dieser Sache geben, wenn die Beschuldigte vermisst wird?
Oder sind die zeitlichen Abläufe in der Sendung nicht streng chronologisch zu betrachten?
Da verschwand Frau S. ja relativ zeitnah nach den Vorwürfen.
Aber wenn ein Gericht ihre Schuld nicht bestätigt hat, müsste sie ja noch anwesend gewesen sein?
Eine Verhandlung in so einer Sache findet doch nicht nach Tagen, sondern eher nach vielen Monaten statt.

Drom schrieb:Kann es überhaupt eine Verhandlung in dieser Sache geben, wenn die Beschuldigte vermisst wird?

Grundsätzlich kann nicht in Abwesenheit des Angeklagten verhandelt werden. Das Verfahren wurde auch von der Staatsanwaltschaft eingestellt, weil sich kein hinreichender Tatverdacht ergab. Es wurde also ermittelt, die Ergebnisse haben aber nicht einmal für eine Anklage gereicht.

Habe eben nochmal nachgeschaut. Es gab ein Ermittlungsverfahren wegen dem Vorwurf des Pfandbetrugs. Dieses wurde aber eingestellt.
Ein Ermittlungsverfahren muss von der Staatsanwaltschaft beantragt werden. Es endet in einer Verhandlung, einem Strafbefehl oder der Einstellung des Verfahrens.
Alles dauert auf alle Fälle Monate. Die Beschuldigte und Zeugin, Frau S. war aber laut XY längst nach den Vorwürfen verschwunden.
Ermitteln die Behörden tatsächlich in einem solchen Fall, wenn die Beschuldigte verschwunden ist?
Sie kann sich ja überhaupt nicht zu den Vorwürfen äußern.

Unter bestimmten Vorraussetzungen hätte bei hinreichendem Tatverdacht eine Hauptverhandlung gem. § 232 StPO a.F. (alte Fassung) in der vor dem 25.07.2015 geltenden Fassung auch ohne Angeklagten stattfinden können.

(1) 1Die Hauptverhandlung kann ohne den Angeklagten durchgeführt werden, wenn er ordnungsgemäß geladen und in der Ladung darauf hingewiesen worden ist, daß in seiner Abwesenheit verhandelt werden kann, und wenn nur Geldstrafe bis zu einhundertachtzig Tagessätzen, Verwarnung mit Strafvorbehalt, Fahrverbot, Einziehung, Vernichtung oder Unbrauchbarmachung, allein oder nebeneinander, zu erwarten ist. 2Eine höhere Strafe oder eine Maßregel der Besserung und Sicherung darf in diesem Verfahren nicht verhängt werden. 3Die Entziehung der Fahrerlaubnis ist zulässig, wenn der Angeklagte in der Ladung auf diese Möglichkeit hingewiesen worden ist.

Quelle: § 232 StPO

Drom schrieb:Ermitteln die Behörden tatsächlich in einem solchen Fall, wenn die Beschuldigte verschwunden ist?

Auch gegen einen Abwesenden kann ermittelt werden. Das dient dann aber "nur" dazu, Beweise zu sichern, die dann genutzt werden können, sobald die Person wieder auftaucht. Zu dem Zeitpunkt galt sie ja noch als vermisst, also abwesend, und nicht tot.

Shiloh schrieb:Unter bestimmten Vorraussetzungen hätte bei hinreichendem Tatverdacht eine Hauptverhandlung gem. § 232 StPO a.F. (alte Fassung) in der vor dem 25.07.2015 geltenden Fassung auch ohne Angeklagten stattfinden können.

Und in diesem Fall gab es wohl nicht mal einen hinreichenden Tatverdacht und der ist im Normalfall keine besonders hohe Hürde. Es reicht eine Verurteilungswahrscheinlichkeit von 51%. Sollten die Vorwürfe tatsächlich in der Höhe wie bei XY gewesen sein, bezweifle ich, dass sie mit einer Geldstrafe davon gekommen wäre. Somit wäre eine Hauptverhandlung in ihrer Abwesenheit auch äußerst unwahrscheinlich gewesen.

Drom schrieb:Ermitteln die Behörden tatsächlich in einem solchen Fall, wenn die Beschuldigte verschwunden ist

Ich gehe davon aus, dass die Ermittler, nachdem sie vom Ehemann und der Schwester der Vermissten über die Betrugsvorwürfe in Kenntnis gesetzt worden sind, diesen nachgegangen sind, weil ein möglicher Zusammenhang hätte bestehen können. Hätten sich die Vorwürfe als wahr herausgestellt, wäre ein freiwilliges Verschwinden wahrscheinlicher geworden.

@LackyLuke77

LackyLuke77 schrieb:Hätten sich die Vorwürfe als wahr herausgestellt, wäre ein freiwilliges Verschwinden wahrscheinlicher geworden.

Wie festgestellt wurde, kann auch ohne die Anwesenheit der Beschuldigten ermittelt werden.
Da das Ermittlungsverfahren allerdings eingestellt wurde, wurde nichts gefunden, was die Vorwürfe bestätigt haben.
Ansonsten wäre ja ein Strafbefehl oder eine Verhandlung anberaumt worden. Was ja möglich gewesen wäre (was ich tatsächlich nicht wusste).
Frau S. wusste ja wahrscheinlich am besten, dass man ihr nichts nachweisen kann, weil es nichts nachzuweisen gab.
Ihre Resignation "wem wird man wohl glauben?", ist wohl einer momentanen Überforderung geschuldet.
Im Nachhinein wird sie wohl erkannt haben, dass ihr die Sache nicht wirklich schaden wird. Der Marktleiter hat vielleicht sogar "Glück", dass er keine Gegenklage erhalten hat.
Einen Grund für einen Suizid sehe ich jedenfalls nicht.

Wenn man von einem Verdacht abrücken möchte wird es schwer eine Idee zu erhalten wie die Frau spurlos verschwinden kann. Es wurde kein Auto benutzt und sie hatte wohl keine Verkehrsmittel benutzt, da das Geld wohl zu Hause gewesen ist. Ausweise etc wurden wohl auch nicht mitgenommen. Ein Gedanke wäre ob sie jemand abgeholt hat. Ein Telefonat mit dem Festnetz wäre aber nachweisbar gewesen. Handys gab es damals noch nicht. Ohne Ausweispapiere ist ein dauerhaftes Untertauchen schwierig. Die Frau verschwand am 31 Oktober. Die Temperaturen werden wohl schon etwas kälter gewesen sein. Immerhin wäre die Frau heute 74 Jahre alt. Das Thema Kloster wurde angesprochen. In naher Umgebung gibt es 3 Kloster.

Drom schrieb:Alles dauert auf alle Fälle Monate. Die Beschuldigte und Zeugin, Frau S. war aber laut XY längst nach den Vorwürfen verschwunden.
Ermitteln die Behörden tatsächlich in einem solchen Fall, wenn die Beschuldigte verschwunden ist?
Sie kann sich ja überhaupt nicht zu den Vorwürfen äußern.

Wenn man in so einem Fall ermittelt, kann dabei ja auch herauskommen, dass jemand anderer dahintersteckt und man es Eleonore Schneeweiß nur in die Schuhe schieben wollte, die praktischerweise verschwunden ist. Man ermittelt ja nicht nur mit dem Ziel: "Wir müssen nachwesen, dass de Schneeweiß schuld ist!" sondern es geht ja darum, den wahren Sachverhalt festzustellen, der vielleicht auch heißen kann, dass Herr X mit Pfandbons betrogen hat.

Enterprise1701 schrieb:Ein Telefonat mit dem Festnetz wäre aber nachweisbar gewesen.

Wie denn? Wir reden hier vom Zeitalter der deutschen Bundespost und der mechanischen Vermittlung. Da gab es noch nicht einmal Einzelgesprächsnachweise....

Enterprise1701 schrieb:Ausweise etc wurden wohl auch nicht mitgenommen

Die wurden sehr wohl mitgenommen.

Offenbar fehlten zwei Reisetaschen, ihre Papiere und auch einige Kleidungsstücke

https://www.zdf.de/gesellschaft/aktenzeichen-xy-ungeloest/xy589-fall6-wo-ist-eleonore-schneeweiss-100.html (Archiv-Version vom 13.04.2023)

Enterprise1701 schrieb:Das Thema Kloster wurde angesprochen. In naher Umgebung gibt es 3 Kloster.

Das Thema Kloster wurde überhaupt nicht angesprochen, das wurde im Zusammenhang mit dem Vermisstenfall in Krefeld erwähnt. Wenn Du mir jetzt nochmal Falschbehauptungen in den Thread schreibst, melde ich Dich.

LackyLuke77 schrieb:Das Thema Kloster wurde überhaupt nicht angesprochen, das wurde im Zusammenhang mit dem Vermisstenfall in Krefeld erwähnt. Wenn Du mir jetzt nochmal Falschbehauptungen in den Thread schreibst, melde ich Dich.

Ich hatte es in diesem Thread schon angesprochen. Da musst du nichts melden. Das Kloster Thema hatte ich hier schon genannt unabhängig vom XY Film. Der hat damit nichts zu tun.

Enterprise1701 schrieb: Das Thema Kloster wurde angesprochen. In naher Umgebung gibt es 3 Kloster.

Dass die Klöster etwas nicht melden müssen, heißt aber in der Realität nicht, dass sie es nicht tun. Als Kloster möchtest du ja niemanden unter dir haben, der potentiell für Probleme sorgen kann. Das würde ich eher als eine theoretische Möglichkeit sehen. Zudem haben auch Klosterzugehörige oft Reisepässe, etc., wo dann der weltliche und der kirchliche Name vermerkt sind.

Es macht auch überhaupt keinen Sinn, für ein geplantes Untertauchen (was man durch die 2.000€ in Erwägung ziehen sollte), nicht wenigstens Ausweispapiere mitzunehmen.

brigittsche schrieb:Wie denn? Wir reden hier vom Zeitalter der deutschen Bundespost und der mechanischen Vermittlung. Da gab es noch nicht einmal Einzelgesprächsnachweise....

Das habe ich ja nicht geschrieben. Die damaligen Rechnungen basierten ja nicht auf Flatrate sondern auf der Anzahl der Telefonate und der Dauer. Insofern gab es doch den Nachweis von Telefonaten ?

Enterprise1701 schrieb:Insofern gab es doch den Nachweis von Telefonaten ?

Nein, es gab den Nachweis, wie lange telefoniert wurde, unterschieden nach Orts- und Ferngesprächen. Aber nicht mit wem und wann. Die einzelnen Verbindungen wurden nicht gespeichert.

MissMary schrieb:Es macht auch überhaupt keinen Sinn, für ein geplantes Untertauchen (was man durch die 2.000€ in Erwägung ziehen sollte), nicht wenigstens Ausweispapiere mitzunehmen.

Vielleicht sollte man sich besser einlesen. Wurde gerade auch nochmal geschrieben:
Die Ausweispapiere waren lt. Ehemann doch zusätzlich zu den zwei Reisetaschen mit verschwunden.

Enterprise1701 schrieb:Ich hatte es in diesem Thread schon angesprochen. Da musst du nichts melden. Das Kloster Thema hatte ich hier schon genannt unabhängig vom XY Film. Der hat damit nichts zu tun.

Du hattest in diesem Thread schon mal nach "der Klostertheorie" gefragt.

Enterprise1701 schrieb:Wurde nicht auch die Klostertheorie erwähnt?

Und da hat wohl jeder gedacht, du verwechselst das mit dem Kloster-Thema aus dem xy-Fall aus derselben Sendung, wo es um eine vermisste Rentnerin aus Krefeld ging, die sich davor auch schon in verschiedenen Klöstern aufhielt.

Was soll denn deiner Meinung nach nun Frau Schneeweiß im Kloster gesucht haben anstatt zu ihrer Schwester fahren zu wollen?