Verschwinden von Bisrat Tewelde H. und ihrem Baby

Hallo liebe Community,

Diesen Mittwoch (1.6.) wird bei Aktenzeichen Xy das mysteriöse Verschwinden von Bisrat Tewelde H. (20) und ihrem damals wenige Monate alten Baby berichtet. Die beiden waren am 14. Januar 2019 mit dem Zug unterwegs nach Kassel und wurden zuletzt in Wabern (bei Kassel) gesehen, wo sie gegen 17:15 in einen anderen Zug umsteigen wollten, der sie zum HBF in Kassel bringen sollte.
Danach verliert sich jede Spur der beiden.

Interessanter Fall.
Wie ist eure Theorie? Was könnte den beiden passiert sein? Bin gespannt!

Lg kittyka


Quelle :
https://www.polizei.hessen.de/fahndungen/personen/broker.jsp?uMen=17e706de-6c31-2c41-12da-af82bb838f39&uCon=47d400bf-8c92-0181-f9c2-0763057512ba&uTem=8ed702cd-aff2-3941-cd47-a0a30165474d

kittyka schrieb:Interessanter Fall.
Wie ist eure Theorie? Was könnte den beiden passiert sein? Bin gespannt!

Lg kittyka


Quelle :
https://www.polizei.hessen.de/fahndungen/personen/broker.jsp?uMen=17e706de-6c31-2c41-12da-af82bb838f39&uCon=47d400bf-8c92-0181-f9c2-0763057512ba&uTem=8ed702cd-aff2-3941-cd47-a0a30165474d

Näheres geht aus diesem Artikel nicht hervor, das zu einer Theorie taugt. Hier warte ich die XY-Sendung ab. In dieser wird vielleicht auch veröffentlicht, wohin genau sie wollte (oder ob sie selbst irgendwann mal ein Ziel nannte) und mit welcher Sicherheit man sagen kann, ob sie nicht dort sogar angekommen sein könnte. Mit den aktuell spärlichen Informationen könnte alles passiert sein (auch freiwilliges Verschwinden, wenn sie Hilfe hatte).

Hier gibt es eine kurze Doku aus Januar, in der die ermittelnde Kriminaloberkommissarin spricht:
https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/verschwunden-wabern-schweiz-werner-wahre-verbrechen-100.html (Archiv-Version vom 22.05.2022)

Sehr viel mehr, als dass es wohl Unklarheiten zur Vaterschaft gibt, erfährt man dort aber auch nicht. Am Bahnhof in Wabern soll sie einem Zeugen erklärt haben, sie wolle in Kassel eine nicht näher bezeichnete Sache abgeben - Gepäck hatte sie allerdings anscheinend nicht dabei. Auch gibt es eine Zeugin, die sie im ICE zwischen Kassel und Basel gesehen haben will. Eine weitere Zeugin will sie in der Nähe von Bern erkannt haben. Da Bisrat aber ihre Papiere zurückgelassen hat, glaube ich nicht so recht an ein freiwilliges Fernbleiben.

Original anzeigen (0,4 MB)
Bisrat Tewelde Habtu (Bildquelle wie oben)


Bild: https://www.fuldaerzeitung.de/hessen/vermisst-junge-mutter-sohn-baby-hessen-polizei-frankfurt-fnp-zr-90169201.html

sooma schrieb:Da Bisrat aber ihre Papiere zurückgelassen hat, glaube ich nicht so recht an ein freiwilliges Fernbleiben.

Wäre schon möglich, wenn es z.B. eritreische Papiere waren, die sie in z.B. irgendeiner Botschaft einfach zu Verlust gemeldet und neu beantragt hat. Ist womöglich auch schwierig, als deutsche Behörde an solche evtl. nicht zentral gespeicherten Daten aus dem Ausland heranzukommen, zumal es auch noch illegale Methoden gibt, an eine neue Identität heranzukommen. Aber wie schon geschrieben: welche Feststellungen drumherum gemacht wurden, ist derzeit nicht ausreichend bekannt. Womöglich/hoffentlich konnte das alles schon ermittelt werden.
Auffällig ist es natürlich schon, dass eine junge Frau mit Säugling wie vom Erdboden verschluckt einfach spurlos verschwunden ist. Als frisch gebackene Mutter fiel es ihr vermutlich nicht spontan ein, ihr gewohntes Umfeld ohne Hinweis auf ihren Verbleib zu verlassen. Es drängt sich der Verdacht auf. dass eine komplexe Geschichte, die sich im näheren Umfeld der Dame abspielte, dahintersteckt und Ursache für ihr mehr oder weniger oder gar nicht freiwilliges Verschwinden ist. Dass sie Zufallsopfer eines Gewaltverbrechen oder Unfalls war, ist nach jetzigem Wissensstand nicht unmöglich, aber auch nicht sonderlich wahrscheinlich oder gibt es darauf irgendeinen bekannten Hinweis?

kittyka schrieb:Interessanter Fall.
Wie ist eure Theorie? Was könnte den beiden passiert sein? Bin gespannt!

Erstmal noch keine aber tatsache ein spannender Fall. Ich hoffe auch auf nähere Infos in der Sendung Aktenzeichen XY. Vielleicht wird ja auch noch was zum Bekannten/Freundes/Familienkreis der Vermissten berichtet. Ob es diese gab, in Kassel oder den anderen Städten, wo sie vermeidlich gesichtet wurde.

sooma schrieb:Am Bahnhof in Wabern soll sie einem Zeugen erklärt haben, sie wolle in Kassel eine nicht näher bezeichnete Sache abgeben - Gepäck hatte sie allerdings anscheinend nicht dabei.

Evtl wollte sie ihren Sohn irgendwo sicher unterbringen um etwas zu erledigen oder weiteres.
Weiss man denn ob sie eine Wickeltasche oder ähnliches dabei hatte?

SichereBasis schrieb:Wäre schon möglich, wenn es z.B. eritreische Papiere waren, die sie in z.B. irgendeiner Botschaft einfach zu Verlust gemeldet und neu beantragt hat

Bei der eritrischen Botschaft ist das nicht einfach.
Man benötigt dort einen Nachweis, wer man ist, um einen Passport zu beantragen. Häufig liegt keine Geburtsurkunde vor, dann muss man Zeugen bei bringen. Das geht in der Regel nicht von Deutschland aus.

Sie benötigt aber in Deutschland vor allem ihre deutschen Papiere, Aufenthaltsgestattung oder ähnliches.

Ich kann mir nur schwer vorstellen, wie eine junge Mutter in Deutschland ohne Papiere durchkommt. Sie muss ihr Baby versorgen, dafür braucht sie Geld.

SichereBasis schrieb:zumal es auch noch illegale Methoden gibt, an eine neue Identität heranzukommen.

Damit kenne ich mich nicht aus. Aber sie lebte in einer Geflüchteten Unterkunft, das heißt,sie wurde registiert. Bei der Registrierung werden auch Fingerabdrücke genommen. Ich glaube, so ganz einfach ist das dann nicht mit neuer Identität.
Man braucht dazu natürlich auch die entsprechenden Kontakte.

SichereBasis schrieb:eine komplexe Geschichte, die sich im näheren Umfeld der Dame abspielte, dahintersteckt und Ursache für ihr mehr oder weniger oder gar nicht freiwilliges Verschwinden ist

Könnte ich mir auch vorstellen.

SichereBasis schrieb:Dass sie Zufallsopfer eines Gewaltverbrechen oder Unfalls war, ist nach jetzigem Wissensstand nicht unmöglich, aber auch nicht sonderlich wahrscheinlich

Unfall halte ich auch für eher unwahrscheinlich aber ein Gewaltverbrechen durch einen Fremdtäter finde ich nicht so unwahrscheinlich.
Allerdings weiß man zum jetzigen Zeitpunkt fast gar nichts. Im Grunde ist fast alles offen.

https://www.augsburger-allgemeine.de/panorama/aktenzeichen-xy-faelle-morgen-im-juni-2022-bei-aktenzeichen-xy-ungeloest-id62851931.html

Fall 3 (Kripo Homberg/Efze, 14. Januar 2019): Was ist mit Bisrat Tewelde Habtu (20) und Baby passiert?

Bisrat Tewelde Habtu ist 20 Jahre alt. Zusammen mit ihrem Lebensgefährten und ihrem gemeinsamen Baby lebte sie in einer Unterkunft für Geflüchtete in Homberg/Efze. Das Paar kommt ursprünglich aus Eritrea. Ein paar Wochen nach der Geburt ihres Sohnes Mekson äußerte ein Bekannter des Paares die Vermutung, dass er der Vater des Babys sei. Nach Unstimmigkeiten in der Beziehung des Paares, willigte die junge Frau ein, dass die Männer sich einem Vaterschaftstest unterziehen.

Daraufhin machte sich Bisrat am Nachmittag des 14. Januar 2019 auf den Weg nach Kassel, was sie allerding nur einem Bekannten erzählte. Zwischen 17 und 18 Uhr begleitete der Bekannte die Frau zum Bahnhof Wabern und half ihr, den dunklen Kinderwagen in den Zug zu bekommen. Das gilt bislang als letztes Lebenszeichen von Bisrat und ihrem Kind. Aus Kassel sind die beiden nicht zurückgekeht. Die zuständige Polizei ging sofort von einem Verbrechen aus und machte dies öffentlich, woraufhin sich Zeugen und Zeuginnen meldeten. Bis heute gibt es trotzdem kein Spur.

Wohnort ist Homburg/Efze. Von dort aus fuhr sie nach Wabern und stieg um in den Zug nach Kassel.
Es ging wohl darum, einen Vaterschaftstest in Kassel zu veranlassen bzw. durchführen zu lassen.

emz schrieb:Ein paar Wochen nach der Geburt ihres Sohnes Mekson äußerte ein Bekannter des Paares die Vermutung, dass er der Vater des Babys sei. Nach Unstimmigkeiten in der Beziehung des Paares, willigte die junge Frau ein, dass die Männer sich einem Vaterschaftstest unterziehen.

emz schrieb:Zwischen 17 und 18 Uhr begleitete der Bekannte die Frau zum Bahnhof Wabern und half ihr, den dunklen Kinderwagen in den Zug zu bekommen. Das gilt bislang als letztes Lebenszeichen von Bisrat und ihrem Kind.

Dieser Hintergrund, also eine unklare Situation über die Vaterschaft des Kindes und der eine eingeweihte Bekannte, der sie zu zuletzt gesehen hat, lässt natürlich die Wahrscheinlichkeit steigen, dass der Grund für das Verschwinden der Frau und ihres Babys in ihrem unmittelbaren persönlichen Umfeld zu finden sein könnte.

Gegen ihren Lebensgefährten wurde glaub ich ermittelt, es ergaben sich aber keine Hinweise, die einen Tatverdacht erhärtet hätten.
Überdies hatte er ein Alibi, denn er war an dem Nachmittag mit einem Kumpel in Frankfurt am Main.
Das wurde wohl glaubhaft dargelegt.

kittyka schrieb:Gegen ihren Lebensgefährten wurde glaub ich ermittelt, es ergaben sich aber keine Hinweise, die einen Tatverdacht erhärtet hätten.
Überdies hatte er ein Alibi, denn er war an dem Nachmittag mit einem Kumpel in Frankfurt am Main.

Kannst du bitte deine Quelle nennen. Dann können alle anderen hier das auch nachvollziehen.

Kielius schrieb:Kannst du bitte deine Quelle nennen. Dann können alle anderen hier das auch nachvollziehen.

https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/verschwunden-wabern-schweiz-werner-wahre-verbrechen-100.html (Archiv-Version vom 22.05.2022)
Q
Ab 04:30 wird über den Lebensgefährten berichtet.

Interessant und neu ist, dass die Vermiste auch Kontakte in die Schweiz, möglicherweise in einen Ort gleichen Namens, Wabern, hatte. Die Ermittlerin scheint dieser Spur Bedeutung beizumessen.

Beide Männer, der Lebensgefährte sowie der mögliche Vater des Kindes scheinen über einen Anfangsverdacht nicht hinauszukommen.

Ich habe mir den ZDF Beitrag jetzt auch angeschaut.
Was mich überrascht ist, dass es an den Bahnhöfen offenbar keine Videoüberwachung gibt.
In einem anderen Fall der hier im Forum zu finden ist (Bianca aus Oranienburg) gibt es Bilder aus der Überwachungskamera vom Bahnhof an dem sie ausgestiegen ist.
Ich hatte daher angenommen, dass das mittlerweile Standard sei.

Der ZDF Beitrag macht wenig Hoffnung, dass die freiwillig weg ist.

Was mir auch auffiel, dass kein Handy erwähnt wurde. Oder habe ich das überhört?

emz schrieb:Beide Männer, der Lebensgefährte sowie der mögliche Vater des Kindes scheinen über einen Anfangsverdacht nicht hinauszukommen.

Der tatsächliche Vater, so hieß es in dem TV-Beitrag, habe kein Motiv gehabt.
Das Alibi des Lebensgefährten, der die böse Überraschung zu verarbeiten hatte, dass sein vermeintliches Kind, das sogar seinen Namen trug, von einem anderen Mann gezeugt wurde, ist sicherlich hinterfragbar. Ein Freund hat bezeugt, dass er zusammen mit dem Lebensgefährten am Tag des Verschwindens in Frankfurt gewesen wäre. Falls die Bezeugung des Freundes der einzige Beleg für den Ausflug nach Frankfurt sein sollte, dann ist das für mein Empfinden "sehr dünn".

Kielius schrieb:Der tatsächliche Vater,

Es ist nicht geklärt, wer der biologische Vater ist.

fischersfritzi schrieb:Es ist nicht geklärt, wer der biologische Vater ist.

Doch, ist es.
Hast du den TV-Beitrag denn nicht geschaut?
https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/verschwunden-wabern-schweiz-werner-wahre-verbrechen-100.html (Archiv-Version vom 22.05.2022)

Kielius schrieb:Doch, ist es.
Hast du den TV-Beitrag denn nicht geschaut

Ich habe den geschaut.
Es sollte ein DNA Test veranlasst werden.
Bevor das geschah verschwand die Mutter des Kindes.

fischersfritzi schrieb:Es sollte ein DNA Test veranlasst werden.
Bevor das geschah verschwand die Mutter des Kindes.

Du hast Recht, dass es offenbar bisher keine offizielle Feststellung der Vaterschaft gab. Und auch im TV-Beitrag bleibt es beim Konjunktiv. Zwischen den Zeilen klingt für mich etwas anderes durch.
Dass die Frage der Vaterschaft tatsächlich bis zum heutigen Tag unklar sein soll, das mag ich persönlich nicht glauben. Ich vermute ganz stark, dass die Vaterschaft inzwischen geklärt ist, wenn auch nur inoffiziell, und dass sich zu einem Teil darauf auch der auffallend häufig betonte Anfangsverdacht gegen den Lebensgefährten gründete.
Wie so oft, könnte auch dies ein Fall sein, bei dem die Polizei schon weiter ist, als sie es nach außen hin durchblicken lässt...

fischersfritzi schrieb:Ich habe den geschaut.
Es sollte ein DNA Test veranlasst werden.
Bevor das geschah verschwand die Mutter des Kindes.

Jemanden verschwinden zu lassen, würde wahrscheinlich eher Sinn machen, wenn das Kind ungewollt aus
einer Affäre oder dergleichen entsprungen ist und man dadurch für sich finanzielle Nachteile befürchtet (Scheidung, Unterhalt etc.)

Man darf auch den kulturellen Kontext in diesem Fall nicht vernachlässigen. Die Leute kamen aus Eritrea.
Auch wenn uns die Medien manchmal die Nationalitäten und Migrationshintergründe in ihrer Berichterstattung vorenthalten, liest man immer wieder von Fällen, wo Männer aus diesem oder aus vergleichbaren Kulturräumen in archaischer Weise reagieren, wenn sie sich von "ihrer" Frau in ihrer männlichen Ehre verletzt oder gedemütigt fühlen.