Was ist mit Eleonore Schneeweiß aus Tamm geschehen? (1984)

HarryKlein schrieb:Ist eigentlich der Beruf des Ehemannes bekannt ? Weiss man etwas über Hobbys der Eheleute ?

Ist beides nicht bekannt, jedenfalls meines Kenntnisstandes nach.

@quaerere1
Schön, dass Du uns Deine Ansichten zu dem Fall auch noch mitgeteilt hast, sind größtenteils deckungsgleich mit den schon hier herausgearbeiteten Theorien.

Besonders erfreut hat mich folgende Passage:

quaerere1 schrieb:es fehlten ja zwei Reisetaschen und ihre Ausweißpapiere

...so langsam scheint diese Information doch Kreise zu ziehen 🙃🙃🙃

Ist das eigentlich sicher mit den fehlenden Reisetaschen oder beruht dies ausschließlich auf der Aussage des Ehemanns ? Bislang wurden die doch wohl nicht beschrieben und schon gar keine Fotos seitens der Ermittler gezeigt. Die Schwester und der Schwager könnten diese Taschen doch auch kennen, nachdem Eleonore doch erst zu ihnen gereist war.

HarryKlein schrieb:Ist das eigentlich sicher mit den fehlenden Reisetaschen oder beruht dies ausschließlich auf der Aussage des Ehemanns ?

Ich vermute, dass die Info der fehlenden Reisetaschen ausschließlich vom Ehemann stammt. Wir können uns ja mal den genauen Wortlaut zu den fehlenden Gegenständen anschauen, dann kannst Du dir ein eigenes Bild machen:

Offenbar fehlten zwei Reisetaschen, ihre Papiere und auch einige Kleidungsstücke.

https://www.zdf.de/gesellschaft/aktenzeichen-xy-ungeloest/xy589-fall6-wo-ist-eleonore-schneeweiss-100.html (Archiv-Version vom 13.04.2023)

HarryKlein schrieb:Bislang wurden die doch wohl nicht beschrieben und schon gar keine Fotos seitens der Ermittler gezeigt.

Ja, das stimmt. Warum es zu den fehlenden Taschen keine Fotos von Vergleichsobjekten gibt, darüber kann nur spekuliert werden.

Ich möchte darauf hinweisen, dass der Ehemann von Eleonore Schneeweiß mitnichten nur negativ eingestuft wird.

Zu ihrer Freundin sagt sie, er sei ein toller Mann. Sie kann allerdings die Affäre nicht akzeptieren.
Nach der Pfandgeschichte ist er es, mit dem sie als erstes spricht, bei dem sie Rat sucht.
Sie hat zu diesem Zeitpunkt also noch ein Vertrauensverhältnis zu ihm.

Also ergeben sich zwei Konfliktlinien:
1. sie möchte die Beziehung beenden, zu ihrer Schwester ziehen, allerdings stehen das gemeinsame Haus und eine gewisse emotionale Bindung zu ihrem Ehemann entgegen.
2. sie ist einerseits sehr selbständig, hat ihr eigenes Einkommen, einen guten Job, andererseits wirkt sie verhuscht, leicht zu verunsichern und unentschlossen.

Die Frage nun, wie die Gegenseite die Situation einschätzt:
1. Ihren Ehemann will sie nicht ausbezahlen, ihren Anteil bekommt er nicht geschenkt. Wie steht er wirklich zu dem geplanten Umzug? Möchte er sie vielleicht im Geheimen als zweite Option in seinem Leben behalten?
2. Gibt es Menschen im Umfeld von Eleonore Schneeweiß, die sie in ihrer Selbständigkeit beschneiden wollten, deren Rollenverständnis einer Frau sie nicht erfüllte, die sie abhängig halten wollten? Hatte sie vielleicht sogar Insiderwissen zum Nachteil ihr nahestehender Personen? Sollte sie durch den "Pfandbetrug" eingeschüchtert werden?

Für mich am spannendsten die Frage, welche Gedanken Eleonore Schneeweiß seit ihrer Krankmeldung durch den Kopf gingen, warum ging sie nicht zu ihrer Schwester, waren es bloße Alltagserledigungen oder musste sie etwas nachprüfen, gewissen Dingen auf den Grund gehen. In der Darstellung der Sendung klang das letzte Telefonat mit ihrer Schwester nämlich sehr nachdenklich.

Meine Meinung: vielleicht hat sie in der Folge die richtigen Schlüsse gezogen und drohte dann, den falschen Menschen auf die Füße zu steigen ...

delphar schrieb:Wie steht er wirklich zu dem geplanten Umzug?

Wie Eleonore Schneeweiß sich ihren Auszug genau vorgestellt hat, darüber rätsel ich auch noch. Ihr Mann scheint zumindest nicht ins Bild gesetzt worden zu sein:

Der Mann von Eleonore Schneeweiß war über ihren geplanten Auszug wohl nicht informiert

https://www.zdf.de/gesellschaft/aktenzeichen-xy-ungeloest/xy589-fall6-wo-ist-eleonore-schneeweiss-100.html (Archiv-Version vom 13.04.2023)

Das klingt fast so als ob Eleonore Schneeweiß -wie die Jugend von heute es bezeichnen würde- ihren Ehemann "ghosten" wollte...

delphar schrieb:Hatte sie vielleicht sogar Insiderwissen zum Nachteil ihr nahestehender Personen? Sollte sie durch den "Pfandbetrug" eingeschüchtert werden?

delphar schrieb:vielleicht hat sie in der Folge die richtigen Schlüsse gezogen und drohte dann, den falschen Menschen auf die Füße zu steigen ...

Welches Wissen soll das gewesen sein? Beruflich war sie in einem Supermarkt stationiert, ob man da an so brisante Informationen gelangen kann, dass man zu einer Gefahr für andere werden könnte? Von einer Supermarkt-Mafia o.ä. habe ich jedenfalls noch nichts gehört.

LackyLuke77 schrieb:Welches Wissen soll das gewesen sein? Beruflich war sie in einem Supermarkt stationiert, ob man da an so brisante Informationen gelangen kann, dass man zu einer Gefahr für andere werden könnte? Von

Frau Schneeweiß war wahrscheinlich nicht in EINEM Supermarkt stationiert, sondern war für mehrere Märkte im Bereich Marktforschung tätig.

Sie wird Einblick in diverse Märkte gehabt haben, sicherlich auch in Konkurrenzbetriebe. Und dadurch entsprechendes Wissen über die jeweiligen Kunden, deren Einkaufsverhalten, Verkaufszahlen des Marktes, Gewinne, Verluste etc.

Eine Marktforschung hat z.B. auch die Aufgabe, ein Auge auf Stärken und Schwächen des Marktes, z.B. im Vermarktungsverhalten oder im Absatz zu haben, diese zu analysieren und ggf. Vorschläge zur Optimierung anzubieten.
Daher müsste Frau Schneeweiß sehr viele Informationen und Daten über jeden Betrieb gehabt haben.

LackyLuke77 schrieb:Der Mann von Eleonore Schneeweiß war über ihren geplanten Auszug wohl nicht informiert

https://www.zdf.de/gesellschaft/aktenzeichen-xy-ungeloest/xy589-fall6-wo-ist-eleonore-schneeweiss-100.html (Archiv-Version vom 13.04.2023)

Na ja, das kann wohl keiner mit Gewissheit sagen, ob der Ehemann nicht davon wusste? Es lenkt jedenfalls von ihm ab. Er könnte auch den Ahnungslosen gegeben haben, um nicht weiter in die Sache verwickelt zu werden.

Der zitierte Beitrag von delphar wurde gelöscht. Begründung: Wilde Spekulationen, die zu Verdächtigungen führen.

Was meinst Du damit? Wer soll denn in diesem Fall kooperiert haben, um die Frau loszuwerden? Das müssten dann schon sehr brisante Informationen gewesen sein, zu denen sie Zugang gehabt haben müsste.

inextenso schrieb:Was meinst Du damit? Wer soll denn in diesem Fall kooperiert haben, um die Frau loszuwerden? Das müssten dann schon sehr brisante Informationen gewesen sein, zu denen sie Zugang gehabt haben müsste.

Ok, mein gewähltes Wort "Insiderwissen" halte ich für übertrieben, so weit muss es nicht gehen.

Es gab einen tatentscheidenden Konflikt. Dies kann nur den privaten Bereich betroffen haben (Beziehungsprobleme, gemeinsames Haus), dies kann nur den beruflichen Bereich betroffen haben (Probleme im Supermarkt oder in ihrer Firmenzentrale), es kann beide Bereiche betroffen haben. Ich kann es für mich aktuell nicht auflösen.

Ich interpretiere die "Pfandgeschichte" als einen Warnschuss, um sie zur Aufgabe zu bringen. Ich kann aber nicht sagen, was sie aufgeben sollte und ob der Druck aus der privaten oder beruflichen Ecke kam.

inextenso schrieb:Na ja, das kann wohl keiner mit Gewissheit sagen, ob der Ehemann nicht davon wusste? Es lenkt jedenfalls von ihm ab. Er könnte auch den Ahnungslosen gegeben haben, um nicht weiter in die Sache verwickelt zu werden.

Erstmal willkommen in der Diskussion!

Du hast recht, mit Gewissheit kann dies niemand sagen und dementsprechend hatte ich das auch formuliert gehabt.

Bis zu einem gewissen Zeitpunkt ist diese Aussage für die Polizei möglicherweise doch zu verifizieren. Hätte beispielsweise ein Gespräch zwischen den beiden Schwestern stattgefunden, in dem Eleonore Schneeweiß mitgeteilt hätte, dass sie ihrem Mann noch nichts von dem Auszug erzählt hat, kann dies bis zum Zeitpunkt x als gesichert angesehen werden. Nach Zeitpunkt x kann Eleonore Schneeweiß natürlich den Auszug noch "gebeichtet" haben, ohne dies ihrer Schwester gegenüber zu erwähnen und der Mann wäre der alleinige Informationsbesitzer.

Der zitierte Beitrag von delphar wurde gelöscht. Begründung: Wilde Spekulationen, die zu Verdächtigungen führen.

Ja, wunderschön, oder nicht? Außerdem eine willkommene Gelegenheit etwas Jugend-Slang in die antiquiert wirkende Diskussion zu bekommen. 😉

delphar schrieb:Ok, mein gewähltes Wort "Insiderwissen" halte ich für übertrieben

Mit dem Begriff "Insiderwissen" hast Du Dir das Leben unnötig schwer gemacht. Auf flapsig formulierte Aussagen stürzen sich einige User wie die Geier, hab selbst schon unangenehme Erfahrungen dahingehend gemacht...

Es wäre auch möglich, dass Frau Schneeweiß Opfer eines Verbrechens wurde, welches überhaupt nichts mit unseren Mutmaßungen zu tun hat.
Es scheint mir alles zu banal, um eine Tötung aus dem in der Sendung gezeigten, herzuleiten.
Ärger an der Arbeit, hatte ich auch schon, und viele Menschen die ich kenne.
Schwierigkeiten in einer Beziehung, ähnlich wie im Fall dargestellt, haben sehr viele mir bekannte Personen.
Arbeitskollegen, sehr nahe Verwandte, Freunde, Bekannte.
Alles natürlich belastend, aber wie im Fall dargestellt, nicht eskalierend.
Frau S. deutete anscheinend nie an, ihren Mann für immer zu verlassen.
Sie brauchte einen Abstand zu ihrem Umfeld. Den fand sie bei ihrer Schwester.
Finanzielle Schwierigkeiten, mit denen ja viele Menschen zu kämpfen haben, wurden gar nicht erwähnt. Im Gegenteil, das Haus war schon zu einem guten Teil abbezahlt.
Ihr Mann wurde nicht als gewalttätig dargestellt, sie hatte offensichtlich keine psychische Erkrankung ("Suizid").
Sie könnte ein Zufallsopfer geworden sein.
Eventuell durch den erlebten Stress, ein "leichtes Opfer".
Dazu würde vielleicht auch passen, dass die Ermittler anscheinend nie jemanden in engeren Verdacht hatten.
Was in solchen Fällen durchaus häufig vorkommt.

Drom schrieb:Eventuell durch den erlebten Stress, ein "leichtes Opfer".

Der Gedanke geht mir ja auch immer wieder im Kopf herum: Möglicherweise hat sie jemanden kennengelernt und zu diesem, eben weil er im Gegensatz zu den meisten anderen Leuten (Ehemann, Chef...) in ihrem unmittelbaren Umfeld halt "nett" zu ihr war, schneller Vertrauen gefasst als sie es unter normalen Umständen vielleicht getan hätte. Also dass sie z. B. auf sein Angebot eingegangen wäre: "Du, also, wenn Du erstmal nicht nach Hause zu Deinem Mann willst - kannst gerne bei mir im Gästezimmer übernachten..." was sie normalerweiise nicht getan hätte, in ihrer Situation aber so "überwältigt" war von dieser Freundlichkeit, dass sie doch ja gesagt hat.

Nur war es dann vielleicht der Falsche "Retter in der Not".

@LackyLuke77
Die Ermittler, die ja tatsächlich mehr wissen wie wir, und wie in der Sendung gezeigt wurde, hatten und haben offensichtlich nie einen begründeten Verdacht gegen irgend jemand in ihrem privaten Umfeld gehabt.
Herr Cerne hat zu diesem Thema ja explizit nachgefragt.
Die Ermittlerin ging ja nur sehr oberflächlich und allgemein auf diese Frage ein.
Die Ermittler schließen mit Sicherheit kein Szenario aus, aber einen begründeten Verdacht in welche Richtung auch immer, haben sie offensichtlich nicht.
Für mich ist es nicht ganz unwahrscheinlich, dass Frau Schneeweiß ein Zufallsopfer wurde.
Und da befürchte ich, wird es leider keine Aufklärung geben.

@brigittsche

brigittsche schrieb:Nur war es dann vielleicht der Falsche "Retter in der Not".

Häufiger verschwinden doch Teenager die vorher Ärger mit den Eltern hatten.
Oder, was mich immer wieder wundert. Menschen verschwinden im Urlaub!
Allen gemeinsam ist, sie haben Stress. Mal negativen, mal positiven.
Und offensichtlich nutzen Täter solche Situationen aus.