Emmanuel Haro (7 Monate) vermisst, Eltern unter Mordverdacht

Seit dem 14. August 2025 ist der sieben Monate alte Emmanuel Haro, wohnhaft in Cabazon (CA) vermisst gemeldet. Laut Angaben der Mutter Rebecca Haro (41) sei das Kind nach einem mutmaßlichen Übergriff auf einem Parkplatz in Yucaipa (CA) verschwunden, sie sei überrascht und ohnmächtig geschlagen worden, während sie Emmanuels Windeln wechselte. Im Verlauf der polizeilichen Ermittlungen ergaben sich jedoch Unstimmigkeiten in ihrer Darstellung, sodass der Verdacht eines inszenierten Vorfalls im Raum stand.
Es heißt, sie würde seither nicht mehr mit den Ermittlern kooperieren.
Am 22. August wurden die Eltern, Rebecca und Jake Haro, schließlich unter Mordverdacht festgenommen. Jake Haro (32) war übrigens bereits wegen Misshandlung seiner kleinen Tochter (das war 2018) aus früherer Ehe verurteilt worden, sie ist seitdem schwer behindert.

Aktuellstes Ereignis: Am 24. August wurde Jake Haro zusammen mit Ermittlern während einer Suchmaßnahme nahe des Freeway 60 im Moreno Valley (CA) gesehen und anschließend wieder ins Gefängnis gebracht, die Suche war aber wohl ergebnislos oder es gibt noch keine Informationen dazu.

https://eu.desertsun.com/story/news/crime_courts/2025/08/24/jake-haro-rebecca-haro-to-appear-in-court-tuesday-disappearance-of-baby-emmanuel-haro/85810526007/

Ähnlich wie auch die Behörden halte ich es für leider ziemlich sicher, dass Emmanuel Haro nicht mehr lebt. So bleibt vor allem nur die Hoffnung, dass der Fall wenigstens aufgeklärt werden kann.
Im Netz finden sich inzwischen schon zahlreiche True-Crime-Veröffentlichungen unterschiedlichster Formate dazu.

Ich habe vor einigen Tagen auf SocialMedia von dem kleinen Emmanuel gehört, noch bevor der Mordverdacht im Raum stand.. Und hatte die ganze Zeit das ungute Gefühl, dass die Entführung nur vorgetäuscht war.
Zudem sah der kleine Junge, auf all den Fotos, die veröffentlicht wurden, nicht wirklich gesund aus.

Ich hoffe, dass sie den Leichnam zeitnah finden und daher auch die Todesumstände deutlich werden.

Kältezeit schrieb:Ich habe vor einigen Tagen auf SocialMedia von dem kleinen Emmanuel gehört, noch bevor der Mordverdacht im Raum stand.. Und hatte die ganze Zeit das ungute Gefühl, dass die Entführung nur vorgetäuscht war.
Zudem sah der kleine Junge, auf all den Fotos, die veröffentlicht wurden, nicht wirklich gesund aus.

Er sah wirklich nicht gesund aus. Es ist eine unglaublich traurige Geschichte.

Wie bereits gesagt hat man ja den Vater Jake Haro am 24.08.25 mit Ermittlern während einer Suchaktion gesehen, was zunächst mal so wirkt, als hätte er sie möglicherweise zu Emanuel führen wollen.
Möglicherweise hat er bereits ein (Teil)geständnis abgelegt, oder vielleicht hat er auch jemand anderen konkret beschuldigt. Die Mutter hält jedenfalls an der Entführungsgeschichte fest, was natürlich weiterhin unglaubwürdig wirkt, auch angesichts des Umstands, dass sie den bereits wegen schwerer Kindesmisshandlung verurteilten Mann als jemanden darstellt, der nie einem Kind etwas zu Leide tun würde.

„Er ist ein guter Vater“, sagte Rebecca am 24. August gegenüber der Southern California News Group. „Er würde niemals einem Baby etwas antun.“

Quelle: https://www.eonline.com/news/1421631/emmanuel-haros-mom-rebecca-haro-speaks-out-after-arrest

Heute haben die beiden ja einen ersten Gerichtstermin.

@equinoxx
Sehr viel länger als heute, könnte man die Eltern wohl nicht in Haft lassen, da tickt die Uhr, der Richter muss heute darüber entscheiden. Beim Vater wäre es wohl eher kein Problem, weil er sowieso akt auf Bewährung ( wegen Misshandlung eines Kindes seiner Ex Partnerin) ist. Und die Mutter, hält tatsächlich an ihrer Story fest, obwohl ihre Erzählungen gewaltige inkonsistente Abweichungen enthält?
Na zumindest bleibt festzustellen, solche Erzählungen von Entführungen und Ohnmacht und das anschließende öffentliche Flehen an die ominösen Entführer, das hatte man schon oft. Da sind die Haro‘s nicht die ersten, die solche Märchen erzählen. Ich könnte mit wenig Mühe, ein paar ähnliche Fälle raussuchen. Siehe unlängst die kleine Nola Dinkins ( 3 Jahre) angeblich auch entführt. Und am Ende, gab es keine Entführung.. wetten. Bin gespannt, wer von den beiden als erster einknickt.

Hier mal eine Psychologin, welche insgesamt 40 solcher Fälle ( wo Eltern die Entführung angeben) untersucht hat.
Siehe Susan Smith, Entführung und am Ende hat sie die Kinder ertrinken lassen.

https://www.psychologytoday.com/us/blog/the-human-equation/202508/when-parents-claim-abduction-the-emmanuel-haro-case/amp

Danke @calligraphie
Ein wirklich sehr guter Artikel, den du da verlinkt hast.

Dass dieses Phänomen so extrem verbreitet ist, hätte ich nicht gedacht.
Die Psychologin hat 44 Fälle beobachtet und dem Phänomen mit „staged abduction filicide“ einen eigenen Namen gegeben.
Für alle, die den Artikel nicht gelesen haben und interessiert sind:
Sie schreibt unter anderem, dass auf den Fall Emmanuel Haro mehrere Warnzeichen fallen, die für das Phänomen üblich sind:

1. Die bequeme Zeugeneliminierung: Rebecca Haro behauptet, sie sei bewusstlos geschlagen worden, wodurch sie sich selbst als Zeugin der tatsächlichen Entführung ausschließt. Täter geben oft an, sie seien handlungsunfähig gewesen – unfähig, den Angreifer ihres Kindes zu identifizieren.

2. Der vage Angreifer: Obwohl sie genug bei Bewusstsein ist, um "Hola" zu hören, beschreibt sie den Angreifer nicht. Inszenierte Entführungsfälle weisen ähnliche phantomhafte Angreifer auf.

3. Die physischen Beweise: Ein blauer Fleck dient als sichtbarer "Beweis" für einen Angriff. Mehrere Fälle, die ich beobachtet habe, beinhalten selbst zugefügte Verletzungen, um die Entführungserzählung zu unterstützen.

Quelle: https://www.psychologytoday.com/us/blog/the-human-equation/202508/when-parents-claim-abduction-the-emmanuel-haro-case/amp

Seit heute sind Jake und Rebecca Haro offiziell mit dem Vorwurf des Mordes konfrontiert.
Wie du bin ich auch gespannt, wer zuerst einknickt.
Wirklich schrecklich, dass davon auszugehen ist, dass dieses süße Baby das Leben kaum kennenlernen durfte, beziehungsweise vor allem nur die schlimmsten Seiten des Lebens.
Trotzdem muss man natürlich immer dazu sagen, dass weiterhin erst mal die Unschuldsvermutung gilt.

Ich weiß nicht, wie verlässlich die Quelle ist, aber die New York Post schreibt, dass der Vater gestanden hat:

Emmanuel Haro's father admitted to killing missing baby and dumping him in trash can https://share.google/N7b6LodYosXrXPUdB

@Amphibium
Sehr traurig, aber leider war es zu erwarten. Ich denke die NYP hat das verifiziert. Zusätzlich bestätigt von Brian Entin ( der investigative Journalist von News Nation) eine sehr vertrauenswürdige Quelle.
Der Vater hat zugegeben seinen Sohn getötet haben und ihn anschließend in einer Mülltonne entsorgt. Dem vorausgegangen, sind schwere Misshandlungen. Der Mann war bereits wegen ähnlicher vergehen, auf Bewährung. Unglaublich und es steht zu befürchten, dass seine Frau entweder mitgemacht hat, oder es zumindest toleriert hat. Ich frage mich immer wieder, was die Mütter dazu bringt, solche Misshandlungen entweder als Komplizin mitzumachen, oder zumindest tatenlos zu tolerieren. Und am Ende decken sie noch den Partner und helfen bei der Vertuschung.
Es gibt eine sehr gute Dokumention on YT zu so einem Fall. Das Gesetz von Las Vegas / Gladys Entscheidung ( 2 Teile) Wirklich sehenswert und erschütternd.

Wie schrecklich.
Danke euch für die Updates.

Es gibt noch kein Geständnis, die Informationen entstanden in einer Perkins Operation, also über einen Agenten im Gefängnis, der sich als Insasse ausgegeben hat und dem sich Jake Hero anvertraut hat. Keine Ahnung, wie das rechtlich ist bzw. wie gut verwertbar diese Informationen vor Gericht sind.
Vielleicht dreht er ja seine Geschichte noch mal um.

Entin reports that the information was given by Haro to the fake inmate as part of a Perkins Operation, in which a person is sent into custody to gain information on a case. The disclosure is allegedly recorded, according to the report.

Quelle: https://www.newsweek.com/baby-emmanuel-jake-haro-update-father-case-parents-2120479

Wahrscheinlich war das Baby in seinem kurzen Leben schon verhältnismäßig lange starken Misshandlungen ausgesetzt. Denke, das ist auch der Grund, warum es von Emmanuel fast nur Bilder gibt, in denen er so seltsam schräg von unten fotografiert worden ist. Wahrscheinlich hat man ihm im Gesicht deutlich und dauerhaft angesehen, was er mitmachen musste.

Was für ein fataler Fehler, dass Jake Haro für den vorangegangenen Fall nur eine Bewährungsstrafe bekommen hat. Er hat seine kleine Tochter aus erster Ehe fast totgeschlagen und zum dauerhaften Pflegefall gemacht.

@calligraphie
Wie die Mutter beteiligt war, werden wir hoffentlich noch erfahren.
Vielleicht war sie auch großer Gewalt und Missbrauch ausgesetzt und hatte Angst vor ihrem Mann? Offensichtlich hat dieser auf jeden Fall sehr großes Potenzial, Menschen zu manipulieren.
Die Suche am 24.8., in deren Rahmen er die Ermittler zu dem Feld geführt hat, entstand ja auch aus einer perfiden Lügengeschichte. Angeblich hätte er seinen Sohn aus Versehen im Schlaf erstickt, und auf dem Feld begraben, um einen Ort zum trauern zu haben.
In Wirklichkeit hat er (orientiert man sich am derzeitigen Informationsstand) sein Baby über Wochen oder gar Monate misshandelt und einfach im Müll entsorgt.
Aber ich will Rebecca Hero jetzt aber keinesfalls entschuldigen. Es ist durchaus sehr wahrscheinlich, dass sie tatbeteiligt ist, mindestens durch Unterlassen.

@equinoxx

Danke fürs eröffnen des Threads! Es wundert mich, dass er nicht mehr Beachtung findet. Wieder mal ein wirklich schlimmer Fall.

calligraphie schrieb:Ich frage mich immer wieder, was die Mütter dazu bringt, solche Misshandlungen entweder als Komplizin mitzumachen, oder zumindest tatenlos zu tolerieren. Und am Ende decken sie noch den Partner und helfen bei der Vertuschung.

Ich würde da sogar noch früher ansetzen - was bringt eine Frau dazu von einem solchen Typen ein Kind zu bekommen? Trotz einer Vergangenheit, in der schwere Kindesmisshandlung seiner Tochter bereits eine Rolle spielte? Der Glaube an die Unschuld, daran dass es ein Unfall gewesen ist, die Überzeugung, dass beim nächsten Kind alles besser wird? Ein Angriff auf ein 10 Wochen altes Baby, wie unendlich verroht muss man sein, um so etwas zu tun? Die Kleine erlitt ua ein so schweres Schädeltrauma, dass sie ihr Leben lang auf Hilfe angewiesen ist. Wer weiß, was Emmanuel in seinem kurzen Leben alles erleiden musste. Die "Eltern" betonten mir auch zu oft, dass sein schielen nicht von einer Behinderung komme. Vll gab es auch bei ihm schon ein frühes Schädel-Hirn-Trauma. Den beiden traue ich alles zu. Mittlerweile gibt es ja anscheinend auch Hinweise darauf, dass der Kleine
schon länger misshandelt wurde.

equinoxx schrieb:Wie du bin ich auch gespannt, wer zuerst einknickt.

Ich gehe davon aus, dass sie versuchen werden sich gegenseitig die Schuld zuzuschieben. So läuft es doch meistens.

Mittlerweile wurde bekannt, dass RH bereits mehrere Tage vor der angeblichen Entführung im Laden war und gefragt haben soll, ob es im Außenbereich Überwachungskameras gibt.

Rebecca Haro was spotted at the same store days before the kidnapping report, allegedly asking management if there were exterior security cameras because her car had been burglarized in the parking lot, according to KTLA.

Der Kleine soll zudem bereits bis zu 9 Tage lang tot gewesen sein, bevor RH mit ihrer Geschichte um die Ecke kam.

Prosecutors believe Haro had been dead for up to nine days before his mother, Rebecca, reported that he was abducted outside a sporting goods store in Yucaipa, Calif., according to newly released court documents viewed by KTLA.

Investigators painted a murky timeline of the still-missing child’s fate, claiming the boy — believed to be dead — could have been killed sometime between Aug. 5 and Aug. 14, when the phony kidnapping took place.

https://nypost.com/2025/08/27/us-news/california-7-month-old-boy-emmanuel-haro-was-likely-killed-up-to-9-days-before-mom-reported-phony-kidnapping-authorities/

Es gab auch eine PK mit sehr vielen neuen Erkenntnissen und Details.

LIVE: Emmanuel Haro case update

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Aus der PK

Der Bezirksstaatsanwalt von Riverside County, Michael Hestrin, sagte auf einer Pressekonferenz am 27. August, die Ermittler gingen davon aus, dass Emmanuel Haros Tod auf anhaltende Misshandlungen zurückzuführen sei.

„Die Aktenführung in diesem Fall spiegelt unsere Überzeugung wider, dass Baby Emmanuel misshandelt wurde, über einen längeren Zeitraum Opfer von Kindesmissbrauch war und dass er schließlich aufgrund dieses Missbrauchs diesen Verletzungen erlag“, sagte er.

Der Staatsanwalt äußerte sich auch zur Bewährungsstrafe von JH, verhängt nach den schweren Misshandlungen an seiner Tochter.

Die Bewährungsstrafe sei „ein ungeheuerlicher Beurteilungsfehler“ gewesen, sagte Hestrin.

„Diese Entscheidung war absolut unerhört. Herr Haro hätte zum Zeitpunkt dieses Verbrechens im Gefängnis sitzen müssen“, sagte Hestrin. „Und wenn dieser Richter seine Arbeit so gemacht hätte, wie er es hätte tun sollen, wäre Emmanuel heute noch am Leben. Das ist eine Schande und ein Skandal.“

Recht hat er. Für mich war diese Misshandlung schon ein Mordversuch.



https://www.usatoday.com/story/news/crime/2025/08/27/emmanuel-haro-death-press-conference/85851675007/

(Google Übersetzung)

@equinoxx
Ich könnte mich an keinen Fall erinnern, wo solche Spezial Operationen, wie der gezielte Einsatz eines soggn inmates, zum Aushorchen, irgendwie illegal gewesen ist. Kommt ja darauf an, ob er genötigt wurde zu plaudern, oder sich ohne Druck, einfach mal so erleichtert hat.
Wurde zusätzlich abgehört? In so frühen Stadien, kurz nach der Inhaftierung, stehen die Chancen gut, etwas aus ihm herauszubekommen. Der Mann hatte Druck und in der Situation, quatschen viele, weil sie den Feind eher vor der Zelle vermuten, als im Bett über sich.

@Photographer73
Na logisch, dass die Mutter irgendwie involviert war. Was für ein Horror. Sie muss ja vorher zumindest Zeugin der Misshandlungen gewesen sein. Wäre möglich, dass sie in kompletter devoter Abhängigkeit zu ihm agiert hat. Er wird ihr klargemacht haben, dass sie voll mit drin hängt, wenn sie ihm nicht hilft.
Anhand von vielen, ähnlich gelagerten Fällen, weiß man, welche Motivationen und Dynamiken oftmals in solchen Familien vorherrschen. Thema Gewalterfahrungen, Muster, Liebe und Gewalt bilden oftmals eine Einheit. In diesem Fall war evtl Gewalt gegen das Kind, das bindende Element.
Bei Frauen wie Rebecca H. spielen dann wirklich Beziehungsmuster, Erfahrungen aus Kindheit und frühen Beziehungen eine Rolle. Gewalt als alltägliche Erfahrung in Verbindung zu Partnerschaft. Dem Partner die Komplizin sein und das Kind als sekundäres Ereignis zu betrachten, ersetzbar. Wenn das Kind sein punching Ball war, hat sie das warscheinlich mit Schuldgefühlen ihm gegenüber verbunden. Und Frauen wie sie, wollen ihre Partner glücklich machen. Bindungen zum Kind, wird sie gar nicht gehabt haben, da der Junge ihren Partner „ zu Wutausbrüchen“ gebracht hat,
Na hoffentlich sperrt man beide hübsch lange weg. Wieso er da auf Parole frei rumgelaufen ist, ist mir ein Rätsel. Wie isoliert und abseits haben die denn gelebt, dass niemand was von den Misshandlungen bemerkt hat.

Danke für das Update @Photographer73

calligraphie schrieb:Ich könnte mich an keinen Fall erinnern, wo solche Spezial Operationen, wie der gezielte Einsatz eines soggn inmates, zum Aushorchen, irgendwie illegal gewesen ist. Kommt ja darauf an, ob er genötigt wurde zu plaudern, oder sich ohne Druck, einfach mal so erleichtert hat.

Ich meinte nicht, dass die Methode grundsätzlich illegal ist, sondern ich frage mich, wie gut diese Information dann auch 1:1 als Beweis verwendet werden kann.
Oder ob Informationen, die auf diese Art gewonnen werden, vor allem als Anhaltspunkte für weitere Ermittlungen dienen können.

Wir hätten ja jemanden, der sich im kalifornischen Prozessrecht auskennt @Rick_Blaine
Falls du Zeit und Lust hast!

@equinoxx
Wenn sie die remains des Jungen finden/ gefunden haben, und letztendlich seine Aussagen in der Zelle mit den forensischen Erkenntnissen ( auch digitalen Spuren) übereinstimmen, dann dürfte Haro da eine Verurteilung sicher sein.
Die hellste Kerze auf der Torte scheint er nicht zu sein.
Frage bleibt, gab es denn schon irgendeine Befragung vorher, so mit Verlesung der Miranda Rights … sie haben das Recht zu schweigen usw? Hatte er schon seine Rechte verlesen bekommen?
Ja wäre interessant die rechtlich- fachliche Einordnung der Situation in der Zelle zu hören, von @Rick_Blaine

calligraphie schrieb:Wenn sie die remains des Jungen finden/ gefunden haben, und letztendlich seine Aussagen in der Zelle mit den forensischen Erkenntnissen ( auch digitalen Spuren) übereinstimmen, dann dürfte Haro da eine Verurteilung sicher sein

Wahrscheinlich werden sie ihn nicht mehr finden, da er ihn ja wirklich wie Müll entsorgt hat.
In dem von dir angesprochenen Video von Brian Entin wird das auch problematisiert.
Man hat keine Ahnung, an welchem Tag das passiert ist, welcher Lastwagen den Müll geholt hat und auf welcher Müllkippe er dann letztendlich gelandet ist.
Es fühlt sich so schrecklich an in solchen Worten über ein Baby schreiben zu müssen.
Jedenfalls ist es wohl die Nadel im Heuhaufen.
Dann kann man tatsächlich nur noch auf die digitalen Beweise und weitere Zeugenaussagen hoffen.

calligraphie schrieb:Ich könnte mich an keinen Fall erinnern, wo solche Spezial Operationen, wie der gezielte Einsatz eines soggn inmates, zum Aushorchen, irgendwie illegal gewesen ist. Kommt ja darauf an, ob er genötigt wurde zu plaudern, oder sich ohne Druck, einfach mal so erleichtert hat.
Wurde zusätzlich abgehört? In so frühen Stadien, kurz nach der Inhaftierung, stehen die Chancen gut, etwas aus ihm herauszubekommen. Der Mann hatte Druck und in der Situation, quatschen viele, weil sie den Feind eher vor der Zelle vermuten, als im Bett über sich.

equinoxx schrieb:Ich meinte nicht, dass die Methode grundsätzlich illegal ist, sondern ich frage mich, wie gut diese Information dann auch 1:1 als Beweis verwendet werden kann.
Oder ob Informationen, die auf diese Art gewonnen werden, vor allem als Anhaltspunkte für weitere Ermittlungen dienen können.

Wir hätten ja jemanden, der sich im kalifornischen Prozessrecht auskennt @Rick_Blaine
Falls du Zeit und Lust hast!

calligraphie schrieb:Ja wäre interessant die rechtlich- fachliche Einordnung der Situation in der Zelle zu hören, von @Rick_Blaine

Oh my, im Moreno Valley? Das ist ja fast vor der Haustüre und ich habe nichts davon gehört. Ich sollte mehr Nachrichten schauen.

Nun, die rechtliche Lage ist so. Wie den meisten wohl bekannt ist, muss jedem, der von der Polizei verhört wird in einer Zwangssituation, wie zwangsweise Vorführung, vorläufige Festnahme usw. zuerst eine Belehrung gegeben werden: "Sie haben das Recht zu schweigen... " - das kennt man aus unzähligen Krimis. Die Verfassung der USA schreibt das vor, denn sie erklärt, dass niemand zu einer Aussage gezwungen werden darf und sich niemand selbst belasten muss.

Soweit, so unklar. Wie ist das nun mit einem Polizisten oder anderen, der für die Polizei arbeitet, sich aber als "Mitgefangener" oder sonstwie als Freund etc. ausgibt?

Der oberste Gerichtshof der USA hat das im Fall Perkins v. Illinois entschieden. Zuvor hatten sowohl das Tatgericht als auch die Berufungsgerichte von Illinois entschieden, dass so eine Aussage nicht verwertet werden darf.

Der oberste Gerichtshof sah das anders. Der Unterschied zum Fall Miranda v. Arizona, aus dem die berühmten Miranda warnings hervorgingen, die oben genannte Belehrung, sei in so einem Fall, dass der Verdächtige sich nicht bewusst ist, von der Polizei befragt zu werden. Er kann also, so der Gerichtshof, nicht durch die Befrager oder die Befragungssituation unter Zwang gesetzt sein. Denn nur vor einer Aussage unter Zwang, direktem oder eingebildetem, schützt die Verfassung. Nicht aber vor einer freiwilligen Aussage, die der Verdächtige einem anderen gegenüber macht, dem er glaubt, vertrauen zu können. Die Freiwilligkeit der Aussage ist der Knackpunkt. Solange der "Mitgefangene" keinerlei Zwang ausübt, was er in der Rolle nicht kann, ist die Befragung nicht rechtswidrig. Der Befragte braucht nicht zu antworten, und wenn er es tut, dann ist es sein Pech.

Juristisch vermutlich richtig, auch wenn diese Entscheidung Bauchschmerzen macht. Nicht umsonst rät jeder Rechtsanwalt einem Verdächtigem den Mund zu halten, nicht nur der Polizei gegenüber, sondern auch allen anderen gegenüber, vor allem und gerade im Gefängnis, wo die Mauern Ohren haben.

Liegen also keine Anzeichen für eine Zwangssituation vor, ist die Aussage verwertbar.

Wie sie am Ende von einer Jury eingeschätzt wird, ist wieder eine andere Frage: Hier kommt es vor allem darauf an, wer die Fragen gestellt hat. Ein echter Polizist, der nur einen Gefangenen gespielt hat, wird mehr Glaubwürdigkeit bei einer Jury haben als ein wirklicher Mitgefangener, der vielleicht nur auf eigenen Vorteil bedacht ist und evtl. das alles erfunden hat. In so einem Fall ist dann sehr interessant, ob der echte Mitgefangene irgendwelche Vorteile erhalten hat. Dann sinkt die Glaubwürdigkeit des Zeugen sehr schnell.

Eine gute Polizeiarbeit wird sich natürlich bemühen, eine solche Aussage mit anderen Beweisen in Einklang zu bringen. Denn auch hier gilt: selbst wenn ein echter undercover Polizist die Aussage wiedergibt, diese aber inhaltlich so gar nicht zu den sonstigen Beweisen passt, dann wird sie wenig oder keine Glaubwürdigkeit haben. Falsche Geständnisse kommen aus unterschiedlichsten Gründen immer wieder vor.

Die Aussage ist aber unter Perkins v. Illinois zunächst vor Gericht verwertbar. Entscheiden muss dann die Jury, ob sie ihr Gewicht zubilligt oder nicht.

Zunächst einmal danke für deine Einschätzung @Rick_Blaine

Rick_Blaine schrieb:Solange der "Mitgefangene" keinerlei Zwang ausübt, was er in der Rolle nicht kann, ist die Befragung nicht rechtswidrig. Der Befragte braucht nicht zu antworten, und wenn er es tut, dann ist es sein Pech.

Ein bisschen tricky ist das aber schon, oder? Auch wenn es keine offizielle Hierarchie wie etwa zwischen Behörde und Gefangenem gibt, herrschen im Gefängnis ja ungeschriebene Hierarchien.
Zumindest meinem Empfinden nach ist die Grenze zum Zwang hier sehr fließend — vielleicht nicht, wenn er vollkommen aus freien Stücken geredet hat, beziehungsweise sich unbedingt erleichtern wollte.

Aber vielleicht doch schon, wenn das Thema von Seiten des Agenten auch nur subtil forciert wurde und der frisch inhaftierte Häftling Angst hatte, ernsthafte Nachteile (etwa Gewalt) in der Häftlingshierarchie zu erfahren, wenn er sich nicht offenbart. Jedenfalls könnte könnte er leicht behaupten, dass es so war — dass er sich angesichts der einschüchternden Gesamtsituation unter Druck gesetzt gefühlt hat und einfach irgendwas erzählt hat.
Wie lässt sich denn der Ablauf eines solchen Gesprächs nachweisen?

Aber das ist jetzt eher theoretisch von mir gedacht und spielt vielleicht im konkreten Fall keine so große Rolle angesichts der bereits angesprochenen Gesamtschau der Beweise, wo diese Geschichte (Stand jetzt) durchaus reinpasst.

Und die Abscheulichkeit des geschilderten Ablaufs ist natürlich sowieso auch ein Hinweis darauf, dass die Geschichte stimmt, denn sowas erzählt man doch eigentlich nicht, um im Knast seine Haut zu retten.

@Rick_Blaine
Danke herzlich. Sollte es zu einem Prozess kommen, würde das wohl ein reiner Indizienprozess werden, ohne body, falls nicht noch ein Wunder passiert. Mit welcher Strategie würde man den Vater wohl in dem Fall verteidigen? Meinst du es kommt zum plea Deal? Danke wie immer im Voraus.

calligraphie schrieb:Meinst du es kommt zum plea Deal?

Auf Wunsch kann ich den Link raussuchen, ich habe gestern in irgendeinem Video zu einem Pressetermin gesehen, dass auf die Nachfrage nach einem Plea Deal mit Nein geantwortet wurde. Scheinbar steht die Option nicht im Raum, wenn ich das richtig verstanden habe.

@equinoxx
Ja ich würde das gern mal lesen. Danke.
Aber mal ehrlich, der Vater scheint ja auch, gegen alle Ratschläge seiner Verteidigung, gerne und viel mit der Presse zu reden. Warum also nicht auch in der Zelle?
Bezogen auf den Fall von 2018, mit seiner Tochter damals, die angeblich in der Wanne ausversehen untergetaucht oÄ ist? Während die Mutter der Tochter außer Haus war? Zufälle gibts. Und er hat damals einen plea genommen, der ihm angeblich vom Richter aufgezwungen wurde? So schildert er das. Ich frage mich allen Ernstes, bei den Misshandlungen an seiner Tochter damals ( zb Schädelfraktur) wie so ein Monster frei rumlaufen konnte, um dann später seinen Sohn eiskalt zu töten?
Er behauptet ja nun Stein und Bein, seine Frau wäre unschuldig und Gott ist mit ihnen. Da frage ich mich, wieso nun die Mutter vor laufenden Kameras ihre Lügen von Entführung präsentierte. Ich hoffe er kommt nicht damit durch, angeblich nur ausversehen, über seinen Sohn „ gerollt“ zu sein, wirklich unglaublich. Zwei Kinder misshandelt innerhalb 7 Jahren?
Wer bitte vertritt denn jetzt den kleinen Emanuel vor Gericht, außer der Anklage natürlich? Gibt es Nebenkläger? Irgendein Vertreter einer Behörde? Angehörige des Kleinen?

https://www.yahoo.com/news/articles/emmanuel-haro-father-declares-wife-043042760.html?guccounter=1&guce_referrer=aHR0cHM6Ly93d3cuZ29vZ2xlLmRlLw&guce_referrer_sig=AQAAAMhCZux-yG-aHmmf5Pjez57rHmtqI1sOa5AY2dCLIAadtKNkT03wlnNWu9SWtm2WhHk_tNmaz75OeVIt_lQD8qUZtS7RqXphZ7luOqBq9yliyc0ZK0aHVisUssSl1O5RYhI5aKvdpYX-fHzU-vA1EJuSolegH751RmV2Rfp2aS_V

Ok, ich habe es gefunden.
Die Info ist aus der PK, die auch @Photographer 73 bereits hier verlinkt hat.

Minute 32:10 in der hier von mir verlinkten Version. Da heißt es, es gäbe kein Interesse an einem Plea Deal mit JH oder RH.
Das klingt ziemlich resolut und definitiv, so als würde die Staatsanwaltsschaft diesmal keinesfalls sehen wollen, dass JH mit einer milderen Strafe davonkommt als möglich ist. District Attorney Mike Hestrin kritisiert in der PK auch ziemlich hart, dass JH für seinen ersten Mißbrauchsfall nur eine Bewährungsstrafe bekommen hat.

Quelle:

Jake and Rebecca Haro Criminal Case Press Conference

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Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.

calligraphie schrieb:Aber mal ehrlich, der Vater scheint ja auch, gegen alle Ratschläge seiner Verteidigung, gerne und viel mit der Presse zu reden. Warum also nicht auch in der Zelle?

Ja -- aber interessanterweise sagt Mike Hestrin in der PK, dass es kein Gefängnisgeständnis gibt. Auch das klingt ziemlich definitiv. Es ist etwas verwirrend.
(circa ab Minute 22:30)