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Nach fast 30 Jahren identifiziert: Maria van der Zanden

161 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisstenfall, 1994, Möhnesee ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Nach fast 30 Jahren identifiziert: Maria van der Zanden

29.06.2023 um 11:35
Zitat von KieliusKielius schrieb am 30.05.2023:Dass eine Frauenleiche nach einem Sexualmord keine erkennbaren Spuren von Gewaltanwendung aufweist, ist für mich nur schwer vorstellbar. Aus der Erinnerung heraus fällt mir auch kein anderer Fall ein, bei dem das so gewesen wäre.
Im Gegenteil, bei sexuell motivierten Morden sind die Körper in irgendeiner Weise lädiert, oft sogar schwer zugerichtet, und Kleidungsstücke fehlen oder sind beschädigt, jedenfalls nicht unversehrt.
Das stimmt so einfach nicht. Die meisten Sexualdelikte kommen ohne erkennbare Spuren aus. Deswegen ist es auch oftmals so schwer, diese nachzuweisen. Es muss nicht immer ein äußerst brutales Vorgehen des Täters geben. Zumal die Leiche offenkundig längere Zeit im Wasser lag. Zum einen vernichtet das Spuren und zum anderen können zerrissene Kleidung uä auch von der Liegezeit im Wasser herrühren. Deine Argumentation ist regelmäßig ein perfektes Beispiel für den "confirmation bias", der andere Theorien als völlig unplausible darstellt.
Zitat von Eos123Eos123 schrieb am 05.06.2023:aber: sich mit einem Stein im Rucksack selbst ertränken? Und da kicken nicht die Überlebensinstinkte rein und man versucht sich nicht noch im letzten Moment vom Rucksack zu befreien?
So würde ich das auch sehen. Atmung ist ja kein bewusst gesteuerter Vorgang und der Körper wird alles dafür tun, Luft zu bekommen, wenn er merkt, dass diese ihm ausgeht. Daher kann man sich zB auch nicht selbst erwürgen oder ersticken, außer man trifft entsprechende Vorkehrungen. Ich gehe somit davon aus, dass Maria nicht mehr vollständig Herr ihrer Sinne war, als sie ins Wasser gelangte. Bislang gibt es ja auch keine Quelle, die eindeutig Ertrinken als Todesursache benennt. Entweder, weil sie nicht ertrunken ist oder die Todesursache nie einwandfrei geklärt wurde.
Zitat von Lanamia09Lanamia09 schrieb:Manchmal denke ich, die Meisten schauen zu viel TV und halten deshalb alles für möglich, bzw. können nicht mehr differenzieren, was bei einer Obduktion alles erkannt werden kann oder wie aufwendig etwas ist.
Dem kann ich mich nur anschließen. Rechtsmediziner sind keine Hellseher und können auch nur mit dem arbeiten, was sie zur Verfügung haben. Und nach Wochen im Wasser in 90er Jahren ist das nun einmal nicht mehr allzu viel, was genaue Analysen und Ergebnisse zulässt. Zumal möglicherweise auch gar keine umfangreiche Obduktion stattgefunden hat.

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Nach fast 30 Jahren identifiziert: Maria van der Zanden

29.06.2023 um 12:50
Zitat von Juris019Juris019 schrieb:So würde ich das auch sehen. Atmung ist ja kein bewusst gesteuerter Vorgang und der Körper wird alles dafür tun, Luft zu bekommen, wenn er merkt, dass diese ihm ausgeht. Daher kann man sich zB auch nicht selbst erwürgen oder ersticken, außer man trifft entsprechende Vorkehrungen. Ich gehe somit davon aus, dass Maria nicht mehr vollständig Herr ihrer Sinne war, als sie ins Wasser gelangte. Bislang gibt es ja auch keine Quelle, die eindeutig Ertrinken als Todesursache benennt. Entweder, weil sie nicht ertrunken ist oder die Todesursache nie einwandfrei geklärt wurde.
Ja, so meine ich das! Falls sie vom Staudamm gesprungen ist, wäre möglich, dass sie dadurch bewusstlos oder schwerer verletzt wurde. An seiner höchsten Stelle scheint er knapp 40 Meter zu sein. Sich selbst hingegen 'irgendwie' mit einem entfernbaren Gewicht zu ertränken, erscheint mir aus den von dir genannten Gründen unwahrscheinlich.


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05.07.2023 um 13:31
Zitat von Eos123Eos123 schrieb am 29.06.2023:Ja, so meine ich das! Falls sie vom Staudamm gesprungen ist, wäre möglich, dass sie dadurch bewusstlos oder schwerer verletzt wurde. An seiner höchsten Stelle scheint er knapp 40 Meter zu sein. Sich selbst hingegen 'irgendwie' mit einem entfernbaren Gewicht zu ertränken, erscheint mir aus den von dir genannten Gründen unwahrscheinlich.
Wie ich bereits geschrieben habe, ist sie auf der Stauseite gesprungen. Da geht es nur ein paar Meter runter straight ins Wasser. Für Selbstmorde wird üblicherweise gegenüber gesprungen.


1
Quelle: https://www.fotocommunity.de/photo/staumauer-am-moehnesee-dodo139/41285839


2
Quelle: https://www.moehnesee.de/nl/Outdooractive-POIs/staumauer-moehnesee


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17.11.2023 um 20:17
Ich bin in der Nähe von der Staumauer groß geworden und habe von vielen Suiziden gehört . Es ist nun mal ein beliebter Ort um sich umzubringen.
Aber keiner bisher ist zum Möhnesee gefahren um sich zu ertränken ... Bisher sind alle von der anderen Seite gesprungen. Rechts runter geht es schnell und der Tod ist sicher weil man nicht im Wasser landet sondern direkt auf die Sperrmauer. Links quält man sich und wenn der Stein nicht schwer genug ist , geht es sogar schief . Jemand der wirklich vorhat sich dort umzubringen wählt nun mal die rechte Seite.

Ein Stein im Rucksack kann auch heißen , das man jemanden der schon tot ist, im Gewässer versenken möchte. Und nur weil man keine Gewaltspuren an der Leiche findet , heißt es nicht gleich das man Mord ausschließen kann.
Ich war ehrlich gesagt schockiert ,als ich gelesen habe , das man damals von Suizid ausgegangen ist.


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22.11.2023 um 12:35
Zitat von Itaka1983Itaka1983 schrieb am 17.11.2023:Aber keiner bisher ist zum Möhnesee gefahren um sich zu ertränken ... Bisher sind alle von der anderen Seite gesprungen. Rechts runter geht es schnell und der Tod ist sicher weil man nicht im Wasser landet sondern direkt auf die Sperrmauer. Links quält man sich und wenn der Stein nicht schwer genug ist , geht es sogar schief . Jemand der wirklich vorhat sich dort umzubringen wählt nun mal die rechte Seite.

Ein Stein im Rucksack kann auch heißen , das man jemanden der schon tot ist, im Gewässer versenken möchte. Und nur weil man keine Gewaltspuren an der Leiche findet , heißt es nicht gleich das man Mord ausschließen kann.
Ja, beides ist möglich. Aber die damaligen Ermittler wussten nicht, woher das Opfer kam. Ohne Identifikation enden dann die Möglichkeiten der Ermittlung. Dass dann das Ergebnis Suizid war, war nur das Ergebnis dieser vorläufigen Ermittlungen.

Dass am Möhnesee nur der Sturz von der Staumauer infrage kommt, ist nicht gesagt. Rein theoretisch kann das Opfer das auch vorgehabt haben, aber dann doch davor zurückgeschreckt sein, denn ein Sturz bedeutet zwar hohe Wahrscheinlichkeit eines schnellen Todes, aber der Körper insgesamt ist dann auch stark zerstört.

Wo man nun die Herkunft des Opfers kennt, wäre ein Suizid, ohne dass das Opfer dieses Gebiet kennt, schwer vorstellbar. Aber das wissen wir nicht.

Ein Verbrechen in den Niederlanden und dann ein Transport über 350km ist dann aber auch schon schwer vorstellbar.

Der Fall gibt viele Rätsel auf, ob man diese noch nach einer solch langen Zeit lösen kann, ist leider unwahrscheinlich.


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22.11.2023 um 17:23
@Lento
Das stimmt schon alles. Kann natürlich alles sein. Nix ist unmöglich . Aber die Wahrscheinlichkeit ist in meinen Augen geringer . Ich kann auch unrecht haben und es wurde schon mal auf der anderen Seite Suizid begangen... Mit ist aber kein anderer Fall bekannt.

Mich hätte der Stein im Rucksack trotzdem stutzig gemacht. 😂liegt wohl an meinen Genen. 😏


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22.11.2023 um 17:26
Wurde die Todesursache ermittelt ? Oder ist man in dem Moment einfach von ertrinken ausgegangen? Oder konnte man das zu der Zeit noch nicht genau untersuchen?

Wenn sie wirklich ertrunken ist , dann sieht das natürlich anders aus.


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22.11.2023 um 17:30
Zitat von Itaka1983Itaka1983 schrieb:Wenn sie wirklich ertrunken ist , dann sieht das natürlich anders aus.
WAS sieht dann anders aus?


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22.11.2023 um 20:50
@redsherlock
Die Todesursache kann man durch eine Obduktion feststellen . Wurde diese gemacht oder hat man davon abgesehen, weil man es für einen Suizid gehalten hat?

Durch eine Obduktion hätte man auch eine andere Todesursache , außer ertrinken , feststellen können.


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22.11.2023 um 21:02
Zitat von Itaka1983Itaka1983 schrieb:Durch eine Obduktion hätte man auch eine andere Todesursache , außer ertrinken , feststellen können.
Ja, die ist erfolgt.
Die Obduktion ergab wenig später, dass die Tote schon einige Wochen im Wasser gelegen haben musste. „Bei der gestrigen Obduktion der Leiche fanden sich keine Spuren, die auf eine äußere Gewalteinwirkung schließen lassen. Ein Verbrechen ist einwandfrei auszuschließen“, vermeldete unsere Zeitung in ihrer Ausgabe vom 30. August 1994. Die Vermisstenkartei der Polizei brachte damals keine Anhaltspunkte, wer die Frau, die zum Auffindezeitpunkt eine kurze Jeanshose und ein kurzärmliges rot-weiß-gestreiftes Hemd trug – sein könnte. Auch die Hoffnung auf Zeugenhinweise verpuffte. Die Unbekannte wurde schließlich in einem anonymen Grab beerdigt.
Quelle: https://www.wa.de/nordrhein-westfalen/durchbruch-nach-fast-30-jahren-maria-van-der-zanden-ist-die-tote-aus-dem-moehnesee-92300490.html?itm_source=story_detail&itm_medium=interaction_bar&itm_campaign=share

Prinzipiell ist die Todesursache "Ertrinken" schon feststellbar, ob man das noch nach festellen kann, wenn derjenige schon 4 Wochen im Wasser liegt, weiß ich nicht. Ob ein Verbrechen wirklich auszuschließen ist, können wir nicht beurteilen. Wenn wirklich tot durch ertrinken noch feststellbar war, dann ist Suizid schon recht wahrscheinlich. Aber dazu fehlen uns einfach die Infos.


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22.11.2023 um 21:15
Die beiden texte beißen sich aber .. in dem ersten steht drin das ein Verbrechen einwandfrei ausgeschlossen wurde durch eine Obduktion .


Im zweiten steht drin, das die Ermittler nun rausfinden möchten , ob sie getötet wurde oder ob sie Suizid begangen hat , wie seinerzeit VERMUTET.

Zwischen "vermuten"und "einwandfrei (durch untersuchungen) ausschließen liegen aber Welten.


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22.11.2023 um 21:37
@alle
Werden die Dinge , die eine unbekannte Leiche beim Auffinden getragen oder an sich hatte trotzdem als Asservate aufbewahrt wenn mehr für ein Suizid spricht? Oder werden die nur aufbewahrt, wenn es Spuren für ein Verbrechen vorliegen?


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22.11.2023 um 22:15
Zitat von Itaka1983Itaka1983 schrieb:Die beiden texte beißen sich aber .. in dem ersten steht drin das ein Verbrechen einwandfrei ausgeschlossen wurde durch eine Obduktion .
Nicht wirklich. Das eine sind die Ermittlungsergebnisse von vor 30 Jahren. Nun ist der Wohnort des Opfers bekannt und wann sie verschwunden ist. Und da entstehen natürlich neue Fragen, z.B. wie ist das Opfer dorthin gekommen.

Ich hatte vor längerer Zeit von einem anderen Suizid-Fall gelesen, da ist das Opfer wohl quer durch Deutschland mit einem Zug gefahren. An der Endstation ist es dann mitten in ein Feld gegangen und hat sich dort vergiftetet. Auch rätselhaft, aber da war wenigstens der Zusammenhang mit der Endstation des Zuges gegeben. Ein solcher Zusammenhang scheint hier offenbar nicht offensichtlich zu sein, deshalb versucht man noch zu ermitteln, wie das Opfer dorthin gelangt ist. Nach 30 Jahren ein fast unmögliches Unterfangen.


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22.11.2023 um 23:11
Zitat von LentoLento schrieb:Itaka1983 schrieb:
Durch eine Obduktion hätte man auch eine andere Todesursache , außer ertrinken , feststellen können.

Ja, die ist erfolgt.

Die Obduktion ergab wenig später, dass die Tote schon einige Wochen im Wasser gelegen haben musste. „Bei der gestrigen Obduktion der Leiche fanden sich keine Spuren, die auf eine äußere Gewalteinwirkung schließen lassen. Ein Verbrechen ist einwandfrei auszuschließen“, vermeldete unsere Zeitung in ihrer Ausgabe vom 30. August 1994. Die Vermisstenkartei der Polizei brachte damals keine Anhaltspunkte, wer die Frau, die zum Auffindezeitpunkt eine kurze Jeanshose und ein kurzärmliges rot-weiß-gestreiftes Hemd trug – sein könnte. Auch die Hoffnung auf Zeugenhinweise verpuffte. Die Unbekannte wurde schließlich in einem anonymen Grab beerdigt.

Quelle: https://www.wa.de/nordrhein-westfalen/durchbruch-nach-fast-30-jahren-maria-van-der-zanden-ist-die-tote-aus-dem-moehnesee-92300490.html?itm_source=story_detail&itm_medium=interaction_bar&itm_campaign=share

Prinzipiell ist die Todesursache "Ertrinken" schon feststellbar, ob man das noch nach festellen kann, wenn derjenige schon 4 Wochen im Wasser liegt, weiß ich nicht. Ob ein Verbrechen wirklich auszuschließen ist, können wir nicht beurteilen. Wenn wirklich tot durch ertrinken noch feststellbar war, dann ist Suizid schon recht wahrscheinlich. Aber dazu fehlen uns einfach die Infos.
Es wurden hier ja schon mehrfach gut begründete Zweifel an der Qualität der "Obduktion" geäußert. Ob man da der Mitteilung dieser Zeitung trauen kann? Hat es wirklich eine Leichenöffnung (was per definitionem eine Obduktion sein sollte) gegeben? Toxikologisches Gutachten? Ich habe da meine Zweifel.

Und selbst wenn Ertrinken nachgewiesen wurde: was heisst das schon? Nur, dass sie nicht schon tot war, als sie ins Wasser kam. Aber ob sie freiwillig ins Wasser ging, oder ob sie z. B. betäubt (medikamentös) ins Wasser verbracht wurde, oder was ganz anderes, darüber wird doch nichts ausgesagt!

Denn eines sollte doch klar sein: es ist absolut unwahrscheinlich, dass sie 240 Km geradelt ist, um sich dann im Möhnesee zu ertränken.


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22.11.2023 um 23:18
Zitat von Itaka1983Itaka1983 schrieb:Die beiden texte beißen sich aber .. in dem ersten steht drin das ein Verbrechen einwandfrei ausgeschlossen wurde durch eine Obduktion .
Da steht, dass keine äußere Gewalteinwirkung gefunden werden konnte. Erstens lässt das aber andere Gewalteinwirkungen zu und zweitens ist das nach vier Wochen im Wasser auch nicht ganz eindeutig zu sagen. Daher ist die Schlussfolgerung schon schwierig.

Soweit wir wissen, wurde damals keine forensische/qualifizierte Leichenschau vorgenommen, also vermutlich auch keine Toxikologie usw. Inwiefern man Ersticken oä oder Bewusstlosigkeit feststellen könnte, wissen wir auch nicht.

Soweit wir wissen, wurde auch der Herkunft der Kleidung oder des Rucksacks nicht nachgegangen. usw Internationale Abgleiche wurden wohl auch nicht umfassend gemacht.

Selbst wenn Ertrinken als Todesursache festgestellt worden wäre, würde das eine Fremdbeteiligung ja erstmal nicht ausschließen. Die schnelle Festlegung auf Suizid verwundert da schon, aufgrund der Informationen, die wir haben.

Jetzt, mit den Informationen zu Ihrer Identität, könnten neue Erkenntnisse und Schlussfolgerungen erfolgen. Wir haben aber nichts wieder gehört.


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Nach fast 30 Jahren identifiziert: Maria van der Zanden

23.11.2023 um 09:30
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Da steht, dass keine äußere Gewalteinwirkung gefunden werden konnte. Erstens lässt das aber andere Gewalteinwirkungen zu und zweitens ist das nach vier Wochen im Wasser auch nicht ganz eindeutig zu sagen. Daher ist die Schlussfolgerung schon schwierig.
Ausschließen kann man nie was, ich gehe davon aus, dass der Presseartikel hier auch die Sicht der Ermittler verkürzt darstellt, vielleicht wurde von "nahezu auszuschließen" gesprochen, gemeint ist sicher nicht der 100%ige Ausschluss. Es geht immer um Wahrscheinlichkeiten und wenn man Tod durch Ertrinken festgestellt hat und keinerlei Hinweise auf ein Fremdverschulden feststellen konnte, dann ist die Wahrscheinlichkeit für einen Suizid natürlich hoch. In Kriminalfällen wird nie der 100%ige Beweis verlangt, das ist auch unmöglich. Und wenn das Obduktionsergebnis da recht eindeutig ist, kann man das auch recht bald feststellen.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Soweit wir wissen, wurde damals keine forensische/qualifizierte Leichenschau vorgenommen, also vermutlich auch keine Toxikologie usw. Inwiefern man Ersticken oä oder Bewusstlosigkeit feststellen könnte, wissen wir auch nicht.
Ich habe keine Ahnung, warum Du glaubst, dass damals die Obduktion lückenhaft ausgeführt worden sein soll (was ist eine forensische/qualifizierte Leichenschau). Ich habe keine Ahnung, was alles für Untersuchungen erfolgten, welche nach etwas mehr als 3 Wochen noch durchführbar waren. Ich weiß nur, dass einen stattgefunden hat. Wenn Du eine bessere Quelle dafür hast, dann bitte her damit. In der Krimi-Rubrik (es ist halt eine Krimi-Rubrik) wird viel zu leicht der Schluss gezogen, dass ein unentdecktes Tötungsdelikt vorliegt, also wurde keine ausreichende Obduktion durchgeführt bzw. es findet dann ein Ermittler-Bashing statt.

Klar gibt es immer theoretische Möglichkeiten und Seltsamkeiten. Aber hier verschwand das Opfer noch am Tage, es war nicht vorher in einer Disko o.ä.. Klar gibt es da Möglichkeiten, dass es irgendwie in ein Auto gezerrt wurde, aber da hätte der Täter aber ein hohes Risiko eingehen müssen. Oder sie hätte zufällig einen Bekannten getroffen. Aber für ein Tötungsdelikt sind die 250km eben auch seltsam. Diese Entfernung ergibt alles andere als ein klares Bild.

Es wäre natürlich besser gewesen, wenn damals schon das Opfer identifiziert worden wäre, dann hätte man sicher noch weiter ermittelt und man hätte möglicherweise über ihre Route noch mehr herausgefunden. Aber sie war damals nicht in der Kartei und wie das niederländische Team heute das Opfer identifizieren konnte, weiß man nicht. War das Opfer vielleicht nicht richtig erfasst worden und wurde das erst vom Cold-Case-Team erkannt? Selbst das ist hier unklar.

@P_cornell
Noch etwas anderes zur Frage, warum das Opfer die "falsche" Seite der Talsperre genommen hat. Wenn ich die obigen Bilder ansehe, und man sieht viel Wasser auf der "richtigen" Seite, könnte das Opfer Zweifel bekommen haben, ob das einen zuverlässige Todesart ist. 2018 gab es auch einen erweiterten Suizid, da hat das eine Opfer schwerverletzt überlebt. Im Falle eines Suizides sind also Gedankengänge vorstellbar, welche auch die "falsche" Seite als plausibel erscheinen lassen.


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23.11.2023 um 09:52
Zitat von LentoLento schrieb:Ausschließen kann man nie was, ich gehe davon aus, dass der Presseartikel hier auch die Sicht der Ermittler verkürzt darstellt,
Das sehe ich größtenteils auch so. Dem habe ich auch nicht widersprochen.
Zitat von LentoLento schrieb:Und wenn das Obduktionsergebnis da recht eindeutig ist, kann man das auch recht bald feststellen.
Ich weiß nicht, ob das Obduktionsergebnis da recht eindeutig war. Wie Du (und ich auch) sagtest, lag die Leiche ja mehrere Wochen im Wasser. Wenn das Obduktionsergebnis da also nicht wirklich eindeutig sein kann, kann auch die Schlussfolgerung nicht so formuliert werden, wie beispielsweise diese Zeitung es tat und wie es am Anfang des Threads auch zitiert/diskutiert wurde.
Zitat von LentoLento schrieb:Ich habe keine Ahnung, warum Du glaubst, dass damals die Obduktion lückenhaft ausgeführt worden sein soll (was ist eine forensische/qualifizierte Leichenschau). Ich habe keine Ahnung, was alles für Untersuchungen erfolgten, welche nach etwas mehr als 3 Wochen noch durchführbar waren. Ich weiß nur, dass einen stattgefunden hat.
Im Verlauf des Threads findest du die Diskussion dazu. Die Obduktion wurde dort in dem kleinen Ort durchgeführt. Konkretes wissen wir nicht. Es wurden keine weiteren Ergebnisse der Leichenschau oder weiterer Untersuchungen veröffentlicht. Deswegen schrieb ich, soweit wir wissen. Und in einem solchen Ort wird es damals mit relativer Sicherheit keinen forensischen Gerichtsmediziner für eine qualifizierte Leichenschau gegeben haben. Links und Quellen dazu findest du im Verlauf.
Zitat von LentoLento schrieb:Aber sie war damals nicht in der Kartei und wie das niederländische Team heute das Opfer identifizieren konnte, weiß man nicht. War das Opfer vielleicht nicht richtig erfasst worden und wurde das erst vom Cold-Case-Team erkannt? Selbst das ist hier unklar.
Ja, wir wissen Vieles nicht. Deswegen schrieb ich auch hier, soweit wir wissen. Offenbar wurden aber die Herkunft der Kleidung und des Rucksacks nicht weitergehend verfolgt. Was es damals für Barrieren der Kooperation zwischen den Ländern/Kommunen gab oder ob möglicherweise Fehler erfolgten oder wie auch immer, wissen wir nicht. Ich hoffe nur, dass man heute daraus lernt, wie man die Zusammenarbeit und Ermittlung verbessern kann.
Zitat von LentoLento schrieb:In der Krimi-Rubrik (es ist halt eine Krimi-Rubrik) wird viel zu leicht der Schluss gezogen, dass ein unentdecktes Tötungsdelikt vorliegt, also wurde keine ausreichende Obduktion durchgeführt bzw. es findet dann ein Ermittler-Bashing statt.
Das ist kein Ermittler-Bashing. Das sind Rückschlüsse, mit entsprechender Formulierung, aus den Informationen, die wir haben und unserer Diskussion. Daraus haben die Ermittlungen damals eine Schlussfolgerung gefunden, die meiner Ansicht nach damals zu früh und zu einseitig erfolgte und verfolgt wurde. Das ist die Rückschau, ohne dass wir wissen inwiefern damals weitere Informationen zugrunde gelegt werden konnten. Die Rückschau beinhaltet keine weitere Kritik. Das ist nur die sachliche Feststellung dessen, was wir wissen und diskutieren. Damit verbunden ist eben die Hoffnung, dass man es heute anders machen würde und aufgrund des Fortschritts auch könnte.


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23.11.2023 um 16:27
@darkstar69

Danke. Also es war nichts weiter als eine Spekulation. Dass eine Obduktion in einem kleineren Ort automatisch weniger gut ausgeführt wird, glaube ich ehrlich gesagt nicht. Und natürlich können auch dort (wenn nach 3 Wochen noch sinnvoll) Körpersubstanzen dem Körper entnommen und zur Analyse in ein Labor geschickt worden sein. Nichts anderes machen auch Arztpraxen selbst in der Pampa bei Blutuntersuchungen.

Wie Du es schon sagt, es fehlt hier sehr viel Information, auch was alles genau untersucht wurde. Man sollte sich daher nicht verleiten lassen Information durch Spekulationen zu ersetzen.

Dass hier zu früh auf einen Suizid geschlossen wurde und nur einseitig ermittelt wurde, kann man aus den bekannten Informationen jedenfalls nicht ablesen.


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Nach fast 30 Jahren identifiziert: Maria van der Zanden

23.11.2023 um 16:34
Zitat von LentoLento schrieb:Dass eine Obduktion in einem kleineren Ort automatisch weniger gut ausgeführt wird, glaube ich ehrlich gesagt nicht.
Wann habe ich das gesagt? Ich habe gesagt, dass es unwahrscheinlich ist, dass eine qualifizierte Leichenschau durchgeführt wurde. Da die Wahrscheinlichkeit hoch ist, können wir davon ausgehen, dass es eine einfache Leichenschau war. Diese könnte durchaus gut durchgeführt worden sein. Das wissen wir nicht. Aber ich habe nicht daran gezweifelt. Es war aber aller Wahrscheinlichkeit nach eben keine qualifizierte Leichenschau durch einen Rechtsmediziner.

Bei einfachen Leichenschauen werden nicht automatisch sämtliche Laboruntersuchungen usw vorgenommen. Das wurde im Thread schon diskutiert und verlinkt.
Zitat von LentoLento schrieb:Dass hier zu früh auf einen Suizid geschlossen wurde und nur einseitig ermittelt wurde, kann man aus den bekannten Informationen jedenfalls nicht ablesen.
Das sehe ich anders.


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23.11.2023 um 19:30
Ihre DNA wurde in Deutschland nicht entnommen.
Die eindeutige Identifizierung war sehr kompliziert und erfolgte durch das direkte übereinanderlegen von Fingerabdrücken (Ich finde diesen Artikel nicht, aber wenn ich ihn wieder finde markiere ich ihn. )

Wie auch immer. Früher war nicht das möglich was heute möglich ist . Und wenn es zu der Zeit mehr nach Suizid ausgesehen hat , dann ist es halt so.


Trotzdem kann ich nicht verstehen, warum man zb. Kleidung usw nicht zurückverfolgt hat . Immerhin war es eine Leiche ohne Name und in der Umgebung wurde niemand vermisst. Iwo muss das Mädel doch hergekommen sein...unabhängig davon ob es nun ein Verbrechen war oder ein Suizid.
Durch eine DNA kann man jemanden eindeutig indentifizieren. Auch im Nachhinein.


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